Die neuen Fernsehtipps

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Vom 16. bis 31. Juli 2020…

Do., 16. Jul · 22:45-23:45 · SWR
Dance around the world – Tel Aviv

Den Tanz zu allen Menschen zu bringen, das ist eine Mission, die keiner so leidenschaftlich verkörpert wie Eric Gauthier. Selbst Mitglied der internationalen Tanzszene, Stuttgarter Publikumsliebling, Choreograph und einer der profiliertesten und leidenschaftlichsten Tanzvermittler Deutschlands. Seine sehr persönliche, humorvolle Art der Tanzvermittlung kommt überall an. Daher beschränkt sich Eric Gauthier nicht allein aufs Gespräch beschränkt, sondern er tanzt, trainiert – und lacht auch immer wieder mit seinen Interviewpartnerinnen und Interviewpartnern. „Dance around the world – Tel Aviv“ ist der Start einer geplanten Reihe und führt Eric Gauthier in das Mekka des zeitgenössischen Tanzes. Er besucht die aufregendsten Kultur-Locations in der inoffiziellen israelischen Hauptstadt und trifft dort Ohad Naharin. Der legendäre „Godfather of Israeli Dance“ und Hauschoreograph der weltberühmten Batsheva Dance Company erklärt und demonstriert seine revolutionäre Gaga-Methode. Auf dem Land besucht Eric Gauthier Adi Shal’al und Noa Wertheim, die Gründer der Tanzkompanie Vertigo, in ihrem Eco Art Village, das sich ganz der künstlerischen und ökologischen Nachhaltigkeit verschrieben hat. Die Kibbutz Dance Company wiederum ist tatsächlich als Tanz-Kibbutz organisiert, in dem die Mitglieder leben und arbeiten. Trotz des Mottos „Dance like nobody is watching“ konnte das „Dance around the world“-Team sie mit der Kamera beobachten. „Dance around the world – Tel Aviv“ führt zu den angesagtesten, zu den besten Tanzkompanien der Welt – den modernen und den klassischen – und taucht ein in die pulsierende Szene vor Ort. Hochkultur – modern, emotional und unterhaltsam: „Dance around the world“ hat den charmanten Charakter eines getanzten Roadmovies. Es vermittelt den Flair der Orte, an denen die Tänzerinnen und Tänzer sowie Choreographinnen und Choreographen leben und wirken. Getanzt wird nicht nur auf der Bühne oder im Probenraum, sondern auch an ungewöhnlichen Orten: in Landschaften, am Strand, auf der Straße. Eric Gauthier, der „Jamie Oliver des Tanzes“ führt als Host zu den Hotspots und den Stars der internationalen Tanzszene. Er stellt Trends vor, gewährt exklusive Blicke hinter die Kulissen, aber auch intime Einsichten in die emotionale Welt der Tänzerinnen und Tänzer sowie Choreographinnen und Choreographen, die oftmals ihr ganzes Leben ihrer Leidenschaft „Tanz“ widmen. Tanzt, trainiert – und lacht.
Bild oben: © SWR – The Israel Ballet „Nova Carmen”.

Fr., 17. Jul · 02:00-03:40 · Das Erste (ARD)
Wenn aus Freunden Feinde werden – An Enemy to die for

Europa, 1939. Trotz der angespannten politischen Situation bricht eine deutsche Polarexpedition in Richtung Arktis auf. Der Geologe Friedrich Mann soll im Auftrag der Nazi-Regierung Beweise für eine bereits 1912 veröffentlichte Theorie sammeln: Der renommierte Wissenschaftler Alfred Wegener behauptete darin, dass alle Erdkontinente vor Millionen Jahren miteinander verbunden waren. Auf der Expedition wird Mann neben der kenntnisreichen Assistentin Leni Röhm auch von drei ausländischen Kollegen begleitet: Den beiden Briten Terrence und Martin sowie dem schwedischen Sprengstoffexperten Gustav. Aber auch sonst befindet Mann sich an Bord des Forschungsschiffs in eher feindlicher Umgebung: Der Kapitän ist Norweger, die Matrosen stammen überwiegend aus Russland. Trotz der politischen Spannungen zwischen ihren Heimatländern versuchen die Expeditionsteilnehmer, sich auf ihr gemeinsames Ziel zu konzentrieren. Doch als die Nachricht vom Ausbruch des Zweiten Weltkriegs eintrifft, kann bald auch die Wissenschaft keine Brücke mehr bilden: Aus Kollegen und Partnern werden Feinde. Auf Befehl aus Berlin soll Mann den norwegischen Kapitän entmachten und mit dem gekaperten Schiff der deutschen Eismeerflotte zu Hilfe kommen. So entwickelt sich an Bord des Forschungsschiffs ein aufreibendes Psychoduell. Hass und Fanatismus brechen sich Bahn, aus der wissenschaftlichen Expedition wird ein Kampf ums Überleben. Loyalitäten bröckeln und nicht jeder an Bord ist das, was er zu sein vorgab. Vor allem Leni, die sich in Gustav verliebt hat, weiß nicht, auf welcher Seite sie stehen soll. Aber auch der linientreue Friedrich Mann beginnt, an den Befehlen aus Berlin zu zweifeln. In einer Mischung aus Abenteuerfilm, Melodram und Thriller entwickelt der preisgekrönte Regisseur und Drehbuchautor Peter Dalle eine packende Geschichte über Menschlichkeit und Moral in Zeiten des Krieges. Für die spektakulären Landschaftsaufnahmen zeichnet Göran Hallberg („Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“) verantwortlich.

