antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

  

Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 

 

Photographien und Interviews von Herlinde Koelbl:
EMIL FACKENHEIM

Philosoph und Rabbiner, Jerusalem
Geb. 1916 in Halle



HK: Herr Professor Fackenheim, gibt es in Ihrer Kindheit und Jugend, in Ihrer Familiengeschichte vielleicht auch schon, Schlüssel für das, was später Ihre Arbeit und Ihr Denken bestimmt hat?

EF: Unsere Familie hatte schon lange als nichtassimilierte jüdische Familie in Deutschland gelebt, in Hessen von der väterlichen Seite her, in Schlesien von der mütterlichen, und dann eben in Halle, wo mein Urgroßvater schon Rabbiner war. Mein Vater hat sogar einmal versucht, einen Stammbaum aufzuzeichnen, aber der ist dann später mit allem anderen verlorengegangen. Wir haben damals die »Assimilanten« ziemlich verachtet Andererseits waren wir selber ja auch nicht orthodox. Wir haben eben das liberale Judentum als unseren Standort gesehen und dachten, es hatte in Deutschland einen festen Platz Damit haben wir uns gewaltig geirrt, aber so dachten wir damals.

Die jüdische Gemeinde in Halle war eine kleine, der Rabbiner war nicht sehr inspirierend. Er hat viel gewußt, aber man hatte den Eindruck, daß er dort mit den Jahren etwas versauert war. Trotzdem waren für mich als Kind die religiösen Eindrucke sehr stark. Das lag auch an der Musik, der jüdischen religiösen Musik, die mich damals tief beeindruckt hat. Die Reden des Rabbiners waren gelehrt und langweilig. Aber vielleicht besser, als wenn sie spannend, aber nicht gelehrt gewesen wären. Sie hatten Substanz. Als ich anfing, mich für die jüdische Religion zu interessieren, wurde der langweilige Mensch plötzlich interessant, denn er wußte sehr viel von der Tradition, nur wollte es keiner hören. Das ist sehr schlecht für einen Menschen. Wenn er am Rabbinerseminar in Berlin unterrichtet hätte, wäre er ein ganz anderer Mensch gewesen. Er hat die Grundideen klar dargestellt.

Ich habe seither nie wieder eine Synagoge gefunden, wo ich mich wirklich zu Hause gefühlt habe. Die Musik war anders, die Tradition war anders. In solchen Dingen ist man von der Kindheit geprägt. Diese deutsch jüdische Kultur ist dann untergegangen. Die Tragik, mit der alles geendet hat, zeigt sich an der Bibelübersetzung von Buber und Rosenzweig. Meiner Meinung nach war Rosenzweig der letzte große deutsche Jude. Was der Ihnen zu sagen hatte, wenn er heute noch leben wurde, wäre tiefer als alles andere. Wenn Rosenzweig gesagt hat, man solle Bachmusik in die Synagogen bringen - das wäre eine gewaltige Synthese gewesen. Rosenzweig und Buber wollten die deutschen Juden zum Judentum zurückbringen, aber es war ja fraglich, ob die alle Hebräisch lernen würden. So wollten sie, um den hebräischen Geist dennoch vermitteln zu können, die Bibel ins Deutsche übersetzen. Das taten sie auch. Als sie mit der Übersetzung fertig waren, gab es keine deutschen Juden mehr. Nehmen Sie das als ein Symbol der Tragik dessen, was damals passierte. Die Nazis haben nicht nur deutsche Juden ermordet, sondern auch das deutsche Judentum, wie es gewesen war. Wie es gewaltig angefangen hatte mit Moses Mendelssohn und wie es sich auch noch in Heine ausdruckte, der hundertprozentiger Deutscher und hundertprozentiger Jude sein wollte und dadurch einfach zerrissen wurde - und der übrigens immer noch mein Lieblingsdichter ist.

HK: Was liegt in dem Wort Heimat für Sie für eine Bedeutung?

EF: Heimat, das gibt es nicht mehr. Ich kann das Wort nicht mehr benutzen. Die Nazis haben das Wort zerstört. Sie haben soviel zerstört.

