Am Samstag veröffentlichte Hamas wieder ein Video einer israelischen Geisel. Diesmal von Matan Zangaucker, dessen Mutter Einav zu den bekanntesten Gesichtern der Familien der Entführten gehört. Die Familie hat die Veröffentlichung des Videos genehmigt, aber ausdrücklich darauf verwiesen, dass Medien auf die Verwendung des Begriffs „psychologischer Terror“ verzichten sollen, das Video sei ein „Lebenszeichen“.
Hamas terror has released a propaganda video showing signs of life from hostage Matan Zangauker, 25.
Matan was taken from his home in Kibbutz Nir Oz on the morning of the October 7th attacks, 428 days ago. pic.twitter.com/05mNxc1Mcd
— Eli Kowaz – איליי קואז (@elikowaz) December 7, 2024
Matan wurde am 7. Oktober gemeinsam mit seiner Partnerin Ilana aus dem Kibbuz Nir Oz entführt. Ilana kam nach 55 Tagen Gefangenschaft frei.
Es ist das dritte Video innerhalb kurzer Zeit, das Hamas veröffentlicht. Wieder ein Video von einem der jüngeren Männer, in verhältnismäßig gutem gesundheitlichen Zustand. Videos von Frauen, von älteren Männern, wurden seit langer Zeit nicht mehr veröffentlicht. Sicherlich nicht nur aus dem Grund, weil Hamas Druck ausüben will, um zu einem umfassender Abkommen zu gelangen, das auch die jüngeren Männer einschließt.
⌛️✊Listen to Einav Zangauker roar after seeing the first proof-of-life video of her son Matan, who has been held hostage by Hamas for 428 days. Netanyahu, she demands: end the war and make a deal Now!
Credit: @orlybarlev @OrlyBarlevEng pic.twitter.com/S20VmmcNaJ— UnXeptable (@UnxeptableD) December 7, 2024
Noch am Abend rief Premier Netanyahu bei Einav Zangauker, die zu seinen schärfsten Kritikern zählt, an. Am Sonntag berichtete Einav, dass sie im Gespräch verstanden habe, dass Israel ein Teilabkommen anstrebt, das ihren Sohn im Moment nicht nach Hause bringt.
Ebenfalls am Sonntag trafen weitere Vertreter des Forums der Familien der Entführten mit Premier Netanjahu zusammen. In einer Erklärung er Familien im Anschluss hieß es: „Wir haben vom Premierminister gehört, dass die Zeit für eine Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln reif ist. Wir forderten ihn auf, jetzt für die Freilassung aller Geiseln zu handeln – sowohl der lebenden als auch der verstorbenen. Wir bekräftigten, dass alle Fälle humanitärer Natur sind. (…) Der Premierminister erwähnte mehrere mögliche Optionen, uns wurde jedoch nicht klar gemacht, welcher Option derzeit verfolgt wird. In Bezug auf die Toten versprach der Premierminister, dass die Rückgabe der Leichen in verschiedene Phasen des Abkommens einbezogen würde, ohne die Rückgabe der lebenden Geiseln zu gefährden.“
Tatsächlich scheint es in den vergangenen Tagen Fortschritte in den Verhandlungen zu geben. Aus arabischen Medien heißt es, dass Hamas bereits eine Liste der Geiseln vorgelegt habe, die freigelassen werden sollen. Darunter sind angeblich auch vier amerikanische Staatsbürger, die eigentlich nicht in die Kategorie der ersten Gruppe passen (Frauen, Alte, humanitäre Fälle). In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass Hamas von anderen Gruppen in Gaza eine Liste der noch lebenden Geiseln verlangt habe.
430 Tage sind seit dem 7. Oktober vergangen. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, wird es niemanden mehr geben, den Israel lebend zurückholen kann.