Auch sie sollen nach Hause kommen

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Hisham al-Sayed, Hadar Goldin, Oron Shaul und Avera Mengisto

Vier Geiseln werden in Gaza seit vielen Jahren festgehalten. Auch sie sollen jetzt nach Hause kommen. Ihr Schicksal gibt großen Anlass zur Sorge, ob das jetzige Geiselabkommen tatsächlich alle Entführten nach Hause bringen kann. Hamas hat in den vergangenen zehn Jahren ein zynisches Spiel mit den vier Männern betrieben. In Israel dagegen hat man sich nicht an die eigenen Vorgaben gehalten und der Hamas damit ein wichtiges Druckmittel ermöglicht.

Die vier Männer sind der aus Äthiopien stammende Avera Mengisto und der Beduine Hisham al-Sayed, beide sind psychisch krank und haben offensichtlich aus freien Stücken 2014 und 2015 die Grenze überquert, wo sie in Hamas Gefangenschaft gerieten. Daneben hält Hamas die Leichen der beiden israelischen Soldaten Hadar Goldin und Oron Shaul. Sie fielen im Juli bzw. August 2014 während der Militäroperation Protective Edge, ihre Leichen wurden in den Gazastreifen verschleppt. 

Seitdem gab es ein Abkommen, alle möglichen Versprechungen und Entscheidungen, aber die vier sind weiterhin in Gaza. Israel hat sich selbst nicht an die eigenen Vorgaben gehalten, zum Beispiel die Einfuhr von humanitärer Hilfe nach Gaza nicht zuzulassen, solange die Geiseln nicht zuhause sind. Oder keine palästinensischen Häftlinge freizulassen. Die Entscheidungen fielen teilweise auf internationalen Druck, teilweise aus politischem Kalkül. Die Leidtragenden waren und sind die Entführten und ihre Familien.

Hadar Goldins Mutter Leah sprach kürzlich im Podcast von Eylon Levy über den Kampf der Familie, die sterblichen Überreste ihres Sohns zu erhalten und ihm ein würdiges Begräbnis ausrichten zu können.