I dance, but my heart is crying

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Der aufwendig produzierte Musikfilm “I DANCE, BUT MY HEART IS CRYING“ lässt Musik, die über siebzig Jahre lang als verloren galt, wieder auferstehen und in neuem Glanz erstrahlen.

WIEN PREMIERE
In Kooperation mit der IKG Wien
Gefördert von der Claims Conference, NYC

METRO KINO | Historischer Saal
Johannesgasse 4 | 1010 Wien
Dienstag, 20. Mai 2025, 19:00 Uhr
In Anwesenheit des Regisseurs

Es ist auch die Geschichte des jüdischen Musiklebens im nationalsozialistischen Berlin. Im Rahmen des “Jüdischen Kulturbundes“ konnten zwischen 1933 und 1938 die beiden jüdisch geführten Plattenfirmen “Semer“ und “Lukraphon“ noch Musik von und mit jüdischen Künstlern produzieren. Diese Musik wurde mitsamt ihren Originalmatrizen, Texten und Noten in einer einzigen Nacht vollständig vernichtet. Es war die Nacht des 9. November 1938, die als „Reichspogromnacht“ in die Geschichte einging. Seitdem galt die Musik als für immer verloren. Dass über 70 Jahre später dieser musikalische Schatz wiedergefunden wurde, grenzt an ein Wunder.

Die Schellackplatten der beiden Labels sind eine Fundgrube der besonderen Art. Denn damals, im politisch brisanten Berliner Klima der 1930er Jahre, offenbarten sie ohne Scheu die widersprüchlichen Seiten jüdischer Identität. Und nach dem Verbot jüdischer Künstler 1933 wurden die Labels zu einem Zufluchtsort für Musiker und Kabarettisten, denen die Auftrittsmöglichkeiten in Deutschland genommen wurden.

Mit den aus den entlegensten Winkeln der Welt in akribischer Kleinarbeit wieder zusammengetragenen Schellacks und der neu arrangierten Musik eines international hochkarätig besetzten Musikensembles nähert sich der dokumentarische Musikfilm dieser fast unglaublichen Geschichte der beiden Berliner Plattenlabels, dem tragischen Schicksal ihrer jüdischen Interpreten und der Wiederauferstehung einer Musik, die bis heute nicht an Aktualität und Brisanz verloren hat. Heute erscheint die Bergung der für immer verloren geglaubten Musik wie ein später wenn auch kleiner Triumph über das NS-Regime, das mit seiner antisemitischen Vernichtungsmaschinerie die jüdische Kultur ausradieren wollte.

D/CH, 2024 90 min.
Produziert von der FLEMMING POSTRODUKTION in Koproduktion mit JMAG:productions und
dem ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE • Gefördert von der CLAIMS CONFERENCE, New York Produzent: Klaus Flemming • Koproduzent: Yves Kugelmann • Verleih: Farbfilm, Berlin
Buch und Regie: Christoph Weinert