Chasaren, Tempelbau und andere Fantastereien

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Der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, Arno Hamburger, hat deutliche Kritik an einem judenfeindlichen Vortrag von Walter Veith geübt und sieht sich von dem Veranstalter falsch interpretiert. Von „antisemitischen Stereotypen“ in dem Vortrag spricht die Chefredakteurin des jüdischen Magazins „haGalil“. Veith weist den Vorwurf des Antisemitismus zurück…

Von Dietmar Päschel, E.ANN.de, 14.01.2013

Walter Veith, ehemaliger Zoologie-Professor und durch Videos zu Weltanschauungsfragen weltweit bekannt, ist nach antisemitischen Äußerungen einer starken Kritik ausgesetzt. In einem Vortrag im Oktober 2012 in Nürnberg hatte Veith erklärt, dass Freimaurer und Jesuiten den Holocaust herbeigeführt hätten, um die Juden für eine Umsiedlung nach Palästina „zusammenzuherden“. Außerdem seien die heutigen Juden keine wirklichen Juden, sondern in Wahrheit Nachfahren der Chasaren, eines asiatischen Turkvolks.

Die Vorträge Veiths werden von dem privaten Verein „Amazing Discoveries“ organisiert und vertrieben. Unter dem Druck der öffentlichen Kritik hatte der Verein Mitte November 2012 in einem offenen Brief erklärt, dass man „den Vortrag namhaften und politisch einflussreichen jüdischen Mitbürgern“ vorgeführt habe, „um objektiv zu erfahren, ob er als antisemitisch empfunden werden kann“. Als Entlastungszeugen benannte „Amazing Discoveries“ Arno Hamburger, Stadtrat und 1. Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde in Nürnberg. Hamburger habe den Vortrag nach Angaben des Vereins mit den Worten kommentiert: „Ich kann keinen Antisemitismus erkennen. Ich würde mich gerne mit diesem Mann unterhalten.“

Wollte Arno Hamburger damit Walter Veith vor Kritik in Schutz nehmen?

Hamburger: Vortrag enthält „Fantastereien und Unsinn“

Hamburger wies diese Einschätzung vehement von sich. Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Nürnberg bestätigte, dass ihm gemeinsam mit seinem Stellvertreter eine Aufzeichnung des Vortrags gezeigt wurde. Allerdings sei es „vollkommen falsch“, dass er Veiths Aussagen zugestimmt habe, erläuterte Hamburger in einem zweiseitigen Schreiben.

„Meine Aussage bezog sich auf den Unsinn, der in diesem Vortrag enthalten ist und in dem so unsinnige Behauptungen aufgestellt werden, dass jeder Mensch, der nur den Funken einer Ahnung vom Judentum hat, klar und deutlich erkennen muss, dass aus den falschen Behauptungen des Herrn Veith nicht einmal ein Rechtsradikaler ‚antisemitische Tendenzen‘ erkennen kann.“ Mit anderen Worten: Die Aussagen in dem Vortrag sind offenkundig so sinnwidrig, dass sie selbst für ein antisemitisches Gedankengebäude unbrauchbar sind. Denn nicht einmal ein Rechtsradikaler kann damit noch etwas anfangen.

Die „Fantastereien und Unsinn“ in dem Vortrag seien der wahre Grund dafür, dass Hamburger mit Veith das Gespräch suchen wollte. Hamburger habe damit nicht beabsichtigt, die „fantastischen Thesen gut zu heißen, sondern ihn auf seine fantasievollen Behauptungen hinzuweisen und sie zu berichtigen.“

Mit dem Inhalt des Vortrags ging Hamburger hart ins Gericht. „Allein die Behauptung, dass die osteuropäischen Juden ausschließlich konvertierte Chasaren seien, ist derart absurd, dass man darüber nicht einmal diskutieren kann.“ Die historischen Tatsachen widerlegten die Chasaren-Legende. Juden seien aus ganz verschiedenen Regionen nach Osteuropa eingewandert. Nicht nur aus dem Chasarenreich habe es jüdischen Zuzug gegeben, sondern zudem aus Byzanz, dem Kaukasus und aus Persien.

Auch aus dem Westen seien jüdische Bevölkerungsgruppen nach Osteuropa eingewandert, weil sie durch Kreuzzüge und Pogrome dazu gezwungen worden seien. „Gerade diese Personengruppe setzte sich bei den osteuropäischen Juden durch, sie bewahrten auch in Polen und Russland ihre kulturelle Eigenart“, betonte Hamburger. Die jiddische Sprache mit ihren mittelhochdeutschen Elementen verdeutliche, dass der stärkste Einfluss aus dem Westen gekommen sei. Die Ansicht, dass die osteuropäischen Juden Chasaren seien, könne deshalb nur „absoluter Unsinn“ sein.

Als „noch schlimmer“ bezeichnete Hamburger die Darstellung Veiths, dass der Holocaust durch Jesuiten und Freimaurer initiiert worden sei, um Juden für den Transport nach Israel zu sammeln. Durch den Holocaust sollten Juden nämlich nicht „geherdet“ oder gesammelt werden, sondern vernichtet. „Jeder, der sich mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts beschäftigt, weiß, dass die Juden wegen der radikalen anti-jüdischen Politik der Nazis versucht haben auszuwandern, um nicht, wie später leider geschehen, in den Konzentrationslagern hingeschlachtet zu werden. Auch ich persönlich (ein Nachkomme der Chasaren?) bin 1939 aus Deutschland nach Palästina ausgewandert, um den Verfolgungen der Nazis zu entgehen“, unterstrich Hamburger, der nach Kriegsende als Dolmetscher an den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen beteiligt war.

