Seltener Fund: 2.000 Jahre alte Fabrik für Steinkelche gefunden

0
26

Eine seltene Werkstatt zur Herstellung von Kalkstein-Gefäßen aus der Zeit der Römer wir derzeit in Reina im Unteren Galiläa ausgegraben…

Die Ausgrabungen bringen eine kleine Höhle zutage, in der Archäologen tausende Gefäßüberreste gefunden haben, die bei der Produktion von Steinkelchen und Schüsseln als Ausschuss übergeblieben sind.

„In antiker Zeit wurden Geschirr, Kochtöpfe und Krüge zur Aufbewahrung aus Ton hergestellt.

Allerdings benutzten Juden im ersten Jahrhundert der Zeitrechnung in ganz Judäa und Galiläa auch Geschirr und Gefäße aus weichem, örtlichen Kalkstein“, sagt Yonatan Adler, Dozent an der Universität Ariel und Leiter der Ausgrabungen im Auftrag der Israelischen Altertumsbehörde.

Dies ist die vierte Fabrik ihrer Art, die je in Israel entdeckt wurde.

Der Grund für die ungewöhnliche Materialwahl scheint religiös begründet zu sein, glaubt Adler: „Nach dem alten jüdischen Ritualgesetz sind Gefäße aus Ton leicht unrein und müssen dann zerbrochen werden. Stein hingegen galt als Material, das nie unrein werden konnte, weshalb Juden in der Antike begannen, einiges ihres Alltagsgeschirrs aus Stein herzustellen. Obwohl Kalkstein-Gefäße bereits im ganzen Land häufig gefunden wurden, ist es außergewöhnlich, einen Ort zu finden, an dem die Gefäße tatsächlich produziert wurden. (…) Die Einhaltung der Reinheitsgesetze war weit verbreitet – nicht nur in Jerusalem, sondern in ganz Judäa und Galiläa, mindestens bis zum Bar-Kochba-Aufstand im Jahr 135. Die gegenwärtigen Ausgrabungen werden uns hoffentlich helfen, die Frage zu beantworten, wie lange diese Vorschriften von den Juden in Galiläa während der Römer-Zeit befolgt wurden.“

Israelische Altertumsbehörde, 10.08.17, Newsletter der Botschaft des Staates Israel
Bild oben: Fundstelle der Steinkelche (Foto: Samuel Magal/IAA)