Fr., 17. Jul · 07:30-07:55 · ARD-alpha
Willi wills wissen: Was glaubt man, wenn man jüdisch ist?

In Deutschland leben ungefähr 105.000 Menschen jüdischen Glaubens. Willi will heute herausfinden, was es bedeutet, jüdisch zu sein und ist dazu in München unterwegs. Christen gehen zum Gottesdienst in die Kirche – Juden in die Synagoge. Rabbi Diskin zeigt Willi die Tora, das wichtigste Schriftstück im jüdischen Glauben. Die Tora ist aber kein Buch, sondern eine Rolle aus Pergament, die mit zwei Holzstäben bewegt wird. Willi staunt nicht schlecht: Jeder der 304805 hebräischen Buchstaben ist handgeschrieben! Wer die 613 Ge- und Verbote, die in der Tora enthalten sind, befolgt, hält sich auch an bestimmte Speisegesetze. Gegessen und getrunken werden darf nur, was koscher ist. Was das genau bedeutet, erfährt Willi im Supermarkt von Zeef. Auch Schokoriegel tragen ein „Koscher-Siegel“. Dann trifft Willi Charlotte Knobloch. Seit 7.6.2006 ist sie Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Von ihr erfährt der Reporter, wie viele Menschen jüdischen Glaubens während des Dritten Reiches ermordet wurden und wie sie diese Zeit erlebt hat. Einer der wichtigsten Tage im Leben eines Jungen jüdischen Glaubens ist der Tag seiner Bar Mitzwah. Bar Mitzwah bedeutet so viel wie „Sohn des Gebotes“. Ab der Bar Mitzwah, die in der Synagoge gefeiert wird, ist ein Junge im religiösen Sinn volljährig. Für den 13jährigen Kevin ist es heute soweit, und Willi darf dabei sein. Was Willi noch nicht wusste: Im jüdischen Glauben ist nicht der Sonntag, sondern der Samstag, der Tag, an dem nicht gearbeitet werden soll. Was am Sabbat passiert (oder eben nicht), erfährt Willi von Robby und seiner Familie.

Sa., 18. Jul · 01:25-03:00 · arte
Nylons und Zigaretten

1944, Normandie: In sogenannten „Cigarette Camps“ der US-Army werden junge Französinnen darauf vorbereitet, zu ihren neuen Ehemännern in die USA auszuwandern. Jeannette, Marie-Thérèse und Mireille sind drei solche Frauen: Sie sind mit GIs verheiratet, die sie kaum kennen, und stehen kurz vor der Überfahrt über den Atlantik. Just am Tag der Abreise erhält Jeannette die Nachricht vom Unfalltod ihres Ehemannes, den die Army aber so aussehen lassen will, als sei er heldenhaft im Gefecht gestorben. Sie muss ihre beiden Freundinnen ziehen lassen und bleibt mit ihren Eltern auf deren Bauernhof zurück. Marie-Thérèse und Mireille berichten der Freundin in Briefen von ihren Erlebnissen in den USA, ihren Ängsten und ihren Hoffnungen. Mireille lebt mit ihrem jüdischen Mann in Brooklyn, die Pariserin scheint dort ihr Glück gefunden zu haben. Marie-Thérèse und ihren fünfjährigen Sohn Philippe hingegen verschlägt es auf eine Farm in Alabama. Ihr amerikanischer Mann ist durch seine Kriegserlebnisse stark traumatisiert. Immer häufiger verschwindet er und kehrt erst nach Tagen oder Wochen völlig betrunken zurück. Unterdessen wird Jeannette ihre Heimat Frankreich zunehmend fremd: Von den Männern im Dorf argwöhnisch als Soldatenfrau und Hure beschimpft, entschließt sie sich, vom Sterbegeld ihres Ehemannes die Reise in die USA anzutreten. Es wird eine Reise ins Ungewisse …

Sa., 18. Jul · 07:10-08:05 · arte
Willy Ronis – Pariser Fotograf und Humanist

Er war mitfühlender Berichterstatter des Alltags in Frankreich, ein großer Menschenfreund und Chronist seines Jahrhunderts: Mit Fotos von Streiks und Massenprotesten debütierte Ronis in den 30er Jahren und dokumenteierte damit die soziale Ungerechtigkeit und die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen seiner Zeit. Die pulsierende Metropole Paris mit Vororten wie Belleville-Ménilmontant wird in den unmittelbaren Nachkriegsjahren zu seinem Motiv; mit seinen Pariser Alltagsszenen erlangt er internationale Anerkennung. Ab 1947 verlagert er seinen Lebensmittelpunkt in die Provence, die er in seinen Fotos als ländliche Idylle vor dem Zeitalter des Massentourismus festhält. Ronis war ein Kind ukrainischer Juden, die vor den Verfolgungen im Osten geflohen waren. Schon sein Vater arbeitete als Fotograf. Willy half in seinem Atelier aus. Er politisierte sich früh, wurde für 25 Jahre Mitglied der Kommunistischen Partei. „Dieses politische Bewusstsein war immer da und hat mich nie verlassen, obwohl ich kein Aktivist bin beziehungsweise schon lange keiner mehr bin. Ich werde mit dem Herzen auf der linken Seite sterben, genau so, wie ich gelebt habe“, sagte er einmal. Mit unveröffentlichten Archivbildern erzählt die Dokumentation aus Ronis‘ Leben, der mit seinen Fotoreportagen immer am Puls der großen Veränderungen seiner Zeit war. Sie zeigt auch die die Kompromisslosigkeit, mit der sich Ronis selbst ins Abseits manövrierte; 1955 verließ er die Fotoagentur Rapho, weil seine Bilder nicht in seinem Sinne genutzt wurden. Die Aufträge wurden seltener, doch in den 70er kehrte er zu Rapho zurück. Nach dem Bau der Berliner Mauer reiste Ronis für eine Reportagetour in die DDR. Viele seiner Werke haben sich bis heute als Ikonen in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben.

