Die neuen Fernsehtipps

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Vom 1. bis 15. Januar 2023

So., 1. Jan · 04:05-05:40 · kabel eins
Monsieur Claude und seine Töchter

Das konservative französische Ehepaar Claude und Marie muss erleben, dass ihre Töchter nicht wie gewünscht ebenso konservative katholische Franzosen ehelichen. Nachdem die ersten drei Töchter einen Juden, einen Muslim und einen Chinesen geheiratet haben, ruhen die Hoffnungen auf Nesthäkchen Laure. Doch ihr Auserwählter ist zwar katholisch, aber schwarz.

So., 1. Jan · 20:15-21:45 · RBB
Der letzte Flug – Ein deutsches Geheimnis

Eine mysteriöse Geschichte im Wahnsinn der Schlacht um Berlin am Ende des Zweiten Weltkriegs: Als am 20. April 1945 die Rote Armee nahe der brandenburgischen Dörfer Glienig und Buckow eine Zivilmaschine der Deutschen Lufthansa abschießt, zerstört der Vorfall nicht nur das Leben der Passagiere und deren Angehöriger, sondern hinterlässt auch am Unglücksort tiefe Spuren und zahlreiche Fragen. 20. April 1945. In den Abendstunden schlagen die Schrecken des Krieges mit voller Wucht zwischen den kleinen Dörfern Glienig und Buckow ein. 70 Kilometer vom bereits heftig umkämpften Berlin entfernt schießt die Rote Armee ein Zivilflugzeug der Deutschen Lufthansa vom Himmel, das sich auf dem Weg ins österreichische Enns befindet. Kurz nach dem Start in Berlin-Tempelhof kracht eine JU 52 mit insgesamt 18 Personen an Bord in ein Brandenburger Waldgebiet und geht in Flammen auf. Nur ein Berliner Ingenieur kann sich in letzter Sekunde aus der Maschine retten und dem brennenden Inferno entkommen, dem seine Mitpassagiere zum Opfer fallen. Als deren sterbliche Überreste ein Jahr nach Kriegsende auf dem Friedhof Glienig anonym bestattet werden, bleiben essenzielle Fragen rund um den sogenannten „Letzten Flug“ unbeantwortet: Wer war an Bord der Maschine und wer durfte das von den Alliierten bombardierte Berlin – noch dazu an einem symbolträchtigen Tag wie Adolf Hitlers Geburtstag – zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch verlassen? Warum gibt es bis heute keine Passagierliste? Warum wurde die Crew kurz vor Abflug aus Berlin noch einmal ausgetauscht? Was hat es mit den Gerüchten auf sich, hochrangige NS-Größen und Günstlinge des Regimes wie der berüchtigte Spielfilm-Regisseur Hans Steinhoff („Hitlerjunge Quex“) wollten sich mit Flügen wie diesem in Richtung der mystischen Alpenfestung absetzen? Und wohin sind die großen Mengen an Geld, Schmuck und Wertpapieren verschwunden, die sich angeblich an Bord der Maschine befunden haben sollen?

