Rabbi Jakob Ben Moses
haLevi aus Mölln:
Der MaHaRIL
Jakob ben Moses haLevi Mölln (MaHaRIL oder Mahari Segal bzw. Mahari Mohn),
angesehener Talmudist im Europa seiner Zeit, der in seinen Entscheidungen
soziale u. politische Begebenheiten berücksichtigte und übermäßige Strenge
ablehnte. Geb. um 1360 in Mainz, gest. 1427 in Worms.
Zunächst war der MaHaRIL Schüler
seines Vaters. Dann in Österreich von Meir haLevi und Schalom ben lsaak,
der ihm den Titel »Morenu» (unser Lehrer) zuerkannte, seit 1390
Nachfolger seines Vaters als Rabbiner in Mainz. Kurz vor seinem Tod
Rabbiner in Worms. Leiter der jüdischen Gemeinden in Deutschland -
Osterreich und Böhmen. Gründer einer Jeschiwa in Mainz.
Sein bedeutendster Schüler war
Jakob Weil. Als einer der letzten Possekim-Rischonim und Vertreter der
aschkenasischen Gelehrtenschule bewahrte er die deutschen Bräuche. Er
wandte sich gegen eine Vernachlässigung des Torastudiums und gegen die
Praxis halachische Entscheidungen nur auf Kompendien zu stützen. Seine
Kommentare bildeten zusammen mit denen des Raw Isserlein lange Zeit die
Basis der religiösen Tradition in deutsch-jüdischen Gemeinden. Dies gilt
ebenso für seinen Einfluß auf die Liturgie. Er legte die
Gottesdienstordnung der dt. Gemeinden fest. Als Chasan hielt er an den
traditionellen Melodien fest. Seine Äußerungen zur Halacha finden sich
in dem von seinem Schüler Eleasar ben Jakob Salman herausgegebenen
"Sefer MaHaRIL". Viele seiner Responsen sind in der Sammlung "Toldot
Adam" des Salomo ben Abraham Adret abgedruckt.
(nach 'Neues
Lexikon des Judentums', Hsg. J.H. Schoeps)
Kizur Schulchan Arukh:
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dg / haGalil onLine 18-01-2000
Die hier ausgeführte Betrachtungsweise erhebt keinen Anspruch auf allgemeine
oder gar ausschliessliche Gültigkeit. Eine umfassende und allen Aspekten der
Thematik gerecht werdende Erörterung ist hier weder möglich, noch wurde sie
versucht. Dies alles mag selbstverständlich sein, in Anbetracht der
feindseligen Atmosphäre in einigen Diskussionsgruppen ist es trotzdem
erwähnenswert.
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