Antisemitismus-Expertin erkennt „antisemitische Stereotype“

Für Andrea Livnat, Antisemitismus-Expertin und Chefredakteurin des deutsch-jüdischen Internetmagazins „haGalil“, ist der Vortrag eindeutig von antisemitischen Aussagen durchzogen. „Das steht doch ganz außer Zweifel“, kommentierte Livnat, „Veith transportiert und verbreitet ganz offensichtlich antisemitische Stereotype, nutzt diese gezielt für seine Argumentation und verharmlost den Holocaust.“ Die Verschwörungstheorien, die Ansichten zum Tempelbau und die Behauptung, dass Juden in Wirklichkeit Chasaren wären, seien „haarsträubend“, so Livnat. Historische Fakten würden in dem Vortrag ausgeblendet. „Die Entwicklung des Zionismus im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, die Einwanderungspolitik der Briten nach Palästina und andere Faktoren ignoriert Veith völlig. Juden sind bei ihm nur irgendeine Masse, die verschoben und manipuliert werden kann.“ Ob Veith ein Antisemit sei oder nicht, sei unerheblich. Er bediene sich aber eindeutig antisemitischer Muster und nutze antisemitische Quellen, teilte Livnat aus der „haGalil“-Redaktion in Tel Aviv mit.

Veith weist Antisemitismus-Vorwurf zurück

Veith selbst sieht die Kritik als unberechtigt an. Die beanstandeten Aussagen seien „einfach nur eine Sache der Sprachbarriere … und nichts weiter“, schrieb er Anfang Dezember 2012 in einer Erklärung. Als Südafrikaner ist Veiths Muttersprache Englisch, er spricht aber akzentfrei Deutsch. In einem bei Youtube veröffentlichten Interview entgegnete Veith, dass er schon als Student Rassismus kritisiert habe. Einmal hätten Kommilitonen ihm sogar gegen seinen Willen die Haare geschoren, weil er sich gegen das Apartheid-Regime ausgesprochen habe. „Ich hasse Rassismus“, bekräftigte Veith.

Die Kritik an seinem Vortrag führte Veith in einer ersten Stellungnahme Mitte November 2012 auf eine „Überempfindlichkeit des heutigen Deutschlands in Bezug auf das den Juden vom Naziregime zugefügte Unrecht“ zurück. Dennoch wolle er sich entschuldigen, wo jemand seine Aussagen als Abwertung der Juden missgedeutet habe. Die eigentliche Schuld sehe er jedoch an anderer Stelle. „Meine Aussagen sind verdreht worden, bis sie nicht mehr wiederzuerkennen waren“, beklagte Veith schließlich drei Wochen später. Einige Menschen hätten ihm böse Absichten unterstellen wollen, weil sie in Wahrheit durch seine Vorträge in ihrem falschen Verhalten ertappt worden seien.

Äußerungen im Vortrag legen dagegen den Schluss nahe, dass sich Veith über die Brisanz seiner Aussagen bewusst war. So behauptete er, dass man den Holocaust als notwendige „Umstände“ herbeiführen musste, damit der Staat Israel jüdische Bewohner erhält und so eine Staatsgründung überhaupt erst möglich wird. Würde diese Behauptung zutreffen, hätte der Holocaust insgeheim ein pro-israelisches Ziel verfolgt. Unmittelbar darauf hielt Veith in dem Vortrag inne und sprach halblaut: „Ich bin auf gefährlichem Boden. Aber ich mache trotzdem weiter.“ Das erweckt den Anschein, dass Veith die Sprengkraft seiner Ansichten vorher erkannt hatte. Selbstkritik an seinen Positionen übte er im Nachhinein nicht. Von der antisemitischen Chasaren-Legende nahm Veith ebenso wenig Abstand wie von der Behauptung, dass Freimaurer den Holocaust als Mittel zu Staatsgründung Israels initiiert hätten.

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, in deren Räumen Veiths Vortrag stattfand, distanzierte sich zwischenzeitlich vom öffentlichen Auftreten Veiths und untersagte ihm, im Namen der Freikirche in Deutschland zu sprechen. Das Verschwörungsdenken und die angstmachende Weltsicht verurteilte die Freikirche als einen „geistlichen Missbrauch“.

Lesen Sie hier die Erklärung von Arno Hamburger im Volltext.

52 Kommentare

  1. Hallo @Eli’s Freund,

    eigentlich müsste es doch nach Ihrer Theorie dann „pro-hamitisch“ bei den Ägyptern heissen, wieso also pro-japhetitisch ??
    (siehe nach bei: Ham, Sem u. Japhet).

    Nicht ratsam, an dieser Stelle über wahre, vermeintliche oder falsche Tatsachen des historischen Geschehens zu diskutieren. Das gleicht gewissermaßen einem naturwissenschaftlichen Versuch, die Existenz Gottes („G’ttes“) zu beweisen oder eben zu falsifizieren.

    Solange historische Forschung auf ein festgefügtes Glaubenssystem stößt, wird es – wie bei zwei unterschiedlichen Planeten – keine Schnittmenge geben können. Insbesondere dann, wenn bereits irgend jemand anderer bei unkonventionellen Gedanken, dann nun bei sich selbst, über die angekratzte ‚eigene jüdische Identität‘ rumjammert.

    (Im obigen Beispiel wird das ganze ausserdem noch in eine „antisemitische“ Ecke gestellt, andere verdächtigen „Obzessionen“ usw. usf. …)

    Aber in der Allgemeinpsychiatrie sind solche, zur Rigidität neigende Glaubensgemeinschaften – also x-beliebige – in ihren Reaktionen altbekannt.

