Sommerfest mit illustren Gästen

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Leverkusener AfD-Vorsitzender Hand in Hand mit der Identitären Bewegung und der „Kontrakultur Halle“…

Susanne Müller

Der junge Leverkusener AfD-Kreisverbandsvorsitzende Yannick Noé wollte am 14.7.2017 im Leverkusener Schloss Morsbroich ein „Sommerfest“ feiern.

Dazu eingeladen hatte er ausgerechnet Vertreter der extremsten Rechten: Die vom Verfassungsschutz beobachtete Identitäre Bewegung und die rechte, durch Gewalttätigkeiten bekannt gewordene Kontrakultur Halle. In der nur intern verbreiteten Einladung schreibt Noé: „Nach einer kurzen Ansprache werden wir mehr von Martin Sellner (IB Ö) und Mario Müller (Kontrakultur Halle) erfahren.“ Auch der als sehr rechts geltende Münchner Rapper mit dem Pseudonym Chris Ares sollte wohl auftreten. Beworben werden sollten Publikationen ausschließlich rechter Medien und Produkte, wie Phalanx Europa, Patriot Peer, Jungeuropa Verlag, Cuneus Culture und Pils Identitär, und eigene Materialien.

Um zumindest formal den äußeren Schein zu wahren, bezeichnete Noé dieses „Sommerfest“ als eine Veranstaltung des äußerst rechten Vereins Publicatio e.V. Dessen Vorsitzender heißt Yannick Noé.

Die traditionsreiche Antifaschistische Aktion Leverkusen (AALEV) schreibt über Noés Verein Publicatio, dieser sei bisher nur durch seine seit August 2016 betriebene Online-Plattform „Arcadi“ in Erscheinung getreten. Diese bezeichne sich in ihrer Selbstdarstellung als „das neue Magazin der Jungeuropäer“.

Bereits im Dezember 2016 hatte die Leverkusener AfD eine Wahlkampfveranstaltung mit 60 Besuchern im städtischen Museum Morsbroich durchgeführt. Der Leverkusener AfD-Vorsitzenden Noé bezeichnete dort die Gegendemonstranten laut der örtlichen Tageszeitung als „Meinungsfaschisten“. Am 13.10.2016 hatte am gleichen Ort auf Einladung der AFD Beatrix von Storch gesprochen. Auch an dieser öffentlichen Veranstaltung durften nur angemeldete Redner teilnehmen.

Die Leverkusen Stadtverwaltung reagierte diesmal rasch: Wenige Stunden vor Veranstaltungsbeginn sagte sie diese ab: Der Verein, bei dem es personelle Überschneidungen mit der örtlichen AfD-Führung gebe, habe unvollständige Angaben beim Anmieten des Schloss Morsbroich gemacht: Dass politische Reden vorgesehen sind sei verschwiegen worden.

Teile der AfD demonstrieren immer wieder ihre enge Verflechtung mit der extremsten, verfassungsfeindlichen Rechten.