Die neuen Fernsehtipps

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Vom 01. bis 15. Dezember 2017…

Fr, 1. Dez · 09:25-10:50 · arte
Der Anständige. Heinrich Himmler

Am 6. Mai 1945 besetzen Soldaten der 88. US-Armeedivision das Haus der Familie Himmler in Gmund am Tegernsee. Sie finden Hunderte von privaten Briefen, Dokumenten, Tagebüchern und Fotos, die sie nicht an die Militärbehörden übergeben. Bis heute ist nicht bekannt, welchen Weg diese Dokumente nahmen, bis sie vor rund zehn Jahren in Tel Aviv gefunden wurden. Anhand dieses Materials und mit zahlreichen historischen Aufnahmen skizziert der Film das Denken, die Ideale, Pläne und Geheimnisse des SS-Führers und Architekten der Endlösung Heinrich Himmler. Wie konnte aus dem nationalistischen Kleinbürgersohn jener enge Gefolgsmann Hitlers werden, der die Strategien zur Ermordung von Millionen Juden, Homosexuellen, Kommunisten, Sinti und Roma entwarf und durchführte? Woher kam seine Ideologie? Wie sah er sich selbst und wie wurde er von seinem privaten Umfeld wahrgenommen, der Frau Margarete, der Tochter Gudrun, der Geliebten Hedwig? Wie konnte der Mann, der sich in Briefen stets auf sogenannte deutsche Tugenden – Ordnung, Anstand, Güte – berief, mitten im Grauen von Krieg und Holocaust nach Hause schreiben: „Trotz der vielen Arbeit bin ich wohlauf und schlafe gut“? Ein Film über die Anmaßungen eines Massenmörders und die Verdrängung jeglicher Schuld.

Fr, 1. Dez · 23:25-00:20 · arte
Asaf Avidan – ARTE Sessions@Château d’Hérouville

Das Schloss Hérouville rund 30 Kilometer vor den Toren von Paris beherbergte in den 70er und 80er Jahren ein berühmtes Tonstudio, in dem legendäre Musiker wie Elton John, David Bowie, Iggy Pop, T-Rex, Pink Floyd, Marvin Gaye, die Bee Gees, und Chet Baker ihre Platten einspielten.„ARTE Sessions“ lädt internationale Musiker zu einer ganz besonderen Künstlerresidenz in das Schloss ein. Einen Tag lang lassen sich die Gastmusiker von dem sagenumwobenen Ort inspirieren, schildern ihren künstlerischen Werdegang und ihre Erfahrungen im Aufnahmestudio, erzählen von ihren Einflüssen – und machen natürlich Musik!2011 verließ Asaf Avidan einstweilen seine Band „The Mojos“; 2012 startete er eine Solokarriere und landete einen Überraschungserfolg mit dem Remix von One Day / Reckoning Song des deutschen DJs Wankelmut. Sein erstes Soloalbum Different Pulses erschien Ende 2012 erst in Israel und im Januar 2013 dann in der ganzen Welt. Es landete in den Top 5 der französischen Verkaufscharts sowie in der belgischen, italienischen und schweizerischen Hitparade. Am meisten überzeugt Asaf Avidan mit seiner markanten Persönlichkeit jedoch auf der Bühne!Im Oktober 2014 veröffentlichte er den Song Over My Head als Vorgeschmack auf sein neues Album Gold Shadow mit zwölf sehr persönlichen Folk-Elektro-Rock-Stücken, das im Januar 2015 erschien. Sein drittes Album, eingespielt im Sommer 2016 in der Chartreuse de Neuville, soll Ende 2017 erscheinen.  

Sa, 2. Dez · 14:25-15:10 · arte
Städte am Meer: Tel Aviv

Tel Aviv war einst der rettende Hafen für Juden aus der Diaspora, heute reißt der Strom freiwilliger Zuwanderer nicht ab. Die Dokumentation zeichnet ein facettenreiches Bild von Israels zweitgrößter Stadt, deren Name so viel wie „Hügel des Frühlings“ bedeutet. Tel Aviv wurde buchstäblich auf Sand gebaut, nachdem jüdische Familien 1909 mit Muscheln vom Strand die Parzellen ausgelost hatten, auf denen sie die ersten Häuser errichteten. Nazi-Verfolgung, stalinistische Bedrohung und Anfeindungen in arabischen Ländern machten sie zum Zufluchtsort für Juden unzähliger Nationalitäten. In Israel heißt es, Jerusalem betet, Haifa arbeitet und Tel Aviv tanzt. Lifestyle, Kreativität und Individualität sind die Visitenkarte der Stadt am Mittelmeer. Wer hier mithalten will, nimmt sich einen Personal Trainer wie Maria Pomerantz. Die Bodybuilderin erzielt Spitzenhonorare, indem sie ihre Kunden quält. Die Sicherheitsstandards der immer wieder von terroristischen Anschlägen bedrohten Stadt sind hoch. Dennoch gibt die Dokumentation Einblick in den War-Room, ein multimedial ausgerüstetes Krisenzentrum drei Stockwerke unter der Erde, und begleitet den städtischen Sicherheitschef David Aharony. Um die alltäglichen Sorgen der Bewohner Tel Avivs kümmern sich etwa die Gassigeher von DogMen, einem Start-up, das einen allumfassenden Service für rund 80.000 Hunde bietet. Der neueste Trend ist die vegane Küche. Als die Restaurantchefin Nana Shrier Fleisch von ihrer Speisekarte verbannte, prophezeiten ihr viele das Aus. Aber bis heute wird im „Nanuchka“ jeden Abend auf den Tischen getanzt.

