Alt-Bundespräsidenten würdigen die Arbeit des Zentralrats
Vor 75 Jahren wurde der Zentralrat der Juden in Deutschland gegründet; genauer gesagt am 19. Juli 1950 in Frankfurt am Main. Ein Dreivierteljahrhundert später ist aus der Organisation, die zum Zeitpunkt ihrer Gründung für Juden in Deutschland mehr eine Anlaufstelle bei der Durchführung ihrer Ausreise aus Deutschland gewesen ist, die gesellschaftliche, religiöse und politische Vertretung jüdischen Lebens in Deutschland geworden. Mit seinem Sitz im Leo-Baeck-Haus in Berlin repräsentiert der Zentralrat alle jüdischen Landesverbände und die darin organisierten Gemeinden mit ihren Mitgliedern. „Er ist für die Jüdinnen und Juden aber mehr als ein Sprachrohr, sondern mit seinem großen Angebot auch ein Zuhause“, so Dr. Josef Schuster, der seit 2014 Präsident des Zentralrats ist. Er ergänzt: „Diese 75 Jahre des Zentralrats sind auch ein Abbild der Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland insgesamt. Der Zentralrat ist seit 75 Jahren im Einsatz für Demokratie und ist damit ein steter Begleiter unserer Gesellschaft.“
Als gesellschaftliche, religiöse und politische Vertretung jüdischen Lebens in Deutschland pflegt und pflegte der Zentralrat Verbindungen zu den höchsten Repräsentanten unserer Republik. So würdigt Bundespräsident a.D. Joachim Gauck die Arbeit des Zentralrats: „Seit 75 Jahren steht der Zentralrat der Juden in Deutschland für die Stärkung jüdischen Lebens in unserem Land – ein Wunder der Geschichte und ein bleibendes Zeichen des Vertrauens in unsere Demokratie. In einer Zeit, in der Antisemitismus wieder lauter wird, bleibt es unsere gemeinsame Aufgabe, an der Seite des Zentralrats einzutreten für eine Gesellschaft, in der Menschenwürde, Freiheit und gegenseitiger Respekt unerschütterlich verteidigt werden.“
Auch Bundespräsident a.D. Christian Wulff äußert sich zum Einfluss des Zentralrats auf unsere gesellschaftliche Entwicklung: „Mich beeindruckt seit Jahrzehnten, wie klar und unbeirrt sich der Zentralrat der Juden in Deutschland für Toleranz, ein Miteinander, intensiven Dialog, Respekt, Wertschätzung und immer aktiv für unsere Demokratie und eine vielfältige Gesellschaft überzeugend und überzeugt einsetzt. Wir verdanken das Glück jüdischen Lebens in Deutschland auch dem mutmachenden Wirken des Zentralrates der Juden. Danke und Glückwunsch – von ganzem Herzen!“
Anlässlich des 75. Jahrestag der Gründung des Zentralrats wird es einen großen Rosch-Haschana-Empfang im September in Berlin geben. Rosch Haschana ist das jüdische Neujahrsfest.
Berlin, 2. April 2025 / 4. Nissan 5785