Mo., 2. Jan · 23:40-01:10 · NDR
Die Liebe des Hans Albers

„Der blonde Hans“: Hans Albers, Schauspieler, Sänger, Idol der Deutschen – und Liebling der Nazis. Seine große Liebe, Hansi Burg, flieht 1938 vor dem Antisemitismus nach London. Albers aber bleibt in Deutschland. Filmt weiter. 1946, ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs, treffen sie sich wieder: Hansi Burg kehrt zurück in das Land der Mörder ihrer Eltern, sucht Hans Albers in dessen Villa am Starnberger See auf. Er lebt dort mit einer anderen Frau. Die muss gehen, dann kommt es zu einer spannungsgeladenen Aussprache – ein Tag und eine Nacht lang, in der der blonde Hans sich unbequemen Fragen und noch unbequemeren Wahrheiten stellen muss. Behutsam und in starken Bildern inszeniert Carsten Gutschmidt („Weltenbrand 1914“, „Leningrad Symphony“, „Paul van Dyk – Musikvideo“) das Wiedersehen der beiden. Aus der Perspektive von Hansi Burg, gespielt von Picco von Groote („Der Turm“, „Tatort“, „Duell der Brüder“), wird der Aufstieg von Hans Albers, gespielt von Ken Duken („Inglorious Basterds“, „Das Parfum“, „Tatort“), aber auch die schwierige Liebe der beiden in Zeiten des braunen Terrors nachgezeichnet. Indem die Geschichte konsequent aus der Perspektive seiner großen Liebe erzählt wird, entsteht ein kaum bekannter Blick auf den Menschen Albers. Das Dokudrama „Die Liebe des Hans Albers“ stellt nicht den Frauenheld und Draufgänger Albers in den Vordergrund, sondern konfrontiert das Idol der 30er-, 40er- und 50er-Jahre mit existenziellen Fragen von Haltung und Moral: Was hast Du gegen die Nazis getan? Warum hast Du Deinen Freunden und Hansis Eltern nicht noch mehr geholfen? Warum hast Du dich von Goebbels und Co zwar ferngehalten – aber bereitwillig dem Nazi-System gedient, indem Du Film um Film für sie gedreht hast?

Di., 3. Jan · 21:45-23:15 · arte
Kontinent der Vertreibung – Europa nach 1945

Kinder spielen mit den Skeletten toter Soldaten, ehrbare Bürger werden zu Schiebern, befreite Insassen von Konzentrationslagern zu Rächern. Krieg ist wie ein Supertanker. Er lässt sich nicht von einem Tag auf den anderen stoppen. Er bewegt sich lange weiter. Millionen Menschen sind staatenlos und haben alles verloren. Sie sind „Displaced Persons“, Menschen am falschen Ort. Für sie beginnt eine Irrfahrt, die in der Geschichte Europas ihresgleichen sucht. Der Weg zurück in die Heimat bringt keine Befreiung, denn diese Heimat gibt es nicht mehr. Ablehnung Anderer, Antisemitismus und die nationalsozialistische Propaganda sitzen noch fest in den Köpfen. Eine Ära der Anarchie beginnt, in der es nur mehr darum geht, zu überleben. In raren Filmdokumenten, Zeitzeugeninterviews und subtilen Inszenierungen folgt Regisseur und Autor Kurt Mayer in 90 Minuten den Schicksalen ausgewählter Protagonisten auf ihrer Irrfahrt durch das zerstörte Europa. Dabei wirft er einen ungeschönten Blick hinter die Fassaden von Hilfsbereitschaft und Überforderung. Der englische Historiker Keith Lowe, Autor des Buches „Der wilde Kontinent“, kommentiert die historischen Zusammenhänge. Der Film versucht den Blick der Kinder, die die Brutalität der letzten Kriegstage mit am härtesten trifft, ins Bild zu setzen. Ihre persönlichen Erzählungen lassen verdrängte Traumata der Monate und Jahre nach dem Kriegsende wieder aufleben. Kinder ohne Eltern durchstreifen bettelnd litauische Dörfer und Städte. Bei Nacht suchen sie Zuflucht in den Wäldern, in ständiger Angst aufgegriffen, versklavt oder nach Sibirien verschickt zu werden. Sie leben wie Wölfe – später hat man sie Wolfskinder genannt. In allen Teilen Europas kommt es zudem zu Verbrechen an Menschen, die auf der falschen Seite gelebt oder gekämpft haben.

Di., 3. Jan · 23:15-00:10 · arte
NS-Geheimkommando 1005 – Wie die Nazis ihre Gräuel vertuschten