Sa, 2. Dez · 17:35-18:00 · arte
Verschollene Filmschätze – 1940. Eva Braun filmt Hitler

Berlin, Samstag, 6. Juli 1940: ein wichtiger Tag in der Geschichte des Dritten Reiches. Aufrecht in seinem Mercedes stehend lässt sich Reichskanzler Adolf Hitler von der Menge als Held feiern. Seit mehreren Wochen halten seine Truppen Frankreich, Belgien, Luxemburg und die Niederlande besetzt. Die einzigen Farbaufnahmen seiner Ankunft in der Reichskanzlei stammen von seiner Geliebten Eva Braun, der er die Kamera selbst geschenkt hat und die die Erlaubnis hatte, von einem Fenster der Reichskanzlei aus zu filmen. Die meisten ihrer Amateurfilme drehte Eva Braun auf dem Berghof, Hitlers luxuriöser Sommerresidenz in den bayerischen Alpen. Ihr Verhältnis wird geheim gehalten – offiziell gilt Eva Braun als eine von Hitlers Sekretärinnen. Sie ist 23 Jahre jünger als er. Sie dreht Bilder von Freunden, von der Familie, von Ausflügen. Im Mittelpunkt stehen Hitler und einige der wichtigsten Drahtzieher des Nazi-Regimes. Was verraten die Aufnahmen über das Verhältnis des Führers zu seinen engsten Mitarbeitern, Ministern und Gästen? Durfte Eva Braun wirklich unzensiert filmen, wann und wie sie wollte?

Sa, 2. Dez · 21:00-22:40 · 3sat
Gruppenbild mit Dame

Deutschland, 1941: Trotz aller Gefahren sucht die 18-jährige Unternehmertochter Leni Gruyten weiterhin den Kontakt zu ihrer jüdischstämmigen Lehrerin, der Nonne Rahel, die man hinter Klostermauern gefangen hält. Die Nonne ist der einzige Mensch, dem Leni sich anvertrauen und dem sie von der Liebe zu ihrem Cousin Erhard erzählen kann. Als Erhard zur Wehrmacht eingezogen wird, folgt die junge Frau ihm nach Dänemark. Doch den beiden ist nur eine kurze Zeit des gemeinsamen Glücks vergönnt – denn schon wenig später werden Erhard und Lenis Bruder Heinrich wegen Vaterlandsverrats erschossen. Auch Lenis Mutter stirbt, ihr Vater wird wegen illegaler Bereicherung verhaftet und enteignet. Leni nimmt eine Anstellung als Hilfsarbeiterin in einer Friedhofsgärtnerei an. Als sie sich in den russischen Kriegsgefangenen Boris verliebt und von ihm einen Sohn bekommt, verlebt sie die glücklichste Zeit ihres Lebens. Doch Boris wird von der Militärpolizei verhaftet. Sie sieht ihn nie wieder. 20 Jahre später führt Leni ein bescheidenes, aber glückliches Leben. Noch immer folgt sie ihrem Gefühl und ihren ganz persönlichen Idealen. Selbst, als sie von den Medien als ehemaliges „Russenliebchen“ und als „Türkenfreundin“ in den Schmutz gezogen und von einem Spekulanten aus dem elterlichen Haus vertrieben wird, bleibt sie ihren Prinzipien treu: Ja, sie liebt den Türken Mehmed, von dem sie schwanger ist. Basierend auf dem gleichnamigen Roman des Nobelpreisträgers Heinrich Böll erzählt „Gruppenbild mit Dame“ die bewegende Geschichte einer Frau, die gegen alle gesellschaftlichen Widerstände nach ihren persönlichen Idealen lebt. Romy Schneider, die nach 16 Jahren das erste Mal wieder in einem deutschen Film auftrat, brilliert in der Hauptrolle einer ebenso sensiblen wie selbstbewussten Frau, für die sie 1977 mit dem „Filmband in Gold“ ausgezeichnet wurde. An ihrer Seite glänzen Brad Dourif und Vadim Glowna.
Bild oben: © ZDF und Martin Hellstern, Zu Beginn des Krieges ist Leni Gruyten (Romy Schneider) 18 Jahre alt. Das Vermögen ihres Vaters ermöglicht es ihr, das sorgenfreie Leben höherer Töchter zu leben.