So., 19. Jul · 23:20-01:05 · 3sat
Die Rache des Tanzlehrers

Kommissar Stefan Lindman hat gerade seinen Vater zu Grabe getragen und will sich bei dem pensionierten Ex-Kollegen Herbert Molin für dessen Kranz bedanken, doch Molin wurde ermordet. Markante Blutspuren auf seinem Dielenboden erinnern an eine Reihe von Tanzschritten. Zuständig für diesen Fall ist der hiesige Polizeichef Rundström, der sich jedoch als schlampiger Kriminalist erweist. Lindman nimmt eigene Ermittlungen auf. Rasch stellt er fest, dass er den langjährigen Freund offenbar nicht gut kannte. Warum änderte Molin schon vor geraumer Zeit seinen Namen? Und warum wurde sein Haus von einem Hochsitz aus beobachtet? Die Maklerin Elsa Berggren, von der Molin das Haus kaufte, hatte offenbar eine engere Beziehung zu ihm, über die sie sich jedoch ausschweigt. Nicht sehr redselig ist auch der Nachbar David Andersson, der im Gespräch plötzlich sehr nervös wird. Andersson konnte Molin auf den Tod nicht ausstehen. Worin diese Abneigung gründet, kann Lindman aber nicht mehr herausfinden, denn auch Andersson wird brutal ermordet. Während die Kollegen nach einem Zusammenhang zwischen den Taten suchen, stößt Lindman bei nochmaligem Durchstöbern von Molins Haus auf alte Dokumente, die seinen Freund als überzeugten Altnazi ausweisen. Mithilfe seines Kollegen Giuseppe Larsson stößt Lindman auf ein braunes Netzwerk, zu dem auch Molins sympathische Tochter Veronica gehört – und sogar sein eigener Vater war Mitglied dieser Organisation. Allein der Mord an Molin bleibt rätselhaft. Henning Mankells komplexer Politkrimi wurde 2004 sowohl von Urs Egger als auch von Stephan Apelgren verfilmt. Apelgren, der mit seinen stilvollen Adaptionen von Mankells Wallander-Romanen erfolgreich war, setzte auch schon den ersten Krimi des Bestsellerautors ohne den Kult-Kommissar spannungsreich und mit Gespür für Atmosphäre in Szene. Jonas Karlsson, bestens in Erinnerung aus der schrägen Liebeskomödie „Miffo – Da Braut sich was zusammen“, verkörpert einen ganz eigenen, unverbrauchten Ermittlertyp.

Mo., 20. Jul · 05:30-06:00 · SWR
Planet Schule: Juden im Mittelalter – Leben im rheinischen Paradies

Im ersten nachchristlichen Jahrtausend verlagerte sich der Schwerpunkt der jüdischen Diaspora immer mehr vom Nahen und Mittleren Osten nach Europa. Von Italien kommend siedelten die ersten jüdischen Familien entlang des Rheins und gründeten neue Zentren jüdischen Lebens – als Chasside Aschkenaze, die „Frommen Deutschlands“. Die jüdische Bevölkerung leistete Entscheidendes für die kulturelle Entwicklung der Städte: Vor allem in den Städten Speyer, Worms, Straßburg und Mainz entstanden bedeutsame jüdischen Gemeinden. Mit ihrer Siedlung im Rheintal nahmen die neuen Siedler auch Gebräuche der neuen Heimat in ihre Kultur auf – vor allem übernahmen sie Wörter und Struktur des Mittelhochdeutschen in ihre Alltagssprache, das „Jiddisch“ entstand.

Mo., 20. Jul · 09:20-10:00 · HR
EXODUS – Die unglaubliche Reise von 4500 Holocaust-Überlebenden

Niemand würde sie von alleine entdecken, und kaum jemand weiß den Weg dorthin. Im weichen Boden des Waldhusener Forsts vor Lübeck sind drei sanfte Kuhlen zu sehen. Sie dienten einmal als Latrinen eines riesigen Flüchtlingslagers, von dem jetzt, 70 Jahre später kaum jemand etwas weiß oder wissen will. Doch direkt nach dem Krieg hat sich hier ein Drama abgespielt, das die Weltgeschichte verändert hat. 4.500 jüdische Holocaust-Überlebende hatten sich im Sommer 1947 mit einem Schiff aufgemacht, dass später als die „Exodus 1947“ berühmt werden sollte. Das Ziel der Verzweifelten: Palästina. Dort wollten sie in dem noch zu gründenden jüdischen Staat ein neues Leben anfangen. Doch noch hatten die Briten die Mandatsmacht in Palästina und versuchten, die jüdische Immigration zu begrenzen. Sie halten die „Exodus“ vor Haifa auf und bringen die Flüchtlinge auf Gefangenenschiffen und in vergitterten Zügen – ausgerechnet in das Lager vor Lübeck nach Deutschland. Das führt zu einem internationalen Skandal, der letztlich dazu beiträgt, dass die Stimmung in den Vereinten Nationen kippt, zugunsten der Gründung des Staates Israel. Andreas Schmidt hat mit Hilfe von Zeitzeugen in Israel, Großbritannien, den USA und Deutschland dieses Drama rekonstruiert und zu einer beeindruckenden Dokumentation verdichtet.

