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Aus der Rubrik "Frag' den Rabbi":
Die jüdische Religion und Jesus
Herr Dr. Miller übt seine Arbeit im Rahmen von haGalil ehrenamtlich aus. Das ist für ihn eine Selbstverständlichkeit. Trotzdem würde er es begrüßen, wenn Sie unseren Spendenaufruf berücksichtigen könnten. Nach jüdischer Lehre ist die Spende für Bedürftige oder für einen guten Zweck eine Mizva, ein religiöses Gebot, das im Himmel als gute Tat berücksichtigt wird.
Sehr geehrte Damen und Herren,

die Fragen:

- Warum hat Jesus seine Religion nicht akzeptiert und was wollte er verändern?

- Warum haben ihn die Römer an Pessach hingerichtet?

Die Fragestellerin fügt noch hinzu, sie wisse nicht, wer ihr eine verlässliche Antwort geben könnte, setze aber in mein Wissen ihr tiefstes Vertrauen.

Vorbemerkung:

Zunächst muss ich leider das Vertrauen, das in mich gesetzt wurde, enttäuschen. Bis auf wenige Ausnahmen haben sich Rabbiner mit dem (um es möglichst neutral auszudrücken) Phänomen Jesus nicht beschäftigt. Zuständig für die obigen Fragen wären christliche Theologen. Allerdings gibt es ein nach meiner Einschätzung ausgezeichnetes Buch eines jüdischen Verfassers – eines ehemaligen Richters am Obersten Gericht Israels- das über die oben gestellten Fragen Aufschluss geben kann:
Chaim Cohn, "Der Prozess und Tod Jesu aus jüdischer Sicht".

Antwort:

- Es ist mir nicht bekannt, dass Jesus seine Religion, also die jüdische, nicht akzeptiert hat. Laut Markus erhob Jesus das jüdische Glaubensbekenntnis zum höchsten Gebot: „Höre Israel, der Herr unser Gott ist der Herr allein“ (Mar. 12, 31). Laut Matthäus wollte Jesus das jüdische Gesetz auf keinen Fall abschaffen: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen, ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch; bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht“ (Matt. 5, 16).

- Zum Verändern ein Beispiel: Folgt man dem Neuen Testament, wollte Jesus den Tempel seiner Bestimmung als Gottes Haus wieder zuführen. Er wollte die Händler und das Geschäftemachen entfernen. Die Priesterkaste, die Partei der Sadduzäer, war für den Gottesdienst und für den Tempel verantwortlich und beherrschte somit die einträchtigste Einnahmequelle im Lande. Wo viel Geld im Spiel ist, gewinnt im Laufe der Zeit meistens die Korruption die Obermacht. Die Partei der Pharisäer, die dem Volk und den Armen verbunden war, befand sich in Gegnerschaft zu den Sadduzäern. Jesus, der selbst ein Rabbi gewesen sein soll, der den Pharisäern mindestens nahestand, verfolgte ähnliche Ziele wie diese, vielleicht aber mit radikaleren Mitteln.

- Zur zweiten Frage kann ich wieder nur das erwähnte Buch von Chaim Cohn empfehlen.

- Jedoch würde ich als erstes Wikipedia empfehlen. Hier findet man sicherlich auch Informationen zum Verhältnis Jesus-Judentum und weiterführende Hinweise.

Mit freundlichen Grüßen
Bar Rav Nathan

Die Anfrage:

Sehr geehrter Herr Bar Rav Nathan,

ich stelle mir schon länger folgende Frage und weiß leider nicht, an wenn
ich mich wenden kann, der dazu in der Lage ist, mir eine verlässliche
Antwort geben zu können.

Daher wende ich mich an Sie, da ich in Ihr Wissen mein tiefstes Vertrauen
setzte.

Frage: Warum hat Jesus seine Religion nicht akzeptiert und was wollte er
verändern?
Warum haben ihn die Römer an Pessach hingerichtet?

Ich hoffe Sie können mir weiterhelfen? Mich interessiert die jüdische
Sicht auf diese Fragen und daher wende ich mich an Sie.

Ich bedanke mich bei Ihnen
S.

[Eingangsseite zur Rubrik "Frag' den Rabbi"...]
haGalil onLine 23-08-2009

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