    …empfehle mal zur Abwechslung Spinoza zu lesen…

  2. @Heron,
    vielleicht hatte er gerade an den IKEA-Spruch 🙂 gedacht: „Lebst du schon – oder wohnst du noch ???“

    @Eli’s Freund,
    frag mal Heron, was „wohnen“ heißt… und dann noch’n bisserl schämen, für alle hier. Aber Trost für dich:

    Schämen ist halt leichter als Ivrit (’n alter Jekke-Kalauer…)

    • Na gut, da seid Ihr schon zwei, die Ivrit verstehen. Zwei, die frohlocken, wenn man als Nicht-Schriftgelehrter einen Fehler macht. Also hier das heilige Wort anokhi, welches dem ägyptischen ankh‘ ähnelt: אנכי
      Gibt es sonst Einwände gegen die Hypothese, dass die Exodus-Juden Ägypter waren, diese in der Mehrzahl abtrünnig oder in der Welt verstreut wurden und der Nährboden des Judentums durch Khazaren aufgefüllt wurde ? Eine solche Aussage ist zum Glück nicht anti-semitisch, höchstens pro-japhetistisch.

    • „anokhi (אני גר = ich lebe)“

      da musste ich auch etwas schmunzeln, vor allem weil da zwei
      verschiedene dinge stehen…

      Ansonsten ist es selbst verstaendlich nicht antisemitisch Juden
      ihre identitaet abzusprechen also nur zu. 😉

      J

  3. @Eli’s Freund

    (“ das hebräische anokhi (אני גר = ich lebe) „) ??????

    Sie sollte Ihre Theorie nochmal ganz Gruendlich ueberpruefen
    besonders den Teil mit dem Ivrit (Hebraeisch)

  4. Katholiken hatten weiland ihre „Ketzer“ noch mit nötigem Nachdruck „umgestimmt“.

    Hier geht man freilich subtiler vor:

    Das ganze erinnert in diesem ‚Forum‘ allmählich an Lehrmeinungs-Patronagen weniger Akteure, die die Linie eines Schulmeister-Seminars vorzugeben hätten.

    Beleidigt faselt man dann lieber vom (huch !) „christlichen Weltbild“ oder – wenn schon alternativlos – von einer bittesehr abzuarbeitenden Checkliste irgend welcher „Theorie-Entstehungsbedingungen“. . .

    Die, die ich meine, ähneln verdächtig jenen Rechtgläubigkeitswächtern, welche jüngst von der schweizer Jüdin Isabelle Neulinger (am Beispiel ihres früheren Ehegatten) literarisch bearbeitet wurden.

    Na denn grüezi miteinand – von wegen „offenes jüdisches“ Forum . . .

  5. @Lach, warum gibt es zu Ihren Beiträgen keine reply-Funktion ?

    Ja, Sie haben recht. Mit „Theorie“ habe ich zu hoch gegriffen. Es ist also nichts weiter als meine bevorzugte Hypothese. Es lohnt sich, das AT wieder und wieder zu lesen unter dem Gesichtspunkt, dass es sich dabei um die Geschichte des alten Ägypten handelt zur Zeit der 18. Dynastie, um den Auszug der ägyptischen Monotheisten aus dem gelobten Land, das Exil der Priester in Babylon, ihr Versuch, den ägyptischen Stallgeruch zu verwischen, da ja Ägypten nicht unbedingt ein Freund Babylons war. Das ägyptische Lebenszeichen ankh‘ und das hebräische anokhi (אני גר = ich lebe) sprechen Bände.

    Sicher wissen Sie mehr darüber. Machen Sie doch eine Theorie daraus.

  6. Jan Assmann im Gespräch

    Assmann: Völliger Unsinn.

    Vor Weihnachten brachte das Hamburger Nachrichtenmagazin den Titel „Gott kam aus Ägypten“ heraus. Es geht um den Monotheismus, den die Juden aus Ägypten übernommen hätten. Als Autorität wird der Ägyptologe Jan Assmann genannt. Der verwahrt sich gegen seine Vereinnahmung – und den Ton des „Spiegel“-Artikels.

  7. Veith’s „Geschwurbel“ stimmt auffallend mit Shlomo Sand’s Theorie überein. Meine ist übrigens die folgende:
    Der Ursprung des Monotheismus findet sich im Ägypten der 18. Dynastie, speziell unter Echnaton, also die ATON-Religion. Akhet-Aten, die Residenzstadt, war das Paradies für die herrschende Schicht und die Priester. Leider lebten sie auf Kosten des restlichen Landes, richteten dies zugrunde. Deshalb organisierte Ay (Eje) den Exodus der Aton-Priester. Es war ein geordneter Auszug unter dem Schutz Ägyptens. Die Teilung des Wassers des Roten Meeres, was in den folgenden 3500 Jahren nicht wieder beobachtet wurde, stellte eine bildliche Darstellung der Trennung des Glaubens dar, hier der Glaube an Aton, dort der an Amun. Zum Ãœberleben des Aton-Glaubens war ein Volk als dessen Träger erforderlich. Dazu wurden die Hebräer erwählt, welche in Ägypten in der Mehrzahl einer der niederen Kasten angehörten und denen das gelobte Land versprochen wurde, wo Milch und Honig fliessen. Inwiefern sich die semitischen Hebräer vom restlichen Volk Ägyptens unterschieden, wissen die Nachfahren der Priester allein. Ich tendiere zur Meinung Shlomo Sand’s dass die heutigen Palästinenser am ehesten die ursprünglichen Hebräer darstellen. Das Volk des Exodus war ein schwaches Volk. Sie stammten aus der arbeitenden Masse Ägyptens, welche hauptsächlich mit der Herstellung der Lehmziegel beschäftigt war. Allein das Volk Levi stellte die Aton-Priester. Viele der Ausgezogenen fielen vom ATON-Glauben ab. Kriege und Vertreibungen trugen ein weiteres zur Dezimierung der Kinder Moses bei. Durch eine glückliche Fügung gelangten die ATON-Priester nach Babylon. Hier konnten sie sich unter dem Schutz des dortigen Königs schöpferisch entfalten und zimmerten sich ihre Auslegung des Aton_Glaubens unter den dortigen neuen Bedingungen zurecht. Marduk – Mordechai, Esther – Ischtar, Haman – Amun zeugen von einer regen Flexibilität. Der alte gottähnliche Pharao Ay findet sich ebenfalls in Mordechai wieder, aber auch in dem Wort „Sinai“ kombiniert mit dem babylonischen „sin“, dem Mondgott.
    Viel Worte, wenig Sinn, als die Priester wieder in Jerusalem vorbei schauten, trafen sie dort den blanken Horror an. Das Volk hat sich verstreut, glaubte an alles mögliche, nur nicht an Jahwe. Unter griechischer und römischer Besatzung wuchs die Fluktuation unter den Juden. Also musste ein neues „auserwähltes“ Volk her, was man schliesslich in den Khasaren fand. In Khasarstan manifestierte sich das religiöse Judentum, und es erfuhr Zulauf auch von den verbliebenen ägyptischen Juden, nicht zuletzt infolge der Ausbreitung des Islamismus in Palästina.

