Die neuen Fernsehtipps

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Foto: Pexels

Von 1. bis 15. Januar 2025

Do., 2. Jan · 23:00-00:45 · ZDF
Jungle

Drei Backpacker lassen sich auf eine Dschungelexpedition mit einem Fremden ein. Nach Streit und einem Unfall muss einer von ihnen alleine in der bedrohlichen Wildnis überleben. Einsam verschollen im Dschungel gerät Yossi an seine körperlichen und geistigen Grenzen, während sein von Einheimischen geborgener Reisepartner Kevin eine Rettungsmission für ihn anstößt. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Im Jahr 1981 lernt der israelische Weltreisende Yossi (Daniel Radcliffe) in Bolivien die befreundeten Backpacker Marcus (Joel Jackson) und Kevin (Alex Russell) kennen. Nach einer Begegnung mit dem österreichischen Abenteurer Karl (Thomas Kretschmann) überredet Yossi seine beiden neuen Freunde zu einer Dschungelexpedition mit diesem. Die Reise beschert der Gruppe einmalige Eindrücke, doch als sich Marcus eine Entzündung in seinen wund gelaufenen Füßen einfängt und die Lebensmittelvorräte knapp werden, pocht Karl auf einen Abbruch der Expedition. Jedoch überreden Kevin und Yossi ihn zu einer Weiterreise mit einem selbst gebauten Floß. Beinahe fällt die Gruppe einer Stromschnelle zum Opfer fällt, wonach es zu einem Streit und einer Aufteilung kommt. Yossi und Kevin verbünden sich zu einer Weiterfahrt per Floß, verunglücken hierbei allerdings an einem Felsen. Yossi wird von der Strömung fortgerissen und muss sich einem zermürbenden Überlebenskampf in der Wildnis stellen, der ihn dem Realitätsverlust näherbringt. Kevin wird von Einheimischen gerettet und überredet einen Fährmann zu einer ungewissen Suche nach seinem verschollenen Freund. Das australische Survivaldrama „Jungle“ (2017) verfilmt reale Erlebnisse des israelischen Umweltaktivisten Yossi Ghinsberg, der maßgeblich in den Produktionsprozess des Films involviert wurde, nachdem er seine einmalige Überlebensgeschichte bereits 1985 in seinem Buch „Back from Tuichi“ publizierte.

Fr., 3. Jan · 22:30-23:15 · Das Erste (ARD)
Levi Strauss und der Stoff der Träume (4/4)

Die Schneidergattin Annie wird von Mr. Eddy ausgebeutet, der in der Erfindung ihres Mannes Jacob das große Geschäft sieht. Um den allmächtigen „Patron“ auszubooten, sucht Levi den Schneider auf, der ihm seit der Atlantiküberfahrt nicht aus dem Kopf gegangen ist. Gemeinsam möchten sie die robuste Arbeitshose als Patent anmelden. Dabei stoßen die jüdischen Emigranten auf ungeahnten Widerstand, dessen Ursache sie erst herausfinden müssen.

So., 5. Jan · 00:45-02:15 · ARD-alpha
Die Himmelsleiter – Sehnsucht nach Morgen (1/2)

Zwei Jahre nach Kriegsende liegt Köln immer noch in Trümmern. In den Ruinen schlägt sich die dreifache Mutter Anna mit ihrer Großfamilie durch. Während sie auf ihren jüdischen Mann Adam wartet, der seit über fünf Jahren vermisst wird, macht Armin Zettler ihr das Leben schwer. Der frühere Parteibonze ist längst wieder gut im Geschäft. Das ganze Viertel will er sich aneignen und an die belgische Militärregierung verschachern. Mit Annas Widerstand hat er nicht gerechnet. In diesem zweiteiligen Nachkriegsdrama spielt Christiane Paul eine Heldin des Alltags, die sich gegen die Intrigen eines ehemaligen Ortsgruppenleiters zur Wehr setzt.

