Die Tschechische Republik könnte jahrelang als Umladestation für palästinensische Waffen gedient haben. Der ehemalige Chef des Generalstabs der Tschechischen Armee, Jiří Šedivý, führte dies gestern in einem Interview mit dem Onlinedienst akutálně.cz am Samstag an…
General Šedivý spricht von einem internationalen Skandal:
Tschechien als Umschlagsplatz palästinensischer Waffen
Er reagierte damit auf Informationen, dass im Gebäude der palästinensischen Residenz etwa siebzig Schnellfeuergewehre gefunden worden seien. Diese sollen dort ohne Erlaubnis tschechischer Behörden gelagert worden sein. Die palästinensische Seite hat den Fund bisher nicht erklärt, obwohl sie dazu vom tschechischen Auswärtigen Amt aufgefordert wurde.
Die Polizei durchsuchte die Residenz nach einer Explosion am vergangenen Mittwoch, bei der der Botschafter tödlich verletzt wurde. Es könne sich um ein gut organisiertes Verteilungsnetz von Waffen und Sprengstoff handeln, wobei die Waffen unter dem Deckmantel diplomatischer Immunität an genaue Adressaten transportiert werden, sagte Šedivý. Ähnliche „Bunker“ könne es auch in anderen Ländern Europas geben, fügte er hinzu. Ihm zufolge handle es sich um keine kleine lokale Affäre, sondern um einen internationalen Skandal.
Tochter des palästinensischen Botschafters:
Mein Vater wurde ermordet
Die Tochter des verstorbenen palästinensischen Botschafters in Prag, Rana Al-Dschamal, ist überzeugt, dass ihr Vater ermordet wurde. Sie sagte dies in einem Interview gegenüber dem Tschechischen Rundfunk am Freitag.
Ihrer Aussage nach sei der Safe, dessen Explosion den Diplomaten angeblich tödlich verletzt hatte, täglich gebraucht worden. Rana al-Dschamal ist überzeugt, dass eine Straftat begangen wurde. Sie wisse allerdings nicht, wer und aus welchen Gründen dahinter stehe, sagte sie gegenüber dem Tschechischen Rundfunk.
Die Leiche des Botschafters wird morgen (Montag 06-01-2014) nach Palästina überführt werden, wurde am Samstag mitgeteilt.