Als ich jetzt wieder einmal in Berlin war, habe ich gesehen, daß es die Kantstraße immer noch gibt. Die Straßennamen sind noch dieselben, aber die alte Kultur scheint verschwunden zu sein. Ich war in Halle noch ganz selbstverständlich auf demselben Gymnasium wie mein Vater vor mir. Wir hatten sogar zum Teil dieselben Lehrer. Und später, 1939, als ich schon in Sachsenhausen gewesen war und noch eine Sechswochenfrist hatte, das Land zu verlassen, als möglichst niemand mit mir zusammen gesehen werden wollte, da hat mein Griechischlehrer mich zu sich nach Hause eingeladen. Er hatte zwei gewidmete Exemplare von Martin Bubers »Königtum Gottes«, eins für sich selbst, eins für mich. Und er hat mir gesagt, Sie müssen jetzt weg, aber Sie müssen mir versprechen, wieder zurückzukommen. Deutschland wird zerstört werden, und wir brauchen solche Leute wie Sie, um es wieder aufzubauen.

Ich habe ihm damals geantwortet, daß ich ihm das zwei Jahre früher noch versprochen hatte. Daß ich aber inzwischen wußte, daß das jüdische Volk mich wohl dringender brauchen würde als das deutsche. Auch mir war damals schon völlig klar, daß Deutschland zerstört werden wurde, es ist verrückt. Wenn ich heute trotz allem überhaupt noch von Heimat reden kann, dann meine ich damit Jerusalem. Bis zum Sechstagekrieg hätte ich wohl noch gesagt Kanada sei meine Heimat. Aber die drei Wochen vor dem Krieg waren für mich eine dramatische Erfahrung, für mich und auch für meine Frau. Ich habe mir damals gedacht, wenn noch ein zweiter Holocaust passiert, dann überlebe ich das nicht. Möchte es auch gar nicht überleben. Und was hat die anständige Welt damals getan? Gar nichts. So sind wir letzten Endes wirklich aus Pflichtgefühl hierhergekommen.

HK: Bedeutet, jüdisch zu sein, zum Judentum zu gehören, für Sie eine besondere Pflicht?

EF: Ja. Das war schon immer so. Ich möchte sagen, das Pflichtbewußtsein war sehr groß. Dabei war es erst einmal sozusagen negativ. Meine unmittelbare Reaktion auf 1933 war die: Es muß auf diesen beispiellosen Angriff von jüdischer Seite eine Antwort geben. Das war anfangs mein Motiv, das Judentum zu studieren. Erst mit den Jahren fand ich eine ganz gewaltige Tiefe darin.

Die Juden haben sich wohl in jeder Generation gefragt: Wieso soll man einfach weitermachen? Und jeweils fand man die Antwort in einer immer wieder neuen Erfahrung der Bibel. Als Cyrus kam und den babylonischen Juden sagte: Ich habe euch befreit, ihr könnt nach Jerusalem zurückkehren - wieso taten sie es? Sie waren doch nicht mehr die ursprünglich in die Gefangenschaft Geführten, sondern deren Kinder und Enkel. Wieso sind sie dennoch zurückgegangen? Ich würde sagen: Das Hauptmotiv war eine gewisse Treue. Sie hatten Jerusalem nicht vergessen. Es wäre sicher bequemer gewesen, in Babylonien zu bleiben. Viele haben es ja auch getan. Aber das Judentum ist eben doch immer wieder gelebt worden.

Der ganze Jüdische Kalender, der mich schon als Kind beeindruckt hat. Jeder Freitag ist ein Wiedererleben. Die Jom Kippur-Erfahrung war es, die Rosenzweig dazu bewegt hat, nicht zum Christentum überzutreten. Und bei mir war es, auch schon in der Kindheit, ähnlich. Ein Grund zum Beispiel, warum ich lernen wollte, war, daß mein Vater zwar in gewisser Weise fromm war, aber nicht viel gewußt hat. Er hat gelesen, aber nicht verstanden, was er gelesen hat. Er konnte auch nicht genug Hebräisch. Und da dachte ich: Wenn mein Vater derartig treu ist, daß er das liest, ohne es zu verstehen, wieviel mehr kann man da finden, wenn man es wirklich versteht. Und ich habe ungeheure Sachen gefunden.

