Der Titel der Tournee setzt sich zusammen aus dem hebräischen und dem arabischen Wort für Frieden. Die Künstler wollen mit der Konzertreihe „Shalom – Salam“ ein Zeichen setzen für Verständigung zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in Israel / Palästina. Das in Berlin lebende Duo Rubin entwickelte die Idee zu dieser Konzertreihe nach einem Besuch im Vadi Ara an der Grenze zur Westbank, nahe dem Friedenszentrum Givat Haviva. In diesem Gebiet ist das einstige Zusammenleben der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen nahezu zerstört, das Misstrauen wächst. Mit dem Bau der Mauer wurde der Kontakt zu den Menschen in der Westbank quasi unmöglich. Die negativen politischen und sozialen Konsequenzen des Nahostkonflikts sind hier im Vadi Ara auf wenigen Quadratkilometern überall spürbar. Die Pianistin Gabriella Gonda-Khen, eine Jüdin mit ungarischem Hintergrund und der Cellist Ithay Khen, in Israel geborener Jude sehen die Notwendigkeit, dem „ständig wachsenden Verlust an Vertrauen auf beiden Seiten zu begegnen – und zwar weltweit: sowohl auf politischer Ebene, wie auch im alltäglichen Leben.“
Das Duo gewann den deutsch-palästinensichen Essayisten Anis Hamadeh, dessen Vater in der Westbank lebt und der schon dadurch eine sehr enge Bindung an die Region hat, für das Projekt. Anis Hamadeh charakterisiert die Zusammenarbeit der Vorbereitungszeit so: „Wir haben recht unterschiedliche Geschichtsbücher und auch unsere Einstellungen gegenüber staatlichen Ordnungen und Maßnahmen – nicht nur in Bezug auf Israel – sind nicht kongruent. Angesichts der extremen Situation in Palästina / Israel und der Welt könnte das zu einer unversöhnlichen Situation führen. Diese spüren wir aber nicht. Es ist, als würde uns etwas trennen, das nicht zu uns gehört, das wir also nicht in das Zentrum unseres Verhältnisses stellen müssen.“
Für die Benefiztournee ist ein buntes Potpourri von Film, Lesung und Musik entstanden: Es werden Ausschnitte des Filmes „Aus den Augen der anderen“ von Givat Haviva gezeigt, klassische Werke von Chopin, Paganini und Piazzolla sowie von palästinensischen und israelischen Künstlern gespielt und Anis Hamadeh liest eigene Texte wie auch Texte anderer israelischer und palästinensischer Autoren.
Der Erlös der Konzertreihe kommt dem Projekt „Kinder lehren Kinder“ des Friedenszentrums Givat Haviva zugute. Givat Haviva ist eine der ältesten israelischen Einrichtungen, die sich der jüdisch-arabischen Verständigung widmen und arbeitet nach den Prinzipien des kulturellen und religiösen Pluralismus. Das Projekt „Kinder lehren Kinder“ startete 1987 mit der Idee, Jugendliche der unterschiedlichen Gemeinschaften aus den benachbarten Gemeinden und Schulen zusammen zu bringen. Pädagogische Zielsetzungen, die sich an den Gedanken von Carl Rogers und Paulo Freire orientieren, sind darauf ausgerichtet, die Auswirkungen des politischen Konflikts zwischen der israelischen und der palästinensischen Bevölkerung bewusst zu machen und gemeinsam an der Idee einer Gesellschaft mit gleichberechtigten Menschen zu arbeiten.
Anis Hamadeh ist überzeugt, dass es eines Tages Frieden geben wird: „Wenn wir ein gemeinsames Geschichtsbuch hätten, dann wäre die Grauzone verschwunden. Es wird eines Tages ein solches Buch geben.“
http://www.givat-haviva.net/htm/01_aktuelles/presse_shalom_salam.htm
Termine:
Sonntag, 9. Mai 2004, 19.30 Uhr
Leipzig, Gewandhaus Mendelssohnsaal
Montag, 10. Mai 2004, 19.30 Uhr
Halle an der Saale, Ulrichkirche
Dientag, 11. Mai 2004, 20.00 Uhr
Vreden, Stiftskirche
Mittwoch, 12. Mai 2004, 20.00 Uhr
Wesel, Aula der Musikschule
Donnerstag, 13. Mai 2004, 19.30 Uhr
Düsseldorf, Thomaskirche
Freitag, 14. Mai 2004, 20.00 Uhr
Bocholt, Historisches Rathaus
Dientag, 18. Mai 2004, 20.00 Uhr
Oldenburg, Kulturzentrum Konzertsaal
Sonntag, 23. Mai 2004, 19.30 Uhr
Köln, Stiftersaal, Wallraf-Richardsmuseum
Mittwoch, 26. Mai 2004, 19.00 Uhr
Berlin, DaimlerChrysler Services AG, Potsdamer Platz