    • Es tut mir leid Ihnen das sagen zu müssen, aber Sie kennen nicht die Bedeutung des Wortes „Theorie“. Bis in den Wissenschaften ein Gedankengebäude den Status einer Theorie zugesprochen bekommt, muss es zuvor eine ganze Reihe an Hürden übersprungen haben, u.a. in Bezug auf Konsistenz mit gesichertem Faktenwissen und interne Widerspruchsfreiheit.

      Ihre Vermutungen erfüllen solche Bedingungen nicht einmal annähernd.

    • Alles falsch. Die ollen Israeliten waren Ãœberlebende von Atlantis, wo die Menschen schon immer den einzigen G“tt verehrten. Zunächst retteten sie sich nach Ägypten, die einzige Zivilisation, die der ihren in Ansätzen nahe kam. Als es ihnen, deren Vorfahren orsprünglich vom Mond kamen, bis der immer unwirtlicher wurde, nachdem er sich nicht mehr drehte, in Ägypten zu ungemütlich wurde, machten sie sich davon Richtung Osten. Davon zeugt noch das uralte Sprichwort, das hier Gang und Gäbe war im Kalten Krieg: „wenn es dir hier nicht passt, geh doch nach drüben“.

  8. …Herr Jakobo möge sich mal wieder herunterfahren – auch zu dumm wohl für ihn, dass er noch obendrein die ihm wohl verhasste deutsche Sprache nutzen muss.

    Irgendwelche „christlichen“ Ambitionen sind mir jedenfalls nicht aufgefallen.

    Mein Vorschlag: wie wär’s denn mal mit Rätoromanisch als Sprache – wenn’s besser bekommt ?

  9. Natürlich ist das, was da Herr Veith schwabuliert, Unsinn.
    Nur so viel: Die Freimaurer haben, wie die erste Reaktion der US-Regierung zu einem Staat Israel damals 1947 zeigt, kein Interesse an einem Judenstaat gehabt; und die Jesuiten erst recht nicht, denn die Katholische Kirche beansprucht ja, das „wahre Israel“ zu sein und war sehr lange gegen einen Staat Israel.

  10. „Komisch, im Gegensatz zu anti3anti sind mir noch keine Juden begegnet, die unbedingt wollen, dass alle Juden von Abraham abstammen“

    Und was waere das problem daran?

    Die diskussion hier hat immer weniger mit juden und judentum
    zu tun sondern mehr mit dem bild das man in deutschland von
    politisch correktheit hat und mit der christlichen sicht auf die welt.

    aber das ist kein forum fuer deutsche und christliche belange.

    das problemm ist nur dass jeder weis dass sich in einem forum
    explizit zu deutschen belangen alle moeglichen und unmoeglichen schraege voegel rumtummeln wuerden. und so,
    anstatt ihren eigenen kram endlcih mal auf die reihe zu kriegen, kommen die leute lieber in ein juedisches forum und
    unterstellen irgendwelche rassistische oder voelkische ideen.

    mehr braucht man dazu nicht zumkommentieren.

    J

    • Ja, und was ist dann der Sinn dieses Forums, oder Leserbriefabteils, oder wie immer man das hier nennen will? Hat sich schon einmal einer von diesen Spinnern eines besseren besonnen?

      Oder ist es nicht vielmehr so, dass die Obsessiven, die hier aufeinander treffen, sich noch gegenseitig bestärken, hochschaukeln, unterstützen? Einige sind ja wohl schon seit Jahren hier Dauergast.

    • „Hat sich schon einmal einer von diesen Spinnern eines besseren besonnen?“

      also nicth dass ich wuesste.. spontan faellt mir da niemand ein.

      eher leute die sich wegen 3 uboten aufregen, oder die juedischen
      kinder retten wollen obwohl sie kein einziges naeher kennen…

      die wengisten, auch ganz allgemein, sind hier an den meinungen
      des anderen interessiert. und am wenigsten noch an den meinungen von juden.

      aber ist ihnen schon mal aufgefallen wie oft die wendung „das wird man ncoh sagen duerfen“ auftaucht? find ich ganz lustig
      ueberall sonst sagen antisemiten was sie nun mal so sagen,
      nur in deutschland fragen sie um erlaubniss. ganz schoen
      verklemmt irgendwie. aber das wird sich wohl nie aendern.