HK: Und wenn Sie den Begriff der Pflicht mehr auf Ihr Leben beziehen?

EF: Da ist dann auch Neigung dabei. Dieser Kantische Dualismus von Pflicht und Neigung ist hier eigentlich gar nicht anwendbar. Denn was die Nichtjuden so selten verstehen, und das geht schon aufs Neue Testament zurück, daß das Gesetz nicht entwürdigt, überhaupt keine Last bedeutet. Der Jude freut sich des Gesetzes. Wobei »Gesetz« gar keine so gute Übersetzung von »Mizwah« ist. Jeden Tag betet man, dankt man Gott, daß er Israel gesegnet hat durch die Gesetze. Das hört sich nicht an wie eine Last. Nun gibt es die Frage: Was ist besser? Wenn man das Gesetz erfüllt, weil man es gerne hat, oder wenn man das Gesetz erfüllt, weil es das Gesetz ist? Und die Antwort ist: das letztere. Denn dann tut man es um Gottes willen. Wenn man es nur gerne tut, dann ist es lediglich eine Zeremonie.

HK: Was, glauben Sie, ist der Grund dafür, daß in den letzten beiden Jahrhunderten so viele europäische Juden es ganz besonders im Geistesleben zu Rang und Namen gebracht haben?

EF: Ich finde es richtig, was Leo Baeck zu diesem Thema gesagt hat. Der Grund sei ein »zwiefacher«, meinte er. Zum einen hat nach der jahrhundertelangen Ghettoverfolgung das erste freiere Atmenkönnen eine ganz gewaltige Begeisterung hervorgebracht. Zum zweiten hatte es das Leben im jüdischen Ghetto an sich, daß dort eine ungeheure Energie auf Lernen und auf Studieren verwendet wurde. Diese, man kann sagen, unnatürliche Konzentration auf das Lernen, das war der Widerstand der Juden im Ghetto gegen die Verfolgung. Und wenn man das nicht versteht, versteht man überhaupt nichts. Als ich damit anfing, den Talmud zu studieren, da wußte ich, wenn man das wirklich alles lernen will, dann muß man sein ganzes Leben damit zubringen, und das wollte ich erst einmal nicht. Ich empfand das als eine Last. Erst nach Jahren habe ich verstanden, daß die ungeheure Gelehrsamkeit, die in den Talmud Eingang gefunden hat, aufgestaute Energie war.

HK: Was hat sich dadurch geändert, daß es für ein Volk, von dem man fast sagen möchte, es sei an die Zersplitterung und die Beschränkung schon gewöhnt gewesen, jetzt doch ein Land gibt, in dem es Majorität besitzt und Staatsnation ist?

EF: Das scheint mir von einer Bedeutung zu sein, die man noch gar nicht ganz begriffen hat. Denn die Diaspora hat zwar viele positive Effekte gehabt, aber auch zweifelhafte und schlechte. Als Kind wurde mir beigebracht, daß, als der erste jüdische Staat von den Römern zerstört wurde, dies in einem höheren Sinne ein Segen gewesen sei, »a blessing in disguise«, wie man auf englisch sagt. Es sei zwar fürchterlich, aber doch letztlich ein Segen gewesen. Der größte deutsch-jüdische Philosoph vor Rosenzweig, Hermann Cohen, hat das gesagt. Es sollte bedeuten, daß, wenn das jüdische Volk nicht mehr politisch gebunden, wenn es universal sei, es seine Mission besser erfüllen könne. Nun, das scheint mir in der Retrospektive falsch zu sein. Die Machtlosigkeit ist natürlich ein Segen, insofern, als man nicht auf andere Leute schießen muß. Aber sie kann auch bedeuten, daß auf einen selbst geschossen wird, ohne daß man sich wehren kann. Nie waren Juden so hilflos wie während des Holocaust. Da fuhren die Züge nach Auschwitz, und kein Mensch hat sich darum gekümmert. Ich bin der festen Überzeugung, daß, wenn nach dem Holocaust kein jüdischer Staat entstanden wäre, die Demoralisierung so groß gewesen wäre, daß es über- haupt keine Juden mehr geben würde, heute schon. Mit Ausnahme einiger Orthodoxer, für die überhaupt nie etwas passiert.

