Ein Tierheim zu Rons Andenken

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Foto: © Margrit Schmidt

Mitte Dezember 2023 wurden im Gazastreifen von der israelischen Armee in einem Tunnel der Hamas drei Leichen geborgen. Es waren die Leichen der Entführten Elia Toledano, Nik Beizer und Ron Sherman. Ron war 19 Jahre alt und als Soldat auf einem Stützpunkt der Armee nahe des Gazastreifens im Einsatz. Am Morgen des 7. Oktober war er mit seiner Familie über Whatsapp in Kontakt, berichtete von den nicht ablassenden Raketenangriffen, bis er schließlich schrieb: „Bye Mama, ich liebe Dich! Das wars. Sie sind hier. Es ist aus.“

Ron wurde nach Gaza entführt, es gibt Filme, die ihn dort zeigen, verängstigt, traumatisiert, aber lebend, unverletzt. Aber er wurde tot geborgen. Wie genau Ron, Nik und Elia gestorben sind, ist nicht klar. Sie starben auf jeden Fall während eines Angriffs der israelischen Armee.

„Ron war ein Kind der Liebe“, so seine Familie, „Liebe zu Menschen und Tieren“. Seine Eltern, Maayan und Alex, beide Tierärzte, suchten nach einer Möglichkeit, Ron zu gedenken und haben große Pläne. Ein Tierheim soll in seinem Namen Entstehen, ein Ort des Heilens und des Miteinanders, ein soziales Bildungsprojekt, das zunächst als Heim für streunende Katzen und später als Asyl für misshandelte oder vernachlässigte Nutztiere dienen soll.

Das Heim ist in Eshel haNasi, nicht weit von Rons Heimatstadt Lehavim, nördlich von Beer Sheva geplant. Im Negev und im Besonderen in Beerscheba mangelt es an einer wirklichen Lösung für vernachlässigte und misshandelte Tiere. Bis zu 300 Katzen soll das Heim beherbergen und Kindern beibringen, wie man sich um Katzen kümmert, wie man sich ihnen nähert, wie sie sich verhalten. Gleichzeitig soll das Heim damit therapeutische Angebote für behinderte Kinder und Kinder mit posttraumatischen Belastungsstörungen schaffen.

In Israel sind für Rons Tierheim schon knapp 250.000 Schekel an Spenden zusammen gekommen. Letzte Woche wurden bei einer Benefizveranstaltung in Berlin ebenfalls Spenden gesammelt. Angeregt hatte das Konzert mit dem Chor der Berliner Synagoge Pestalozzistraße und dem Kinderchor Kantor Isidoro Abramowicz, der die Shermans auch in Israel besuchte.

Fotos: © Margrit Schmidt

Ron liebte Tiere, sein Zuhause und wollte etwas bewegen. Das Projekt, das Tierrettung, Bildung und Gedenken verbindet, wird ihm als lebendiges Vermächtnis dienen. „Rons Leben endete früh, aber sein Traum kann wahr werden und auch einen bedeutenden sozialen Wandel bewirken.“

Spenden kann man über das israelische Spendenportal Giveback, auch mit deutscher Kreditkarte:
https://giveback.co.il/project/81679