      J

  11. Die von Spiegel Online neulich gefeaturete Studie war bereits im August letzten Jahres diskutiert worden, u.a.

    hier http://blogs.discovermagazine.com/gnxp/2012/08/ashkenazi-jews-are-probably-not-descended-from-the-khazars/#.UQCM_WeVqq8

    und

    hier http://eurogenes.blogspot.com.au/2012/08/khazar-origins-of-european-jews-finally.html

    Da ist wohl viel Lärm um wenig gemacht worden.

    Komisch, im Gegensatz zu anti3anti sind mir noch keine Juden begegnet, die unbedingt wollen, dass alle Juden von Abraham abstammen — jedenfalls nicht im strikten biologischen Sinne (DNA).

    Wie schon oben angemerkt, warum sollen nicht auch Chasaren Spuren im Erbgut der Juden hinterlassen haben, so wie u.a. Griechen, Römer, Deutsche, Polen, Kosaken….? Ganz so hermetisch abgeschlossen wie die Parsen in Indien haben die Juden Europas nicht gelebt, auch wenn die Einsprengsel von außen selten waren — und wenn es sie gab, oft unfreiwillig (als Ergebnis von Vergewaltigungen) waren.

    Das ist doch Allgemeingut, darüber braucht man nicht diskutieren. Genauso wie hoffentlich jeder weiß, wie selten im Mittelalter und noch bis ins 20. Jahrhundert hinein Mischehen zwischen Juden und anderen waren. Das war keineswegs alleine einer jüdischen Abschottung gegen außen geschuldet. Eckermann berichtet, wie Goethe außer sich vor Wut war, als Reformer forderten, den Juden das Recht zur Heirat mit Christen einzuräumen. Das ging ihm viel zu weit, und damit war er alles andere als untypisch.

  12. „… Chasaren-Theorie so massiv bekämpft. Unter anderem eben auch mit so unpassenden Mitteln wie dem hier geschehenen – dem Versuch die Theorie in den Bereich von Verschwörungstheorien und Antisemitismus zu ziehen …“

    Da gibts nichts zu ziehen. Die „Chasaren-Theorie“, wie sie von Veith propagiert wird, hat die Absicht, Israel jegliche Existenzberechtigung abzusprechen, ja mehr noch: das heutige Judentum zum Mythos zu erklären, Tenor: es gibt gar keine Juden.

    Diese Absicht lässt sich 1:1 bei der oben genannten Webseite des „Radio Islam“ (radioislam.org*)) nachlesen, und man ist geneigt, zu vermuten, der Veith habe sich davon nicht nur inspirieren lassen, sondern sich die darin aufgestellten Behauptungen zu eigen gemacht.

    *) s. dazu http://www.islamismus.org/seminar-07/ns-propaganda/rami.htm

  13. „Chasaren, Tempelbau und andere Fantastereien“, der Titel trifft es in der Tat.
    Bei einigen der Kommentare drängt sich der Verdacht auf, dass deren Schreiber auch darüber diskutieren würden, ob der Holocaust durch Freimaurer und Jesuiten herbeigeführt worden ist; oder der Mond aus grünem Käse ist.

  14. …genau so sehe ich das auch – und deshalb auch der obige massive Widerstand, als ich von der ‚germanischen Beimischung‘ berichtet hatte, über die mir ein Israeli deutscher Herkunft vor längerer Zeit erzählt hatte (der kein verschwurbelter Spinner war !)

  15. Natürlich verlierst du die nicht. Es gibt in der Christenheit aber eine Theorie, dass zum Ende der Zeit wenn Jesus wieder kommt, ein gewisser Antichrist in Israel eine siebenjährige Herrschaft aufrichten wird – und dies unter den genetischen Nachkommen der ursprünglichen 12 Stämme.
    Wenn zugestanden wird, dass über die Jahrhunderte Menschen zum Judentum konvertierten und dies in nicht geringer Zahl dann geht irgendwann durch Vermischung die genetische Eindeutigkeit der ursprünglichen 12 Stämme verloren. Naja und da ist die Chasaren-Theorie halt diesen „Christen“ ein Dorn im Auge. Sie müssten dann zugestehen, dass ihre 7-Jahres-Trübsal nicht biblisch ist (nicht sein kann). Deshalb wird die Chasaren-Theorie so massiv bekämpft. Unter anderem eben auch mit so unpassenden Mitteln wie dem hier geschehenen – dem Versuch die Theorie in den Bereich von Verschwörungstheorien und Antisemitismus zu ziehen, damit das superbuchstäbliche Israel im Geist dieser Christen aufrecht erhalten bleiben kann. Sie wollen einfach nicht verstehen, dass die heutige jüdische Religion genau eine ist wie alle anderen auch – etwas was eine Gruppe von Menschen vereint die den gleichen Glauben haben – unabhängig von ihrem genetischen Hintergrund. Du bist also ein Jude erster Klasse, sofern du dich für diesen Glauben entschieden hast. So etwas wie zweiter Klasse gibt es da nicht.
    Man kann sich nur schämen, dass der Artikel von Herrn Päschel hier in eurer Community verbreitet wurde, denn innerchristliche theologische Unterschiede auf dem Rücken der jüdischen Mitbürger auszutragen gehört sich einfach nicht. Euch von Gleichgestellten auf die Ebene eins Mittels zum Zweck zu reduzieren zeigt, welcher Geist diesen Artikel hier bei euch publiziert hat… .

  16. Wer einen Background-Check des Autors Dietmar Päschel macht wird schnell feststellen können, dass Walter Veith schon seit längerem ein „Feindbild“ von Herrn Päschel ist. Nun hat Herr Päschel die Gelegenheit beim Schopf gepackt und aus den Aussagen von Herrn Veith in dem genannten Vortrag „König des Nordens, Teil 2“ eine persönliche Anklage konstruiert und versucht nun seit Ende Oktober alle in der Welt gegen Veith aufzuhetzen. Wahrscheinlich fühlt er sich als Held, der die Welt vor der „Gefahr Veith“ warnen und retten muss. Die Amerikaner haben dafür einen Ausdruck: „Get a life!“.

    Die neuesten Forschungen in dem Bereich der Abstammung des heutigen jüdischen Volkes zeigt, dass sie aus vielen Regionen der Welt kommen und das es nicht nur genetische Nachkommen der ursprünglichen 12 Stämme sind. Und zu den dazugekommenen gehören auch die Chasaren. Aber, wer nun einmal gegen einen „Glaubensbruder“ (ja, Päschel und Veith gehören beide der gleichen Glaubensgemeinschaft an) in eine persönliche Vendetta zieht, der versucht halt auch viel öffentlichen Support zu erhaschen um sich selbst zu bestätigen. Sehr schade so eine Entwicklung… .

  17. Wenn Sie sich den Spiegel vorhalten trifft Ihr letzter Satz genau eben auf Sie zu: private Selbstüberschätzung, pseudo-professorales Schein- u. Besserwissen sowie Ihr aufgeschnappter Zweckpessimismus, hinter dem eine kaum kaschierte Ignoranz hervorblinzelt.

    Durchgefallen – setzen !, „6“ !

    • Lieber maor, im Gegensatz zu Ihnen bin ich gegenüber meinen eigenen Vermutungen sehr skeptisch. Vor allem zitiere ich nicht irgendwelche aufgeschnappten Behauptungen von angeblichen seriösen Gewährsleuten, als seien sie kaum bezweifelbar.

      Haben Sie ein Trauma aus der Schulzeit? Wurden Sie von Ihren Lehrern vor versammelter Klasse geschurigelt? Und nun möchten Sie einmal, und sei es auch nur von Pseudonym zu Pseudonym in einem obskuren Internetforum, den Spieß umdrehen und sich ganz groß und mächtig fühlen?

      Wenn es Sie glücklich macht…

  18. Da würde ich Sie, falls Sie darauf bestehen, doch lieber an die einschlägige Fachwissenschaft verweisen. In Deutschland gibt es bestimmt einige Institute, die sich schwerpunktmäßig auf verschiedene Aspekte der römischen Geschichte spezialisiert haben. Selbst bin ich kein Historiker, gehör ich doch einer anderen Fakultät an.

    Dieses „Detail“ habe ich bereits vor mehr als 15 Jahren von meinem oben erwähnten ‚Consultant‘ – welcher seine Schulzeit noch in Fulda verbracht hatte – erfahren. Da dieser ein hochgeschätzter und überdurchschnittlich gebildeter Mann war, habe ich kaum Zweifel an seiner interessanten Darlegung. Da er 1997 bereits nicht mehr der Allerjüngste war, fürchte ich jedoch, dass er heute auf einem Jerusalemer Friedhof ruht und nicht mehr befragt werden kann.

    Durch Ihre Kolumne scheint sich aber (für mich) folgender Roter Faden durchzuziehen: ‚Wehret den Anfängen einer drohenden Aufweichung des eigenen Prinzips: Was unmöglich sein darf, doch nie und nimmer sein kann !‘

    • Wenn Sie meinen… ich finde diese Diskussion ziemlich steril, da sie mangels gesicherter Fakten nicht über einen Austausch von Vermutungen, Privat-Hypothesen und aufgeschnappten Ãœberlieferungen hinaus gehen kann.

  19. Hmmm… ist ja sehr interessant, solch ein erregt-engagiertes Posting zu lesen – aber in meinem Beitrag ging es nicht um das Für oder Wider irgendwelcher humangenetischer Erkenntnisse.

    Es ging um ein ansonsten kaum beachtetes Detail aus der antiken Geschichte, nicht mehr und nicht weniger.

  20. Wenn schon das Rassisch-Völkische in Sachen Judentum, z.B. die in der Tat starke Abstammungslinie von den Turk-Chasaren, eine Rolle spielen soll, dann gibt es da noch weitere, für manche durchaus peinliche Zusammenänge:

    Nämlich die nicht gerade geringe GERMANISCHE Beimischung in die bereits damals gar nicht so „fremdenfeindliche“ Judäerbevölkerung.

    Im römischen Militärwesen waren bekanntlich – so auch in der „Provinz Judäa“ – bevorzugt germanische, für die damaligen Verhältnisse, Elitetruppen stationiert. Diese wurden hauptsächlich wegen ihres Mutes und ihrer Kampfbereitschaft in römische Regionen verbracht, wo es an allen Ecken und Grenzen kriselte. Wer aber glaubt, dass die alle schön fein wieder nach Germanien zurückverschifft wurden, der irrt (leider ?).

    Das Gegenteil ist der Fall: diese sinnenfreudigen Kombatanten hatten sich im Laufe der Zeit so nach und nach mit der ansässigen Ortsbevölkerung „vermischt“ und längst schon Germanien ‚ade‘ gesagt.

    Wer heute z.B. durch Tel Aviv schlendert wird zweifelsohne häufig Typen (und natürlich Frauen) begegnen – wobei nicht an die vor kurzem zugewanderten ‚Russen‘ gedacht ist – welche unmöglich aus dem „fruchtbaren Halbmond“, sondern ursprünglich aus Nord- bzw. Mitteleuropa stämmig sein müssten (na blond und helläugig eben !).