Manche sagen, es sei etwas Schreckliches, einen Staat zu haben. »Jetzt schießen wir selber auf andere Leute!« Buber hat das gesagt. Aber wäre es nicht schlimmer, wenn man andere bitten müßte, auf jene Leute zu schießen? Das sind Fragen der Staatsphilosophie, und mit ihr steht es ja heute überall sehr schlecht. Nach dem, was passiert ist, daß die Verbrecher das Gesetz übernommen haben. Deutschland war ein Rechtsstaat. Aus Deutschland kamen all die großen Rechtsphilosophen, mit Hegel an der Spitze. Amerika, das ein gesegnetes Land ist, hat mit Jefferson begonnen. Aber im Vietnamkrieg wußte man plötzlich auch nicht mehr, was eine Staatsphilosophie ist. Wann schießt man, wann schießt man nicht? Die Staatsphilosophie befaßt sich mit den meiner Meinung nach schwierigsten Fragen überhaupt. Und dann kamen auch noch die Kommunisten dazu, die dachten, es könne wohl kein großer Fehler sein zu schießen, solange man nur ein Proletarier ist. Das ist ein schreckliches Jahrhundert, in dem wir leben. Und ausgerechnet in diesem Jahrhundert müssen die Juden ihre eigene jüdische Staatsphilosophie entwickeln. Das ist eine ungeheure Aufgabe.

HK: Eine Frage, über die Sie selbst geschrieben haben: Wie soll man noch glauben, wenn man erfahren hat, was in den Konzentrationslagern geschehen ist? Warum hat Gott das zugelassen?

EF: Das ist natürlich die schwierigste Frage der jüdischen Theologie heute. Als ich das Buch geschrieben habe, von dem Sie sprechen, habe ich diese Frage bis aufs letzte Kapitel verschoben. Ich wollte nicht gleich im ersten Kapitel darauf kommen. Ich haue Angst, jeder, der merkt, daß ich die Frage nicht beantworten kann, würde sich vom Judentum abwenden. Das wollte ich nicht. Schließlich hatte ich das Buch fertiggeschrieben bis auf diese Frage. Ich wußte aber, daß man sie letztlich doch nicht vermeiden kann - sonst hätte ich Hamlet ohne den Prinzen von Dänemark geschrieben.

Ich bin dann eines Tages hier in Jerusalem spazierengegangen und traf einen jungen Menschen, der mich grüßte. Ich sage: »Ich weiß jetzt im Moment gar nicht... Kenne ich Sie?« Und er: »Ja ja. Sie haben mal bei uns gesprochen, ich war einer Ihrer Hörer.« Wir sind dann ins Gespräch gekommen, und ich habe ihn gefragt, was er denn im Moment so treibe. Er habe gerade seine Doktorarbeit fertiggestellt, über Rabbi Shapiro. Ich wußte, das war der letzte chassidische Rabbi im Warschauer Ghetto. Predigten, die er gehalten hatte, waren gefunden und veröffentlicht worden.

Ich bat dann den Studenten, er möge mir von diesen Predigten ein bißchen erzählen. Nun, um das zusammenzufassen: Dieser Rabbi Shapiro hatte sich nie auf diejenigen Juden im Ghetto eingelassen, die sagten, die Verfolgungen durch die Nazis seien eine Strafe für ihre Sünden. Jahrelang blieb er dabei, das seien Katastrophen, denen man keinen Sinn geben könne. So etwas sei früher schon passiert, und die Juden hätten es immer überlebt. Aber nach 1942 hat er das nicht mehr gesagt. Seine Predigten änderten sich. Und eine davon ist jetzt der Schluß meines Buches.

