Älteste Inschrift in Jerusalem gefunden

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Bei Ausgrabungen südlich des Jerusalemer Tempelbergs haben Archäologen auf einer Scherbe die bislang älteste alphabetische Inschrift gefunden, die jemals in der Heiligen Stadt entdeckt worden ist…

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 10. Juli 2013

Die proto-kanaanäischen Buchstaben, dem ältesten Alphabet, sind unter den Rand eines Tontopfes eingeritzt worden, ehe der gebrannt worden ist. Dank einer Analyse des Tons, der Form des Topfes und der Buchstaben legten Forscher der Hebräischen Universität fest, dass es sich um einen Fund aus dem 10. vorchristlichen Jahrhundert handelt.

Die Buchstaben, die dem hebräischen Uralphabet sehr ähnlich sind, können zwar entziffert werden. Doch die Buchstabenkombination m, q, p, h, n, (vielleicht) l, und n ergeben keinen Sinn. Vermutlich handelt es sich nicht um einen Text in semitischer Sprache. Der Topf könnte daher einem Jebusiter gehört haben, also Kanaanäern, die gemäß der biblischen Erzählung vor der Eroberung durch König David in Jerusalem gelebt und geherrscht.

Älteste Inschrift in Jerusalem gefunden

Eilat Mazar, die Entdeckerin der Scherbe und weiterer Fragmente von Töpfern aus der gleichen Periode, erklärte: „Der Fund ist in Jerusalem einzigartig bedeutet deshalb eine wichtige Ergänzung für die Geschichte der Stadt.“ Die bislang älteste gefundene Inschrift in althebräischer Schrift ist 250 Jahre jünger und stammt vom biblischen König Hiskias.

Vor einigen Jahren hatte der Archäologe Josef Garfunkel auf Tel Qaefa, 30 Kilometer von Jerusalem entfernt, in einem Kasemattentor eine Scherbe mit Inschrift gefunden, die dank verkohlter Olivenkerne ziemlich genau in die gleiche Periode datiert werden konnte. Der Text war ebenfalls mit Buchstaben des proto-kanaanäischen Uralphabets auf die Scherbe aufgetragen worden, enthielt aber verständliche hebräische Worte wie König, Sklave und Rache. Dieser Fund gilt als Beweis für ein „Königreich Davids“ jenseits von Jerusalem, das gemäß heutigen Vorstellungen nur ein kleines Dorf gewesen war. Das Ela-Tal unterhalb des Hügels Tel Qaefa gilt traditionell als die Stelle, wo der junge David den Goliath mit einer Steinschleuder getötet hat. Der Fund der Scherbe mit althebräischer Inschrift auf einem Hügel inmitten Festungen der Philister verleiht der biblischen Erzählung große Glaubwürdigkeit.

(C) Ulrich W. Sahm / haGalil.com

9 Kommentare

    • A.mOr

      Ja, Ja, ihr Männer buddetlt gerne. Bei der Hitze?
      Dann doch lieber shoppen oder kalte Limonana
      an Herzelias Yachthafen genießen.

      Da gräbst Du eine Scherbe aus, Hebräisch beschriftet
      und irgendwelche Stammtischphylosophen machen daraus
      ein Kanahanitisches Blablantasia. Wie charmant.

      Wobei man über die ominösen Khanahaniter nichts weiß, außer
      was Juden über Sie geschrieben haben und das ihre Gene mit denen der Juden in jener Zeit identisch waren. Es sich eher
      um Religiöse als Völkische Unterschiede
      gedreht haben muß.

      Worauf auch fehlende Kampfspuren an Ruinen kanaanitischer
      Bauten vorhanden sind, nur Brandspuren. Weder
      Pfeil noch Lanzenspitzen, Wurfblei
      noch Keulenköpfe. Nichts,
      nur Asche wie bei
      Bilderstürmern.

      Komischerweise zweifeln die selben Stammtischphylosophen
      diese jüdischen Bücher an sonsten immer an. 🙄

      • yudith ha-jekara! 😉

        Die Haupthitze umgeht man mit siesta (wo man auch trinken darf, Wasser und Limonana;-), Saft oder Bier?), sehr früh allererste Sonne ausnutzend, und entsprechend lange im Feld, bis es eben duster wird. Und Buddeln macht Spaß! Graben auch, da hast Du recht!
        Und wenn, je nach Ort und Bedingungen, man die große Hitze doch ertragen muß, dann ist es doch viel eher eine Hitze der Leidenschaft und inbrünstiger Herzen!
        Das „Philosophieren“ kann man dann den Historikern überlassen, aber ein wenig Voranalyse angesichts dem Ding in der Hand schadet nicht, fürwahr.
        Und man glaubt es nicht, es gibt sogar Leute (wenn auch rar unter Menschen), die mit Hingabe und Begeisterung seltsame Schriftzeichen de-codieren, dabei aber wohl weniger an Stammtischen sitzend. Alles zu seiner Zeit. 🙂

        Und mich würde es auch sehr wundern, wenn die ‚Söhne des Windes‘ soviel anders gewesen seien, als zum Beispiel Jebusiter.
        Und wer waren die Chittim, auch im Zusammenhang mit der Stadt?
        Es gibt auch interessante Thesen zu Hapiru, die zum Beispiel in Ägypten ’ne zeitlang den Macker spielten. Ob sie später dem Pharao beim Gebäude Restaurieren halfen?
        Eigentlich heißt es ja, daß sie gingen…
        Früher oder später?
        Aber genetisch macht das den Kohl wohl nicht fett.
        Die Gegend ist ja eine „Menschschmiede“ schlechthin! 😉

        Das alles aber ist dann, wenn nicht unbedingt Philosophie, dann doch Spekulation, denn Indizien -gar Beweise- sind rar.
        Allerdings belegt die Forschung immer öfter den Wahrheitsgehalt der Bibel respektive Tanach, schon durchgehend seit dem 19.Jahrhundert, wo ‚Aufklärung‘ den historischen Gehalt eben jener stark anzweifelte, was sie aber auch zu Forschern machte. Die Feldforschung seit dem hat Stück für Stück den Wahrheitsgehalt von Tanach bestätigt.

        Und so ’ne Scherbe hier ist dann auch „nur“ Teil eines riesigen Puzzles, ein gewichtiges.

        Kein Zweifel, Jerusalem gibt’s schon länger als MäcDonalds!

        Und uns möge es auch noch lange geben! 😀
        Am Yissroel Chay!

        Schabat schalom.

        PS/ …und sehr mysteriös ist doch wohl auch die Ruine Ai?
        Nur so.

  1. Eine 3000 Jahre altes Inschrift in Jerusalem, Inschriften auf Hebräisch, Dumme folgern „Juden sind in Jerusalem
    Besatzer“ und Ich bin Nato
    Oberbefehlshaberin.

    Was für eine Welt.

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