Genauso akribisch wie sie ihre Massenmorde geplant und durchgeführt hatten, gingen die NS-Täter dabei vor, die Spuren ihrer Verbrechen zu beseitigen. Hatten sie beim Vormarsch in den Osten zunächst die Opfer ihrer Hinrichtungen einfach in Massengräbern verscharrt, so fürchteten sie – nachdem der Krieg für sie verloren schien und nach der Gegenoffensive der Roten Armee –, dass ihre Gräueltaten entdeckt würden. Wie systematisch die „Bürokraten der Massenmorde“ darangingen, ihre Spuren zu verwischen, und wie grausam und unmenschlich sie dabei vorgingen, ist bis heute ein weitgehend unbekanntes Kapitel der Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Viele Angehörige der damals getöteten Juden, Sinti und Roma, der Partisanen oder einfachen Zivilisten warten bis heute auf eine Nachricht über den Verbleib ihrer Verwandten, hoffen noch immer zumindest auf eine würdige Gedenkstätte. Die Dokumentation begleitet einerseits die französische Organisation Yahad-In Unum bei ihren Recherchen in der Ukraine und folgt andererseits dem Enkel eines der Täter bei den Nachforschungen über seinen Großvater, einen ehemaligen Angehörigen der SS. Beide sind im Raum Lemberg unterwegs. Die Rechercheure von Yahad-In Unum versuchen, Schauplätze von Massenerschießungen und noch lebende Augenzeugen zu finden. Dabei entstehen auch Porträts der Mitarbeiter um den Gründer und Inspirator, den französischen Priester Patrick Desbois. Der Hamburger Vertriebsleiter Rüdiger Schallock folgt den Spuren seines Großvaters, des SS-Untersturmführers Walter Schallock (1903-1974), dessen Taten bis heute als dunkler Schatten auf der Familie lastet. „Transgenerationelle Traumatisierung“ nennt das die Wissenschaft heute.

Mi., 4. Jan · 22:00-23:30 · RBB
Nazijäger – Reise in die Finsternis

1945 und 1946 fahren die Männer der britischen „War Crimes Investigation Unit“ auf der Jagd nach Naziverbrechern durch Norddeutschland. Einer von ihnen ist Captain Anton Walter Freud. Im Team lernt er Hanns Alexander kennen. Der Sohn eines Berliner Arztes ist wie er vor den Nazis nach England geflohen. Sie spüren Mörder auf, die auf den Fahndungslisten der Alliierten stehen: Killer in Nadelstreifen, brutale SS-Schergen und erbarmungslose Ärzte, die medizinische Experimente selbst an Kindern durchführten. – Wesentliche Grundlagen des Doku-Dramas sind die Protokolle der Verhöre, die Freud und Alexander damals durchgeführt haben.

Mi., 4. Jan · 23:30-00:15 · RBB
Die alte Neue Rechte

Wer sich heute demonstrativ rechts verortet, stellt die Werte einer offenen und liberalen Gesellschaft in Frage. Der Film von Autor und Regisseur Falko Korth hinterfragt Geschichte und Gegenwart der sogenannten „Neuen Rechten“: Woher sie kommen, was sie denken und wohin sie wollen. Woher kommen die Ideen der sogenannten Neuen Rechten? Auf wen berufen sich ihre Akteure? Was sind ihre Thesen? Die Dokumentation von Autor und Regisseur Falko Korth zeichnet die Kontinuität völkisch-nationalistischer Denktraditionen in Deutschland und Frankreich nach und zeigt, dass die heutigen „neuen“ Rechten nicht aus dem Nichts heraus entstanden sind. Wichtiger Bezugspunkt sind die Schriften Armin Mohlers, der in den Nachkriegsjahren der Bundesrepublik mit seinem Werk zur „Konservativen Revolution“ zum meinungsstarken Vertreter rechtskonservativer Kreise aufstieg. Der radikale Ernst Jünger und mit ihm Männer wie der Jurist Carl Schmitt und der Philosoph Oswald Spengler sind heute dank Mohler Säulenheilige der Neuen Rechten. Armin Mohlers Ideen beeinflussen auch die französischen Nouvelle Droite um Alain de Benoist. Er gründet 1968 mit Gleichgesinnten GRECE, eine neofaschistische Denkfabrik. Das Ziel: die „Kulturrevolution von rechts“. Die „Neuen Rechten“ geben sich modern und intellektuell, doch hinter der Fassade stecken altbekannte antidemokratische bzw. rassistische Denkmuster.