Mo., 20. Jul · 10:00-10:30 · RBB
Gedenkveranstaltung Deutscher Widerstand 20. Juli

Am 20. Juli 1944 verübte Claus Schenk Graf von Stauffenberg ein Attentat auf Adolf Hitler. Nach dem Scheitern des Umsturzversuchs wurden die Widerstandskämpfer um Graf von Stauffenberg noch in derselben Nacht hingerichtet. Zum 76. Jahrestag gedenken die Bundesregierung und die Stiftung 20. Juli 1944 auch in diesem Jahr den Opfern des Widerstands gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) überträgt die Veranstaltung live aus der Gedenkstätte Plötzensee in Berlin ab 10.00 Uhr im rbb Fernsehen und im Livestream. Neben Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) nehmen auch Repräsentanten der Verfassungsorgane des Bundes sowie Vertreter des Landes Berlin teil. So wird auch der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), sprechen. Mit einer Ansprache wird Philipp von Schulthess, Schauspieler und Enkel von Claus Schenk Graf von Stauffenberg an seinen Großvater erinnern. Mit dem Lied „Der gute Kamerad“, das in der Bundeswehr Bestandteil jeder militärischen Trauerfeier ist, wird die Gedenkfeier enden. Vor 76 Jahren gelang es einer Gruppe von Widerstandskämpfern um Graf von Stauffenberg, im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ einen Sprengsatz zu legen und zu zünden. Vier der Anwesenden starben, Hitler wurde nur leicht verletzt. Die Männer und Frauen hätten die Menschlichkeit über ihr eigenes Menschenleben gestellt, hatte Bundeskanzlerin Merkel die Widerstandskämpfer gewürdigt. Am 20. Juli 1944 verübte Claus Schenk Graf von Stauffenberg ein Attentat auf Adolf Hitler. Nach dem Scheitern des Umsturzversuchs wurden die Widerstandskämpfer um Graf von Stauffenberg noch in derselben Nacht hingerichtet. Der rbb überträgt die Gedenkveranstaltung der Bundesregierung und der Stiftung 20. Juli 1944 zum 76. Jahrestages dieses Ereignisses live aus der Gedenkstätte Berlin-Plötzensee. Neben Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer nehmen auch Repräsentanten der Verfassungsorgane des Bundes sowie Vertreter des Landes Berlin teil. Philipp von Schulthess, Schauspieler und Enkel von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, erinnert mit einer Ansprache an seinen Großvater.

Mo., 20. Jul · 21:35-23:15 · arte
Das Boot der Verdammten

In den letzten Tagen des „Dritten Reiches“ trifft sich eine Gruppe von Nazi-Offizieren und Kollaborateuren in Oslo, um von dort mit einem deutschen U-Boot nach Südamerika aufzubrechen. Mit von der Partie sind ein Generalleutnant, seine heimliche Geliebte Hilde mit ihrem Mann, einem italienischen Industriellen, sowie ein französischer Nazi-Sympathisant. Ein Agentennetz soll sie dabei unterstützen, von Südamerika aus den Endsieg zu planen. Als das Unterseeboot beim Durchqueren des Ärmelkanals angegriffen wird, verletzt sich Hilde schwer am Kopf und benötigt ärztliche Versorgung. Die Gruppe beschließt kurzerhand, in Frankreich einen Arzt zu entführen, der sich um die Verletzte kümmern soll: Dr. Guilbert wird zur Mitfahrt gezwungen. Eingesperrt in dem U-Boot und mit geringen Überlebenschancen für Hilde beginnt ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel. Wer kann wem trauen? René Clément inszenierte in schneidend atmosphärischen Bildern einen spannenden Nervenkrieg, der noch einmal die ganze Grausamkeit der NS-Ideologie auf den Punkt bringt und seinerzeit in Deutschland in der englischen Besatzungszone mit Aufführungsverbot belegt wurde. Der Film zeigt tödliche Rivalitäten und Konflikte unter psychischem Druck auf engstem Raum.

Di., 21. Jul · 06:05-06:20 · 3sat
Jewgeni Kissin – Das Comeback einer Pianisten-Legende

Jewgeni Kissin – ein Solitär unter den Pianisten. Filmemacherin Hannah Kristina Friedrich hat ihn in seiner neuen Heimat Prag zu einem seiner seltenen Interviews getroffen. Er ist das Gegenteil eines Showtalents wie es etwa Lang Lang ist. Gerade deshalb zieht er das Publikum weltweit in den Bann wie kaum ein anderer Pianist. Einst als Wunderkind aus der damaligen Sowjetunion von Karajan gefördert, versetzte er die Musikwelt in Verzückung. Einer, der sich für nichts anderes interessierte als für seine 88 Tasten. Inzwischen ist Jewgeni Kissin ein anderer geworden. Er ist nicht mehr nur mit Mutter und Lehrerin unterwegs, sondern hat geheiratet und interessiert sich plötzlich auch für Politik. Vor allem für Israel, das Land seiner Vorväter. Jetzt hat er sich Beethovens Klaviersonaten gewidmet. Und die klingen heute genauso eigenwillig wie makellos.

Di., 21. Jul · 09:15-09:50 · 3sat
Kreativ durch die Krise

Geschlossene Konzerthallen, Ateliers, Theater: Künstler erzählen, wie die Corona-Pandemie ihre Arbeit vor riesige Herausforderungen stellt und mit welchen neuen Ideen sie derzeit punkten. Eines ist allen Akteuren gemeinsam: Sie wollen sich von der Corona-Krise nicht unterkriegen lassen, sondern sie voller Kreativität meistern. Die Dokumentation „Kreativ durch die Krise“ ist ganz nah dran an Künstlerinnen und Künstlern von Nairobi bis Tel Aviv. In Kenia hilft ein Künstler seinen existenzbedrohten Kollegen mit einer besonderen Aktion. Ein Hut-Designer kreiert in Israel Kopfbedeckungen aus Handschuhen und Rachenstäbchen. In Singapur stellt ein Dirigent ein Beethoven-Konzert virtuell auf die Beine. Geschichten, die Mut machen.