So, 3. Dez · 02:50-03:50 · arte
„Wer wird mich jetzt noch lieben?“

Der 40-jährige Saar hat nie den Vorstellungen seiner jüdisch-orthodoxen Familie in Israel entsprochen. Seitdem er sich vor 17 Jahren als schwul outete und deshalb aus dem Kibbuz verbannt wurde, existiert er in den Augen seiner Familie schlichtweg nicht mehr. Saar flüchtete aus Israel, um in London ein neues Leben zu beginnen: als freier, schwuler Mann, der seine Homosexualität voll auslebt. Nach dem Ende einer langjährigen Beziehung fand Saar sich in einem hemmungslosen Exzess von Drogen und Sex wieder. Der Schock war groß, als er erfuhr, dass er sich mit HIV infiziert hatte. Saar musste sein Leben völlig neu überdenken und suchte wieder die Annäherung an seine Eltern und Geschwister. Der berühmte London Gay Men’s Chorus, der für Saar zu einer Ersatzfamilie wurde, gab ihm den Mut, sich den Vorurteilen und Ängsten seiner eigenen Familie zu stellen. Einfühlsam, witzig, dramatisch und tief bewegend zeigt sich der Dokumentarfilm als die moderne Variante des alten biblischen Gleichnisses vom verlorenen Sohn. Saar drohte in der Fremde verloren zu gehen und konnte nur gerettet werden, wenn es ihm gelang Vergebung zu finden und wieder in der Mitte seiner Familie aufgenommen zu werden. Doch bevor es soweit war, mussten sich alle – Saar, seine Eltern und seine Geschwister – erst ihren tiefen Ängsten stellen und eine Antwort auf die Frage finden, was mehr zählt: die Liebe und der Zusammenhalt in einer Familie oder die engen Grenzen von Glauben und Religion?

Mo, 4. Dez · 22:30-23:25 · arte
Verbotene Filme – Das Erbe des Nazi-Kinos

Zwischen 1933 und 1945 wurden in Deutschland etwa 1.200 Spielfilme hergestellt. Rund 300 dieser Filme wurden nach dem Krieg von den Alliierten verboten. Heute verwaltet die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung den größten Teil des NS-Filmstocks. Über 40 NS-Filme sind bis heute nur unter Auflagen zugänglich. Lange Zeit als Verbotsfilme klassifiziert, nennt man den harten Kern der NS-Filmpropaganda heute „Vorbehaltsfilme“: volksverhetzend, kriegsverherrlichend, antisemitisch und rassistisch – so lauten die Begründungen, warum die Filme für die Öffentlichkeit nicht frei zugänglich sind. Urheberrecht und Jugendschutz sind dabei die juristischen Hebel, denn das deutsche Grundgesetz erlaubt keine Zensur. Der Umgang mit ihnen ist schwierig: Bewahren oder entsorgen, freigeben oder verbieten? Felix Moeller, dessen vielschichtiges Familienporträt „Harlan – Im Schatten von Jud Süß“ bereits das komplexe Nachwirken des NS-Filmerbes bis heute beleuchtete, zeigt, wie die Vorbehaltsfilme auf ein heutiges Publikum treffen und wie sie diskutiert werden. Über die Brisanz der Propagandafilme des Dritten Reichs und ihre Idee eines angemessenen Umgangs damit, geben unter anderem Oskar Roehler, Moshe Zimmermann, Rainer Rother, Margarethe von Trotta, Jörg Jannings, Sonja M. Schultz, Götz Aly sowie Aussteiger aus der Nazi-Szene und Überlebende der Schoah Auskunft.

Di, 5. Dez · 14:10-16:00 · arte
Eva und der Priester

Frankreich, während der Besatzungszeit: Die verwitwete Barny lebt zusammen mit ihrer kleinen Tochter in einer kleinen von Italienern besetzten Stadt. Aus Angst vor den anrückenden Deutschen lässt sie ihr halbjüdisches Mädchen zusammen mit drei anderen Kindern aus befreundeten Familien katholisch taufen. Die Atheistin Barny fühlt sich durch die Kirche, die sie mit ihren Betschwestern und Priestern als veraltet betrachtet, herausgefordert. Deshalb plant sie, einen der Priester bei der Beichte zu provozieren – ist jedoch überrascht über das angenehme Gespräch mit Priester Léon Morin. Dieser lädt sie daraufhin ein paar Tage später abends zu sich ein, um sich ein Buch auszuleihen. Aus dem einen Treffen wird bald eine schöne Gewohnheit, und regelmäßig führen die beiden Diskussionen über Gott. Der Priester argumentiert, dass der Glaube weder zu begreifen noch zu beweisen ist. Er sei ein Zusammenspiel unseres ganzen Seins und als solcher allein mit der Liebe zu vergleichen. Wie die Liebe verlange auch der Glaube keine Beweise. Währenddessen kommt es in der Kleinstadt zu ersten Gefangennahmen von Juden – die jüdischstämmigen Bürger bangen um ihr Leben und das ihrer Familien. Barny fragt derweil Morin, ob er sie heiraten würde, wenn er kein Priester wäre …

Di, 5. Dez · 19:40-20:15 · arte
Re: Mussolini als Souvenir – Italiens faschistisches Erbe

Drei Souvenirgeschäfte im Ort machen Riesenumsätze – sie verkaufen alles, was das rechte Herz begehrt: Mussolini-Tassen, White-Power-T-Shirts, Hitler-Büsten. Ziel vieler Faschisten ist auch ein nahe gelegenes Privatmuseum, das der Mussolini-Fan Domenico Morosini gegründet hat – in der ehemaligen Villa des Duce. Der Bürgermeister der Stadt Giorgio Frassineti, ein moderater Linker, kann gegen den Duce-Kult rechtlich wenig ausrichten. Er will ihn anders bekämpfen. Frassineti plant Mitten in der Stadt, im ehemaligen Hauptquartier der Faschisten, ein Museum und Studienzentrum zum Totalitarismus zu errichten. Bildung und Aufklärung statt Verherrlichung oder Dämonisierung. Der überzeugte Anti-Faschist Frassineti führt einen mühsamen Kampf. Es fehlt ihm an Geld und zum Teil auch an Unterstützung. Den Linken ist er nicht antifaschistisch genug und die Rechten verachten ihn ohnehin.