Sa., 7. Jan · 18:35-20:15 · One
Die Frau in Gold

Maria Altmann (Helen Mirren) führt ein zufriedenes Leben in Los Angeles. Doch die Erinnerungen an die Vergangenheit haben sie nie losgelassen: Als Tochter der jüdischen Unternehmerfamilie Bloch-Bauer war sie vor dem Zweiten Weltkrieg in Wien zu Hause, bevor sie vor den Nationalsozialisten in die USA fliehen musste. Viele Jahrzehnte später erfährt die alte Dame, dass sie die rechtmäßige Erbin mehrerer Werke des österreichischen Malers Gustav Klimt ist. Darunter befindet sich Klimts Porträt ihrer geliebten Tante Adele Bloch-Bauer, das zu den bedeutendsten Werken der Wiener Secession zählt. Die Kunstwerke, damals von den Nazis geraubt, sind mittlerweile im Besitz der Republik Österreich. Die „Goldene Adele“ wird dort als österreichische Mona Lisa verehrt – Marias Ansinnen nach Rückgabe des millionenschweren Kunstschatzes stößt dementsprechend auf wenig Begeisterung. Deshalb schätzt sie ihre Forderung zunächst als hoffnungsloses Unterfangen ein. Zögern lässt sie auch ihr Schwur, niemals wieder nach Österreich zurückzukehren. So ist die tatkräftige Unterstützung des unerfahrenen Anwalts Randy Schoenberg (Ryan Reynolds), eines Enkels Arnold Schönbergs, und des Wieners Journalisten Hubertus Czernin (Daniel Brühl) nötig, damit die Erbin nach Wien fliegt und sich mit Entschlossenheit der Herausforderung stellt, einen juristischen Machtkampf um das wertvolle Familienerbe auszutragen. Diese Reise wird Marias Leben abermals verändern. Erinnerungen sind unbezahlbar: Der Film des britischen Regisseurs Simon Curtis basiert auf wahren Ereignissen, die zu einem David-gegen-Goliath-Duell verdichtet werden. Ein Kampf für persönliche Gerechtigkeit, ein Plädoyer gegen das Vergessen und ein historischer Skandal: „Die Frau in Gold“, benannt nach dem weltberühmten Jugendstilgemälde von Gustav Klimt, beschreibt die emotionale Achterbahnfahrt eines mehrere Jahre dauernden Rechtstreits, der bis zum Obersten Gerichtshof der USA führte. Dabei brilliert Oscar-Preisträgerin Helen Mirren als elegante alte Dame mit unbeugsamem Willen. Ihre männlichen Kollegen Ryan Reynolds und Daniel Brühl geben ihr die nötige Rückendeckung.

Sa., 7. Jan · 22:50-00:50 · Tele 5
Golem – Wiedergeburt einer Legende

Litauen, 1673: Hanna (Hani Furstenberg) und ihr Mann Benjamin (Ishai Golan) leben in einer jüdischen Siedlung auf dem Land. Als in der Umgebung die Pest grassiert, kommen plötzlich Reiter ins Dorf und machen die Juden für die tödliche Krankheit verantwortlich. Um ihre Gemeinde vor den gewalttätigen Heiden zu schützen, ruft Hanna mystische Kräfte an. Sie nutzt die Lehre der Kabbala und erschafft einen Golem. Allerdings ist das Monstrum in Kindergestalt kaum zu kontrollieren und wird so für alle Menschen zur Gefahr… Mystery-Horror mit historisch-religiösem Gruseltouch. Regie führten die israelischen Brüder Doron und Yoav Paz (u.a. „Jeruzalem“).