Do., 23. Jul · 22:45-00:15 · BR
Herbe Mischung

Zahra und Benni leben in München und sind bis über beide Ohren verliebt. Doch eine Reise nach Israel stellt ihre Beziehung nicht nur auf den Kopf, sondern schließlich auch infrage. Denn Zahra gilt Bennis jüdischer Familie als „herbe Mischung“ – schließlich ist sie nicht nur keine Jüdin, sondern als Tochter eines Ägypters und einer Deutschen eine „halbe Araberin“ und eine „Schickse“ … Zahra und Benni sind seit einem Jahr ein glückliches Paar. Gerade haben sie in München eine gemeinsame Wohnung bezogen. Während Benni an seiner Promotion in Botanik arbeitet, betreibt Zahra einen kleinen Teeladen. Doch als Bennis Großvater stirbt, wird das junge Glück auf eine harte Probe gestellt. Denn Benni ist Jude, seine Familie lebt in Tel Aviv. Zahra dagegen ist Tochter eines Ägypters und einer Deutschen. Eigentlich hat sie sich damit nie wirklich auseinandergesetzt – warum auch? Sie ist in München geboren und versteht sich als „durch und durch“ deutsch, im Geburtsort ihres Vaters war sie gerade zwei Mal, und das ist Jahrzehnte her. Doch als sie mit Benni zu der Beerdigung nach Tel Aviv reist, wird ihre Herkunft plötzlich zum Thema. Das beginnt schon damit, dass Zahra sich am Grab bekreuzigt, worauf Bennis Familie, die fest davon ausging, Zahra sei Jüdin, schockiert ist. Und Bennis Vater Ephraim erweist sich als Araberhasser, der sein Haus in eine Festung verwandelt hat. Entsprechend entscheidet das Paar, Zahras Abstammung nicht zu thematisieren. Doch ausgerechnet Bennis Tante Edna, die nie akzeptieren konnte, dass sich eine „Schickse“ ihr geliebtes „Bubbele“ geangelt hat, kommt hinter das Geheimnis. Von nun an lässt sie nichts unversucht, Zahra zu überführen. Derweil versucht Vater Ephraim ungelenk, sich seinem Sohn anzunähern, der vor drei Jahren im Streit die Familie verließ. Schließlich gerät auch die Beziehung zwischen Zahra und Benni in eine Krise.

Fr., 24. Jul · 13:40-16:55 · arte
Brennt Paris?

August, 1944: General von Choltitz wird von Adolf Hitler zum Stadtkommandanten von Paris ernannt. Im Führerhauptquartier erteilt er ihm außerdem den Befehl, die Stadt wenn nötig in die Luft zu sprengen. Unterdessen regt sich einiges im von Deutschland besetzten Paris. Es brodelt innerhalb der Résistance: Die Ankunft der Alliierten wird erwartet, doch die wollen die Stadt umgehen und Deutschland direkt an der Grenze angreifen. Colonel Rol-Tanguy, Anführer der Kommunisten, und General Chaban-Delmas auf der Seite der Gaullisten stehen sich uneins gegenüber – es heißt entweder die Ankunft der Amerikaner abzuwarten, oder die Résistance greift selbst zu den Waffen, um Paris eigenmächtig aus der Fremdherrschaft der Deutschen zu befreien. Als General von Choltitz in Paris ankommt, ordnet er sofort an, alle wichtigen Bauwerke zur Sprengung vorzubereiten. Der schwedische Konsul Nordling lässt währenddessen nichts unversucht, an die Vernunft des Stadtkommandanten zu appellieren – von Choltitz würde bei einer Befehlsverweigerung als der Mann in die Geschichte eingehen, der die schönste Stadt der Welt gerettet hat. Als es den Gaullisten gelingt, die Polizeipräfektur zu übernehmen, kommt es zu erbitterten Straßengefechten, doch die Deutschen können den französischen Widerstand nicht brechen. Der entscheidende Kampf beginnt. Angesichts dieser Entwicklung befiehlt Hitler von Choltitz, Paris in Brand zu setzen. Obschon die Résistance mittlerweile das Kommando über die Stadt hat, benötigen sie die Unterstützung der Alliierten. Die müssen jedoch erst noch überzeugt werden, auf direktem Weg in Paris einzumarschieren.

Fr., 24. Jul · 16:30-17:15 · ARD-alpha
Gernstl in Israel (1/2)