Mi, 6. Dez · 23:35-01:25 · 3sat
Female Agents – Geheimkommando Phoenix

Die französische Widerstandskämpferin Louise Desfontaine soll mit vier anderen Frauen für die Briten auf gefährliche Mission gehen: Es gilt einen Geheimnisträger vor den Nazis zu retten. Bei einer Sabotage-Aktion der Résistance gegen die Nazis verliert Louise ihren Mann. Mit knapper Not gelingt ihr die Flucht nach England, wo ihr Bruder Pierre in der britischen Armee dient. Doch der Krieg ist für Louise noch nicht zu Ende. Die britische Special Operations Executive (SOE) erteilt ihr einen heiklen Spezialauftrag: Ein Geologe, der am Strand der Normandie zur Vorbereitung der alliierten Landung Untersuchungen durchführte, ist in die Hände der Deutschen gefallen. Der Geheimnisträger muss schnellstens aus einem Wehrmachtskrankenhaus entführt werden, bevor die SS ihn foltern kann und Details über die geplante Invasion erfährt. Louise bricht gemeinsam mit der Prostituierten Jeanne, der gottesgläubigen Sprengstoffexpertin Gaëlle, der Ex-Nazigeliebten Suzy und der italienischen Jüdin Maria ins besetzte Frankreich auf. Als Krankenschwestern getarnt, gelingt es der Sondereinheit im Handstreich, den Geologen zu befreien. Doch nach erfolgreichem Abschluss der Mission dürfen die Frauen wider Erwarten nicht nach England zurückkehren. Zwischenzeitlich hat ein eifriger SS-Oberst zu viel über ihre Mission und den geplanten D-Day herausgefunden – und muss liquidiert werden. Ein mörderisches Katz-und-Maus-Spiel beginnt.

Do, 7. Dez · 23:30-01:10 · NDR
Die Frau in Gold

Maria Altmann (Helen Mirren) führt ein zufriedenes Leben in Los Angeles. Doch die Erinnerungen an die Vergangenheit haben sie nie losgelassen: Als Tochter der jüdischen Unternehmerfamilie Bloch-Bauer war sie vor dem Zweiten Weltkrieg in Wien zu Hause, bevor sie vor den Nationalsozialisten in die USA fliehen musste. Viele Jahrzehnte später erfährt die alte Dame, dass sie die rechtmäßige Erbin mehrerer Werke des österreichischen Malers Gustav Klimt ist. Darunter befindet sich Klimts Porträt ihrer geliebten Tante Adele Bloch-Bauer, das zu den bedeutendsten Werken der Wiener Secession zählt. Die Kunstwerke, damals von den Nazis geraubt, sind mittlerweile im Besitz der Republik Österreich. Die „Goldene Adele“ wird dort als österreichische Mona Lisa verehrt – Marias Ansinnen nach Rückgabe des millionenschweren Kunstschatzes stößt dementsprechend auf wenig Begeisterung. Deshalb schätzt sie ihre Forderung zunächst als hoffnungsloses Unterfangen ein. Zögern lässt sie auch ihr Schwur, niemals wieder nach Österreich zurückzukehren. So ist die tatkräftige Unterstützung des unerfahrenen Anwalts Randy Schoenberg (Ryan Reynolds), eines Enkels Arnold Schönbergs, und des Wieners Journalisten Hubertus Czernin (Daniel Brühl) nötig, damit die Erbin nach Wien fliegt und sich mit Entschlossenheit der Herausforderung stellt, einen juristischen Machtkampf um das wertvolle Familienerbe auszutragen. Diese Reise wird Marias Leben abermals verändern.

So, 10. Dez · 02:30-04:00 · PHOENIX
Ein Tag im September

Am 5. September 1972 verwandelten sich „die fröhlichen Spiele von München“ in eine Tragödie … Der Dokumentarfilm über die Geiselnahme von München ist eine Zusammenstellung aus Interviews und Archivmaterial. Acht palästinensische Terroristen nahmen elf israelische Olympiateilnehmer in ihrer Unterkunft im olympischen Dorf als Geisel, um 236 politische Gefangene aus israelischen und anderen Gefängnissen freizupressen. Die Angehörigen der Gruppe „Schwarzer September“ töteten zwei israelische Sportler noch vor Ablauf des gesetzten Ultimatums. Dennoch weigerte sich die israelische Regierung, wie stets in solchen Fällen, auf die Erpressung einzugehen. Auf dem Militärflughafen Fürstenfeldbruck starben in einem chaotischen Feuergefecht sämtliche israelischen Geiseln, fünf der Terroristen und ein deutscher Polizist. Kevin Macdonalds Dokumentarfilm „Ein Tag im September“ über die Geiselnahme von München ist eine Zusammenstellung aus Interviews und Archivmaterial. Die dramatische Chronik des palästinensischen Attentats und seiner Hintergründe wurde 2000 mit dem „Oscar“ als „Bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnet. In der deutschen Fassung spricht Otto Sander den begleitenden Kommentar.