So., 5. Jan · 20:15-21:45 · ARD-alpha
Die Himmelsleiter – Sehnsucht nach Morgen (2/2)

Anna muss zwei Schicksalsschläge hinnehmen. Zunächst verliert sie ihren Sohn Michel und dann noch ihren Mann Adam. Der deportierte Jude hat das KZ überlebt, doch nach seiner Rückkehr haben noch immer alte Nazis das Sagen. Daran zerbricht Adam, er nimmt sich das Leben. Von all dem profitiert nur einer: Armin Zettler, ein Ex-Parteibonze, der Juden ins Gas schickte und sich nun mit ihrem erbeuteten Schmuck nach Argentinien absetzen will. Doch Anna und ihre Familie werden ihm das Handwerk legen.

So., 5. Jan · 23:05-00:00 · arte
Richard Strauss im Zwielicht – Der Komponist und das „Dritte Reich“

Der Komponist Richard Strauss (1864-1949) setzte mit seinen Werken neue Maßstäbe. Sein magischer Klangsinn zog die Menschen in seinen Bann. Doch hinter der strahlenden Aura liegt ein dunkler Schatten. Es ist ein Leben voller Widersprüche. Die Dokumentation zeigt Motive und Schattierungen und offenbart die Vielschichtigkeit des Musikers und Menschen Richard Strauss. Was trieb ihn an und wofür stand er tatsächlich? Zu Beginn des „Dritten Reiches“ war Strauss Präsident der Reichsmusikkammer, trat aber schließlich auf dringendes Anraten von Propagandaminister Joseph Goebbels von diesem Amt zurück, nachdem ein Brief abgefangen worden war, in dem er behauptete, den Präsidenten nur zu „mimen“. Gleichzeitig war und blieb Strauss der Beschützer des jüdischen Teils seiner Familie. Mehr als 25 seiner Verwandten wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Er, längst ein alter Mann, war machtlos. Der Blick, der auf Strauss heute gerichtet wird, ist geschärft, wenn die Umbenennung von Straßennamen oder Parkbezeichnungen diskutiert wird. Auch wenn dies losgelöst von seiner genialen Musik geschieht, bleiben seine Widersprüche, die Uneindeutigkeiten während der NS-Zeit.

So., 5. Jan · 23:15-00:10 · ARD-alpha
Richard Wagner und die Juden

Richard Wagner war bekanntermaßen Antisemit und dennoch waren einige seiner eifrigsten Unterstützer Juden. Die Dokumentation von Hilan Warshaw zum 200. Geburtstag von Richard Wagner konzentriert sich auf die komplexen persönlichen Beziehungen Wagners zu jüdischen Künstlern und erzählt unter anderem die beeindruckenden Geschichten von Hermann Levi und Carl Tausig, die zu seinen engsten Mitarbeitern gehörten. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Deutschland, in der Schweiz und in Italien. Obwohl der deutsche Komponist Richard Wagner für seine antisemitische Haltung bekannt war, fanden sich unter seinen begeistertsten Anhängern auch einige Juden. Deren Geschichten erzählt Regisseur Hilan Warshaw nun in seiner Dokumentation, die als erste den Fokus auf die komplexen persönlichen Beziehungen zwischen Wagner und jüdischen Künstlern richtet. Die an Originalschauplätzen in Deutschland, Italien und der Schweiz gedrehte Dokumentation enthüllt dramatische, kaum bekannte Schicksale und stützt sich dabei auf Berichte zentraler Persönlichkeiten, Interviews, Auszüge aus Wagners Opern und unveröffentlichte Aufführungen musikalischer Werke von dessen jüdischen Kollegen. Zusätzlich zu ihrer historischen Perspektive geht die Dokumentation auch auf die noch heute andauernden Kontroversen über Wagner-Aufführungen in Israel ein, die durch die israelische Wagner-Gesellschaft und ihre unermüdlichen Versuche, in Tel Aviv ein Wagner-Konzert zu organisieren, ausgelöst wurden.

So., 5. Jan · 23:35-01:23 · Das Erste (ARD)
Kommt ein Vogel geflogen

Ein NS-Parolen plappernder Papagei stürzt die Familie der Tierheimleiterin Birgit Singer in eine Zerreißprobe zwischen Political Correctness, Tierliebe und deutscher Lebenswirklichkeit. Als die Versöhnung mit den jüdischen Schwiegereltern misslingt, Birgit ins Kreuzfeuer der Medien gerät und durch den Vogel sowohl ihren Job als auch noch das Vertrauen ihrer Tochter verliert, platzt ihr der Kragen.