In dem zweiteiligen Film reist Franz Xaver Gernstl mit seinem altbewährten Team nach Israel. Er möchte sehen, wie man in einem Land lebt, das nie zur Ruhe kommt.Israel ist sicherlich einer der geschichtsträchtigsten, dynamischsten und umstrittensten Orte dieser Erde. Ein Land, in dem die Menschen gelernt haben, in permanenter Ausnahmesituation so etwas wie ein ganz normales Leben zu führen.Kameramann Mickey Shubitz, der in Tel Aviv geboren ist, begleitet das Filmteam auf seiner Reise. Die Hauptstadt Israels ist das wirtschaftliche Zentrum und die Kulturmetropole des Landes. Franz Gernstl ist mit seinem altbewährten Team (Kameramann Hans Peter Fischer und Tonmann Stefan Ravasz) nach Israel gereist. Aber nicht, um den Nahost-Konflikt zu erklären, sondern um zu sehen, wie man in einem Land lebt, das nie zur Ruhe kommt. Israel ist einer der geschichtsträchtigsten, dynamischsten und umstrittensten Orte dieser Erde. Und dennoch ein Land, in dem die Menschen gelernt haben, in permanenter Ausnahmesituation so etwas wie ein ganz normales Leben zu führen. Einer, der sich auskennt ist Mickey Shubitz. Er ist in Tel Aviv geboren und begleitet das Team durch das Gelobte Land. Tel Aviv ist nicht die Hauptstadt Israels aber wirtschaftliches Zentrum und Kulturmetropole des Landes. Es leben viele Junge in der Stadt, und man spricht von einer ausgelassenen Partyszene. „Jerusalem prays – Tel Aviv plays.“ Jerusalem betet, Tel Aviv feiert. Die Stadt ist jung, gerade mal hundert Jahre alt. Und trotzdem gibt es ein architektonisches Erbe von rund 4000 Gebäuden im Bauhausstil. Die Häuser wurden von deutschstämmigen, jüdischen Architekten errichtet, die 1933 vor den Nationalsozialisten nach Israel geflohen sind. Die Deutsch-Jüdin Sharon Golan Yaron kümmert sich um den Erhalt der Häuser. In der Fußgängerzone treffen Mickey und Franz einen coolen älteren Herrn mit Rauschebart, Sonnenbrille und Schlapphut. Und tatsächlich erzählt er, dass er ehemals Rock-Sänger in Brooklyn war. Jetzt aber – und schon wieder bröckelt ein Vorurteil – ist er Mitglied der orthodoxen Chabad-Bewegung und als Rabbi tätig. Auf halbem Weg zum Toten Meer machen die Reisenden in der Wüste Negev Halt. Am Schild „Sea Level Zero“ sitzt seit 30 Jahren ein Beduine, der gelegentlich sein Kamel an Touristen vermietet und ansonsten das Leben gemächlich angeht. Keine Uhr, kein Handy. „Gibt es Arbeit, gut. Gibt es keine Arbeit, auch gut. Wir laufen dem Geld nicht hinterher Zurück in Tel Aviv besucht das Team Ronny Edry in seiner „Peace Factory“. Der Graphikdesigner hatte vor zwei Jahren fast versehentlich eine große Bewegung ins Leben gerufen, die „Israel Loves Iran“ Kampagne auf Facebook. Er postete ein Plakat von sich und seiner Tochter, auf dem stand: „Iraner wir werden euer Land niemals bombardieren. Wir lieben euch“ und hatte binnen Tagen Hunderttausende Klicks. Ein Ausflug ins Kibbuz Ein Shemer. Besuch bei Uri Hofi. Er gilt als Begründer der israelischen Schmiedekunst. Das Schmieden hat er erst mit 59 Jahren begonnen und es mittlerweile, mit 79, zu beachtlichem Können gebracht. Dennoch meint er: „Perfektion ist nicht erreichbar. Denn wenn etwas perfekt wird, dann ist es tot.“ Wieder zurück in Tel Aviv am Drummer’s Beach endet der erste Teil der Reise. Jeden Freitag vor dem Shabbat treffen sich hier junge Israelis, um gemeinsam zu trommeln, zu tanzen und den Sonnenuntergang zu feiern.

Sa., 25. Jul · 22:25-00:30 · ProSieben
Sieben verdammt lange Tage

Judd hat gerade seine Frau in flagranti mit seinem Chef erwischt, als auch noch sein Vater stirbt. Dessen letzter Wunsch war es, dass die Familie eine traditionelle siebentätige Schiwa, die jüdische Totenwache, hält. Somit muss Judd mit seiner dominanten Mutter und seinen drei Geschwistern eine Woche im Elternhaus verbringen und alle haben ihre Probleme im Gepäck…

So., 26. Jul · 07:00-07:30 · SWR
Wer bin ich? Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln

Jürgen Hefel hat es erst vor kurzem erfahren: Er hat jüdische Vorfahren. Lange Zeit wurde darüber in der Familie geschwiegen. Im Sommer 2017 trifft er plötzlich seine vergessene Familie: Nachkommen einer 1942 aufgelösten jüdischen Gemeinde in Vorarlberg, die heute in aller Welt verstreut leben. Darunter auch Karla Galindo-Barth. Sie lebt mit ihrer Familie in Guatemala, ist katholisch und hat vor wenigen Jahren von ihren jüdischen Vorfahren in Vorarlberg erfahren. Mit gemischten Gefühlen fliegt sie nach Europa. Jürgen und Karla stellen schon beim ersten Treffen auf dem Jüdischen Friedhof fest: Sie sind verwandt, ihre Vorfahren haben in Hohenems gelebt und liegen hier begraben. Neugier entsteht, es kommt zum intensiven Austausch über das eigene Leben, das unterschiedliche Schicksal der Familien. Jürgen ist zwar katholisch aufgewachsen, versteht sich heute aber als Atheist. Karla interessiert sich neu für jüdische Traditionen, die nun auch das Interesse von Jürgen wecken. Das Treffen bringt beide auch mit den Nachkommen muslimischer Einwanderer zusammen, die heute in dieser wirtschaftlich bedeutsamen Region leben. Der Student Hayri Can ist einer von ihnen. Er hat im Jüdischen Museum in Hohenems gearbeitet und steht während des Treffens als Fahrer zur Verfügung. Er erzählt, wie sehr auch ihn seine muslimische Familiengeschichte und die Auswanderung der Eltern geprägt haben. Die Jüdische Gemeinde in Hohenems in Vorarlberg wurde vor 400 Jahren gegründet und 1942 von den Nazis aufgelöst. Beim Nachkommentreffen im Sommer 2017 treten zum Teil dramatische, aber auch glückliche Familiengeschichten zutage. Nach und nach zeigt sich, wie stark dieses Band der Herkunft noch immer ist. Der Film begleitet Jürgen, Karla und Hayri – Menschen, die ihre Wurzeln neu entdecken und fragen: Wer bin ich? Wo komme ich her? Dass da noch mehr sein musste, als sie bislang wussten, hatten sie schon vermutet.

Mo., 27. Jul · 18:15-19:00 · 3sat
Basare der Welt – Jerusalem

Jerusalem – Heiligtum und uralter Handelsplatz. Sieben Tore führen durch dicke Mauern in eine Altstadt, die drei Weltreligionen heilig ist: Juden, Christen und Muslimen. Innerhalb der Mauern wohnen 37 000 Menschen in nach Religionen getrennten Vierteln auf knapp einem Quadratkilometer Fläche. Dazu kommen täglich Tausende Pilger, die sich auf der Suche nach den Wurzeln ihrer Religion befinden. Konflikte sind vorprogrammiert. Die Altstadt ist ein brodelnder Kessel, der jeden Moment explodieren kann. Deshalb ist auch der Basar, der sich über weite Strecken des muslimischen und christlichen Viertels erstreckt, kein Basar wie jeder andere. Die Filmautorin Elke Werry zeigt Orte und Innenansichten, die den meisten Touristen verborgen bleiben. Sie porträtiert Händler der verschiedenen Viertel und ihren ungewöhnlichen Alltag. Sie besucht jahrhundertealte Marktgewölbe, in denen die Bewohner ihren Lebensmittelbedarf decken, die alte Metzgergasse „Souk Lahamin“ und eine palästinensische Bäckerei. Sie trifft einen armenischen Fotografen in seinem nostalgischen Laden mit hunderten Fotografien des alten Jerusalem und verweilt in Gässchen, in denen mit „heiligen“ Souvenirs gute Geschäfte gemacht werden. Sie macht Station in einer muslimischen Pilgerherberge, bei einem Judaica-Händler und in einem Friseurgeschäft, in dem Frauen aller Religionen für kurze Zeit ihren anstrengenden Alltag vergessen und miteinander ins Gespräch kommen.

Di., 28. Jul · 06:30-06:55 · HR
Schau in meine Welt! Bar Mitzwa in Jerusalem – Omer wird ein Mann

Omer ist 13 Jahre alt und lebt mit seiner Familie in Nes Ziona, einer kleinen Stadt in Israel. 13 ist ein ganz wichtiges Alter in Israel, denn dann feiert ein Junge seine Bar Mitzwa, die neben der Hochzeit das wichtigste religiöse Ereignis im Leben eines Juden ist. Die Bar Mitzwa hat den Sinn, einen Jungen im Judentum zum Mann zu machen und ist ein Symbol für den Eintritt in die Religionsmündigkeit. Es ist eine Art Reifeprüfung, für die auch viel gelernt und trainiert werden muss. Bei einer Bar Mitzwa trägt der Junge einen Abschnitt aus der Thora, der heiligen Schrift des Judentums, singend vor – und zwar auf Hebräisch. Auch körperlich hat es die Zeremonie in sich: Die Thora zum Beispiel wiegt an die acht Kilogramm – allein diese hin- und herzutragen verlangt schon einiges an Kraft von den Jungen. Ansonsten ist Omer wie andere Kinder auch: ein fröhlicher Junge mit den gleichen Interessen und Verpflichtungen wie andere in seinem Alter. Natürlich muss Omer ebenfalls zur Schule gehen und das sogar an sechs Tagen pro Woche. Sein Lieblingsfach ist Sport – klar, denn er ist begeisterter FC-Barcelona-Fan und spielt auch selbst leidenschaftlich gern Fußball. Bald ist es so weit für Omer, dann findet seine Bar Mitzwa direkt an der Klagemauer in Jerusalem statt. Er meint zwar, er sei nicht aufgeregt, doch so richtig will ihm das sein Rabbi und Mentor nicht abnehmen. Er weiß genau, was für ein besonderes Ereignis die Bar Mitzwa im Leben der Jungen aus der Gemeinde ist.

Mi., 29. Jul · 22:45-00:15 · Das Erste (ARD)
Die Aufseherin

Der Film erforscht die Hintergründe der Geschichte von Johanna Langefeld, der Oberaufseherin der größten Konzentrationslager für Frauen in Ravensbrück und Auschwitz. Sie entzog sich in Krakau ihrem Prozess, indem sie am 23. Dezember 1946 mit Hilfe ihrer ehemaligen Gefangenen aus dem Gefängnis Montelupich/Krakau flüchtete. Danach hielt sie sich elf Jahre lang in Polen versteckt. Sie lebte noch bis 1974 unbehelligt in Bayern. Ein rätselhafter und irritierender Vorgang. Dieses Geschehen wurde jahrzehntelang geheim gehalten, um sowohl die ehemalige SS-Oberaufseherin wie auch ihre ehemaligen polnischen Gefangenen vor strafrechtlicher Verfolgung zu schützen. Die Filmautoren Gerburg Rohde-Dahl und Wladek Jurkow sprachen mit polnischen Überlebenden aus dem KZ Ravensbrück. Unter den mörderischen Bedingungen von Folter und Tod erschien vielen von ihnen Johanna Langefeld als ein noch menschlicher Charakter. Zeugenaussagen in früheren Prozessen bestätigen, dass Johanna Langefeld keine Sadistin war. Andere Dokumente bezeugen jedoch: Sie war eine überzeugte Nationalsozialistin und Antisemitin. Sie ordnete harte Strafen an und führte die Selektionen in die Gaskammern von Ravensbrück und Auschwitz durch. Auf der Grundlage von Archivmaterial und Aussagen von Zeitzeugen nähern sich die beiden Filmautoren aus Polen und Deutschland einer hochrangigen Nazi-Täterin, die gleichzeitig das Leben einzelner Gefangenen gerettet hat. Der Dokumentarfilm erweitert den Blick auf die deutsch-polnische Geschichte aus beiden Perspektiven. Das Erste zeigt den international mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilm erstmals einem größeren Publikum.

