haGalil.communication
Archivierter Forumsbereich: Diskussionen 2000 - 2001: Erst denken, dann schreiben!

Zur Forenübersicht

[ZUM FORUM]
Archiv Forum A (-08-2002)
Archiv Forum B (-08-2001)

[ZUM CHAT]

 

Anleitung
Hebräische Formatierung

Netiquette

Waffenhandel


haGalil onLine - Diskussion
haSchalom - Israel und die semitische Region
:
 
Waffenhandel

Waffenhandel 18. Mai


  Von uebertragung am Mittwoch, den 3. Mai, 2000 - 13:08:

_______________________________________________
Von Babyboy am Freitag, den 14.04.2000

Ich musste heute eine erschreckende Sache feststellen. Dazu folgende Fragen, die sich hier aufwerfen:
1) Ist es wahr, dass Israel Waffenhandel mit Äthiopien treibt?
2) Wenn ja, werden diese Waffen von den Spendengeldern der Regierung Äthiopiens finanziert?
3) Ist das von israelischer Seite aus moralisch überhaupt vertretbar?
_______________________________________________
Von Betar am Donnerstag, den 27.04.2000

Bitte bedenken Sie: Wenn irgend ein Land in Europa heute um Mitternacht seine Armee abschaffen würde, wäre keines dieser Länder in Ihrer Existenz bedroht.
Israel hingegen würde bereits um 0.01 von allen seinen Nachbarn sofort besetzt und der Staat Israel vernichtet.
Deshalb braucht Israel eine starke Armee und diese braucht um schlagkräftig zu sein eine eigene Waffenindusttrie und diese braucht wiederum den Export um leistungsfähig zu sein. Moral ist hier nicht gefragt.
_______________________________________________
Von Mark am Donnerstag, den 27.04.2000

Also dass Israel seine Armee abschaffen sollte wird wohl wirklich niemand fordern, aber in Bezug auf die Besetzung muß ich dir leider recht geben. Selbst wenn Israel die Waffen nicht verkauft hätte es wäre sofort ein anderer Verkäufer zu Stelle. Wenn die ätiopische Regierung Waffen kaufen wird sie sie auf jeden Fall bekommen egal woher. In der Politik und im Geschäft ist Moral meist zweitrangig.
So schrecklich das auch ist!


  Von Robert Secon am Freitag, den 12. Mai, 2000 - 08:45:

Ich bedanke mich für die Antworten. Diese habe ich meinem Arbeitskollegen auch gesagt. Es bleibt dennoch die Frage offen, ob nicht Spendengelder, die für wohltätige Zwecke gedacht sind, Menschen umbringen statt sie zu retten. Die Regierung kann sich aus diesen Anlässen genauso gut heraushalten und ihr Gesicht vor der Welt wahren. Das ist doch die Aufgabe eines Staates!


  Von Paul am Freitag, den 12. Mai, 2000 - 12:16:

Es ist nichts neues was hier berichtet wird. Im Gegenteil. Der Ruf der israelischen Technologie ist weltweit gerühmt, aus traurigem Anlass könnte man sagen. Hohe Qualität und überzeugender Einsatz haben Israel einen Spitzenplatz auf der Liste der weltweit größten Waffenexporteure verschafft. Nach einer Studie des Internationalen Instituts für Strategische Studien (IISS) in London lag Israel 1998 hinter den Vereinigten Staaten, Frankreich, Großbritannien und Russland auf Rang Fünf, und die israelische Rüstungsindustrie ist mit 14000 direkt Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im Lande. Dass Israel einen Großteil seiner Einnahmen mit Rüstungsgütern erzielt, wurde auch beim Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Jiang Zemin wieder deutlich ( es ging um ein luftgestützten Radar-Frühwarnsystem).
Zur Stärkung seiner Verteidigungskraft hat Israel neben den vor allem aus den USA gelieferten Rüstungsgütern viele eigene, den speziellen Bedürfnissen angepasste Waffensysteme entwickelt. Die dabei aufgebauten Kapazitäten lassen sich nur wirtschaftlich nutzen, wenn man exportiert. Drei Viertel der Produktion verkauft Israel ins Ausland. Der israelische Staat subventioniert seine Rüstungsindustrie jährlich mit 200 Millionen Dollar.
China und Israel arbeiten in diesem Bereich schon lange zusammen, wobei Israel hofft, dass China darauf verzichten wird, den Irak bzw. den Iran oder Lybien mit Waffen zu versorgen. Mit Ankara verbindet Israel seit 1996 eine enge militärische Zusammenarbeit: Weil das eigene Staatsgebiet sehr klein ist, dürfen israelische Kampfpiloten über türkischem Gebiet trainieren. Derzeit hofft Israel auf den türkischen Auftrag zur Lieferung von 145 Kampfhubschraubern im Wert von einer Milliarde Dollar. Auch mit Indien bestehen gute Beziehungen, obwohl die USA 1998 nach den dortigen Atomtests ein Militärhilfe-Embargo gegen Indien und Pakistan verhängt haben.
Die Regierung hält sich, wenn es um ihre Rüstungsexporte geht, äußerst bedeckt. Dass Israel Waffen exportiert in Länder wie China, dem Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden, ruft in Israel keine Proteste hervor. Das Land ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt. David Levy meinte, wenn Israel nicht liefere, würden eben andere Produzenten gern einspringen.
Sicher ist der Stellenwert der Menschenrechte und des Friedens in Israel sehr hoch, noch immer kämpft Israel aber um sein Überleben. Dies hat die allerhöchste Priorität.