So, 10. Dez · 15:30-16:00 · BR
Der Klang des Lebens

Sie braucht nur ihre Harfe und ihre expressive Stimme: Susanne Weinhöppel ist schon seit Langem als singende Kabarettistin und als Harfenistin unterwegs – als Solistin ebenso wie als Begleitung zu Lesungen jüdischer Schriftsteller. Die Beschäftigung mit dem Judentum kam allmählich, meint die Münchnerin Susanne Weinhöppel, deren Mutter lange mit den Kindern in den USA lebte und alles, was jüdisch war, verschwieg und verbannte und einen Katholiken geheiratet hatte. Der ließ seine drei Töchter streng katholisch aufwachsen. Erst im Erwachsenenalter wandte sich Susanne Weinhöppel der Auseinandersetzung mit dem Judentum zu, allerdings ohne ein jüdisches Leben mit seinen Ritualen und Traditionen zu führen. Später heiratete sie einen jüdischen Mann, der wiederum unter seinen Eltern gelitten hatte. Sie hatten als Nachfahren von Holocaustopfern ihren Kindern ein umso strengeres jüdisches Leben aufoktroyiert. Miteinander lachen die beiden oft über die Neurosen ihrer Eltern. Und ab und zu musizieren sie zusammen, er mit Gesang, sie an der Harfe. Das Motto der Susanne Weinhöppel: Die Welt mit Klang reparieren. Mal kämpferisch, dann wieder zärtlich erzählt sie Geschichten, Gratwanderungen zwischen Trauer und Lebensfreude, Sehnsucht und Ironie, Hoffnung und Witz.

So, 10. Dez · 17:30-18:00 · Das Erste (ARD)
Echtes Leben – „Uns hat der Krieg nicht getrennt“

Es sind vier Menschen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: eine Muslima, ein orthodoxer Christ, ein Katholik und ein Jude. Alle vier stammen aus Sarajewo, leben dort nicht nebeneinander, sondern wirklich miteinander. Wie schafft es die Stadt auf dem Balkan, diese Menschen zusammenzubringen? Wie gelingt es, dass an diesem Ort die Menschen trotz ihres unterschiedlichen Glaubens friedlich bleiben? Wer das erste Mal nach Sarajewo kommt, den beeindruckt vor allem die topographische Lage der Stadt – zwischen langgezogenen üppig-grünen Berghängen, eingeschmiegt ins Tal des Flusses Miljacka. Noch faszinierender aber: In Sarajewo existieren seit Jahrhunderten vier Religionen. Es gibt 90 Moscheen, 20 Kirchen und drei Synagogen auf engstem Raum. Leben und leben lassen – das große Geheimnis der Hauptstadt Bosnien-Herzegowinas? Nur ein paar Kilometer von Sarajewo entfernt z.B. beginnt das Gebiet der Republika Srpska. Regelmäßig drohen die bosnischen Serben mit einem Referendum und der Abspaltung ihres Landesteiles. Hier lebt man noch immer in der Vergangenheit, sieht eine Teilung Bosnien- Herzegowinas als unvermeidlich an. Aber auch muslimische Fundamentalisten sind auf dem Vormarsch. Sichtbares Zeichen: die von Saudi-Arabien finanzierte neue König Fahd Moschee. Mit ihr wuchs auch der Einfluss des Islam auf die Politik. Länder wie Saudi-Arabien oder die Türkei haben in Bosnien und Herzegowina hunderte Millionen Euro investiert. Geld, das man im muslimischen Teil gerne angenommen hat, denn die Arbeitslosigkeit liegt noch immer bei mehr als 20 Prozent. Doch inzwischen wachsen auch bei den Bosniaken die Zweifel, ob diese religiös motivierten Investitionen dem Zusammenhalt im Land nicht mehr schaden als nutzen. Das Filmteam trifft vier Einwohner Sarajewos, von denen jeder für sich eine ganz eigene Erklärung hat, warum das Zusammenleben der Religionen und der drei Ethnien trotz aller Spannungen um sie herum funktioniert.

