Der Papst und die Juden

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Kein anderer Papst hat so viele Synagogen besucht wie Benedikt XVI. Er hat die jüdisch-katholischen Beziehungen auf präzedenzlose Ebenen gehoben. Das schrieb Ronald Lauder, Präsident des jüdischen Weltkongresses, kurz nach der Rücktrittserklärung des deutschen Papstes. Lauder lobte Ratzinger dafür, den Beziehungen eine „solide theologische Basis gegeben und sie mit Inhalten und Leben gefüllt zu haben“…

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 11. Februar 2013

Josef Ratzinger ist 2005 dem polnischen Papst Karol Wojtyla gefolgt, der zusammen mit Juden in Polen aufgewachsen war, den Holocaust teilweise miterlebt und bei seinem Besuch in Israel im Millenniumsjahr sogar Klassenkameraden und eine Jüdin wieder getroffen hatte, der er als junger Priester das Leben gerettet hat. Auch Benedikt hat Israel besucht und so ein Zeichen zu der Bedeutung des Heiligen Landes und guter Beziehungen mit dem jüdischen Staat gesetzt hat.

Lauder erwähnte, dass Ratzinger Holocaustleugner wie Bischof Richard Williamson nicht geduldet habe.

In den elektronischen Medien Israels war der vorzeitige Rücktritt des Papstes stundenlang der Aufmacher, obgleich die Mehrheit der Israelis jüdisch und nicht christlich ist. In Rundfunk und Fernsehen waren die ersten Kommentare durchweg positiv, obgleich auch auf die großen Probleme hingewiesen worden ist, die Benedikt hinterlasse, darunter Missbrauchs-Skandale und eine zunehmend sekuläre Welt, wogegen die katholische Kirche einen verlorenen Kampf führe. Im Fernsehen wurde hervorgehoben, dass die von Papst Benedikt initiierte Heiligsprechung seines Vorgängers Pius XII die jüdisch-katholischen Beziehungen in eine Krise gestürzt hätten. Pius XII war Papst in der Nazizeit. Bis heute ist umstritten, ob er Juden geholfen habe, wie der Vatikan behauptet, oder widerstandslos und wissentlich die Juden in den Tod schicken ließ. Noch immer sind die kritischen Dokumente in den Vatikan-Archiven den Forschern nicht zugänglich.

Bis heute ist eine Wandtafel im Holocaust-Museum Jad Vaschem zu dem umstrittenen Papst Pius XII ein Streitapfel, der zu diplomatischen Verwicklungen geführt hat. Unter einem Bild von Pius XII inmitten von Fotos aus Auschwitz wird angedeutet, dass die katholische Kirche zu dem Massenmord an den Juden geschwiegen habe.

Extrem unfreundlich reagierte die linksgerichtete Zeitung Haaretz auf den Abgang des Papstes. In ihrer elektronischen Ausgabe titelte sie: „Auf dem erzkonservativen Papst Benedikt XVI lasteten die Sünden seiner Vorgänger“. Weiter schrieb das vormals angesehene israelische Blatt: „Benedikt wurde Opfer von Kritik für eine lange Liste realer und imaginärer Versäumnisse. Aber fast alle stammten noch von seinem populären Vorgänger, dem medialen Superstar Johannes Paul II.“

Unter einem Foto des Papstes an der Jerusalemer Klagemauer zollt die Zeitung dem Papst gleichwohl Respekt, rechtzeitig abgedankt zu haben. Das sei ein Zeichen „für die Integrität Joseph Ratzingers“.

Haaretz erinnerte auch daran, dass Vorgänger Wojtyla den Kommunismus und die Nazis bekämpft habe, während Ratzinger doch Hitlerjunge und Kindersoldat bei der deutschen Luftwaffe gewesen sei.

Heftige Kritik äußerte die Zeitung an der Wiedereinführung der Tridentinen-Messe mitsamt dem Gebet, die „Herzen der Juden zu erleuchten, Jesus als ihren Erlöser anzuerkennen“.

Rabbi David Rosen, der wie kein anderer Israeli den Vatikan und auch Papst Benedikt XVI persönlich kennt, erklärte laut Haaretz: „Er setzte den Weg seines Vorgängers fort, der einen Durchbruch in den Beziehungen zwischen dem Vatikan, dem jüdischen Volk und dem Staat Israel vollbracht hat. Doch (Ratzinger) hatte Probleme mit PR und nicht die Fähigkeit, seinen konservativen Aktionen ein Lächeln aufzusetzen. Das hat seine Papstzeit dramatisch beeinflusst.“

Die konservative Jerusalem Post zitierte unter einem Bild des Papstes, wie er Staatspräsident Schimon Peres küsste, den israelischen Oberrabbiner Jonah Metzger mit den Worten: „In seiner Amtszeit hat es die besten Beziehungen jemals zwischen der Kirche und dem Oberrabbinat gegeben. Wir hoffen, dass dieser Trend weitergeht.“ Weiter zitierte ein Sprecher den Oberrabbiner: „Ihm gebührt viel Anerkennung, weltweit die interreligiösen Verbindungen zwischen Judentum, Christentum und Islam gefördert zu haben.“