So., 8. Jan · 11:20-12:10 · 3sat
Sound of Austria – Die wahre Geschichte der Trapp-Familie

Der Film beleuchtet den zeitgeschichtlichen Hintergrund der Trapp-Familie, deren Wurzeln in der k. u. k. Monarchie liegen und die in den 1930er-Jahren die Folgen der Weltfinanzkrise erleidet. Ein Jahrzehnt später geraten die Trapps in den kulturellen Abwehrkampf Österreichs und seiner „vaterländischen“ Regierung gegen Hitlerdeutschland. Das Leben der nach Salzburg gezogenen Familie birgt dramatische Wendepunkte und Schicksalsschläge. Es ist untrennbar verbunden mit der Geschichte Österreichs in der Zwischenkriegszeit – eingekeilt zwischen dem faschistischen Diktator Benito Mussolini in Italien und dem nationalsozialistischen Deutschen Reich. Die Dokumentation zeichnet an Originalschauplätzen und mit Archivmaterial die Geschichte einer Familie in einer politisch aufgeheizten Zeit nach.

Di., 10. Jan · 23:35-01:00 · arte
Amerika in Aufruhr – Von Charlottesville zum Sturm aufs Kapitol

Der investigative Dokumentarfilm untersucht, wie rechtsextreme Gruppen durch den ehemaligen Präsidenten Trump zu Gewalt ermutigt wurden, wie sich Einzelpersonen radikalisierten und wie sich die politische Landschaft veränderte. Steht die nächste Gewalteskalation der Rechtsextremen bereits bevor? „In den letzten Jahren haben viele dieser rechtsextremen Gruppen und Milizen von Bürgerkrieg gesprochen, vom Sturz der Regierung“, sagt der Reporter Adam Clay Thompson. „Diese Gruppen sprechen von Revolution und glauben, dass wir eine tyrannische und zutiefst korrupte Regierung haben, die Trump daran gehindert hat, die Wahl für seine zweite Amtszeit zu gewinnen.“ Dieser aufrüttelnde Bericht untersucht die Bedrohung durch gewalttätige rechtsextreme Gruppen, die sich selbst als Verteidigende der US-Verfassung sehen, sich aber gleichzeitig auf staatsfeindliche sowie rassistische Ideologien berufen und mit der organisierten Kriminalität verbunden sind. „Während wir über die Spaltung berichtet haben, die der ehemalige Präsident Trump von den ersten bis zu den letzten Tagen seiner Präsidentschaft geschürt hat, hat der jüngste Angriff auf das Kapitol die Notwendigkeit eines Journalismus unterstrichen, der die Machthabenden zur Rechenschaft zieht“ sagt Raney Aronson-Rath, Executive Producer von FRONTLINE.

Mi., 11. Jan · 16:55-17:50 · arte
Im Einsatz für das Tote Meer

Das Tote Meer ist vor allem durch seine außergewöhnliche geografische Lage, sein einzigartiges Ökosystem und seine besondere Geschichte bekannt. Für den Salzwassersee sieht es jedoch düster aus: Aufgrund des übermäßigen Wasserverbrauchs und schlechten Wassermanagements ist der Wasserspiegel in den letzten Jahrzehnten erheblich gesunken. Die fortschreitende Austrocknung des Gewässers zieht erhebliche Schäden nach sich. Wo einst Strände für Touristen waren, befindet sich heute eine Wüstenlandschaft. Den Entscheidungsträgern liegen verschiedenste Lösungsvorschläge vor, doch aufgrund der politischen Realität in der Region scheint es unmöglich, der Zerstörung mit vereinten Kräften entgegenzuwirken. Der israelische Aktivist und Freiwasserschwimmer Oded Rahav, der jordanische Umweltschützer Munqetz Mehyar und der palästinensische Rettungsschwimmer Yusuf Matari haben es sich darum gemeinsam zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung vor der Naturkatastrophe zu warnen. Sie organisieren eine Sportveranstaltung, die es in der Art noch nie zuvor gab: Eine Gruppe internationaler Schwimmerinnen und Schwimmer durchquert gemeinsam das Tote Meer – von Jordanien bis nach Israel. Allerdings ist der hohe Salzgehalt des Wassers für die Sportlerinnen und Sportler eine große Herausforderung: Dieser erschwert das Schwimmen und kann im schlimmsten Fall tödlich enden. Der Film begleitet die drei Organisatoren von der Idee bis zur Ausrichtung der Veranstaltung.
Bild oben: © Go2Films

