Thies Marsen und Jim Tobias auf den Spuren jüdischer Kultur in Franken
Sie war ein einzigartiges Zeugnis der reichhaltigen jüdischen Kultur in Franken: Die Scheunensynagoge von Bechhofen nahe Ansbach. Heute erinnert nur noch eine Steinskulptur an das Bauwerk, das Ende des 17. Jahrhunderts errichtet wurde und das einst zu den wertvollsten jüdischen Denkmälern in Bayern zählte. Denn die Nationalsozialisten brannten die Scheunensynagoge in der Reichspogromnacht 1938 nieder und mit ihr nicht nur unzählige religiöse Kultgegenstände, sondern auch die einzigartigen Wandmalereien, mit denen der Maler Elieser Sussmann im Jahr 1732 den Innenraum gestaltet hatte: farbenfrohe Blumen- und Tiermotive mit hebräischen Texten.
Die jahrhundertealte jüdische Tradition und Kultur von Bechhofen wurde damit ausgelöscht, die letzten jüdischen Bewohner der fränkischen Gemeinde flüchteten in die USA. Zu ihnen gehörten Jerry, Gunther und Senta Bechhofer. Nürnberger Historikern gelang es, die drei Geschwister in den USA ausfindig zu machen und zu interviewen – über ihre eigene Geschichte und die der Scheunensynagoge von Bechhofen, in deren sieben Meter hohen, holzvertäfelten Betsaal sie als Kinder noch gebetet haben.
Die Autoren Thies Marsen und Jim Tobias lassen die Scheunensynagoge von Bechhofen und die einstmals so reichhaltige und lebendige jüdische Kultur Frankens noch einmal lebendig werden.
Zu hören:
Am Sonntag, 17.11., um 8:10 Uhr auf Bayern 2
oder im Podcast
Und ein Kurzversion gibt es schon am Freitag, 15.11., 14.40 auf Bayern2
in der Sendung „Schalom. Jüdischer Glaube – Jüdisches Leben“
–> Bechhofen – Scheunensynagoge und Jahrhunderte alte steinerne Zeugnisse