So, 10. Dez · 18:05-19:10 · arte
Barbara, die Lady des französischen Chansons

Am 24. November 1997 verstarb die französische Chanson-Sängerin Barbara im Alter von 67 Jahren, die 1930 als Monique Andrée Serf in Paris geboren wurde. Das Chanson „Göttingen“, ein Plädoyer für die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich, war einer ihrer größten Erfolge. Das Lied ist 1964 entstanden, ein Jahr nach der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags. Für die Sängerin selbst war es weniger ein politisch engagiertes Lied, wie sie erklärt, sondern vielmehr ein Liebeslied. Während des Zweiten Weltkrieges musste sie mit ihrer jüdischen Familie – ihr Vater war Elsässer, ihre Mutter Russin – vor der deutschen Besatzungsmacht fliehen und überlebte in einem Versteck in Südfrankreich. Nach einer abgebrochenen Gesangsausbildung verdiente sie am Anfang ihrer Karriere ihren Lebensunterhalt als Sängerin in den Clubs der Existentialisten in Paris. Vor allem im Cabaret „L’Ecluse“ gab sie Chansons von Jacques Brel, Léo Ferré, Yvette Guilbert und Georges Brassens. Doch der große Erfolg blieb aus, bis sie begann ihre eigenen Lieder zu schreiben und erste eigene Konzerte zu geben. Gefeierte Auftritte im Pariser „Bobino“ und im „Olympia“ brachten den Durchbruch und machten Barbara zum Star. Neben „Göttingen“ gehören „L’Aigle noir“, „Nantes“ und „Marienbad“ zu den großen Erfolgen. 1988 wurde sie für ihren Beitrag zur deutsch-französischen Verständigung mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. In dem Porträt erzählt die Sängerin anhand einiger ihrer schönsten Lieder sowie in Interviews von sich. Dabei entsteht das sehr persönliche Porträt einer tiefgründigen Persönlichkeit, die dem Publikum ihr wahres Inneres vollständig offenbaren wollte. Mit unveröffentlichten Archivaufnahmen und animierten Sequenzen von Sébastien Laudenbach vermittelt der bewegende Film Einblicke in das Leben und Werk einer leidenschaftlichen Künstlerin, die ihren Beruf als religiöse Berufung ansah.

Mo, 11. Dez · 23:35-01:15 · arte
Hitlers Hollywood – Das deutsche Kino im Zeitalter der Propaganda 1933-1945

Das NS-Kino war ein staatlich gelenktes, rigider Zensur unterworfenes Kino. Zugleich wollte es „großes Kino“ sein; eine deutsche Traumfabrik, die Hollywood in jeder Hinsicht Paroli bieten wollte. So entstand ein staatliches Studiokino, das sein eigenes Starsystem etablierte und das sich nach modernsten Mitteln vermarktete. Auch im Ausland sollte der deutsche Film ideologisch wirken und kommerziell erfolgreich sein, wie mit Blockbustern à la „Münchhausen“. Das nationalsozialistische Kino dachte groß und war technisch perfekt gemacht. Die Filme weckten Sehnsüchte und boten Zuflucht; das Kino der NS-Zeit gab sich volkstümlich. Breite Massen fühlten und fühlen sich weiterhin von diesen Filmen angesprochen. Nur so ist die Wirkungskraft des NS-Kinos zu erklären. Wie funktionierten diese Filme im Sinne des Systems? Was verraten sie über das Publikum und seine Träume? Rüdiger Suchsland nimmt sich die Spielfilmproduktion der Jahre 1933-45 vor. Von den 1.000 hergestellten Filmen waren ca. 500 Komödien und Musik-Filme, ca. 400 Melodramen, Abenteuer- und Detektivfilme. Zum unheimlichen Erbe der NS-Kinos gehören auch die Propagandafilme, die heute noch unter Vorbehalt stehen. „Hitlers Hollywood“ erzählt Geschichten von Tätern und Opfern, Rebellen und Überläufern. Der Film zeigt Stars wie Zarah Leander und Veit Harlan, wie auch diejenigen, die unfreiwillig zu Ikonen des NS-Kinos wurden wie Hans Albers, Gustaf Gründgens und Ilse Werner. Vorgestellt werden Filme, die voll auf Linie lagen, wie auch Regisseure, die untypische Filme inszenierten wie Helmuth Käutner, Werner Hochbaum und Peter Pewas.

Di, 12. Dez · 21:00-21:45 · RBB
Das Haus am Glienicker See

Das kleine Holzhaus am See von Groß Glienicke ist fast 100 Jahre alt. In ihm spiegelt sich deutsche Geschichte, das Schicksal von Menschen und Familien wider. Denn das Haus stand stets an vorderster Front der historischen Ereignisse: Gebaut durch die jüdische Familie Alexander, wird es in der Zeit des Nationalsozialismus enteignet und später wird hinter der Terrasse des Hauses die Mauer gebaut. Der britische Urenkel der Erbauer-Familie, Thomas Harding, sucht nun die Spuren dieses Ortes. Lediglich ein paar Tapetenreste und abgeblätterte Farbe erinnern an die bunten, lebhaften Geschichten, die er immer über das „Sommerhaus in Glienicke“ von seiner Großmutter Elsie Alexander gehört hatte. Ihr Vater, Dr. Alfred Alexander, Präsident der Berliner Ärztekammer, war Privatarzt prominenter Patienten wie Albert Einstein oder Max Reinhardt mit renommierter Klinik an Berlins nobler Kaiserallee. Wenn es im Frühsommer heiß und die Luftverschmutzung unerträglich wurde, verließ die Familie ihr herrschaftliches Apartment in der quirligen Hauptstadt. Das Feriendomizil am Glienicker See war ein Rückzugsort – mit hölzernen Fensterläden, Hühnerstall und Korbstuhlterrasse. Um die inzwischen verfallene Datsche vor dem sicheren Verfall zu retten, recherchierte Thomas Harding deren Geschichte und hat darüber ein Bestseller-Buch geschrieben. „Das Haus am Glienicker See“ handelt nicht nur von den Menschen, die in dem Haus gelebt, es geliebt und verloren haben. Es handelt nicht nur von häuslichen Triumphen und Tragödien, von Hochzeiten und Geburten, Verrat und Krankheit. Es zeigt die Geschichte Deutschlands in einem turbulenten Jahrhundert.