Mi., 11. Jan · 20:45-21:15 · MDR
Ein Dorf verstummt – Völkische Nachbarn im Harz

Wienrode im Harz. Hier hat 2018 eine Gruppe namens „Weda Elysia“ den verfallenen ehemaligen Gasthof gekauft. Offenbar will die Gruppe diesen sanieren und zu einem kulturellen Zentrum umbauen. Dafür ruft sie zu Spenden auf. Online präsentiert sich die Gruppe mit Themen wie Brauchtum, Handwerk und Ökolandbau. Doch „Weda Elysia“ beruft sich auf die russischen Anastasia-Bücher, die neben Esoterik und Selbstversorger-Themen auch antisemitische Verschwörungsmythen enthalten. Recherchen der MDR-Reporter Jana Merkel und Tim Schulz zeigen zudem: „Weda Elysia“ ist in die rechtsextreme Szene vernetzt. Doch Widerspruch gegen die völkische Gruppe gibt es im Dorf, einem Ortsteil von Blankenburg, kaum noch. Die meisten Kritiker sind verstummt, trauen sich nicht mehr, offen zu sprechen. Anonym berichten sie von ihrer Angst vor Angriffen. Und erzählen, dass sie sich von den zuständigen Politikern alleingelassen fühlen. „Wenn diese Leute dort vor Ort leben und Angst haben, dann ist die Angst wahrscheinlich berechtigt“, sagt Christian Weißgerber. Bis zu seinem Ausstieg 2010 war er eine Führungsfigur einer militanten Neonazi-Splittergruppe. In der Reportage erklärt er, wie Rechtextreme um Rückhalt in der Bevölkerung buhlen und mit welchen Methoden sie Angst verbreiten. „Also letztes Jahr stand einer vor meinem Haus und hat mich aufs Übelste laut beschimpft und auch gedroht, dass er mich umbringt und dass er das Haus mit meinen Kindern anzündet.“ Die Schilderung von Ruth Fiedler zeigt: Wer gegen Rechtsextremismus Gesicht zeigt, lebt gefährlich. Die LINKEN-Stadträtin aus dem nahegelegenen Wernigerode tritt seit Jahren offen gegen rechtsextreme Strukturen ein. Sie wurde deshalb bedroht, angefeindet und angezeigt. Trotzdem schweigt sie nicht. Als Kommunalpolitikerin fühle sie sich relativ geschützt. „Ich weiß nicht, ob es genauso wäre, wenn ich jetzt einfach nur irgendeine ganz normale Frau wäre, die halt irgendwie sich stark macht gegen rechts.“ Sie kennt viele Anwohnerinnen und Anwohner in Wienrode persönlich, erzählt von Drohungen in der Nachbarschaft gegen jene, die “Weda Elysia“ kritisch sehen. Vorgänge wie in Wienrode beobachtet der Rechtsextremismus-Forscher Prof. Matthias Quent gerade im ländlichen Raum immer wieder. Vor allem in Ostdeutschland fehle oft die Gegenwehr gegen rechtsextreme Strukturen. „Wenn etwas nicht problematisiert wird, dann wird es zum Teil der Normalität. Das ist letztlich die wichtigste Waffe der Rechtsextremen, dass niemand sich dagegen wehrt,“ so Quent. Wie entsteht ein solches Klima des Schweigens? Was setzen die zuständigen Politiker den völkischen Siedlern entgegen? Die Reporter der MDR-Reihe „exakt – Die Story“ gehen diesen Fragen nach. Sie sprechen mit Anwohnerinnen und Anwohnern und fragen bei zuständigen Politikern nach. Sie zeichnen den Prozess des Verstummens nach und recherchieren, was getan werden kann, um Landnahme von rechts zu unterbinden.

Do., 12. Jan · 01:50-03:20 · Das Erste (ARD)
Die Himmelsleiter – Sehnsucht nach Morgen (1/2)

Zwei Jahre nach Kriegsende liegt Köln immer noch in Trümmern. In den Ruinen schlägt sich die dreifache Mutter Anna mit ihrer Großfamilie durch. Während sie auf ihren jüdischen Mann Adam wartet, der seit über fünf Jahren vermisst wird, macht Armin Zettler ihr das Leben schwer. Der frühere Parteibonze ist längst wieder gut im Geschäft. Das ganze Viertel will er sich aneignen und an die belgische Militärregierung verschachern. Mit Annas Widerstand hat er nicht gerechnet. In diesem zweiteiligen Nachkriegsdrama spielt Christiane Paul eine Heldin des Alltags, die sich gegen die Intrigen eines ehemaligen Ortsgruppenleiters zur Wehr setzt.

Do., 12. Jan · 20:15-22:00 · RBB
Der Trafikant

Wien in den späten 1930er Jahren: Der 17-jährige Franz Huchel kommt aus dem Salzkammergut nach Wien, um bei dem „Trafikanten“ Otto Trsnjek in die Lehre zu gehen. In dem Trafik, dem Tabakgeschäft des Kriegsinvaliden lernt er die bürgerlichen Kreise kennen, die sich sogar die berühmten Importzigarren aus Cuba leisten können, die Franz in liebevoller Handarbeit frischhalten muss. Unter den Stammkunden ist der hochangesehene Psychologe Sigmund Freud, zu dem der junge Mann schon bald Vertrauen fasst. An ihn wendet sich Franz, als er sich unglücklich in die böhmische Varietétänzerin Anezka verliebt. Dass die Liebe selbst dem berühmten Psychoanalytiker unlösbare Rätsel aufgibt, hilft dem unerfahrenen Franz leider nicht weiter. Als Österreich im Jahr 1938 für den Anschluss an das nationalsozialistische Deutsche Reich stimmt, beginnen schwere Zeiten für Franz und seinen Meister, der politisch aufrecht bleibt und weiterhin jüdische Kunden bedient. Erst verwüsten antisemitische Schläger den Laden, dann wird Otto aus fadenscheinigen Gründen verhaftet. Nun muss Franz auf sich allein gestellt das Geschäft führen und für Trsnjek kämpfen. Rat sucht er bei dem 82-jährigen Freud, der jedoch selbst in Gefahr ist. „Der Trafikant“ erzählt die Geschichte des Erwachsenwerdens eines jungen Mannes zu Zeiten des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938. Der Nachwuchsschauspieler Simon Morzé („Einer von uns“) beeindruckt als Trafik-Lehrling Franz Huchel, der im Sog der dramatischen Ereignisse seinen Weg finden muss. Eine ungewöhnliche Freundschaft verbindet ihn mit Sigmund Freud, gespielt von Bruno Ganz („Die Marquise von O.“, „Der Himmel über Berlin“). Im Zentrum des liebevoll gezeichneten Zeitporträts steht die Trafik, ein für Wien typischer Tabakladen. Die Verfilmung von Robert Seethalers Bestseller zeichnet sich durch eine poetische Erzählweise mit bittersüßem Tonfall aus, die auf berührende Weise das aufkommende Unheil der nationalsozialistischen Diktatur in Österreich, den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg erahnen lässt.

Do., 12. Jan · 22:30-01:40 · VOX
Inglourious Basterds

Eine Gruppe aus jüdisch-amerikanischen Soldaten geht im Zweiten Weltkrieg ins besetzte Frankreich, um hinter den feindlichen Linien einen Guerilla-Krieg zu führen. Währenddessen plant Shosanna Dreyfus ihren persönlichen Rachefeldzug gegen den Mörder ihrer gesamten Familie: Nazi-Oberst Hans Landa.

Fr., 13. Jan · 08:05-08:25 · WDR
Planet Schule: Wasser ist Zukunft: Der Jordan – Fluss des Friedens?