Mi., 8. Jan · 21:50-22:50 · arte
Gefangen im eigenen Körper – 44 Stunden zwischen Leben und Tod

Was bedeutet es, am Leben zu sein, doch es niemandem mitteilen zu können? Alles zu hören und doch nicht ansprechbar zu sein? „Gefangen im eigenen Körper – 44 Stunden zwischen Leben und Tod“ erzählt die Geschichte von Gil Avni – einem jungen, gesunden Mann, der ohne jeden erkennbaren Anlass ins Wachkoma fällt und daraufhin über 44 Stunden bei vollem Bewusstsein im Krankenhaus liegt, ohne sprechen, seinen Körper bewegen oder auch nur irgendein Lebenszeichen von sich geben zu können. Bis heute ist unerklärlich, was die Ursache seines plötzlich kritischen Zustandes war. Unklar ist auch, warum er, nachdem er ins künstliche Koma versetzt wurde, bei Bewusstsein blieb. Viele sprechen von einem Wunder, einem großen Glücksfall. Doch für Gil waren diese 44 Stunden die schlimmsten seines Lebens. Weltweit sind bisher nur wenige derartige Fälle bekannt. Doch es ist davon auszugehen, dass das sogenannte Locked-in-Syndrom wesentlich häufiger vorkommt, die Betroffenen jedoch nicht davon berichten können, da sie nicht überleben oder sich nicht erinnern können. „Gefangen im eigenen Körper – 44 Stunden zwischen Leben und Tod“ hat das Anliegen, den Umgang mit Komapatienten weltweit zu verändern. In Israel wurden erste Maßnahmen bereits umgesetzt. Im Stil des „True Case“-Genres erzählt die mitreißend gemachte Dokumentation Gils Fall nach und fesselt die Zuschauerinnen und Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute.

Sa., 11. Jan · 20:15-21:45 · ARD-alpha
Berlin 1933 – Tagebuch einer Großstadt (1)

Berlin im Januar 1933: Jeder dritte ist arbeitslos, hungert und friert in Mietskasernen oder Baracken. Straßenschlachten und politische Morde sind an der Tagesordnung. Das Land ist gespalten. Sozialdemokraten und Bürgerliche regieren die Stadt, aber demokratieablehnende Mehrheit im Reichstag sind Adolf Hitlers NSDAP sowie Ernst Thälmanns Kommunisten. Als das Jahr 1933 beginnt, ist Berlin eine der modernsten Städte der Welt. Eine pulsierende Metropole, in der sich die Gegensätze aneinander reiben. Zwölf Monate später ist von den Widersprüchen und der Vitalität nichts geblieben. Die Stadt ist einer Partei und einem „Führer“ unterworfen. Berlinerinnen und Berliner jubeln der neuen Macht zu, ziehen sich vor ihr ins Privatleben zurück oder fliehen – wenn sie denn fliehen können, bevor sie in den Kerkern verschwinden. Stadt und Menschen erleben einen Ritt ins Verderben – für einige Betrachter ein erhoffter Aufbruch oder nur ein kurzer Spuk, für andere das Signal zur Flucht. Die Gesellschaft spaltet sich, der demokratische Staat wird zersetzt. Als Adolf Hitler ohne eigene Mehrheit Reichskanzler wird, treiben er und seine Verbündete in Politik, Industrie und Bürgertum die Spaltung voran: Neuwahlen werden ausgerufen, Zeitungen verboten, Positionen in Staat und Verwaltung von Parteifreunden besetzt. SA und NSDAP übernehmen den Staat und bringen noch mehr Gewalt in den Alltag. Die zerstrittene Opposition kann der NSDAP-Propaganda nur wenig entgegensetzen, die NSDAP erlangt die Mehrheit bei der Neuwahl und muss beim Ermächtigungsgesetz nur sozialdemokratische Gegenstimmen zur Kenntnis nehmen. Abgeordnete anderer Fraktionen sind eingeschwenkt oder befinden sich in Gefängnissen oder im Exil.

