70 Jahre Israel – Die Shoa-Überlebenden und die Entstehung des jüdischen Staates

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2018 feiert Israel seinen 70. Geburtstag. Es war ein langer Weg, bis der jüdische Staat Wirklichkeit wurde: Die Idee wurzelt in Osteuropa, dem Siedlungsgebiet des klassischen Schtetls. Schon rund zwei Jahrzehnte vor Theodor Herzl, dem Gründer des modernen Zionismus, forderten etwa Leon Pinsker, Nathan Birnbaum oder Aron David Gordon ein eigenes jüdisches Territorium. Hintergrund waren die katastrophalen ökonomischen Bedingungen im damaligen zaristischen Russland. Hinzu kamen die immer wiederkehrenden Pogrome und der alltägliche Antisemitismus…

Schon unter der osmanischen Herrschaft siedelten sich einige europäische Juden in Palästina an. Ein wichtiger Schritt hin zu einer politischen Autonomie war die 1917 verkündete Balfour-Deklaration. In dieser Erklärung versprach die spätere britische Mandatsmacht dem jüdischen Volk eine „nationale Heimstätte“ in Palästina. Doch erst im November 1947 stimmten die Vereinten Nationen, mit dem sogenannten Teilungsbeschluss des britischen Mandatsgebiets Palästina, der Etablierung eines jüdischen Staates zu. Die feierliche Proklamation durch David Ben Gurion erfolgte nach Abzug der Briten am 14. Mai 1948 in Tel Aviv.

Einen nicht unerheblichen Anteil an der Gründung und am Aufbau Israels hatten die Überlebenden der Shoa. Etwa 250.000 dieser dem NS-Massenmord nur knapp Entkommenen mussten viele Jahre in den Displaced Persons Camps Deutschlands, Österreichs und Italiens ausharren. Die Menschen nutzten die Zeit jedoch und bereiteten sich in den „Wartesälen“ auf ihre Zukunft in Erez Israel vor: Sie lernten Hebräisch, absolvierten eine handwerkliche Ausbildung und nahmen sogar an militärischen Trainingskursen teil, um den jungen Staat mit der Waffe in der Hand gegen die arabischen Aggressoren verteidigen zu können.

In unserer neuen Artikelserie „70 Jahre Israel – Die Shoa-Überlebenden und die Entstehung des jüdischen Staates“ wollen wir dieses immer noch wenig bekannte Geschichtskapitel schlaglichtartig beleuchten. 

Bild oben: Überlebende aus Buchenwald bei ihrer Ankunft in Haifa
Repro: Public Domain (Wikimedia Commons)

„Öffnet die Tore von Erez Israel!“
München im Januar 1946: Kongress fordert einen jüdischen Staat…

Soldaten für Erez Israel
Nach der Shoa wurden in Oberbayern Überlebende militärisch ausgebildet…

Erziehung zum Zionismus in den DP Camps 1945-48
Alija als pädagogisches Konzept – die Landkarte von Erez Israel als Lehrplan…

„Für die Menschen im Lager erscheint er wie ein Gott“
David Ben Gurions Reise durch die DP-Camps im Herbst 1945…

Waffen für jüdische Einheiten in Palästina
Am Vorabend der Staatsgründung spendeten Shoa-Überlebende in den DP-Camps für den Kampf um Israel…

„Ein Traum von Generationen wurde erfüllt“
Vor siebzig Jahren feierten die Juden in Deutschland die Gründung Israels…