Sie wissen ja vielleicht, daß es eine der Aufgaben des Talmud ist, die Bibel zu erklären. Widersprüche in der Bibel aufzulösen. Und nun gibt es da zwei solche Stellen, eine bei Jeremias, wo steht, daß Gott in seinem Zimmer weint, und eine andere, wo es heißt: Es gibt Jubel in Gottes Palast. Der Talmud will jetzt wissen, wie es möglich ist, daß beides wahr ist. Und seine Antwort lautet: Das eine geschieht im äußeren Zimmer und das andere im inneren Zimmer.

Normalerweise würde man nun annehmen, daß die Freude im inneren Zimmer ist, daß im Himmel das Leiden der Welt überwunden ist. Aber der Talmud sagt das Gegenteil. Warum?

Rabbi Shapiro fängt da an, wo der Kommentar, ein mittelalterlicher Kommentar, aufhört. Und er sagt: Im äußeren Zimmer ist Jubel, weil Gott sich dort einfach verstellt, als ob diese ganze Sache ihn nichts angeht. Wieso aber weint Gott gerade im inneren Zimmer, wo wir nicht hingelangen? Da Gott unendlich ist, ist sein Leiden auch unendlich. Nun weiß Gott: Wenn sein Leiden unendlich ist, dann darf es die Welt nicht berühren, denn sonst würde die Welt zerstört werden. Darum ist es aus Liebe, daß Gott sich von uns zurückgezogen hat, um in der Einsamkeit zu jammern. Und der Rabbi fügt noch hinzu: Aber wir wollen doch das Leiden Gottes teilen. Können wir zu ihm durchdringen?

Damit hört er auf. Das ist die ungeheuerlichste Antwort, die ich auf diese Frage je gefunden habe: Daß Gott die Welt so geliebt hat, daß er sich von ihr zurückgezogen hat, damit sie nicht von seinem Leiden zerstört werde.

HK: Ich habe Sie vorhin gefragt, ob Sie mit dem Judesein eine bestimmte Verpflichtung verbinden. Haben auch die Deutschen, die heute leben, eine besondere Pflicht?

EF: Die Deutschen der jüngeren Generation sind nicht schuldig, das ist keine Frage. Aber sie haben eine besondere Last zu tragen, ob sie wollen oder nicht. Zumindest für einige ist auch selbstverständlich, daß man, obwohl man keine Schuld hat, doch Verantwortung hat. Die deutsche Jugend trägt die Verantwortung dafür, daß die Zukunft anders wird, als die Vergangenheit war. Ich glaube, daß es wieder deutsche Denker geben muß, die fragen: Was ist denn passiert in Deutschland, das mit Dichtern und Denkern, von Kant bis Hegel begann und mit Hitler als Denker endete? Wie ist so ein unvergleichliches Versagen möglich wie das von Heidegger, der vielleicht der größte Philosoph des zwanzigsten Jahrhunderts war und bis zu seinem Tod nicht ein einziges Wort über den Holocaust geschrieben hat? Ich kann nicht verlangen, daß jeder Mensch sich mit diesen Dingen beschäftigt. Aber es sollte zumindest einen einzigen Denker geben, der sagt: Ich habe keine andere Aufgabe, als diese Geschichte durchzudenken, noch einmal, vom Anfang bis zum Ende, um zu sehen, was da wirklich passiert ist. Denn was durch Denken geschehen ist, muß durch Denken überwunden werden.



Weitere Informationen
zu diesem Buch
Quelle:
Jüdische Portraits
Photographien und Interviews von Herlinde Koelbl

Neuausgabe. Mit 80 s/w-Abbildungen
S. Fischer Verlag

[BESTELLEN]
Achtzig Photographien und Gespräche portraitieren die letzte Generation jüdischer Deutscher, die noch in das intellektuelle und geistige Klima der deutsch-jüdischen Symbiose hineingeboren wurde - und die dann dessen Zerstörung erleben musste.

Zum Tod von Emil Fackenheim:
Das 614. Gebot -  Das jüdische Volk muß überleben

Jeschajahu Leibowitz / Uri Avnery

hagalil.com 24-09-2003

Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!

 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved