Die neuen Fernsehtipps

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Heimat ist ein Raum aus Zeit | Heimat Is A Space in Time Forum 2019 DEU/AUT 2019 von: Thomas Heise © Ma.ja.de

Vom 1. bis 15. September 2020…

Di., 1. Sep · 20:15-22:10 · kabel eins
Monsieur Claude und seine Töchter

Das konservative französische Ehepaar Claude und Marie muss erleben, dass ihre Töchter nicht wie gewünscht ebenso konservative katholische Franzosen ehelichen. Nachdem die ersten drei Töchter einen Juden, einen Muslim und einen Chinesen geheiratet haben, ruhen die Hoffnungen auf Nesthäkchen Laure. Doch ihr Auserwählter ist zwar katholisch, aber schwarz.

Di., 1. Sep · 21:15-21:45 · NDR
Panorama – die Reporter: Der Traum vom Umsturz – Neonazis und die Wende

Als die Mauer fiel, fingen die Neonazis an zu träumen. Sie wollten nicht nur die DDR stürzen sehen, sondern auch die Bundesrepublik Deutschland. Ein Ruck ging durch die Szene. Rechte DDR-Skinheads konnten sich endlich offen auf der Straße zeigen, westdeutsche Neonazikader trommelten im Osten für die braune Revolution. „Der gewaltsame Systemumsturz war unser Ziel“, sagt Ingo Hasselbach, einer der bekanntesten Ostneonazis Anfang der 1990er-Jahre, der mittlerweile aus der Szene ausgestiegen ist. „Die Wiedervereinigung funktionierte nirgends so gut wie bei den Neonazis“, beschreibt er die rechte Szene nach dem Mauerfall. Westneonazi Christian Worch schwärmt noch heute von den „personellen Ressourcen“ in Ostdeutschland, die sich nach dem Mauerfall für die radikale Rechte im Westen ergaben. Für Worch und seine Westkader wurde Ostdeutschland der Ausgangspunkt für den Traum vom Systemumsturz. Denn in der DDR hatten sich trotz antifaschistischer Staatsdoktrin um die 200 neonazistische Gruppen wie die „SS-Division Walter Krüger Wolgast“, die „Lichtenberger Front“ oder die „Wilhelmsruher Türkenklatscher“ entwickeln können, berichtet Bernd Wagner, ehemaliger DDR-Kriminalpolizist. Ende der 1980er-Jahre leitete Wagner die „AG Skinhead“, ein vom Innenministerium eingerichtetes geheimes Forschungsprojekt. Seine damaligen Erkenntnisse durfte Wagner vor dem Mauerfall nicht veröffentlichen: 15.000 Rechtsradikale zählte er in der DDR. Auch zahlreiche Dokumente aus der Stasi-Unterlagenbehörde BStU belegen neonazistische und rassistische Übergriffe in 40 Jahren DDR. Obwohl es offiziell in dem antifaschistischen Staat keine Nazis und Neonazis geben durfte. Der geträumte Systemumsturz des wiedervereinigten Deutschlands scheiterte. Trotzdem galt rechte Jugendkultur in den 1990er-Jahren, den sogenannten „Baseballschlägerjahren“, im Osten häufig als vorherrschend. Viele junge Menschen wurden ideologisch beeinflusst, waren offen für Fremdenfeindlichkeit und rechte Ideologie. Die Jahre waren geprägt von Gewalt und Ausschreitungen gegen Asylbewerberheime wie in Hoyerswerda, Cottbus-Sachsendorf, Rostock-Lichtenhagen. Und das Erstarken der Rechten nach der Wende hat offenbar Auswirkungen bis heute. Vor allem in Ostdeutschland sind die Wahlergebnisse der AfD hoch. Und es ist in Ostdeutschland häufiger der Fall, Opfer einer rechtsextremen Straftat zu werden. „Wir haben da einen Boden gelegt und Strukturen entwickelt, die bis heute wirken“, sagt der Ex-Neonazi Hasselbach, der die Szene inzwischen sehr kritisch beobachtet. Die AfD sei ein „legales Sammelbecken“ von Rechten geworden, meint Hasselbach, der zusammen mit Bernd Wagner vor 20 Jahren die Aussteigerorganisation EXIT gegründet hat. Für Wagner ist historisch nachweisbar, dass „die soziale, räumliche, soziokulturelle Verankerung von Rechtsradikalität im Osten intensiver ausgeprägt ist als im Westen“. Birgit Wärnke und Julian Feldmann blicken in ihrem Film auf eine Zeit zurück, die ihre braunen Schatten bis heute wirft. In ihrem Film porträtieren sie drei der wichtigsten Akteure der Neonaziszene der Wendezeit. In ihrer akribischen Recherche zeigen sie seltene Archivaufnahmen und unveröffentlichte Dokumente aus der Stasi-Unterlagenbehörde BStU. Im Jahr 30 nach der Wiedervereinigung zeichnet der Film rechte Kontinuitätslinien nach und analysiert tiefgründig, welche prägende Wirkung die rechten Umtriebe haben.

Di., 1. Sep · 22:10-22:53 · MDR
Kinderraub der Nazis – Die vergessenen Opfer

Es ist ein Verbrechen, das bis heute weitgehend unbekannt ist: Die Nationalsozialisten verschleppten während des Zweiten Weltkriegs zehntausende Kinder und brachten sie in deutschen Familien unter. Die meisten der Kinder stammten aus Polen. Ihre Identität wurde verschleiert, um sie als „deutsche Kinder“ in die Volksgemeinschaft einzufügen. Der Film begibt sich auf Spurensuche der polnischen Kinder, die ihr Leben lang Suchende zwischen zwei Welten blieben. Die Kinder wurden illegal aus Waisenhäusern fortgebracht oder direkt aus ihren leiblichen Familien gerissen. Nach Kriegsende mussten viele der geraubten Kinder zurück in ihre Heimat, die ihnen oft fremd geworden war. Einige dieser Menschen leben noch heute, zerrissen und ohne Wurzeln. Noch immer treibt es Jozef Sowa Tränen in die Augen, wenn er von der Tragödie seines Lebens erzählt. Seine Eltern wurden 1943 in Polen von Wehrmachtssoldaten ermordet, er und seine Geschwister nach Deutschland verschleppt. Seine Schwester Janina wurde zur Adoption freigegeben und lebt bis heute dort. Dieser Kinderraub war kein Zufall. Heinrich Himmler wies 1941 an, „besonders gutrassige kleine Kinder polnischer Familien zusammen zu holen und von uns in besonderen Kinderheimen zu erziehen“. „Er wollte damit das deutsche Volk aufstocken“, erklärt Professorin Isabel Heinemann. Seit Jahren forscht die Historikerin zu den geraubten Kindern, von denen es nach ihrer Schätzung europaweit etwa 50.000 gibt. Die größte Gruppe stammt aus Polen. Kinder ohne den Schutz leiblicher Eltern gerieten über das „Rasse- und Siedlungshauptamt der SS“ in deutsche Familien, ihre wahre Identität wurde verschleiert. Nach dem Ende des Krieges kamen diejenigen, deren Herkunft rekonstruiert werden konnte, zurück in ihre Heimat. Ein oft fremd gewordenes Land, in dem die Identität als deutsches „Hitler“-Kind die Wiedereingliederung erschwerte. Die Verantwortlichen für die Verschleppungen wurden nie zur Rechenschaft gezogen. Der Film begibt sich auf Spurensuche der polnischen Kinder, die ihr Leben lang Suchende zwischen zwei Welten blieben.

Mi., 2. Sep · 20:15-21:45 · Das Erste (ARD)
Schönes Schlamassel

In einer Feierlaune mit Anne (Verena Altenberger), ihrer Freundin Laura (Lisa Wagner) und seinem besten Freund und jüdischen Arztkollegen Tobias (Lasse Myhr) gibt sich Daniel (Maxim Mehmet) auch als Jude aus. So will er vor allem Anne imponieren. Sie hat sich mit ihrem Buchladen auf jüdische Literatur spezialisiert, ist ehrenamtliche Helferin in einem jüdischen Altenheim und unterstützt darüber hinaus auch den jüdischen Autor Schlomo Wisniewski (Dieter Hallervorden). Aus Anne und Daniel wird ein Paar und aus dem kleinen Schwindel ein Gespinst aus Notlügen, aus dem Daniel nicht mehr herauskommt. Er kann nur darauf hoffen, dass Anne ihn am Ende auch so liebt, wie er ist …

Mi., 2. Sep · 23:35-01:05 · BR
Wildes Herz

Jan „Monchi“ Gorkow, Anfang 30, 120 Kilogramm schwer, tätowiert an Armen und Beinen. Aufgewachsen in Jarmen, Mecklenburg-Vorpommern. Sänger und Frontmann der Punkband Feine Sahne Fischfilet, die im Verfassungsschutzbericht Mecklenburg-Vorpommerns bereits als staatsfeindlich eingestuft wurde. In seiner Jugend Fußballhooligan, mittlerweile engagierter Antifaschist. Warmherzig, aber wütend, überwacht und dennoch frei. Für sein Langfilmdebüt hat Schauspieler Charly Hübner, ebenfalls aus Mecklenburg-Vorpommern, Jan „Monchi“ Gorkow drei Jahre lang mit der Kamera begleitet. Er hat mit der Band, mit Freunden, mit seinen Eltern und ehemaligen Lehrern gesprochen und Videomaterial aus der Vergangenheit gesichtet. Entstanden ist der aufregende Dokumentarfilm „Wildes Herz“, ein Film über einen jungen engagierten Antifaschisten aus dem äußersten Nordosten der Republik, der gemeinsam mit seinen Bandkollegen in Songs und mit Aktionen zeigt, wie Widerstand gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus jeden Tag aufs Neue gelebt werden kann. „Wildes Herz“ zeigt außerdem den Konflikt zwischen dem Verfassungsschutz Mecklenburg-Vorpommern und dem Menschen Gorkow. Denn neben dem linksradikalen Antifaschisten kann man in Monchi auch einen humanistischen, lebensfrohen, aber zeitkritischen Geist erkennen, der sich Zeit seines Lebens mit der Propaganda und Lebenskultur neonazistischer Gruppen und Parteien auseinandersetzen musste, einfach weil sie den Lebensalltag im Osten Mecklenburg-Vorpommerns prägend bestimmen. Natürlich geht es in „Wildes Herz“ auch um Musik. Um Monchis steten kreativen Austausch mit seinen Bandkollegen. Außerdem um Monchi und seine Familie, die ihm in seinem Leben immer Rückhalt geboten hat. Es geht um seine Wut auf die Ungerechtigkeit, auf die Intoleranz und die Ausgrenzung von Andersdenkenden, nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern. Und schließlich geht es auch um das Meer, für Monchi Symbol seiner Heimatverbundenheit. Wasser, Wellen, alles in Bewegung, alles korrespondiert und kommuniziert und lebt miteinander, demokratisch sozusagen: Diese Vision ist Monchis innerer Wegweiser. Im Verlauf des Films wird klar, dass Monchi im Herzen ein zutiefst demokratisch denkender Mensch ist, ein Freund des Miteinanders und des Gemeinsinns. Gleichzeitig lernt man auch seine radikalen Seiten im Kampf gegen den Faschismus kennen, den er nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten führt. Am Ende steht Monchi als Beispiel da, als ein Mensch, der den bürgerlichen Schutzraum verlassen hat, um Haltung zu zeigen. Der sich für eine freie und tolerante Welt engagiert und bereit ist, dafür zu kämpfen.

Do., 3. Sep · 05:30-06:00 · SWR
Planet Schule: Die Geschichte des Südwestens, Nationalsozialismus und Krieg

Auch im Südwesten gewinnen die Nationalsozialisten ab den 1920er Jahren an Zulauf. Nachdem sie 1933 an die Macht gelangen, versprechen sie Urlaub für jedermann und beeindrucken mit Prestige-Projekten wie dem Bau der Autobahn von Frankfurt nach Heidelberg. Eine vielbejubelte „Großtat“ ist die Wiedereingliederung des Saargebietes ins Deutsche Reich im Jahr 1935. Gegen die Ausgrenzung und Verfolgung von Andersdenkenden, politischen Gegnern, Juden, Sinti und Roma protestieren nur wenige. Der tausendfache Mord an behinderten Menschen beginnt 1940 im Schloss Grafeneck auf der Schwäbischen Alb. Und auch die systematische Deportation der Juden beginnt im Südwesten. Am 21. und 22. Oktober 1940 werden mehr als 6.500 Jüdinnen und Juden aus Baden und der Saarpfalz in das südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert. Die meisten von ihnen werden später in den Vernichtungslagern im Osten ermordet. Im Krieg werden viele Städte im Südwesten durch alliierte Bombenangriffe schwer zerstört, Tausende sterben. Zurück bleiben traumatisierte Überlebende, die nicht wissen, wie es weitergehen soll. Der Pfälzer Lehrer Josef Bürckel ist NSDAP-Anhänger der ersten Stunde und bald hoher NS-Funktionär. Der Gauleiter „erfindet“ die „Deutsche Weinstraße“, um die Winzer in der Pfalz zu unterstützen. Er ist beteiligt an der „Rückgliederung“ des Saarlandes und an der „Wiedervereinigung Österreichs“ mit dem Deutschen Reich. 1940 initiiert er zusammen mit dem badischen Gauleiter Robert Wagner die Deportation der Juden aus dem Elsass, dem Saarland, aus Lothringen, Baden und der Pfalz nach Gurs. Johannes Baptista Sproll, der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, ist ein Gegner des NS-Regimes und wendet sich engagiert gegen Hitlers Ausgrenzungs- und Vernichtungspolitik. Johanna Geissmar ist Kinderärztin in Heidelberg. Weil sie Jüdin ist, wird ihr die Kassenzulassung entzogen; sie muss ihre Praxis schließen. 1940 wird sie nach Gurs transportiert und von dort nach Auschwitz, wo sie ermordet wird.

Fr., 4. Sep · 00:30-01:50 · SWR
Diplomatie

Es ist die Nacht vom 24. auf den 25. August 1944: Die Alliierten stehen vor den Toren von Paris und Stadtkommandant General von Choltitz ist bereit, Hitlers Befehl auszuführen und Paris dem Erdboden gleichzumachen. Das Schicksal von Paris liegt in seinen Händen. Doch plötzlich trifft der schwedische Konsul Nordling in Choltitz‘ Hauptquartier ein und versucht, ihn mit einem Appell an seine Vernunft, Moral und Menschlichkeit umzustimmen: Ein intensives Kammerspiel über die Zukunft von Paris beginnt. Paris, 1944: Es ist die Nacht vor der geplanten Zerstörung der Stadt. Hitler hat den Befehl gegeben, sie am 25. August 1944 dem Erdboden gleichzumachen. Ein Schwede versucht den Wehrmachtbefehlshaber von dieser wahnwitzigen Tat abzuhalten. Volker Schlöndorff erzählt in seinem Film „Diplomatie“ von dieser dramatischen Nacht. Vorlage war das gleichnamige Bühnenstück von Cyril Gély. „Sie verteidigen Paris bis zum letzten Ihrer Männer, selbst wenn dies dazu führt, dass Sie ein Trümmerfeld hinterlassen.“ Mit diesen Worten berief Adolf Hitler im August 1944 General Dietrich von Choltitz zum Stadtkommandanten von Paris. Die Botschaft war klar: Alle Brücken, alle Wahrzeichen, ganz Paris sollten fallen. Ein brennender Trümmerhaufen sollte den Alliierten den Vormarsch nach Berlin erschweren. Schon zwei Wochen später stand dieser General von Choltitz tatsächlich vor der Entscheidung: den Führerbefehl befolgen und derjenige sein, der Paris – diese wunderbare Stadt – zerstört? Oder sich widersetzen und fortan in den eigenen Reihen als Verräter gelten, gar zu riskieren, dass die eigene Familie aus Gründen der „Sippenhaft“ hingerichtet wird? „Diplomatie“ ist eine Adaption des gleichnamigen Bühnenstücks von Cyril Gély, der auch am Drehbuch mitgearbeitet hat. Wenngleich es Kontakte zwischen den historischen Personen gegeben hat – die Auseinandersetzung von Choltitz und Nordling, so wie sie der Film erzählt, ist Fiktion.

Fr., 4. Sep · 09:55-11:30 · arte
Durch Mord zur absoluten Macht

Die dreitägige Mordaktion der Nationalsozialisten vom 30. Juni bis 2. Juli 1934, um Gegner und Konkurrenten in den eigenen Reihen und im bürgerlichen Lager auszuschalten, sollte als „Nacht der langen Messer“ in die Geschichte eingehen. Um sich die uneingeschränkte Macht im Reich zu sichern und seine Visionen von der deutschen Vorherrschaft über Europa voranzutreiben, musste Hitler die Schlagkraft der SA brechen, denn die Sturmabteilung war mit 3,5 Millionen Mitgliedern um ein Vielfaches größer als die 100.000 Mann starke Reichswehr. Röhm forderte eine „zweite nationale Revolution“ mit einer radikalen sozialen Umgestaltung. In „seiner“ SA sah Röhm den Kern einer neu zu gründenden „Volksmiliz“, der er auch die Reichswehr einverleiben wollte. Hitler wollte keinen erfahrenen Militärführer neben sich haben. Er beschloss, den Stabschef der SA auszuschalten. Ernst Röhm war sein Waffenbruder, Duzfreund und Vertrauter, den er bewunderte und fürchtete. Mit gezückter Pistole stürmt Hitler am Morgen des 30. Juni das Hotel Hanselbauer in Bad Wiessee am Tegernsee, in dem Ernst Röhm und weitere SA-Funktionäre logieren. Ihn als Verräter beschimpfend verhaftet der Reichskanzler seinen alten Kampfgenossen persönlich. Alle im Hotel zum Teil noch schlafenden SA-Führer werden von der SS verhaftet und in die Strafanstalt München-Stadelheim gebracht. 19 werden von einem Exekutionskommando der SS sofort erschossen. Das letzte Opfer ist am 1. Juli 1934 Ernst Röhm. Im Zuge der Aktion wurden vor allem in Bayern unter Hitler und in Berlin unter Göring und Himmler, aber auch im restlichen Reich insgesamt etwa 200 Menschen von SS, SD und Gestapo liquidiert: innerparteiliche Gegner, Mitarbeiter des Vizekanzlers von Papen, deutschnationale Politiker, der General und letzte Reichskanzler der Weimarer Republik Kurt von Schleicher und dessen Frau, General von Bredow, Hitlers linker Opponent Gregor Strasser, der Katholik Erich Klausener und auch einige SS-Leute. Die nationalsozialistische Propaganda stellte die Morde als präventive Maßnahme gegen einen bevorstehenden Putsch der SA unter Röhm – den sogenannten Röhm-Putsch – dar. In Wirklichkeit handelte es sich um eine Säuberungsaktion. Die Erschießungen wurden post factum per Gesetz zur sogenannten Staatsnotwehr erklärt: „Die zur Niederschlagung hoch- und landesverräterischer Angriffe am 30. Juni, 1. und 2. Juli 1934 vollzogenen Maßnahmen sind als Staatsnotwehr rechtens.“ Die „Nacht der langen Messer“ gebar ein Monster mit zwei Gesichtern: Nach dem Brudermord zeigte sich Hitler als zu jeglichem Verbrechen fähig. Im Deutschen Reich nahm die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten ihren Lauf. Der Rechtsstaat war beendet. Der Dokumentarfilm rollt die Ereignisse chronologisch auf und lässt zahlreiche Historiker aus Deutschland und Frankreich zu Wort kommen.

Fr., 4. Sep · 11:30-12:25 · arte
Fritz Bauer – Generalstaatsanwalt. Nazi-Jäger

Fünfzehn Jahre des unverhofften Wirtschaftswunders gingen ins Land, bis eine bundesdeutsche Staatsanwaltschaft erstmals systematische und umfassende Ermittlungen gegen SS-Personal des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau einleitete und im Rahmen eines Sammelverfahrens den Versuch unternahm, den Verbrechenskomplex Auschwitz aufzuklären. Auf Antrag des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer hin fanden ab April 1963 in Frankfurt die sogenannten Auschwitzprozesse statt, bei denen Befehlsgeber und Handlanger der NS-Vernichtungspolitik im KZ Auschwitz-Birkenau verurteilt wurden. Fritz Bauer, der sich als Humanist und Demokrat verstand, wusste nur zu gut, dass viele der einstigen Täter nach dem Krieg wichtige Positionen in Staat und Gesellschaft eingenommen hatten. Sein entschiedenes Eintreten für die juristische Aufarbeitung der Nazizeit zwang die Bundesrepublik, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Bauer begann die Ermittlungen im Frühjahr 1959 auf der Basis von authentischen Dokumenten, die gezielte Tötungen von Auschwitz-Häftlingen durch SS-Leute belegten. Im April 1963 konnte gegen 23 SS-Angehörige und einen Funktionshäftling Anklage erhoben werden. Wenige Tage vor Weihnachten 1963 begann die Hauptverhandlung schließlich gegen 22 Angeklagte. Der Prozess umfasste insgesamt 183 Verhandlungstage bis August 1965, in deren Verlauf 360 Zeugen vernommen wurden. Mit den Verfahren gegen jene, die an der Planung und Ausführung der „Endlösung“ beteiligt waren, wollte Bauer zum einen erreichen, dass Schuldige verurteilt werden, zum anderen aber den Deutschen auch die Verbrechen vor Augen führen, die im Dritten Reich in ihrem Namen begangen worden waren. Der jungen Generation gab Bauer eine Botschaft mit auf den Weg, die zu einer radikal neuen Haltung führen sollte: Dass es in einem Unrechtsstaat eine moralische Pflicht ist, Widerstand zu leisten.

Fr., 4. Sep · 13:40-15:30 · arte
Die Verfolgten

Paris, 16. Juli 1942: Der junge Paul erfährt von Kommilitonen von einer geplanten Razzia im Viertel Saint-Paul in Paris. Polizisten aus der Provinz werden in Stadtbussen hergebracht, um alle Juden, die dort wohnen, festzunehmen und zunächst im Wintervelodrom zu internieren. Der idealistische Student Paul mit Sympathien für die Kommunisten will so viele Leben wie möglich retten; da er kein Jude ist, kann er sich frei bewegen und streift den ganzen Tag durch das Viertel, in dem an jeder Ecke Polizisten lauern. Flüsternd spricht er jüdische Mitbürger an, in der Metro, auf der Straße. Er versucht, sie zu überzeugen, ihren Stern zu lösen und mit ihm wegzulaufen. Er könnte eine Frau und ihr Kind aus dem Viertel schleusen, doch ein weiteres Mal schlägt ihm Unglauben entgegen. Die Nichtjuden, Augenzeugen erschütternder Abschiedsszenen, schimpfen leise, verfluchen die Nazis und die französische Kollaboration andere haben nichts Besseres zu tun, als gleich den Hausstand der Deportierten mitgehen zu lassen. Entmutigt trifft Paul schließlich auf Jeanne, deren so gar nicht jüdischen Namen er erst ganz am Ende des Films erfahren wird. Doch auch sie muss er erst überzeugen, mit ihm zu fliehen und ihre jüdische Familie im Stich zu lassen. Augenzeuge Roger Boussinot verewigte seine Erlebnisse, die als „Razzia des Wintervelodroms“ in die Geschichte der Judenverfolgung eingingen, in seinem Roman „Les Guichets du Louvre“, der 1974 verfilmt wurde. Die Razzia fand am 16. und 17. Juli 1942 statt; die Massenfestnahme durch die französische Polizei führte Tausende Juden in die Konzentrationslager Osteuropas.

Sa., 5. Sep · 20:15-23:50 · 3sat
Heimat ist ein Raum aus Zeit

Eine deutsche Familiengeschichte zwischen Berlin und Wien, vom Ersten Weltkrieg bis zur Wiedervereinigung, erzählt als Collage aus Briefen, Tagebüchern, Bild- und Tondokumenten. In seinem Dokumentarfilm folgt Thomas Heise den Spuren seiner zerrissenen Familie, die seit dem Ersten Weltkrieg vom Kampf für den Sozialismus geprägt war, und davon, dass der jüdische Wiener Familienzweig im „Dritten Reich“ in KZs deportiert und ermordet wurde. Thomas Heises Eltern engagierten sich nach dem Zweiten Weltkrieg für den Aufbau der DDR, gerieten jedoch als Intellektuelle bald in Konflikt mit der Parteiführung. Sie blieben ihrem Staat aber verbunden. Heise selbst war in seiner künstlerischen Arbeit stark von der Freundschaft zu Heiner Müller geprägt. In seinem Film reflektiert er Zeitgeschichte in den oft sehr persönlichen Zeugnissen aus dem Familienarchiv. Es geht um Menschen, die einst zufällig zueinanderfanden, dann einander verloren. Und deren verbliebene Kinder und Enkel jetzt verschwinden. Es geht um Sprechen und Schweigen. Erste Liebe und verschwundenes Glück. Väter, Mütter, Söhne, Brüder, Affären, Verletzung und Zukunftshoffnung in wechselnden Landschaften, die verschiedene, einander durchwuchernde Spuren von Zeiten in sich tragen. „Heimat ist ein Raum aus Zeit“ ist ein Nachdenken über die Zeit, die Liebe in ihr, und über den Menschen. Immer bleibt ein Rest, der nicht aufgeht. „Das Material des Films“, sagt Thomas Heise, „ist das Übrig-Gebliebene meiner Familie, Reste. Die, von denen ich weiß, deren Umstände ich erlebt oder anders erfahren habe. Reste, die Geschichte spiegeln, Geschichte, die auch meine ist.“
Bild oben: © ZDF und Ma.ja.de. Filmproduktion – Die Wiedervereinigung hat für die ostdeutschen Länder viele infrastrukturelle Verbesserungen gebracht. Aber noch lange nicht sind die Sichtweisen der Menschen in Ost und West auf die Vergangenheit angenähert. Wie ein Sinnbild erscheint daher die eingebrochene, erst vor kurzem gebaute Autobahn in Vorpommern.

Sa., 5. Sep · 23:45-02:20 · RBB
Die Blechtrommel – Director’s Cut

An seinem dritten Geburtstag verweigert der 1924 in Danzig geborene Oskar Matzerath weiteres Wachstum und Teilnahme an der Welt der Erwachsenen. Auf seiner Blechtrommel artikuliert das ewige Kind seinen Protest gegen Nazis und Mitläufer, und erst nach Kriegsende fasst er den Beschluss, wieder zu wachsen, um mitzubestimmen. Volker Schlöndorffs brillant inszenierte, weitgehend werktreue Verfilmung des Bestsellers von Günter Grass erhielt zahlreiche Preise, u.a. die Goldene Palme von Cannes und den Oscar als ‚Bester fremdsprachiger Film‘. Ausgestrahlt wird der um 20 Minuten erweiterte Director’s Cut aus dem Jahre 2010. Das rbb Fernsehen sendet „Die Blechtrommel“ zu Ehren von Mario Adorf. Der Schauspieler feiert am 08. September 2020 seinen 90. Geburtstag.

So., 6. Sep · 02:00-03:35 · arte
Monsieur Mayonnaise

Philippe Mora ist gebürtiger Australier mit deutsch-französischen Wurzeln und lebt in Hollywood. Die Karriere des quirligen Popkünstlers und Filmregisseurs begann mit einer Skandalpremiere in Cannes. Zwischen den Filmprojekten realisiert er ungewöhnliche Comics, die bei Sammlern sehr gefragt sind. Für sein neuestes Projekt „Monsieur Mayonnaise“ fliegt Philippe nach Europa, um sich der Vergangenheit seiner Eltern zu stellen. An den Originalschauplätzen malt er knallige Comicbilder über ihre bewegte Lebensgeschichte. Der Titel greift den Decknamen seines verstorbenen Vaters Georges auf: Monsieur Mayonnaise. In Leipzig geboren, flüchtete er 1933 nach Paris und schloss sich der Résistance an. Dort hatte Georges die gefährliche Aufgabe, jüdische Kinder aus Frankreich über die Schweizer Grenze zu bringen. Sein Gefährte dabei war Marcel Marceau, der später weltberühmte Pantomime. Georges erhielt seinen Codenamen Monsieur Mayonnaise für die Idee, Dokumente der Résistance in Baguettes mit reichlich Mayonnaise zu verstecken. Dramatisch ist auch die Geschichte seiner Frau Mirka, die heute eine gefeierte Künstlerin ist. Als Jugendliche wurde sie vor der Deportation gerettet und konnte sich mit ihrer Familie nahe Paris verstecken. Bei Kriegsende verliebten sich die beiden ineinander. Philippes Mutter ist mit ihrer unverblümten Art und ihrem trockenen Humor die wichtigste Zeitzeugin in dem Film. Der Dokumentarfilm greift die Stilmittel und grafischen Elemente des Comics auf, um die unterschiedlichen Archivmaterialien, dokumentarischen Szenen und Begegnungen auf der Reise zu verknüpfen.

So., 6. Sep · 08:45-09:00 · NDR
Zuhause Mut schöpfen

Er hat schon manche Krise in seinem Leben durchstehen müssen, der aus Budapest stammende Shoah-Überlebende Gábor Lengyel. Er ist Rabbiner in Hannover und Hamburg. Sein Mut hat ihm immer wieder geholfen. Geflohen nach dem Ungarn-Aufstand, ausgewandert nach Israel, Neuanfang in Deutschland. Jetzt die Corona-Pandemie. Der Rabbiner setzt sich in jüdischer Tradition auch kritisch mit Gott auseinander, seine Zuversicht hat er nie verloren. Gábor Lengyel setzt auf Mut und positives Denken. Nicht aufgeben, nicht in Verzweiflung verharren, sondern aufstehen und weitermachen: Angesichts seiner Biografie wirken diese Lebensprinzipien besonders glaubwürdig und wirksam.

So., 6. Sep · 19:30-20:00 · ARD-alpha
RESPEKT: Holocaust – Erinnern ohne Zeitzeugen

Wie kann das Wissen über den Holocaust weitervermittelt und niemals vergessen werden? 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Ende des Nazi-Regimes in Deutschland gibt es nur noch wenige Überlebende, die von dem Grauen in den Konzentrationslagern berichten können. Wie kann Erinnern gelingen, wenn die letzten Zeitzeug*innen verstorben sind? Als „Holocaust“ wird der Völkermord der Nationalsozialisten an den Juden bezeichnet. Wie viele jüdische Menschen Opfer des Holocaust wurden, lässt sich nur schätzen: zwischen 5,6 und 6,3 Millionen. Damit so etwas nie wieder passiert, darf die systematische und organisierte Ermordung von Menschen niemals in Vergessenheit geraten. Doch wie kann die Erinnerung bewahrt werden? Vor allem, wenn die letzten Zeitzeug*innen nicht mehr da sind, um ihre Stimme mahnend zu erheben? Dieser Frage geht RESPEKT-Moderatorin Verena Hampl nach. Dazu ist sie in die Oberpfalz in das ehemalige Konzentrationslager Flossenbürg gefahren. Mit dem Leiter der KZ-Gedenkstätte, Jörg Skriebeleit, und Jugendlichen der evangelischen Jugend Weiden spricht sie darüber, wie mit neuen Wegen in der Museumspädagogik das Erinnern an einem historischen Ort auch künftig möglich sein kann. Wie können diese neuen, digitalen Wege des Erinnerns aussehen? Diese Frage stellt Verena Hampl auch Vertreter*innen von Yad Vashem. Yad Vashem in Jerusalem ist die größte Holocaust-Gedenkstätte der Welt und wird jährlich von zwei Millionen Menschen besucht. Einen neuen Weg des Erinnerns sind der israelische Hightech-Millionär Mati Kochavi und seine Tochter Maya gegangen mit einem Instagram-Projekt 1944 wurde im deutschen Vernichtungslager Ausschwitz auch die 13-jährige Ungarin Eva Heymann ermordet. Nach ihrem Original-Tagebuch ist im letzten Jahr die Web-Serie „Eva Stories“ entstanden. Verena Hampl konnte dazu Macher*innen sprechen. Weitere Gesprächspartner*innen von Verena Hampl sind der KZ-Überlebende Ernst Grube sowie die Autorin Lena Gorelik.

So., 6. Sep · 23:15-00:35 · MDR
Die Aufseherin – Der Fall Johanna Langefeld

Der Film erforscht die Hintergründe der Geschichte von Johanna Langefeld, der Oberaufseherin der größten Konzentrationslager für Frauen in Ravensbrück und Auschwitz. Sie entzog sich in Krakau ihrem Prozess, indem sie am 23. Dezember 1946 mit Hilfe ihrer ehemaligen Gefangenen aus dem Gefängnis Montelupich/Krakau flüchtete. Danach hielt sie sich elf Jahre lang in Polen versteckt. Sie lebte noch bis 1974 unbehelligt in Bayern. Ein rätselhafter und irritierender Vorgang. Dieses Geschehen wurde jahrzehntelang geheim gehalten, um sowohl die ehemalige SS-Oberaufseherin wie auch ihre ehemaligen polnischen Gefangenen vor strafrechtlicher Verfolgung zu schützen. Die Filmautoren Gerburg Rohde-Dahl und Wladek Jurkow sprachen mit polnischen Überlebenden aus dem KZ Ravensbrück. Unter den mörderischen Bedingungen von Folter und Tod erschien vielen von ihnen Johanna Langefeld als ein noch menschlicher Charakter. Zeugenaussagen in früheren Prozessen bestätigen, dass Johanna Langefeld keine Sadistin war. Andere Dokumente bezeugen jedoch: Sie war eine überzeugte Nationalsozialistin und Antisemitin. Sie ordnete harte Strafen an und führte die Selektionen in die Gaskammern von Ravensbrück und Auschwitz durch. Auf der Grundlage von Archivmaterial und Aussagen von Zeitzeugen nähern sich die beiden Filmautoren aus Polen und Deutschland einer hochrangigen Nazi-Täterin, die gleichzeitig das Leben einzelner Gefangenen gerettet hat. Der Dokumentarfilm erweitert den Blick auf die deutsch-polnische Geschichte aus beiden Perspektiven.

Mo., 7. Sep · 19:30-20:00 · ARD-alpha
alpha-demokratie: Trump, Israel und die Palästinenser

Begriffe, die tagtäglich in den Nachrichten vorkommen – wer versteht sie wirklich? alpha-demokratie hinterfragt, erklärt, kratzt nicht an der Oberfläche, sondern geht in die Tiefe. alpha-demokratie befasst sich heute mit dem Thema: „Trump, Israel und die Palästinenser“. Zu Gast ist Prof. Dr. Stephan Stetter, Universität der Bundeswehr, Neubiberg.

Mo., 7. Sep · 23:35-01:05 · BR
Die Akte General

In der jungen Bundesrepublik, die Ende der 1950er-Jahre in Politik und Justiz immer noch von nur oberflächlich geläuterten Nazi-Seilschaften durchsetzt ist, führt der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer einen einsamen Kampf gegen die Vertuschung nationalsozialistischer Verbrechen und die restaurative Politik der Regierung Adenauer – er ist der festen Überzeugung, dass nur so die junge Demokratie gefestigt werden könne. Nicht nur seine Haltung, sondern auch sein aufbrausendes Temperament machen Bauer angreifbar. Immer wieder formiert sich Widerstand aus Politik, Nachrichtendiensten und dem Justizapparat gegen den Einzelkämpfer. Wohl wissend, dass das Interesse an der Ergreifung Adolf Eichmanns in Deutschland gering ist, versucht Bauer, den israelischen Geheimdienst zu einer Verhaftung des in Argentinien vermuteten Organisators der Massendeportationen zu bewegen. Tatsächlich gelingt es Bauer in geheimen Verhandlungen, die Verhaftung Eichmanns durch den Mossad in Gang zu setzen. Unterstützt vom jungen Staatsanwalt Joachim Hell lässt Bauer auch danach nicht locker: Mit Material aus den Eichmann-Vernehmungen will er ein Verfahren gegen Kanzleramtschef Hans Globke erreichen, um dessen Verstrickung in die Deportationen zu ahnden, und wagt sich damit an Adenauers engsten politischen Vertrauten.

Do., 10. Sep · 22:55-23:30 · 3sat
Zielscheibe des Hasses

Wer ein Amt bekleidet und öffentlich für Menschenrechte eintritt, geht ein Risiko ein. Auf anonyme Hetze folgen immer öfter Taten. Einige Lokalpolitiker haben wegen rechter Morddrohungen bereits ihr Amt aufgegeben. Burkhard Jung, der Oberbürgermeister von Leipzig, sieht eine Strategie dahinter und will nicht, dass sie aufgeht: Er macht weiter. Ebenso wie Pierre Serne, Lokalpolitiker in Paris. Serne geht kaum noch aus, schläft schlecht, hat zehn Kilo abgenommen. Der Aufruf von ultrarechten bewaffneten Neonazis, ihn zu eliminieren, beeinträchtigt ihn. Aber auch er steht zu seinen Überzeugungen und macht weiter.

Fr., 11. Sep · 02:30-04:05 · Das Erste (ARD)
Wunderkinder

Ein geheimnisvoller Umschlag konfrontiert Star-Geigerin Hanna Reich kurz vor ihrem Abschiedskonzert mit lange zurückliegenden Erinnerungen: Es sind die Noten zur Freundschaftspartitur. Tief bewegt erzählt Hanna ihrer Enkelin Nina von den Ereignissen um diese Partitur im Kriegsjahr 1941. Eine Geschichte, die von tiefer Freundschaft, Todesgefahr, Zivilcourage und der leidenschaftlichen Liebe zur Musik handelt. Hanna lebte damals mit ihren Eltern, Brauereidirektor Max Reich und Helga, in Poltava in der Ukraine. Dort gibt es nur ein Thema: die jüdischen Wunderkinder Abrascha und Larissa, Stars an Violine und Klavier. Sie spielen vor der Partei-Elite und vor Stalin selbst. Und erhalten sogar eine Einladung, in der New Yoker Carnegie Hall zu konzertieren. Auch Hanna, die selber Geige spielt, besucht ihr Konzert. Dieser Konzertbesuch wird zur schicksalhaften Begegnung. Fortan hat Hanna nur den Wunsch, mit den beiden zu musizieren und ihre Freundin zu werden. Der gemeinsame Unterricht bei ihrer Lehrerin Irina Salomonowa und die Liebe zur Musik verbinden die Kinder schließlich. Gemeinsam schreibt das Trio an der Freundschaftspartitur und besiegelt den Freundschaftspakt. Doch ihr Leben ändert sich jäh: Hitler erklärt Russland den Krieg, die Deutschen werden zu Feinden. Hanna, Abrascha und Larissa sehen, wie der Krieg Familien auseinanderreißt und tödliche Gefahren bringt. Und zur Mutprobe für ihre deutsch-jüdische Freundschaft wird. Als Hannas Eltern der Spionage verdächtigt werden, verstecken Abraschas und Larissas Familien sie im Wald. Doch mit dem Einmarsch deutscher Truppen ändert sich alles erneut – jüdische Familien erleben nun die Schrecken des Pogroms. Jetzt können die Reichs, wieder zu Ansehen gekommen, ihren Rettern helfen. Aber die geplante Flucht misslingt – und die Reichs hoffen, durch den Kontakt zu SS-Standartenführer Schwartow die Freunde vor dem Lager zu bewahren. Schwartow, nach außen hin generöser Kulturliebhaber und vom Talent der Wunderkinder angetan, lässt diese zu Himmlers Geburtstag ein Konzert geben. Sein perfider Plan: Gelingt es ihnen, fehlerfrei zu spielen, verspricht er ihnen und ihren Familien die Freiheit. Während der sadistische Offizier nur auf einen Fehler wartet, spielen Abrascha und Larissa um ihr Leben. Vor historischem Hintergrund – dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion – entwickelt sich die fiktive Geschichte der „Wunderkinder“, die zur Mutprobe für eine deutsch-jüdische Freundschaft wird. Neben prominenten Darstellern wie Kai Wiesinger, Catherine Flemming, Gudrun Landgrebe, Konstantin Wecker und Gedeon Burkhard spielen die Kinder Elin Kolev, Imogen Burrell und Mathilda Adamik die Hauptrollen in dem von Martin Stocks Musik getragenen Film. Die dramatischen Ereignisse aus Sicht der Kinder zu erzählen, berührt besonders tief und verdeutlicht die Schrecken des Krieges umso stärker. Gewidmet ist der Film unter der Regie von Marcus O. Rosenmüller den 1,5 Millionen ermordeten jüdischen Kindern. Das bewegende Drama, produziert von Alice und Artur Brauner, gewann mehrere internationale Preise. Preisgekrönt ist auch Hauptdarsteller Elin Kolev, ein Stipendiat der Albert-Eckstein-Stiftung. Anders als sein Film-Alter-Ego Abrascha trat dieser mit zwölf Jahren tatsächlich in der Carnegie Hall auf.

Fr., 11. Sep · 20:15-22:00 · 3sat
TANNBACH – Schicksal eines Dorfes (1/3) Der Morgen nach dem Krieg

Anhand der Lebenswege der Bewohner eines kleinen Ortes an der bayerisch-thüringischen Grenze erzählt der Mehrteiler vom Nachkriegsdeutschland auf dem Weg zur deutsch-deutschen Teilung. Deutschland 1945, die letzten Tage vor der endgültigen Kapitulation: Auf Gut Striesow an der thüringisch-bayerischen Grenze sind unzählige Flüchtlinge einquartiert, man wartet auf das erlösende Ende des Krieges. Doch im letzten Moment kann die SS durch Verrat noch ein Exempel statuieren: Caroline von Striesow wird exekutiert, weil sie ihren desertierten Mann Georg versteckt. Ihre Tochter Anna ist tief erschüttert. In Friedrich, dem Sohn von Liesbeth Erler, die aus Berlin nach Gut Striesow geflüchtet ist, findet sie einen Vertrauten in ihrem Verlust. Er hat seinen Vater im Krieg verloren. Als kurz darauf die Amerikaner Dorf und Gut einnehmen, müssen sich die Bewohner mit der neuen Situation arrangieren. Franz Schober, NS-Parteimitglied und Verräter des versteckten Georg von Striesow, glaubt sein Parteibuch verschwunden und nutzt diese Chance, sich den Amerikanern anzudienen. Hilde Vöckler verrät aus Abscheu ihren Sohn Horst, den mörderischen SS-Mann, an die neuen Besatzer. Lothar, jüdischer Ziehsohn von Liesbeth Erler, geht zurück nach Berlin, um nach seinen verschollenen Eltern zu suchen. Georg von Striesow, der von dem Verrat durch Franz Schober erfährt, greift diesen tätlich an und wird als Konsequenz von den Amerikanern in ein Kriegsgefangenenlager abgeschoben. Jetzt trägt die junge Anna von Striesow die alleinige Verantwortung für das Gut und sucht die Verständigung mit den Amerikanern. Doch die Besatzungszonen verschieben sich – und Tannbach befindet sich im Sommer 1945 plötzlich in der sowjetischen Zone.

Sa., 12. Sep · 20:15-21:40 · WDR
Der letzte Mentsch

Marcus ist ein Überlebender von Theresienstadt und Buchenwald. Seine Überlebensstrategie nach dem Krieg war das Vergessen. Nichts ist passiert, der Horror hat nicht stattgefunden, seine Familie wurde nicht ausgelöscht. Als alter Mann holt ihn die Vergangenheit ein und er möchte als Jude bei den Seinen beerdigt werden. Doch zu seiner Überraschung muss er erst einmal beweisen, dass er Jude ist. In dieser Situation macht er sich zusammen mit der jungen Deutsch-Türkin Gül auf, nach Beweisen für seine lang vergessene Identität zu suchen.

Sa., 12. Sep · 21:40-23:10 · WDR
Die lange Welle hinterm Kiel

Die exzentrische Millionärin Margarete Kämmerer (Christiane Hörbiger) geht 1990 in Jakarta an Bord eines luxuriösen Kreuzfahrtschiffes. Es ist die letzte Reise der unheilbar Kranken, sie hat Krebs im Endstadium. Ihr Neffe Sigi (Christoph Letkowski) soll nach ihrem Tod die Asche seiner Tante ins Meer streuen – in die lange Welle hinter dem Kiel. Eines Abends weckt in ihr die Stimme eines älteren Herrn am Nachbartisch schmerzhafte Erinnerungen. Die Nachforschungen ihres Neffen bestätigen, dass mit Martin Burian (Mario Adorf) tatsächlich jener Tscheche an Bord ist, der 1945 im Sudetenland viele Deutsche liquidieren ließ – darunter Margaretes erster Mann Sepp Pichler (Michael Steinocher). Um ihren Seelenfrieden zu finden, muss Margarete dessen Mörder richten. Doch Sigi will das Unglück abwenden und weiht Burians Schwiegertochter Sylva (Veronica Ferres) in die Rachepläne seiner Tante ein. Sylva, die von ihrem Mann verlassen wurde und seither Selbstmordgedanken hegt, stellt ihren Schwiegervater zur Rede. Dabei erfährt sie eine ganz andere Version der damaligen Ereignisse: Pichler war ein strammer Nazi, der Burians Bruder auf dem Gewissen hatte. Bei dem Versuch, zwischen den Todfeinden zu vermitteln, kommen Sigi und Sylva einander näher und verbringen die Nacht miteinander. Am nächsten Morgen sind Margarete und Martin spurlos verschwunden. Schuld und Sühne, Liebe und späte Vergebung: Das sind die Themen dieses ungewöhnlichen Melodrams nach dem gleichnamigen Roman des tschechisch-österreichischen Schriftstellers Pavel Kohout. Die „Traumschiff“-Kulisse täuscht eine Idylle vor: Christiane Hörbiger und Mario Adorf spielen zwei erbitterte Todfeinde, die sich im Zuge der Auflösung der politischen Machtblöcke im Jahr 1990 ihrer quälenden Vergangenheit stellen.

So., 13. Sep · 07:00-07:45 · HR
Max Liebermann – Der Weg in die Moderne

Der jüdische Maler Max Liebermann revolutionierte die Kunst in Deutschland. Nach dem Vorbild französischer Impressionisten wurde er zum Pionier der modernen Malerei. Dabei eckte der Berliner im etablierten Kunstbetrieb zum Ausgang des 19. Jahrhunderts zunächst permanent an. Bilder wie „Die Netzflickerinnen“ oder „Die Gänserupferinnen“ galten damals als „Schmutzmalerei“. Die offizielle Kunstpolitik setzte bis dahin auf Gemälde von Schlachten, auf heroische Darstellungen oder biblische Themen. Liebermann aber malte die Welt ungeschönt, so wie er sie sah – auch den tristen Alltag hart arbeitender Menschen. Inspiriert von Künstlern in Paris und Barbizon baute Liebermann französische Einflüsse in seine Malerei ein. Ab Mitte der 1880er Jahre wurden seine Bilder positiver aufgenommen. Die Hamburger Kunsthalle und ihr erster Direktor Alfred Lichtwark verhalfen ihm schließlich zum Durchbruch. „Die Netzflickerinnen“ wurden Liebermanns erstes Bild, das in einem Museum ausgestellt wurde. Fortan avancierte er zum Auftragsmaler für die Kunsthalle, selbst beeindruckt von der Hansestadt, ihrer Eleganz und insbesondere der Architektur der Elbvillen. Anfang des 20. Jahrhunderts ließ er seine eigene Villa am Berliner Wannsee bauen, wo er sich mit seiner Familie zurückzog. Dort, in seinem im wahrsten Sinne des Wortes „malerischen“ Garten, entstand sein Spätwerk, seine berühmten Blumenbilder. Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, erhielt Liebermann Arbeitsverbot, er starb 1935.

So., 13. Sep · 08:35-09:00 · arte
Schau in meine Welt! Leah und ihr jüdisches Leben in Dresden

Leah ist zehn Jahre alt, wohnt in Dresden und ist Teil einer jüdisch-italienisch-sächsischen Familie. Da ihre Mutter Jüdin ist, wurde auch Leah als Jüdin geboren. Obwohl die Familie nicht streng gläubig ist, ist Leah mit vielen jüdischen Traditionen vertraut. Ein wichtiges Ritual für ihre Familie ist der Schabbat am Freitag, an dem alle Familienmitglieder gemeinsam essen und singen. An diesem Tag sind in der Familie bestimmte Lebensmittel nicht erlaubt, Milch- und Fleischprodukte werden getrennt zubereitet und gegessen. An den anderen Tagen in der Woche isst Leahs Familie ganz normal, vorwiegend italienisch, da die Mutter Italienerin ist und das allen am besten schmeckt. Seit kurzem lernt Leah Hebräisch und liest in der Thora, die so etwas wie die Bibel bei den Christen ist. In ihrer Schule ist Leah das einzige jüdische Kind und beantwortet ihren Mitschülern regelmäßig Fragen zu ihrer Religion. Gerade wurde sie in den Kinderchor der Semperoper aufgenommen und kann dort nun ihre Liebe zur Musik richtig ausleben. Auch zu Hause singt sie viel und wird dabei oft von ihrem Vater am Klavier begleitet. Am Mischpoke-Tag der Jüdischen Woche in Dresden will Leah nun erstmals jüdische Lieder öffentlich singen. Ihre ganze Klasse ist eingeladen, die hebräischen Texte sitzen noch nicht richtig und auch bei der Melodie hakt es immer noch. Leah fiebert ihrem Auftritt mit gemischten Gefühlen entgegen – hoffentlich geht alles gut!

Mo., 14. Sep · 00:40-02:10 · HR
Rabbi Wolff – ein Gentleman vor dem Herrn

Willy Wolff ist der Publikumsliebling aus „Im Himmel, unter der Erde“, dem Dokumentarfilm über den Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee. Dort war der kleine Mann mit Hut eine Nebenfigur, aber er schaffte, was unmöglich schien: Er sprach witzig, klug und charmant über Tod, Trauer und die Vorstellungen vom Jenseits. Seinetwegen verließen die Zuschauer den Film in heiterer Stimmung. 1927 in einer jüdisch-orthodoxen Familie in Berlin geboren, lebt Willy Wolff seit seinem zwölften Lebensjahr in England. Bevor er mit über 50 Jahren Rabbiner wurde, war Willy Wolff Journalist. Als politischer Korrespondent verschiedener englischer Tageszeitungen begleitete er drei Jahrzehnte Weltpolitik aus nächster Nähe. So reiste er mit dem britischen Außenminister nach China, in die Sowjetunion oder traf sich mit den Regierungschefs aus ganz Europa. Dieses Leben gab er auf für seinen Traum: Rabbiner zu werden. Als Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern betreut Willy Wolff die jüdischen Gemeinden in Schwerin und Rostock, aber er wohnt in einem kleinen Haus bei London. Mitte der Woche fliegt er meist nach Hamburg, steigt dort in den Zug und pendelt zu seinen Einsatzorten im Nordosten Deutschlands. In der Regel tritt er samstags die Rückreise nach England an. Oder er ist unterwegs zu einer Hochzeit in Mailand, zu einem Ausflug nach Wien oder zu den regelmäßig tagenden Rabbinerkonferenzen irgendwo in Deutschland. Höhepunkte im Jahr sind für ihn das königliche Pferderennen von Ascot, das Weihnachtssingen in der Schlosskirche von Windsor und das Neujahrsfasten in Bad Pyrmont. Willy Wolff führt ein Jetset-Leben, das er sich eigentlich nicht leisten kann. Der Umgang mit Geld zählt nicht zu seinen Stärken, das führt gelegentlich zu ziemlich weltlichen Konflikten. Rabbi Wolff ist nicht nur unterhaltsam, er öffnet Türen. Mit Witz und Charme gibt er Einblick in die Welt des Judentums. Der Dokumentarfilm über Willy Wolff, der am 8. Juli 2020 in seiner englischen Heimat verstarb. ist nicht nur das Porträt einer bezaubernden Persönlichkeit, es ist auch eine Reise zu uns selbst, inspirierend und sehr unterhaltsam.

Di., 15. Sep · 10:50-12:00 · Das Erste (ARD)
Festakt zum 70-jährigen Bestehen des Zentralrats der Juden

Als im Sommer 1950 Vertreter der jüdischen Gemeinden ihren Zentralrat gründen, ist Deutschland als Lebensmittelpunkt undenkbar für viele Juden. Heute steht der Zentralrat für mehr als 100 Gemeinden bundesweit. Mit ihnen gibt es wieder eine Vielfalt jüdischen Glaubens, und doch bleibt sie bedroht: Antisemitismus nimmt zu in der deutschen Gesellschaft. Gehen oder bleiben? Als im Sommer 1950 Vertreter der jüdischen Gemeinden ihren Zentralrat gründen, sitzen sie nicht nur sprichwörtlich „auf gepackten Koffern“. Der Zentralrat will seinen Mitgliedern vor allem helfen, die Weiterreise nach Israel oder Amerika zu organisieren. Deutschland – für viele Juden damals undenkbar als Lebensmittelpunkt. Heute steht der Zentralrat für mehr als 100 Gemeinden deutschlandweit – das hätte sich vor 70 Jahren kaum einer der Gründer vorstellen können. Es gibt wieder eine Vielfalt jüdischen Glaubens, orthodoxe, traditionelle oder liberale Auslegungen. Doch die Herausforderungen bleiben: Die Zahl antisemitischer Straftaten steigt seit Jahren. Der Anschlag von Halle im Oktober 2019 lässt Gemeinden in Angst leben. Das Bild von den „gepackten Koffern“ ist wieder präsent. 70 Jahre nach der Gründung sind es nicht mehr die Zeitzeugen der Schoa, die den Zentralrat in dieser Zeit prägen. Ihre Stimmen verstummen und fehlen in gesellschaftlichen Debatten. Eine neue Generation muss ihren eigenen Weg finden und ist als wichtige Stimme gegen Hass und Diskriminierung gefragt. Das Erste überträgt live den Festakt zum 70.Jubiläum des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Di., 15. Sep · 19:40-20:15 · arte
Re: Ultrarechts im Stadion – Bulgariens Fußball-Ultras

Sie sind männlich, rechts und demonstrieren schon vor dem Spiel ihre Stärke. Die „Lauta Army“ von Lokomotiw Plowdiw ist eine der härtesten Ultra-Gruppen Europas. Hier organisieren sich etwa 80 Hooligans mit rechter Gesinnung und Vaterlandsliebe für Verein und Nation. Die Reportage begleitet Petar, den Chef der Gruppe, vom Treffpunkt der Ultras bis zum Stadtderby und zeigt das Leben eines Hooligans. Ultras dominieren bei einigen Spielen in Bulgarien das Stadionbild und haben enormen Einfluss auf den nationalen Fußball und auf das Image des bulgarischen Fußballs insgesamt. Im Mittelpunkt der internationalen Berichterstattung stand bisher das Länderspiel Bulgarien gegen England Ende 2019, bei dem bulgarische Fans englische Spieler mit rassistischen Rufen und Affenlauten bedachten sowie Hitlergrüße zeigten. Auch Wasil ist Ultra. Seine Mannschaft ist Lewski Sofia. Und auch hier gibt es viele rechte Fans. Doch Wasil versucht seinen Verein ohne rechte Symbolik und Gewaltbereitschaft zu unterstützen.