  Von Folkhart Menzel am Donnerstag, den 18. Mai, 2000 - 06:52:

Wenn´s stimmt, verhält sich Israel nicht so wie von euch befürchtet... aus einem Diskussionsboard bei CNN:

Adriana Stuijt - Wednesday, 05/17/00, 10:00:19am (#4617 of 4624)
I call on all governments to immediately stop arming both sides in this tragic conflict! Both sides in the Ethiopia-Eritrea conflict have been stockpiling weapons for at least two years. In December 1998 alone Ethiopia spent at least $150m on eight Sukhoi 27 fighters, while Eritrea paid a similar amount for up to eight MiG-29 interceptors, probably not including the cost of technical support. In the 10-month lull in fighting between 1999 and 2000, Ethiopia also purchased a number of Sukhoi 25, a heavily-armed low-level ground attack aircraft well suited to punching through trench formations that have dominated the fighting. Both sides are estimated to have been spending about $1m a day since the conflict broke out in May 1998. The new Russian aircraft represent a significant step up from the MiG-21 and MiG-23 fighters left over in the Horn from the previous military dictatorship of Mengistu Haile Mariam. To begin with, neither side had pilots qualified for the planes and relied on pilots and technical staff from the former Soviet Union to fly and maintain them. Local pilots have now been trained up, but the sophisticated fighters have not been greatly in evidence in the fighting. There have been some losses, with two of the Eritrean MiG-29s confirmed shot down in 1999, while there are Eritrean claims that a Sukhoi 27 was downed in the latest upsurge in fighting. Both sides have also bought helicopters. Eritrea obtained attack helicopters from Italy, to add to the four given to it by Ethiopia in 1995 at the time of its conflict with Yemen over the Hanish Islands, and never returnedEthiopia also bought helicopter gunships and attack helicopters from Russia in December 1999 to add to its existing fleet. Much of the fighting has been from fixed positions. Both sides have also been building up their armouries, buying arms and ammunition widely. Eritrea got material, including rocket supplies for its BM21 multi-barrelled rocket-launchers, known as "Stalin's Organs", from Bulgaria, flown into Asmara by Ukrainian planes. Ethiopia has been supplied with Chinese ammunition and more than 100 T-55 tanks from Bulgaria. Addis Ababa was in negotiation with an Israeli company to upgrade and refurbish 50 mothballed MiG-21 and MiG-23 fighters. Agreement was reached but then delayed because of Eritrean complaints - Israel wanted to remain friendly to both countries and the deal was postponed. In the meantime, Ethiopia acquired its Sukhoi fighters, and a team of at least 100 Russian technicians, part of whose job is get some of the older MiGs back into the air. France has also supplied communications equipment. Funding has been difficult for both sides as most of the new equipment has had to be paid for cash in advance, though there were reports that Ethiopia may have bartered coffee with China. Eritrea has obtained funds from the Gulf, particularly Qatar, and Libya. This latter source has caused considerable concern in Washington and Tel Aviv and observers say Israel may well have reactivated its interest in Ethiopia's MiGs in response. Asmara has also raised funds from treasury bonds and from the diaspora population. Ethiopia has increased its military budget, and it, too, is raising money from Ethiopians abroad, and using "voluntary" donations locally to provide for food and medical supplies for the troops. Both sides have increased the size of their armies from a pre-conflict level of 50-80,000 to their present 300,000. For Eritrea, that means conscription and the mobilisation of a staggering 10% of the population. Ethiopia - with a population of 60 million - maintains a regular army, but its recent massive expansion has brought in new troops with no more experience than the Eritrean conscripts have. Tens of thousands of soldiers on both sides have been killed in the fighting.

>> Waffenhandel 18. Mai


Foren entsprechen den Leserbriefseiten traditioneller Medien, bieten aber die zusätzlichen Möglichkeiten der sogenannten "neuen Medien". Insbesondere die Interaktivität bietet Vor- und Nachteile und liefert interessante Erkenntnisse. Die in interaktiven Medien wiedergegebenen Meinungen sind ein Ausdruck des in einer Gesellschaft Gedachten. Wir haben uns deshalb dazu entschlossen möglichst wenig in die Diskussionsentwicklung einzugreifen und sehen uns nicht als Kosmetikbehörde; es ist nicht unsere Aufgabe, das Spiegelbild dieser Gesellschaft zu beschönigen.
Die in den Forumsbeiträgen und Linkempfehlungen zum Ausdruck gebrachten Meinungen spiegeln nicht die Ansichten der Redaktion bzw. der Herausgeber wieder. Wir behalten uns das Recht vor einzelne Beiträge (nach eigenem Ermessen und subjektivem Empfinden) zu löschen, zu dokumentieren bzw. zur Anzeige zu bringen.