So., 12. Jan · 23:00-23:30 · BR
„Carmel, ich liebe Dich!“ – Gefangen im Terror-Tunnel der Hamas

Carmel Gat, eine lebenslustige 40-jährige Ergotherapeutin aus Tel Aviv, ist zu Besuch bei ihren Eltern im Kibbutz Be’eri, als der Albtraum beginnt. Auf Bildern, aufgenommen von der palästinensischen Terrororganisation Hamas, sieht man, wie einer der Terroristen Carmels Mutter Kinneret auf die Straße zerrt. Kurz darauf liegt sie erschossen auf der Kreuzung. Es ist der 7. Oktober 2023. Der Tag, an dem die Hamas mit ihrem brutalen Terrorüberfall auf Israel das schlimmste Pogrom an Juden seit dem Holocaust verübt. Carmel wird als Geisel in den Gaza-Streifen verschleppt. Seitdem kämpft ihr Cousin Gil Dickmann für die Freilassung von Carmel. Gil ist zu einem der Sprecher der Geiselfamilien geworden, die mit zahlreichen Protesten und Aktionen Druck auf die israelische Regierung von Ministerpräsident Netanjahu machen. Sie fordern, dass Netanjahu ein Abkommen mit der Hamas zur Freilassung der Geiseln schließt. Ende Juni 2024 ist er voller Hoffnung. Es heißt, das Abkommen sei kurz vor einem Abschluss. Und Carmel steht ganz oben auf der Liste jener Geiseln, die bei einem Deal freikommen sollen. Die Dokumentation begleitet Gil über Monate hinweg bei seinen Aktionen in Israel und den USA. Sie nimmt die Zuschauer mit auf diese hochspannende und dramatische „Gefühls-Achterbahn“ zwischen Bangen, Frustration und Hoffnung. Entlang dieser sehr persönlichen Geschichte geht sie den damit verbundenen großen Fragen nach: Wie entwickelt sich Israel nach dem Terrorüberfall? Was macht dieses Trauma mit der israelischen Gesellschaft? Und welche Politik verfolgt die Regierung Netanjahu?

Di., 14. Jan · 22:25-23:10 · 3sat
Mörder bevorzugt – Wie der BND NS-Verbrecher rekrutierte

Der Film zeigt schonungslos neue, erschreckende Erkenntnisse aus der Forschung in den Archiven des Bundesnachrichtendienstes. In keiner anderen bundesdeutschen Organisation oder Behörde wurde in dieser Konsequenz an nationalsozialistischen Vorstellungswelten festgehalten und somit auch der Boden für rechtsextremistisches Gedankengut kontinuierlich genährt. Der BND hat nicht nur einzelne schwer belastete NS-Täter beschäftigt. Die Anwerbung und Einstellung von Mördern und Schreibtischtätern hatte von Anfang an System. Gerhard Sälter, Mitglied der Unabhängigen Historikerkommission, kann das bis weit in die 1960er-Jahre nachweisen. Er hat zehn Jahre lang geforscht, dabei zahlreiche Akten und Personalakten des Nachrichtendienstes einsehen können. Sein Fazit öffnet historisch eine neue Dimension zum frühen BND. Die Organisation Gehlen, ab 1956 dann der BND, habe zahlreiche Täter des Holocaust nicht trotz ihrer Verbrechen rekrutiert, sondern wegen ihres nachweislichen Einsatzes für das NS-Terrorregime. Hauptamtliche Mitarbeiter des Dienstes konnten seinen Erkenntnissen nach sogar aus den Mitgliedern und leitenden Offizieren der Einsatzgruppen rekrutiert werden, die während des Zweiten Weltkriegs den Holocaust in Osteuropa durchführten. Eine jüdische Ehefrau hingegen konnte ein Einstellungshindernis beim BND sein, das gibt es Schwarz auf Weiß. Wie konnte der Dienst nach Gründung der Bundesrepublik immer noch NS-Verbrecher der Strafverfolgung entziehen? Warum hat Adenauers Kanzleramt als Aufsichtsbehörde dem Entstehen nationalsozialistischer Netzwerke im BND tatenlos zugesehen? Welche Rolle spielte dabei Kanzleramtschef Hans Maria Globke? Und gehörte tatsächlich auch Alois Brunner dazu, Eichmanns Gehilfe bei den Deportationen in die Todeslager? Wie stellt sich der BND heute dieser historischen Verantwortung? Die Autorin Christine Rütten geht diesen Fragen in ihrer Dokumentation nach.