    In Jerusalem kenne ich einen von früher deutschstämmigen ‚Consultant‘, der sich die Aussöhnung mit den Deutschen in erster Linie wg. dieses Aspektes auf die Fahne geschrieben hat. Ja richtig… denn so sein Argument: wenn in den eigenen Adern altgermanisches Blut fließt, dann kann man einfach unmöglich mit diesem fernen Stamme dauerhaft im Clinch liegen – „scheiss auf diesen Hitler, diesen damals in die Politik verschlagenen Friseurgehilfen !“.

    Von den Chasaren ist mir nur soviel bekannt, dass die kollektiv – sozusagen ‚per ordre de Mufti‘ – zur Jüdischen Religion übergetreten sind, so um anno 500 rum, welche in etwa in der heutigen Ukraine ansässisch waren…

    • Es gibt in den Sprachwissenschaften den abschätzig gebrauchten Begriff „Kling-Klang-Etymologie“. Damit werden Bemühungen bezeichnet, anhand von gleich oder ähnlich klingenden Worten in verschiedenen — heutigen oder alten — Sprachen angebliche geschichtliche, archäologische oder sprachhistorische Zusammenänge nachzuweisen.

      So interessant die Beobachtung der Physiognomien von Passanten auf der Rehov Dizengoff und private Schlussfolgerungen daraus auch sein mögen, es bleiben trotzdem müßige Spekulationen. Ich sage, Geduld, die Humangenetik wird irgendwann zur Ruhe kommen und uns verlässliche Informationen bescheren, nicht nur aber auch über die Vorfahren der heutigen Aschkenasim.

      Egal wie die Ergebnisse ausfallen werden, die Irren und Hasser werden problemlos darin Bestätigung für ihre Obsessionen finden. Da gehe ich jede Wette ein.

      Für die wenigen Nicht-Geisteskranken hier ein Link zu einem Blog, auf dem man den Wirbelwind an Meldungen aus der Forschung zur Abstammung von Menschen und Menschengruppen gut beobachten kann: http://www.dienekes.blogspot.com/ncr

    • Und hier noch ein weiterer Link: http://blogs.discovermagazine.com/gnxp/2013/01/the-dam-of-ancient-dna-starts-to-break/#more-19808

      Bisher war die Humangenetik darauf angewiesen, anhand moderner Daten die Abstammung bestimmter Gruppen zu rekonstruieren. Diese Verfahren sind aber immer mit Unsicherheiten aufgrund von Annahmen und Vermutungen behaftet.

      Dank der Forschungsergebnisse zur Extraktion von DNA aus zehntausende Jahre alten Knochen kann man jetzt „harte“ Daten zur genetischen Ausstattung der damals lebenden Menschen ermitteln und ist nicht mehr auf mehr oder weniger fundierte Spekulationen angewiesen.

      Meine Vorhersage (die auf nichts als einem Blick in meine Kristallkugel beruht):
      Erstens:
      Die Humangenetik einschl. Analyse von tausende Jahre alter DNA wird die heutigen Mainstream-Ansichten über die Abstammung der Aschkenasim weitgehend bestätigen: sie sind enger verwandt mit den Mizrahim und Sephardim als mit irgend jemand anderem, aber weisen andererseits auch mehr Verwandtschaft mit nicht-levantinischen Völkern als Mizrahim und Sephardim auf.
      Zweitens:
      Der freie Markt wird Designer-Babies mit Wunsch-DNA anbieten. Besonders heftige Nachfrage wird nach „jüdischen Babies“ aus dem Katalog entstehen. Diese Eltern werden für ihre Kinder Bürgerrecht in Israel beanspruchen bzw. darauf dringen, dass die nach ihrer Ansicht weniger „genetisch reinen“ heutigen jüdischen Israelis gefälligst Platz machen für ihre Kinder. Einige werden ethnische Säuberungen bis hin zum Genozid fordern. Das Prinzip ist u.a. von den Islamistenführern bekannt, die ihre Söhne und Töchter an teuren US-Elitecolleges studieren lassen, während sie gleichzeitig pausenlos auf die Zerstörung des Großen Satan hinarbeiten.

      Wird die Obsession der Irren mit allem, was jüdisch ist, eines Tages aufhören? Natürlich nicht. Diese Menschen können gar nicht anders, selbst wenn sie es wollten. Das hört erst auf, wenn die Erde sich nicht mehr um die Sonne dreht.

    • „The Germans to the front“? Das gabs mal in China. Im römischen Reich aber wurden solche Sprüche nicht geklopft, dazu bestand keine Veranlassung. Richtig ist lediglich, dass es gängige Praxis war, in militärischen Auseinandersetzungen so wenig als möglich des kostbaren römischen Blutes zu opfern, sondern als Kanonenfutter bei Besiegten sog. Hilfstruppen anzuwerben:

      http://de.wikipedia.org/wiki/Auxiliartruppen

      Die Annahme, „Germanen“ wären, besonders wegen ihrer besonderen Tapferkeit, in Krisengebieten als Feuerwehr eingesetzt worden, ist spaßig. Bei einem Aufstand in Judäa etwa wäre es unsinnig gewesen, vom Rhein Truppen abzuziehen: endlich am Mittelmeer angekommen, wäre die Sache schon erledigt gewesen. Außerdem war gerade Germanen nicht zu trauen. Beispiel: die Schlacht im Teutoburger Wald wurde von einem germanischen Verräter begonnen und gewonnen, der erst in römischen Diensten stand.

