„Die Hoffnung einer Mutter“

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Fotos: Hostages Families Forum

Heute ist Muttertag. Für die Mütter der Geiseln, die seit 583 Tagen in Gaza gefangen gehalten werden, ein weiterer Tag voller Herzschmerz, Ungewissheit und doch unerschütterlicher Hoffnung. Davon erzählten letzte Woche kürzlich Yael Aexander, Herut Nimrodi und Hagit Chen.

„So viel Trauer und Qual, nicht zu wissen, was mit Deinem Sohn los ist. Ich konnte nicht schlafen. Ich hänge im 7. Oktober fest, obwohl es schon 580 Tage her ist. Früher habe ich den Muttertag so sehr genossen. Wir gingen alle in ein besonderes Restaurant in der Stadt, und ich bestand darauf, dass die Kinder mir an diesem Tag Briefe schrieben. Seit Beginn dieses Albtraums konnte ich nichts mehr feiern,“ so Yael Alexander, die Mutter von Edan Alexander.

 

Yael äußerte die Hoffnung, dass die Diplomatie hinter den Kulissen – insbesondere die der USA – aktiv voranschreitet. „Der wahre Sieg wird nicht durch militärische Aktionen oder politische Erklärungen erreicht, sondern durch die sichere Rückkehr aller verbliebenen Geiseln. Ich bete weiterhin jeden Tag darum, meinen Sohn wiederzusehen.“

„Jeder ist jemandes Kind. Jede Mutter kann das nachvollziehen – das ist der schlimmste Albtraum. Und dieser Albtraum muss mit der Freilassung aller 59 Geiseln ein Ende haben. Keine Mutter sollte das durchmachen müssen“, sagte Hagit Chen, Mutter von Itay Chen. Hagit erzählte, dass sie vor über einem Jahr Geheimdienstinformationen der israelischen Armee erhalten hätten, die darauf hindeuteten, dass Itay möglicherweise nicht überlebt habe – sie habe jedoch keine Beweise dafür haben. „Ich weigere mich, das zu akzeptieren. Ich kann immer noch nicht akzeptieren, dass mein Sohn nicht hier ist. Ich träume immer noch davon, dass Itay lebt und zu uns zurückkehrt.“

Itay und seine Familie, Foto: Hostages Families Forum

Herut Nimrodi, die Mutter von Tamir Nimrodi, berichtete vom letzten Lebenszeichen von ihrem Sohn, „ein Video, in dem er im Schlafanzug und ohne Brille weggeschleift wird. Seitdem keine Spur mehr. Ich kann gar nicht beschreiben, was ich durchmache.“ Tamir, der zwei Schwestern hat, schrieb seiner Mutter traditionell herzliche Briefe zum Muttertag. „Er sagte immer, ich sei seine beste Freundin. Wir hatten eine seltene Verbindung. Ich bete darum, wieder Momente mit ihm verbringen zu können. Die Leere in meinem Herzen ist unbeschreiblich.“

Tamir mit seiner Familie, Foto: Hostages Families Forum

Zu Spekulationen, ihr Sohn sei eine von drei Geiseln, die nicht mehr leben, sagte sie:
„Natürlich fürchten wir um sein Schicksal und sind äußerst besorgt. Da es aber nichts Neues gibt und die Sache auch nicht auf neuen Beweisen beruht, hoffen wir weiter und warten auf sachdienliche Neuigkeiten. Jeder Politiker muss wissen, dass Worte viel Bedeutung haben und mit Vorsicht behandelt werden müssen.“

Hamas veröffentlichte gestern erneut ein Propagandavideo, in dem die beiden Geiseln Elkana Bohbot und Yosef Chaim Ohana zu sehen sind.

„Wie viel können wir noch ertragen? Wie viel können sie noch ertragen?“, schrieben ihre Familien in einer Stellungnahme. „Dass sie immer noch dort sind, ist eine Schande. Elkana und Josef schreien nach Rettung. Während das ganze Volk Israel ihre Rufe hört, weigern sich einige Entscheidungsträger, ihnen zuzuhören. Wir rufen dazu auf: Findet den Mut und bringt sie und alle Geiseln nach Hause.“

Die Familien haben die Veröffentlichung des Videos autorisiert.