Jeden Sonntag gehen wir nun schon seit einigen Wochen, gar Monaten für die Geiseln durch den Grüngürtel. Dieser „Run4theirlives“ soll an die Geiseln erinnern, wir wollen ihrer gedenken, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Und wir wollen den Familien damit auch unsere Solidarität kundtun.
Von Julia Goldberg
Es ist eine weltweite Bewegung, völlig unpolitisch, einzig dazu da, an die Geiseln zu mahnen. Dabei darf die Flagge der Heimat der Geiseln getragen werden. Meist ist es natürlich die israelische Fahne. Ebenfalls werden Bilder der Geiseln gehalten.
Immer wird diese Gruppe von der Polizei begleitet. Einige Male gab es schon Anfeindungen, manchmal auch Zuspruch. Zweck der polizeilichen Präsenz ist es, uns zu schützen.
An diesem Sonntag werden wir von zwei Polizisten nebst ihres Einsatzleiters begleitet. Schon am Anfang machte dieser auf sich aufmerksam, in dem er die Organisatorin des „Runs“ auf ihr „Fehlverhalten“ bezüglich einer Lautsprecherbox macht, die nicht angemeldet war. (Die Box wurde nur kurz und nicht allzu laut dazu genutzt, ein Lied zur Solidarität mit den Geiseln abzuspielen und zu singen.)
Während unseres 18 minütigen Spaziergangs wurden wir aus einem vorbeifahrenden Auto als Kindermörder beschimpft, auch „Free Palästine“- Rufe bleiben nicht aus. Unsere Entgegnung darauf ist immer: „Lasst die Geiseln frei!“
Nach Aufzeichnung unseres wöchentlichen Videos und dem Ende der Veranstaltung kam der Einsatzleiter lächelnd mit der Frage auf uns zu, wie es war, ob alles ok gelaufen wäre.
Unsere Organisatorin wies darauf hin, dass wir als Kindermörder beschimpft worden sind. Darauf entgegnete der Einsatzleiter, da könne man ja nichts machen, die könnten ja nicht hinterherfahren. Auf den Einwand, dass einige Wochen zuvor Polizisten zu unserem Schutz sofort das Megafon gezückt und die Rufenden zurechtgewiesen haben, kam nur, dass dies ja nicht möglich war, was wir denn erwarten würden. Wieder wurde also die Erwartung geäußert, die Polizei solle sich klar positionieren und uns schützen. Und wieder kam sehr ruhig und bestimmt die Aussage, dass die Polizei ja hier nichts machen könnte. Ob denn sonst alles ok war?
Auf meine Frage, wieso er sich danach erkundigt, wenn ihn die Antwort eh nicht interessiert und er nicht bereit ist, etwas zu verändern, spulte er wieder seinen Text herunter: Die Polizei könne da nichts machen, sie könnten ja nicht hinterher fahren. Nichts verstanden!!!!
Der Einsatzleiter hat sich aus polizeilicher Sicht unangreifbar verhalten. Er hat sich nur so weit herausgelehnt, um uns ein schlechtes Gefühl zu geben. Wir haben nichts in der Hand, um gegen ihn vorgehen zu können. Selbst in Worte fassen kann man das Geschehene kaum.
Es gab auch schon ganz andere Polizisten, Menschen, die in ihrer Tätigkeit Menschen geblieben sind. Letztes Mal war ich zu Tränen gerührt, als mir unser Polizeischutz, nachdem ich ihnen mittelte, wir wären fertig mit unserem Run, sagte, sie würden so lange zu unserem Schutz bleiben, solange wir noch als Versammlung von außen zu erkennen wären. Zuvor haben sie sogar das Video für uns gemacht.
Es gibt Polizei und es gibt Polizei…
–> Mehr zu Run4TheirLives
–> Kein Schutz für Freunde der Geiseln in Köln?
Ein fürchterlicher Beitrag, meiner Meinung nach!
Deutsche Sicherheitsbehörden schützen Woche für Woche diese Veranstaltungen!
Die Veranstalter kennen die Regeln und halten diese anscheinend nicht ein!
Als Ehemaliger aus Nirim, einer der jedesmal heult, wenn er Bekannte oder besonders die jungen Opfer sieht. Als jemand der sich vorstellt was mit den Geiseln Tag für Tag passiert und ständig darum kämpft nicht im unsäglichen Hass geistig zu entschwinden.
Die Polizei hat sich hier absolut korrekt verhalten!
Sich darüber aufzuregen, scheint mir eher eine Selbstdarstellung zu sein!
Deutschland und seine Sicherheitsbehörden stehen auf der richtigen Seite und benötigen diese Art der Hilfestellung sicher nicht!
ente