Fr, 15. Dez · 00:30-01:00 · MDR
Das Erbe der Gret Palucca

„Ich will nicht hübsch und lieblich tanzen!“, ist die Parole der jungen Gret Palucca. Sie trainiert zuerst als Rollschuhtänzerin, dann als Sportlerin, bis hin zur Akrobatik. Ihr Markenzeichen ist ihre unglaubliche Gelenkigkeit und Elastizität sowie ihre einzigartige Sprungkraft. Ihr Tanzen strahlt pure Lebensfreude aus – mit Temperament, grotesken Elementen, akrobatischen Einlagen, die Leichtigkeit im Schweben. 1925 eröffnet Gret Palucca eine eigene Schule für modernen Tanz in Dresden. Sie lehrt fast sieben Jahrzehnte lang – durch alle privaten und politischen Turbulenzen hindurch – ihre neuartige Form des Ausdruckstanzes. Sie knüpft Kontakte zu vielen Bauhauskünstlern. Für Moholy-Nagy ist Palucca die einzige Tänzerin, die die neue Ästhetik des Bauhausgedankens gestaltet. Später distanziert sie sich von den Bauhäuslern, um unter den Nationalsozialisten nicht anzuecken. Sie nimmt mit Leni Riefenstahl an der Olympiade-Eröffnung 1936 teil, verleugnet ihre jüdische Herkunft. Später in der DDR, nach dem Zweiten Weltkrieg, gelingt es der Tanzpädagogin, im ausgebombten Dresden wieder zu unterrichten. Sie eröffnet ihre Schule neu, in der sie ihren Schülerinnen und Schülern vor allem Kreativität, Eigenständigkeit, Spontaneität und Verantwortungsbewusstsein für den eigenen Weg vermittelt und in den internationalen Sommerkursen, die seit 1957 in Dresden stattfinden, Kontakte auch zu westlichen Tänzern ermöglicht. 1949 wird die Palucca-Schule Dresden verstaatlicht. Trotz Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen mit den Kulturfunktionären der DDR bleibt Gret Palucca in Dresden und schafft sich inmitten des sozialistischen Realismus eine künstlerische Insel. Wenn sie der DDR-Bürokratie grollt, zieht sie sich auf Hiddensee zurück und droht mit Abwanderung in den Westen. Aufgrund der Verquickung von privaten und öffentlichen Begebenheiten zeigt sich ein hochspannendes und widersprüchliches Bild einer Persönlichkeit, das ein Jahrhundert deutscher Geschichte aus einer besonderen Perspektive spiegelt.

Fr, 15. Dez · 02:50-04:15 · PHOENIX
Klaus Barbie

Der schottische Regisseur Kevin Macdonald („Ein Tag im September“) verdichtet in seinem Dokumentarfilm Archivmaterial und neue Interviews mit Zeitzeugen zu einem engagierten und erschütternden Blick auf eines der dunkelsten Kapitel des 20. Jahrhunderts. Der am 25. Oktober 1913 in Bad Godesberg geborene und am 25. September 1991 in einem französischen Gefängnis gestorbene Klaus Barbie zählt zu den grausamsten Protagonisten des nationalsozialistischen Terrors. Bereits 1933 spionierte der Lehrersohn Schulkameraden für die gerade an die Macht gekommenen Nazis aus, ab 1940 erwarb er sich als Mitglied des „Sicherheitsdienstes“ (SD) der SS sowie als SS-Obersturmführer in Holland erste Meriten als „Judenjäger“ und Vollstrecker der „Endlösung“. In Belgien folterte Barbie u.a. den österreichischen Schriftsteller Jean Améry, bevor er von November 1942 bis August 1944 als „Schlächter von Lyon“ berüchtigt wurde, als er die Bekämpfung der französischen Résistance mit unfassbarer Grausamkeit und äußerster Brutalität vorantrieb. Ebenfalls verantwortlich war Barbie für die Deportation von 44 jüdischen Kindern aus einem Waisenhaus in Izieu in das Vernichtungslager Auschwitz. Barbie war kein Schreibtischtäter, sondern folterte seine Opfer oft selbst. Umso unfassbarer erscheint es, dass der Massenmörder nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von westlichen Geheimdiensten wie dem US-amerikanischen CIC nicht nur vor der Auslieferung nach Frankreich geschützt wurde, sondern für diese auch als gut bezahlter Berater im Kampf gegen den Kommunismus tätig war. Als es für Barbie in Europa zu gefährlich wurde, gelangte der bis an sein Lebensende überzeugte Nationalsozialist über die sogenannte „Rattenlinie“ nach Südamerika und ließ sich in Bolivien nieder. In den folgenden Jahrzehnten war er als Agent für den US-amerikanischen Geheimdienst und den bundesdeutschen BND tätig und half mit seinen berüchtigten „Verhörmethoden“ bald auch rechtsgerichteten Militärdiktaturen. Erst 1983 gelang es, insbesondere durch das Engagement des deutsch-französischen Ehepaars Beate und Serge Klarsfeld, Bolivien dazu zu bewegen, Barbie nach Frankreich auszuliefern, wo ihm der Prozess gemacht wurde.

Fr, 15. Dez · 08:40-09:25 · arte
Wasser ist Zukunft – Der Jordan – Fluss des Friedens?

Der Jordan ist die wichtigste Wasserquelle für Jordanier, Israelis und Palästinenser – und sowohl eine Wiege der Kulturen als auch Grenzfluss zwischen Israelis, Jordaniern und Palästinensern. Immer wieder birgt sein Wasser Grund für Konflikte – aber auch für Verhandlungen und Verträge zwischen Israelis und Arabern. Die Dokumentation taucht ein ins Jordantal – die Kornkammer und den Gemüsegarten Israels und Jordaniens, wo die intensive Landwirtschaft dem Fluss das Wasser abgräbt. Am Toten Meer kommt nur noch ein Rinnsal an. Doch in Israel, Jordanien und Palästina gibt es heute Menschen, die den Jordan retten wollen. Als Israel und Jordanien 1994 Frieden schließen, gründet der israelische Umweltschützer Gidon Bromberg gemeinsam mit jordanischen und palästinensischen Partnern die Umweltorganisation EcoPeace. Über alle Grenzen hinweg arbeiten ihre Aktivisten heute nicht nur für den Schutz der Natur, sondern auch daran, das Vertrauen zwischen den Menschen aufzubauen. In Jordanien reaktiviert EcoPeace einen Regenwasserspeicher, um in der Wüste einen Wald wachsen zu lassen. Im palästinensischen Jericho lernen Schüler, wie man mit einfachen Mitteln Haushaltswasser recycelt. In Israel beweisen Fischfarmer, dass sich mit neuen Technologien viele Millionen Liter wertvolles Jordanwasser sparen lassen. Zukunftsperspektiven in noch größeren Dimensionen eröffnen moderne israelische Meerwasserentsalzungsanlagen, die mehr Trinkwasser produzieren als zur Versorgung der Bevölkerung nötig ist. Je weniger Wasser dem heiligen Jordan entnommen werden muss, desto eher kann er wieder werden, was er früher war: die Lebensader des Nahen Ostens.

Fr, 15. Dez · 21:15-22:40 · One
Herbe Mischung

Zahra und Benni sind seit einem Jahr ein glückliches Paar. Gerade haben sie in München eine gemeinsame Wohnung bezogen. Während Benni seinen Doktor in Botanik macht, hat Zahra einen kleinen Teeladen. Alles ist möglich, alles ist gut. Doch als Bennis Opa stirbt, wird das junge Glück auf eine harte Probe gestellt. Denn Benni ist Jude, seine Familie lebt in Tel Aviv, Zahra ist Halb-Araberin – zumindest der Herkunft nach – aber eigentlich hat sie sich damit nie wirklich auseinandergesetzt. Warum auch? Sie ist in München geboren und durch und durch deutsch, im Geburtsort ihres Vaters war sie gerade zwei Mal, und das ist Jahrzehnte her. Jetzt muss sie sich wohl oder übel damit befassen. Denn als sie mit Benni zur Beerdigung des Opas nach Tel Aviv reist, steht plötzlich im Mittelpunkt, was in München keine Rolle spielte. Bei der Beerdigung bekreuzigt sich Zahra am Grab, woraufhin Bennis Familie, die durch ein Missverständnis annahm, Zahra sei Jüdin, schockiert ist. Und es wird nur allzu deutlich: Bennis Vater Ephraim, ein General a.D., ist in den Jahren seiner Pension regelrecht zum Araberhasser mutiert und hat sein Haus in ein Fort Knox verwandelt. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Araber den Großvater quasi auf dem Gewissen hat, denn der Opa bekam den tödlichen Herzinfarkt nach der Detonation einer Rakete nahe seines Hauses. Wohl kaum der richtige Zeitpunkt, entscheiden Zahra und Benni, jetzt mit Zahras pikantem Halbblut herauszurücken, zumal die beiden nur zwei Tage bleiben wollen und Bennis Familie Zahra dann doch schnell ins Herz geschlossen hat. Bis auf eine: Tante Edna, eine alte Jungfer, die nicht tolerieren kann, dass eine ‚Schickse‘ sich ihr geliebtes ‚Bubbele‘ geangelt hat. Sie ist es auch, die belauscht, dass Zahra mit Nachnamen Abdullah heißt – nur leider kann sie das nicht mehr beweisen, denn Bennis Oma hat Zahras Pass verschwinden lassen. So müssen Zahra und Benni gezwungenermaßen übers Wochenende bleiben, an dem Edna nichts unversucht lässt, Zahra zu überführen. Vater Ephraim versucht ungelenk, sich seinem Sohn anzunähern, der vor drei Jahren nach einem Streit mit ihm die Familie und Israel verließ. Zwischen Zahra und Benni beginnt es zu kriseln, denn Zahra erkennt langsam ihren Freund nicht mehr wieder. Die Situation eskaliert.