Die 5-teilige Filmreihe „Wasser ist Zukunft“ erzählt die Geschichten von fünf außergewöhnlichen Regionen, die zeigen, dass ein Menschheitsproblem gelöst werden kann: Unser Umgang mit dem lebenswichtigen Element Wasser. Diese Regionen haben eines gemein: Sie sind Vorbilder, denn sie zeigen, dass es sich lohnt, beharrlich nach neuen Ideen zu suchen, das lebenswichtige Nass schützen. Um letztlich das Überleben von Menschen, Tieren und Pflanzen auch in der Zukunft zu gewährleisten. Der Jordan ist die wichtigste Wasserquelle für Jordanier, Israelis und Palästinenser. Doch die intensive Landwirtschaft gräbt dem heiligen Fluss das Wasser ab. Seit Jahren arbeiten Aktivisten einer Umweltorganisation über alle Grenzen hinweg daran, den Jordan und das Tote Meer zu retten – für den Schutz der Natur und den Frieden in der Region.

Fr., 13. Jan · 21:00-21:40 · ARD-alpha
alpha-retro: Weiß in Südafrika (1977)

Im November 1987 hatte der Film „Cry Freedom“ von Richard Attenborough Premiere. Denzel Washington spielte darin seine erste Hauptrolle: den von der südafrikanischen Polizei zu Tode gefolterten Studentenführer Steve Biko. Er bereitete sich auf diese Rolle unter anderem mit dem einzig existierenden Filmmaterial vor, das es über Steve Biko gibt. Es ist ein Interview, das der Filmemacher Edmund Wolf für seinen Film „Weiß in Südafrika“ Ende 1976 bzw. zu Beginn des Jahres 1977 mit Steve Biko geführt hat. Dieser Film „Weiß in Südafrika“ ist eine investigative Reportage über sogenannte „Weiße Afrikaner“, Nachkommen calvinistisch-holländischer Einwanderer im 17. Jahrhundert, die unerbittlich auf die Erhaltung ihres eigenen Wesens und vor allem ihrer politischen Macht bedacht waren. Im Gegensatz zu allen anderen Weißen auf dem schwarzen Kontinent sahen sie sich als „der weiße Stamm Afrikas“, ein kleines Volk von zweieinhalb Millionen Menschen, das seit 1948 die Südafrikaner englischer Abstammung faktisch jeder politischen Macht beraubt hatte und mit ihrer Politik der Apartheid 18 Millionen Schwarze zu permanenter Rechtlosigkeit im „weißen Südafrika“ verurteilen wollte. Steve Biko stand zum Zeitpunkt des Interviews bereits unter Bann, d. h. das Interview mit ihm musste Edmund Wolf unter größtmöglicher Geheimhaltung drehen. Edmund Wolf interviewte auch den damaligen südafrikanischen Justizminister zur Politik der Apartheid und zur Brutalität der Polizei gegenüber Schwarzen. Die Skrupellosigkeit der Antworten dieses Ministers erschrecken einen noch heute. Einige Monate nach dem Dreh dieses Films und des Interviews mit Steve Biko wurde dieser von der südafrikanischen Polizei erneut verhaftet und in der Haft zu Tode gefoltert. Wiederum zehn Jahre später wurde Steve Biko durch den Film „Cry Freedom“ posthum weltberühmt. Denzel Washington spielte hier in einer seiner ersten großen Rollen diesen charismatischen jungen Mann.

So., 15. Jan · 00:15-01:55 · Tele 5
Happy Times – Ein blutiges Fest

Gutes Essen. Guter Wein. Geplant war eigentlich ein entspannter Abend im Kreis der Familie. Aber die Zusammenkunft in der schicken Luxusvilla von Künstlerin Sigal (Liraz Chamami) und Geschäftsmann Yossi (Ido Mor) mutiert unerwartet zum reinsten Gewaltexzess. Nachdem die erste Leiche auf dem Teppich liegt, müssen dringend die Spuren beseitigt werden. Doch die israelisch-stämmige Familiensippe verstrickt sich unaufhaltsam in weitere Gräueltaten, sodass auch Sigals Cousin Michael (Michael Aloni) bald Blut an seinen Händen kleben hat. Weder die eintreffende Polizei, noch der Rabbiner können das Gemetzel in der feinen Gesellschaft verhindern. – Herrlich schwarz-humoristische Killerkomödie von Michael Mayer (u.a. „Out in the Dark“).