      Nee. Das „germanische Element“ kam durch die Völkerwanderung nach Westrom, die wurde ausgelöst durch germanische Stämme, die sich mitnichten durch besondere Kampfkraft auszeichneten, sondern vor den Hunnen das Hasenpanier ergriffen hatten. Dank ihrer reinen Masse gelang es ihnen aber, die römischen Verteidigungslinien zu überrennen und sich bis nach Italien durchzuschlagen, wo es aus war. Wer nicht abgeschlachtet wurde, kam in die Sklaverei (besonders die Frauen) arrangierte sich, indem er sich rekrutieren ließ…

      Blond und helläugig? Ganz schön blond. Es soll in Tel Aviv Touristen geben, heißt es aus gut unterrichteten Quellen. Und wenn da nicht jeder mit der bei Rasseforschern, sorry, Rassisten so beliebten „krummen Nase“ herumläuft, sagt das garnichts. Es wäre fatal, könnte man, wie es „Forscher“ wie Hans F. K. Günther oder Sophie Ehrhardt propagierten, Menschen an der Nasenspitze ansehen, welcher „Rasse“ sie angeblich angehören. Von dem Wahn wurde dies Land „at gunpoint“ geheilt.

      Aber Hobbyforscher laufen immer noch herum. Sogar in Tel Aviv.

  21. Von den Chasaren werden wir jetzt wieder öfters zu hören bekommen, nachdem Spiegel Online einen großen Aufmacher zu einer DNA-Studie gemacht hat. Danach sind Aschkenasim stärker mit Turkvölkern verwandt als bisher angenommen.

    Das wird noch ein paar Jahre so hin und her gehen. Humangenetik ist immer noch ein junges Gebiet, in dem auch scheinbar Grundlegendes morgen oder übermorgen als überholt gelten kann.

    Meine persönliche Hypothese (keine Theorie): Die Römer haben die meisten in Judäa lebenden Judäer umgebracht. Übrig blieben die Diaspora-Juden, z.T. komplett judäischer Abstammung, z.T. Familien aus Mischehen zwischen jüdischen Händlern und lokalen Frauen. Einige von ihnen zogen ins Rheinland, andere weiter nach Osteuropa. Die Mizrahim blieben im Nahen Osten, die Sefardim in Spanien und Nordafrika (später u.a. auch Türkei). Überall blieben sie unter sich und heirateten untereinander. Eine khasarische Beimischung wird es wohl gegeben haben. Aber ich glaube nicht, dass sie so bedeutend war.

    In ein paar Jahren werden wir mehr wissen. Momentan werde ich mir kein Buch zum Thema kaufen, warte lieber ab, bis die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ihren Eingang in die Literatur gefunden haben werden.

    • Tja, und schade eigentlich nur für den Autor dieser Studie, dass die „Turkvölker“ mit denen laut dieser neuen Studie angeblich „khazarish-genetische Verwandschaft bestehen soll, nämlich Georgier und Armenier, nun wirklich alles mögliche sind, nur keine „Turkvölker“, wie es die Khazaren aber waren. Aber wenn es um die Khazaren-These geht, kann man auch mit ganz kleiner Münze ganz große Auflagen erzielen.

  22. Ich hatte von diesem Herren bislang nichts gehört. Aber die von ihm offenbar vertretenen Thesen haben nichts originelles an sich. sie finden sich exakt in dieser Mischung zehntausendfach in antisemitischen Internetveröffentlichungen und dürfen weitgehend auch als iranische Staatsdoktrin gelten. Ungeheuerlich, dass so einem Unsinn in deutschen Kirchengemeinden und anderswo eine Tribüne geboten wird.

    • Diese Argumentation ist sehr verbreitet bei leuten, die
      zeigen wollen, dass der „alte bund“ aufgehoben wurde und nur
      noch der „neue“ zaehlt. da wird dann alles in frage gestellt
      was den „alten bund“ ausmacht. also ob die juden ein volk ist,
      das die tora nicth autentisch ist oder das der talmud entweder
      wertlos, oder eine weitere verfaelschung der tora ist.

      und die argumentation ist nun wirklich schon sehr sehr alt.

      welchses etikett man dem aufsetzen will oder nicht bleibt
      jedem selbst ueberlassen. das ist eigentlich auch nicht mehr
      so wichtig.

      J

    • 100prozentig richtig. Alles uralte Kamellen, die, wer sich das antun möchte, bei „Radio Islam“, bei Gary Lauck usw., pseudowissenschaftlich aufgemacht, nachlesen kann. Und wie es immer wieder von aufrechten Antisemiten für Gleichgesinnte in ihren Webseiten herumposaunt wird. Aber Ernst zu nehmen braucht es deswegen kein Mensch, und normalerweise bleiben die „Wissenden“ dazu auch unter sich und bestätigen sich lediglich gegenseitig.

      Der Iran bringt das nicht, zumindest nicht den Chasarenmythos, jedenfalls habe ich das auf seinen englischsprachigen Seiten noch nie gesehen. Sowohl auf z.B. http://3agelnetwork.com/en/ wie auch auf http://www.presstv.ir/ kommt bei der Suchfunktion für „Khasars“: ‚No results found‘. Was brächte ihm das auch, es würde ja bedeuten, davon reden zu müssen, dass im nördlicheren Orient um das Schwarze und das Kaspische Meer und auf der Krim bis ins 10. Jahrhundert dem expansionslüsternen Islam ein mächtiges jüdisch dominiertes Reich gegenüberstand – nee bloß das nicht. Der hält sich an anderes, mag sein etwa an die diversen, leicht widerlegbaren Gerüchte über ein angebliches Nazi-Zionistenkomplott.

      Es ist schon sehr selten, dass einer damit sozusagen auf die Straße geht. Gut, dass er den Gegenwind zu spüren bekam. Selbst wenn er selber mal dem Schwachsinn aufgesessen war.

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