Fr., 31. Jul · 16:30-17:15 · ARD-alpha
Gernstl in Israel (2/2)

In der zweiten Folge von „Gernstl in Israel“ geht es zu Beginn gleich nach Jerusalem. Hier treffen die drei monotheistischen Weltreligionen aufeinander. Man zählt 1.200 Synagogen, 158 Kirchen und 73 Moscheen. Besonders turbulent wird es freitags. Die Moslems müssen zum Felsendom – Freitagsgebet, die Christen zur Grabeskirche und die Juden zur Klagemauer. Beim Spaziergang durch die engen Gassen Jerusalems taucht „Jesus“ auf. Ein Amerikaner, beseelt von der Spiritualität der Stadt und gekleidet in weißes Leinen, versucht zu leben wie Jesus. Manche Gläubige sind von der Atmosphäre der Heiligen Stadt derart ergriffen, dass sie unter Persönlichkeitsverlust leiden. Man nennt das Phänomen „Jerusalemsyndrom“. Wem der religiöse Trubel zu viel wird, der findet Zuflucht in der Villa Dolorosa. Dort befindet sich seit 1856 das österreichische Hospiz. Hier kann man in einem der schönen Zimmer übernachten oder nur auf ein Wiener Schnitzel und eine Linzer Torte mit Meindl Kaffee einkehren. Im Elah-Tal bauen einige der besten israelischen Winzer Wein an. Einer davon ist Shuki Yashuv, der preisgekrönten koscheren Wein keltert. Tel Aviv am Sonntagmorgen: Franz Gernstl wird von eigenartigen Klopfgeräuschen geweckt. Es ist Matkotzeit. Den israelischen Nationalsport spielt man mit Holzschlägern am Strand. Der Gummiball verursacht das vielfache „Pong Pong“. Unangefochtener Matkot-König ist der 69 Jahre alte Amnon Nissim, der jeden Tag spielt. In seiner Wohnung hat er ein Matkot-Museum eingerichtet. 1993 hat Tel Aviv einen neuen Busbahnhof bekommen, den größten der Welt. Ein ehrgeiziges Projekt damals, heute ein gigantisches Beispiel verwirrender Fehlplanung. Mendy Cahan hat im fünften Stock eine einzigartige, jiddische Bibliothek untergebracht. Es kommen nicht allzu viele Besucher, aber Mendy kämpft unbeirrt und mit viel Humor für den Erhalt der jüdischen Sprache. Mit Blick über die Skyline von Tel Aviv verabschiedet sich Franz Gernstl von einem alten Freund, der sich wehmütig an seine Zeit in München und an friedvolle Tage im Biergarten erinnert. Und der trotzdem in Tel Aviv bleibt. „Es ist nicht die schönste Stadt der Welt“, meint er, „aber es ist meine Heimat.“

Fr., 31. Jul · 22:30-23:25 · PHOENIX
Nisman – Tod eines Staatsanwalts

Er hatte angekündigt, auch die amtierende Präsidentin Cristina Kirchner der Vertuschung anklagen zu wollen. Wie und warum musste Alberto Nisman sterben? Welche Rolle spielte die Präsidentin? Der Geheimdienst? Und was war das für ein Abkommen mit dem Iran? Emmy-Preisträger Justin Webster zeichnet die unterschiedlichen Fährten und Positionen minutiös nach. Eine sechsteilige Doku-Serie von ZDFinfo in internationaler Koproduktion mit Netflix zum fünften Todestag eines wahren True-Crime-Thrillers voller internationaler Verstrickungen. Im Januar 2015 stirbt der argentinische Staatsanwalt Alberto Nisman. Ob es Mord oder Selbstmord war, ist bis heute ungeklärt – stattdessen spinnt sich ein Netz von Vermutungen und Vorwürfen. ZDFinfo rollt in der sechsteiligen Doku-Serie den Tod noch mal auf: beginnend mit dem Anschlag auf das jüdische Kulturzentrum AMIA 1994, endend mit den erfolglosen Ermittlungen rund um den Tod. Ein Polit-Thriller – so spannend, wie ihn nur das wahre Leben schreibt. Am 18. Juli 1994 sprengen Unbekannte das jüdische Kulturzentrum AMIA in Buenos Aires in die Luft, 85 Menschen sterben, Hunderte werden verletzt. Genau 21,5 Jahre später – am 18. Januar 2015 – wird der argentinische Staatsanwalt Alberto Nisman tot in seiner Wohnung in Buenos Aires aufgefunden. Nisman hatte zu den Hintergründen des AMIA-Attentats ermittelt und stand kurz vor der Präsentation seiner äußerst brisanten Ergebnisse vor dem Kongress. Bis heute ist ungeklärt, ob er Selbstmord begangen hat oder ermordet wurde.