(C) Ulrich W. Sahm / haGalil.com

28 Kommentare

  1. Interessant wird es, ob und wie der Seligsprechungsprozess Pius XII. unter Benedikts Nachfolger weitergeht:

    Hier der aktuelle Stand gemäß „Kathpedia“:

    „Seligsprechungsprozess

    Schon sieben Jahre nach seinem Heimgang wurde durch Paul VI. der Seligsprechungsprozess eingeleitet. Im Februar 2008 bekräftigte der inzwischen emeritierte Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal José Saraiva Martins, dass der Seligsprechungsprozeß für Papst Pius XII. nicht ad acta gelegt wurde, sondern fortschreitet. Relator im Seligsprechungsprozess Pius XII. ist der bekannte Historiker Professor P. Peter Gumpel (*1923). Am am 2. März 2006, bei einer Begegnung mit dem römischen Klerus im Vatikan, antwortete Papst Benedikt XVI. auf die Frage eines Priesters: ‚Danke für diese Wortmeldung. Er (Papst Pius XII.) war der Papst meiner Jugend. Wir haben ihn alle verehrt. Wie richtig gesagt wurde, hat er das deutsche Volk sehr geliebt, er hat es auch verteidigt in der großen Katastrophe nach dem Krieg. Und ich muß hinzufügen, dass er zuerst Nuntius in München war, bevor er Nuntius in Berlin wurde, denn Berlin hatte anfangs noch keine päpstliche Vertretung. Er war wirklich nahe bei uns. Mir scheint dies eine Gelegenheit zu sein, allen großen Päpsten des vergangenen Jahrhunderts Dank zu bezeigen.‘

    Am 19. Dezember 2009 hat Papst Benedikt XVI. den heroischen Tugendgrad Pius XII. anerkannt.“

    http://www.kathpedia.com/index.php?title=Pius_XII.#Seligsprechungsprozess

  2. Steckt’s den Benedikt in ein bayerisches Kloster, damit endlich a Ruah is!
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    Theologe Küng sieht Verbleib Ratzingers im Vatikan als Hindernis für mögliche Erneuerung

    … So sieht der Theologe und Papst-Kritiker Hans Küng im Verbleib Benedikts XVI. im Vatikan nach seinem Rücktritt am 28. Februar eine Gefahr für Erneuerungstendenzen in der römischen Kurie. „Die Gefahr ist, dass Joseph Ratzinger in Rom de facto die Rolle eines Schattenpapstes übernimmt“, so Küng. Er würde es lieber sehen, wenn sich Benedikt zum Gebet nach Bayern zurückziehen würde. „Wenn er im Vatikan bleibt, sind Kontakte und Gesprächeunvermeidbar“, sagte Küng im Interview mit der römischen Tageszeitung „La Repubblica“.

    Küng äußerte seine Hoffnung, dass Benedikt im neuen Pontifikat keine Rolle spielen werde. „Ansonsten könnte es zu einer gefährlichen Polarisierung zwischen Anhängern des neuen und des alten Papstes kommen. Dies würde eine einheitliche Regierung der Kirche unmöglich machen“, betonte der Schweizer.

    Küng: Papstrücktritt ab 75

    Der neue Papst sollte seiner Ansicht nach nicht zu alt, aber auch nicht zu jung sein. „Ein langes Pontifikat würde zur Versteinerung der Kirche führen“, meinte Küng. Die Herkunft des neuen Papstes sei nicht wichtig. Essenzieller sei, dass der neue Papst nicht zu „römisch“ werde. „Ratzinger stammte nicht aus Rom, doch letztendlich war er der römischste unter den Römern und in der Kurie“, erklärte der Theologe.

    Nach Küngs Worten sollten auch Päpste die für Bischöfe geltende Regel respektieren, wonach diese ab dem 75. Lebensjahr ihren Rücktritt anbieten sollen. „Jetzt stellen wir fest, wie negativ es ist, wenn ein Papst zu lang oder bis ins hohe Alter im Amt bleibt“, erklärte Küng. (APA, Reuters, 14.2.2013)
    http://derstandard.at/1360681491963/Papst-wird-vor-der-Welt-verborgen-bleiben

  3. Da fällt mir noch was kurzes ein, das was sich da Kirche nennt hat in einem durch die Jahrhunderte verfassten Werk die Begrifflichkeit des Wesens der Christlichkeit in Umgekehrte umgeschrieben. Nehmen wir Böse und Gut. Nach Jesus ist das ganz klar definiert. Aber hier wurde, Gut zu Böse gemacht, und Böse zu Gut. Kann das sein das hier darin irgenwie die Krankeit liegt ? Zu heucheln man wäre gut, ist aber in Warheit böse ? Gehen in die Kirche die Leute, und verkaufen Leopard Panzer ? Dabei heisst es, du sollst nicht töten ? Also das ist doch wirklich ne Krankheit !

    • Zitat Justice: „Also das ist doch wirklich ne Krankheit !“

      Es ist keine Krankheit, es ist die Perversion in Reinkultur.

      Die Religion des Christentums, die seit 2000 Jahren immer wieder Kriege rechtfertigte und bis heute im Namen „Gottes“ in Gefechte und Schlachten hetzt, hat mit ihrem Idol, Jesus Christus und dessen Idealen nicht das Geringste gemeinsam.

      Immer wieder ließen sich brave „Christen“ von ihren Herrschern und geistlichen Oberhäuptern (Päpsten), vorgeblich im Namen des Heilands, zu grausamen und opferreichen Massakern verleiten und haben sie damit auf ewig das Christentum zur blutigsten und furchtbarsten aller Religionen gemacht.

      Keine andere Religion in der Geschichte der Menschheit hat soviel Blut vergosssen wie dieser Wahnsinn unter dem Zeichen des Gekreuzigten. Das Kreuz wurde für die Naiven, Denkfaulen und Beschränkten dieser Welt zum Zeichen des Heils, für jeden Vernünftigen, der die Geschichte nicht ignoriert, wurde es zum Zeichen des absoluten Unheils.

      Keine andere Religion vermochte es durch Vorspiegelung schöner Ideale und anderer Phantastereien Menschen derart zu manipulieren wie das Christentum. Keine andere Religion ließ Menschen mit Eifer und Überzeugung derartige Verbrechen gegen die eigenen Ideale begehen wie dieser furchtbare Wahn.

      Echtes Christentum ist eine Illusion und wird es bleiben, ebenso wie echter Kommunismus. Echtes Christentum hieße, verzeihen, auf Rache verzichten, aus der Vergangenheit endlich lernen, Schluss mit Waffenherstellung und -gebrauch. – Blicken wir jedoch auf christliche Nationen wie etwa unser geliebtes Deutschland, oder die Vereinigten Staaten oder Russland, so sehen wir, dass dort christlich gleichzusetzen ist mit „wehrhaft christlich“. Somit dem Gegenteil von wahrhaft christlich.

      Wahrlich eine perverse Auffassung von Religion.

  4. Das steht aber in Wikipedia anders. Dort wird die Unterstützung, die bis heute forbeseht sehr genau beschrieben. Unter dem Stichwort Klerikalfachismus kann man einen winzigen Ausschnitt nachlesen. Untersützt wurden Franco, Mussolini, sämtlichen südamerikanischen Diktatoren, faschistoide Königshäuser, wie z.B. der eiserne Gustav, Königshäuser in ganz Europa, die dem Faschismus nahestanden. Diese altbekannten Netzwerke sind bis heute aktiv, z.B. bei den Anhängern des verstorbenen schwerkriminellen Diktators Pinochet, was nicht gestern sondern heute zu Massenausschreitungen in Chile führt, wegen des Leugnens der Ermordung und Vergewaltigung von tausenen von Frauen, die zu Tode vergewaltigt wurden im Stadion in Chile, u.s.w. Auch heute äußern sich die Kleriker gegen „soziale und ökologische Netzwerke“, wie sich der Papst und der Vatican eindeutig gegen Bewegungen in Südamerika aussprachen, die sich soziale Gerechtigkeit auf die Schultern schrieben. Das Schlagwort, nur keinen Sozialismus, das ist Satan. Also da sieht man die weltlichkeit der Kirche und auch die Lüge. Denn wenn man das Wort Christlichkeit analysiert, dann werden da genau die Eigenschaften eingefordert, die die Kirche gar nicht hat. Z.B. Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Teilen, Liebe, Toleranz. Die Kirche hat auf „perfideste“ Weise, und spricht das es weltliche Machkleriker waren, ganz langsam die komplette Begrifflichkeit des Christentums ins Gegenteil verkehrt. Da fällt mir dann nur noch Nitsches Satz ein, “ die Kirche ist all das, wogegen Jesus Christus gepredigt hat“. Man kann sagen gerade die Linke, nicht dieses Marxistenzeug (oder vielleicht ist das die bigotte Form davon), also Leute die wirklich links sind, was eigentlich „menschlich“ und „vernünftig“ heissen soll, entsprechen den christlichen Forderungen, während z.B. die CDU, CSU ein totaler Lügner ist, der solche Leute wie Pinochet unterstützte und nicht nur den, sondern ein ganzes Arsenal and Diktatoren und Königen, die Massenmorde und Frauenvergewaltigungen warscheinlich als Kavaliersdelikt sahen.

  5. @Kritisch –

    das unter kirchlicher Ägide fragwürdiges passiert – sicher –

    freilich hat die Kirche keine staatliche Macht und natürlich ist auch das Regime unter Mussolini nicht mit der Kirche und nicht mit dem Papst gleichzusetzen.

    Über die Verquickung von italienischem Staat und Vatikan bin ich nicht im Bilde, und dass unter der Ägide der Kirche auch viel fragwürdiges bishin zu recht unheiligen Allianzen gibt, sehe ich auch so.

    Nicht zu leugnen ist allerdings, dass auf Weisung des Papstes viele Juden in Klöstern versteckt die Nazi-Besatzung überlebten und dass die katholische Kirche von Seiten ihrer Führung und auch in der gelebten Praxis, neben solchen die sich peinlich an den National-Sozialismus andienten, dem National-Sozialismus feindselig gesinnt war – wie auch umgekehrt.

    Was hier statt findet ist fast eine Gleichsetzung – sei es Mussolini/Papst – oder Kirche/Naitonal-Sozialismus.

    Sachlich ist das überhaupt nicht.

    • Und wie war das mit Eichmann und Mengele?

      Warum hat die katholische Kirche diesen beiden Nazis, ebenso wie Hunderten oder sogar Tausenden weiteren deutschen NS-Verbrechern die Flucht nach Südamerika ermöglicht?

      http://de.wikipedia.org/wiki/Rattenlinien
      http://en.wikipedia.org/wiki/Ratlines_%28World_War_II%29

      Wie war das möglich, wenn man, wie Sie sagen, Kirche und Nationalsozialismus trennen sollte?

      War es nicht Pius XII., der die Rattenlinien verantwortete und Montini sein Nachfolger auf dem Thron von Rom, Paul VI., der die Ausführung der Flucht der millionenfachen Mörder organisierte?

      Alles nur aus purer Nächstenliebe und reinster Menschlichkeit geschehen?

      Menschlichkeit mit wem?

      Welche „sachliche“ Ausrede fällt Ihnen nun dazu ein, hm?

  6. Hitlers Einstellung zum Christentum:

    „In seiner ersten Rundfunkansprache an das deutsche Volk als Kanzler, die er am 1. Februar hielt, erklärte Hitler, daß die Mitglieder der neuen Regierung „die Fundamente wahren und verteidigen“ würden, „auf denen die Kraft unserer Nation beruht. Sie wird das Christentum als Basis unserer Moral und die Familie als Keimzelle unseres Volks- und Staatskörpers in ihren festen Schutz nehmen“.

    Hitlers Erklärung gab nicht seine persönlichen Ansichten wieder; sie war rein propagandistischer Natur und sollte eine gute Atmosphäre schaffen.

    Der neue Kanzler hielt es für äußerst wichtig, eine Politik der Nichteinmischung in religiöse Lehren und Institutionen des deutschen Volkes zu betreiben; dies hatte er schon in „Mein Kampf“ betont…

    „Eine deutsche Kirche, ein deutsches Christentum ist Krampf“, soll Hitler nach einem Bericht des Danziger Senatspräsidenten Rauschning Anfang 1933 gesagt haben. „Man ist entweder Christ oder Deutscher. Beides kann man nicht sein.“ Ein nationalsozialistisches Deutschland könne mit der christlichen Mentalität nichts anfangen, die dauernd ein Auge auf das Leben im Jenseits werfe. Solange es solche Menschen gebe, würde der Umerziehungsprozeß langwierig sein. In der Zwischenzeit wollte Hitler die Kirchen tolerieren , denn er glaubte, daß die Treue des Bürgers zum Staat im religiösen Glauben verankert sein müsse…

    Der Strategie Hitlers, sich die Unterstützung des deutschen Katholizismus durch Versprechen und Konzessionen zu sichern, wurde auch dadurch zum Erfolg verholfen, daß die Zentrums-Führer wünschten, in das Kabinett Hitlers aufgenommen zu werden….

    Der Kurs des Zentrums bestand immer noch in der Kampfansage an Marxismus, Liberalismus und Atheismus; außerdem kehrte man den Patriotismus hervor und erkannte das „Gute“ in der nationalsozialistischen Bewegung an.

    …Nicht einmal die Welle des Nazi-Terrors gegen die katholischen Parteizentralen und Zeitungsredaktionen in ganz Deutschland, das Verbot von Versammlungen, die Beschlagnahme von Wahlplakaten und die Massenentlassung von Staatsbeamten mit katholischen Parteibüchern brachten es fertig, den Blick der Zentrumspartei in eine andere Richtung zu lenken, obwohl das Volk immer unruhiger wurde.

    …Der äußere Druck wurde durch die Entlassung sämtlicher katholischer Staatsbeamter verstärkt, die als Mitglieder christlicher Parteien bekannt waren. Hinzu kam das Problem der zahlreichen katholischen Organisationen und vieler Tausende von Männern und Frauen, die bei ihnen beschäftigt waren; man mußte in der neuen Ordnung Arbeitsplätze für sie finden, bevor sich die katholischen Organisationen von selbst oder wegen der täglich stattfindenden Gewaltmaßnahmen auflösten.

    Unter diesen Umständen hatten die Bischöfe wohl Grund zu fürchten, daß die katholische Front abbröckeln werde. Darum meinten sie, ihren Standpunkt gegenüber den Nationalsozialisten überprüfen zu müssen.

    (und wie war es vor Hitlers Machtergreifung – nach welcher sich die Kirche in einem Zustand zwischen Anbiederung, vorsichtigem Taktieren und teilweise auch im Widerstand befand?)

    Als erster schlug Kardinal Bertram von Breslau Alarm. In Breslau waren die NS-Wählerstimmen zwischen 1928 und 1930 von ein auf 24,2 Prozent angestiegen.

    In einer weitverbreiteten, Ende 1930 publizierten Erklärung warnte Bertram die Gläubigen vor der Zweideutigkeit des Begriffes „positives Christentum“: Er habe „für uns Katholiken keine befriedigende Bedeutung; denn jeder denkt sich darunter, was ihm beliebt“.

    Ein fanatischer Nationalismus, so Bertram, müsse unvermeidlich zu gegenseitigem Haß führen und zu einer Art Anbetung des Begriffes „Rasse“. „Es handelt sich da nicht mehr um rein politische Fragen, sondern um ein religiöses Wahngebilde, das mit aller Festigkeit bekämpft werden muß.

    In Erwiderung einer Anfrage setzte der Generalvikar der Diözese Mainz, Dr. Mayer, das Büro der Gauleitung in Offenbach davon in Kenntnis, daß es Katholiken nicht gestattet sei, Mitglied der NSDAP zu werden.

    Anlaß zu dieser Anfrage gab eine Predigt von Pfarrer Weber, dem Gemeindepfarrer des Dorfes Kirschhausen. In der Predigt hatte er seinen Pfarrkindern bedeutet, es sei ihnen verboten, der NSDAP beizutreten; Mitglieder der Partei dürften als Gruppe nicht an Beerdigungen oder anderen kirchlichen Amtshandlungen teilnehmen, und ein Katholik, der sich zu den Lehren der Partei bekenne, könne nicht zu den Sakramenten zugelassen werden.

    Der Generalvikar bestätigte, daß Pfarrer Weber nach den Weisungen des Generalvikariats gehandelt habe: „Wir mußten diese Anweisungen geben, da das Programm der NSDAP Sätze enthält, die sich mit katholischen Lehren und Grundsätzen nicht vereinigen lassen. Namentlich ist es der § 24 des Programms, den kein Katholik annehmen kann, ohne seinen Glauben zu verleugnen….“

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46169486.html

  7. Es liegt mir fern irgendwas schön zu reden – aber die Quellen die ich anführe sind sehr seriös, glaubwürdig, es sind jüdische Historiker, die vieles davon auf jüdischen Quellen belegen.

    Es ist wichtig zu differenzieren – das heißt auch das Gute nicht leugnen – das ist so als ob man dem Bösen zuarbeitet.

    „Im Gegensatz zu Polen mussten „Judenretter“ im Deutschen Reich nicht mit einer Todesstrafe rechnen. Aber schon die Haft in einem Konzentrationslager war mit unabsehbaren Folgen für Gesundheit und Leben verbunden. Die darüber hinaus zu erwartende Strafe blieb unberechenbar, dadurch wurde das „subjektive Gefühl der Angst in einer Atmosphäre totaler Rechtsunsicherheit“ vermittelt[13] , das eine abschreckende Wirkung besaß.“

    http://de.wikipedia.org/wiki/Judenretter

    Und genauso wie sich auch Kirchenleute leider dem NaziRegime andienten gab es genauso kirchliche Opposition gegen die Nazis.

    Tatsache ist, Papst Pius kann man eine antijüdische Haltung überhaupt nicht vorwerfen.

    „Sechs Holocaustüberlebende und ein «Gerechter der Völker», der Juden unter Einsatz seines Lebens gerettet hat, werden am Montagnachmittag in der Jerusalemer Gedenkstätte Jad Vaschem dem Papst die Hand schütteln….

    ..Jad Vaschem schreibt in einem vorbereiteten Lebenslauf über Landsberg, dass er in einem polnischen Kloster versteckt wurde, während seine Mutter mit falschen Papieren den Holocaust überlebt habe. Dan war drei Jahre alt, als Nazis in das St. Elisabeth-Kloster kamen, um nach versteckten jüdischen Kindern zu suchen. Die Oberin, Mutter Getrude Marciniak, trug einen langen Rock. Den Dreijährigen zwischen ihren Beinen festhaltend, damit er nicht umstürze, ging sie in der Klosterküche auf und ab und erklärte den Soldaten mit eisernen Nerven, dass es keine versteckten Juden im Kloster gebe…

    http://www.j-zeit.de/archiv/artikel.1829.html

    „…Lesen Sie hier die bisher unveröffentlichte Chronik des Klosters „Santi Quattro Coronati“ aus der Zeit der Nazi-Besatzung in Rom: der Befehl von Pius XII., den Verfolgten die Klosterpforten zu öffnen, die Namen der versteckten Juden, der Klosteralltag jener schrecklichen Jahre. ..

    „Unser Zeugnis soll ein Zeugnis über Pius XII. sein. In aller Demut. Die Schriften über die vermeintliche Gleichgültigkeit des Papstes und sein angebliches ‚Schweigen‘ zu den Juden in der Zeit des Nationalsozialismus bedauern wir zutiefst. Deshalb ist es uns auch ein Anliegen, die Öffentlichkeit über das zu informieren, was sich vor mehr als sechzig Jahren hier bei uns ereignet hat.“

    Die Augustinerinnen dieses Klosters ermöglichten uns damit einen Einblick in jenen von der Welt abgetrennten Mikrokosmos, der von Papst Pius XII. so plötzlich aufgefordert wurde, seine Pforten zu öffnen, sich vom Schicksal so vieler Menschen, die sich in Todesgefahr befanden, mitreißen zu lassen.
    „Als ich 1977 hierher kam, lernte ich Sr. Emilia Umeblo kennen,“ berichtet die Mutter Oberin von „Santi Quattro“. „Zur Zeit der Besatzung war sie im ‚Außendienst‘, hatte also aus praktischen Gründen die Erlaubnis, die Klausur zu verlassen. Sie erzählte mir oft von dieser schweren Zeit, von den logistisch-organisatorischen Aspekten, die berücksichtigt werden mußten, wenn man die flüchtigen Juden, den ein oder anderen Antifaschisten beherbergen wollte. Sr. Emilia stand auch in ständigem Kontakt zu Antonello Tromabadori, Leader der kommunistischen Partei und Leiter der bewaffneten Partisanengruppen von Rom, wie auch zu vielen anderen Gegnern des Nazismus…

    „Ab dem Monat November müssen wir uns auf einen vollkommen unerwarteten Dienst der Nächstenliebe vorbereiten,“ schreibt die unbekannte Chronistin Ende 1943. „Der Heilige Vater will seine Kinder retten, auch die Juden. Es ist sein Wunsch, daß die Klöster diesen Verfolgten Gastfreundschaft gewähren, und auch die Klausurklöster haben dem Wunsch des Heiligen Vaters Folge zu leisten.“ Dann folgen die Namen der „Beherbergten“: Viterbo, Sermoneta, Ravenna, De Benedetti, Caracciolo, Talarico… „Allen hier aufgeführten Personen gab man nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch Verpflegung, was in diesen schlechten Zeiten fast schon an ein Wunder grenzte“; „alles war rationiert. Doch die Vorsehung hat uns nie im Stich gelassen… In der Fastenzeit kamen auch die Juden, um den Predigten zu lauschen…

    Daß das römische Kloster zu dem weit gespannten Netz katholischer Einrichtungen gehörte, die Juden und politisch Verfolgte beherbergten, war bekannt: es wird auch im Elenco delle case religiose a Roma che ospitarono ebrei [Liste der römischen Ordenshäuser, die Juden aufnahmen] aufgeführt; und zwar in der Sektion über die italienischen Juden unter dem Faschismus, Storia degli ebrei italiani sotto il fascismo von Renzo De Felice (Erstauflage 1961, Verlag Einaudi, Turin 2 1993, SS. 628-632). Dort steht zu lesen, daß die „Augustinerinnen des Klosters Santi Quattro Incoronati“ 17 Juden aufgenommen hatten. Die Liste, die 1961 ein für Civiltà Cattolica von Pater Robert Leiber geschriebener Artikel wiederaufgreift, war eines der aufschlussreichsten und wichtigsten Dokumente für alle nachfolgenden Studien zu diesem Thema. Und ist es heute noch. ..

    …Sowohl die Studien der letzten Zeit als auch jene, die seit mehr als vierzig Jahren versuchen, die Rolle zu ergründen, die die Katholiken bei der Rettung verfolgter Juden spielten, werfen eine Frage auf: war diese Gastfreundschaft spontan, oder war sie auf Order der Kirchenleitung erfolgt? Die Antwort war immer mehr oder weniger dieselbe, nämlich die, daß diese Hilfe, die die Kirche von Rom den Verfolgten, vor allem den Juden, leistete, spontan war, nicht von vornherein von der Kirchenleitung beschlossen war, von dieser aber befürwortet und sowohl moralisch als auch konkret unterstützt wurde…

    „Um die von der Klausur auferlegten Beschränkungen umgehen zu können, war eine Weisung von oben notwendig.“ Und fährt fort: „Über den Gedanken, daß es ein diesbezügliches vatikanisches Dokument gegeben haben könnte, konnten jedoch alle nur lächeln. Wer würde schon selbst den Beweis dafür liefern, an einer verbotenen, geheimen Aktivität beteiligt gewesen zu sein? Und doch waren alle Beteiligten überzeugt davon, daß der Wille des Papstes den verfolgten Juden die Tore geöffnet hatte.“ Dasselbe Urteil war schon von dem jüdisch stämmigen Journalisten Enzo Forcella in einem Buch von 1999 abgegeben worden: „Es versteht sich von selbst, daß die Zustimmung zum Asyl nur mündlich gegeben worden war. Während der gesamten Besatzungszeit hielten sich die Ordenshäuser streng an ihre alte Regel: es ist immer besser, anzudeuten als offen auszusprechen, und wenn etwas doch gesagt werden muß, sollte man vermeiden, schriftliche Spuren davon zu hinterlassen. In jedem Fall aber sei auf eventuelle Bezichtigungen zu antworten, daß es sich um die persönliche Initiative einzelner Priester gehandelt hätte; Initiativen, die ohne Wissen der Autoritäten ergriffen worden waren“ (La Resistenza in convento, Verlag Einaudi, Turin 1999, S. 61). …

    Die Seiten der Chronik der Augustinerinnen, die 30Tage hier veröffentlicht, sprechen Bände. „Man muß sie nur lesen, da gibt es nicht viel anzufügen: unsere Mitschwestern erhielten vom Hl. Stuhl nicht die vage Aufforderung, Bedürftigen die Klosterpforten zu öffnen, sondern einen Befehl,“ bekräftigt Sr. Rita Mancini. „Den peremptorischen Befehl des Papstes, die Juden und all jene aufzunehmen, die von den Nazis verfolgt wurden und in Lebensgefahr waren. Mit ihnen sollte alles geteilt werden, damit sie sich wie zu Hause fühlen konnten. Wenn das Gleichgültigkeit sein soll…“…

    http://www.30giorni.it/articoli_id_11135_l5.htm

    Der frühere SS-Kommandeur von Rom hat Papst Pius XII. im Mai 1944 vor Entführungsplänen Adolf Hitlers gewarnt. Laut Karl Wolff sollte der Papst dafür bestraft werden, dass die Kirche Juden in Klöstern versteckte habe.

    Hitler wollte italienischen Presseberichten zufolge 1943 Papst Pius XII. aus dem Vatikan entführen und nach Deutschland deportieren lassen. Einen entsprechenden Befehl habe Hitler an den damaligen SS-General Karl Friedrich Otto Wolff in Rom gegeben, der sich jedoch geweigert und Pius von der Gefahr gewarnt habe. Dies berichtete die römische Zeitung „La Repubblica“ am Sonntag unter Berufung auf schriftliche Aussagen des SS-Generals im Jahr 1972 gegenüber dem Vatikan. Berichte über derartige Entführungspläne waren bereits im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess aufgetaucht…..“

    http://www.stern.de/politik/geschichte/zweiter-weltkrieg-wie-der-fuehrer-den-papst-entfuehren-wollte-535234.html

    Außerdem sollten Sie sich alle mal zu Gemüte führen, dass nicht ICH historische Schönfärberei betreibe, sondern in meinen vorherigen Beiträgen jüdische Historiker zitierte.

    Ich denke Sie wollen einfach an einem zementierten Vorurteil festhalten und das ist in gewisser Hinsicht so, als ob sie dem Geist des National-Sozialismus zuarbeiten, wenn sie jene verunglimpfen, die sich massiv für Juden einsetzten und das nicht selten unter Lebensgefahr.

    Dass sie in so einer großen Institution zumal im Deutschen Reich auch unrühmliche andere Beispiele finden ist klar – aber tatsächlich kann man dem Papst gar keine Vorwürfe machen.

    Hitler war ganz klar kirchenfeindlich und nach den Synagogen wären dann die Kirchen dran gewesen. Man kann es dem Papst nicht verdenken, dass er das in seinem Verhalten mit in Betracht ziehen musste und vorsichtig agierte – allerdings hat er sehr entschieden sehr viel getan um dazu beizutragen Widerständler und Juden vor den Nazis zu retten.

    Dass diese Situation für Katholiken und die Kirche auch gefährlich war kann man nicht leugnen, dass sie taktierte – ja sicher – ob man es besser hätte machen können? – das ist später schwer zu beurteilen, schon gar nicht ohne umfassende Kenntnis aller Umstände – aber urteilen lässt es sich ja schnell und leicht.

    Man sollte aber doch mit solchen Urteilen vorsichtig sein, wenn sehr deutlich wird, dass sie sich so in ihrer angeblichen Eindeutigkeit nicht halten lassen.

    Ich finde das extrem verwerflich das zu ignorieren.

    Hätte der Papst sehr laut und unverblümt gegen die Nazis gesprochen, was wäre denn die Folge gewesen?

    Wahrscheinlich wären die Nazis noch sehr viel agressiver gegen die Klöster zur Auffindung der dort versteckten Juden vorgegangen.

    Seit einigen Tagen kann im Buchladen von Yad Vashem, der bedeutendsten Shoah-Gedenkstätte, die an die Verfolgung und die Ermordung von Juden durch das nationalsozialistische Regime erinnert, das Buch Pius XII and the Holocaust. Current state of research erworben werden. Der Tagungsband wurde von David Bankier, Dan Michman und Iael Nidam Orvieto herausgegeben. Er ist zur Gänze Papst Pius XII. und dessen Verhalten während der Judenverfolgung gewidmet.

    Über 270 Ordenhäuser in Rom haben Juden versteckt – Dokumente vorgelegt

    Der Vatikanist Andrea Tornielli weist in diesem Zusammenhang auch auf die Forschungsergebnisse der Workshop-Teilnehmerin und katholischen Ordensfrau Grazia Loparco hin, die an einer Sammlung von Dokumenten und Aussagen von Zeitzeugen über die katholischen Einrichtungen in Italien arbeitet, die verfolgten Juden halfen, ihnen die Tore öffneten und sie versteckten.

    Allein in der Stadt Rom haben gesichert mehr als 200 weibliche und mindestens 70 männliche Ordenshäuser Juden versteckt, so Loparco. Es sei anzunehmen, daß es noch mehr waren, aber nicht überall gesicherte Quellen erhalten blieben. Die militärisch-politische Lage in der besetzten Stadt habe es vielen klug erscheinen lassen, aus Sicherheitsgründen möglichst keine Spuren zu hinterlassen, so die Ordensfrau.
    Umfangreiche Hilfsaktion für Juden Roms ohne Anstoß durch Pius XII. nicht vorstellbar

    Viel wurde darüber disktutiert, welchen Einfluß Papst Pius XII. auf die Entscheidung dieser Klöster hatte, den Juden zu helfen. Aus dem Zusammenhang erscheint es jedoch offenkundig, so die sich bahnbrechende Meinung der Historiker, daß eine so breitangelegte klandestine Hilfsaktion und vor allem ein im Osservatore Romano vom 25./26. Oktober 1943, unmittelbar nach der Razzia im römischen Ghetto veröffentlichter Artikel, nicht ohne die Unterstützung des Papstes möglich waren…..“

    http://www.katholisches.info/2013/01/11/warum-yad-vashem-den-text-zu-pius-xii-korrigierte-tagungsband-veroffentlicht/

    „Hitler tobte, sein Propagandaminister Goebbels sprach von einer Kampfansage des Papstes. Heute aber kritisieren Historiker, dass die kirchliche Verurteilung der Nazi-Verbrechen schärfer hätte ausfallen müssen: Am Palmsonntag 1937 verlasen Pfarrer in ganz Deutschland die Papst-Enzyklika „Mit brennender Sorge“. In dem von Pius XI. am 14. März unterzeichneten Lehrschreiben hörten die Deutschen erstmals eine klare kirchliche Absage an das Nazi-Regime.

    (Eine Enzyklika (aus dem Griechischen, kyklos = Kreis) ist ein päpstliches Lehrschreiben für die gesamte katholische Kirche.)

    Zuvor war es der Kirche in einer beachtlichen Geheimaktion gelungen, das Dokument nach Deutschland zu bringen, hunderttausendfach zu kopieren und landesweit zu verteilen. Die Gestapo war überrascht und erfuhr erst in letzter Minute von der Enzyklika; für einen Polizeieinsatz war es da schon zu spät. Stattdessen begann nach der Verlesung von den Kanzeln eine neue Welle von Prozessen gegen Priester. Zahlreiche an der Vervielfältigung beteiligte Druckereien wurden geschlossen.

    Mit Verboten von Berufsverbänden, Einschränkungen für Schulen und Orden waren die Nazis gegen die Kirche in die Offensive gegangen. Und im deutschen Episkopat gab es keine einhellige Meinung, wie man reagieren solle. Viele Kirchenführer fürchteten, dass alle 1933 im Reichskonkordat zugesicherten Garantien für die Kirche fallen könnten.

    Auch Pius XI. verfolgte zunächst einen Besänftigungskurs. „Mit brennender Sorge“ wurde dann aber deutlich: Der Papst warnte, die Nationalsozialisten betrieben mit Begriffen wie Volk, Rasse oder Staat einen „Götzenkult“. Ebenso verurteilte er die Irrlehre von einem „nationalen Gott“ oder einer „nationalen Religion“. Diese Aussagen erregten im In- und Ausland Aufsehen….“

    http://www.katholisch.de/de/katholisch/themen/dossiers_1/nationalsozialismus/gegen_den__vernichtungskampf_.php

    Ich muss dazu sagen, dass ich nicht katholisch bin und auch den Schatten der katholischen Kirche sehe – Ungerechtigkeit allerdings regt mich auf und die Ignoranz und die Gehässigkeit mit der man penetrant die zahlreichen Zeugnisse von aktivem Schutz für Juden durch die Kirche, die damals selbst bedroht war, ignoriert finde ich einfach dumm und entspringt offensichtlich einem tiefen Bedrüfnis nach Gehässigkeit gegen dieselbe.

  8. Benedikt XVI., Pius XII. und die ungesühnten Verbrechen in Äthiopien:

    „During the Italian war on Ethiopia 1936-1941, Italy carried out a systematic mass extermination campaign in Ethiopia with poison gas sprayed from airplanes and other horrific atrocities that claimed the lives of no less than 1,000,000 Ethiopian men, women and children, including 30,000 massacred in only three days in Addis Ababa as well as the reprisal killings of the entire monastic community at the historic Debre Libanos Monastery. In addition, 2,000 churches and 525,000 homes were destroyed by the Italian fascists.“
    http://ethiopiantimes.wordpress.com/category/vetican/

    siehe auch:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Italienische_Kriegsverbrechen_in_Afrika
    http://ethiopianamericanforum.com/index.php?view=article&id=439:press-release&tmpl=component&print=1&page=
    https://muse.jhu.edu/journals/northeast_african_studies/v006/6.1pankhurst.html

    • Im Libanon haben die Katholiken den Fuss ordentlich drin. Vom Libanon nach Jerusalem ist es nur noch ein Schritt. Man kann es sehen wie man es will, es ist ein Kampf um die Vorherrschaft in Jerusalem.

      Die Jesuiten wurden gegründet um die Protestanten auszulöschen und die Malteser wurden gegründet, um die Herrschaft Jerusalems zu bekommen.

      Wenn Israel es macht, dass sie gegen den Iran in den Krieg ziehen, wie das auch sein soll – ich kann es mir nicht vorstellen- dann ist es nur noch ein Schritt, dass die Romkirche aus der Zweigstelle in Jerusalem eine Hauptstelle ihrer Weltmacht haben.

    • Es steht auch in den Propheten so, dass wenn der Feind vor die Tore Jerusalems steht, dann wird Gottes Gnade fallen und der Zorn Gottes kommt. Die Bibel nennt ihn Gog, der König der Heiden.

      Hesekiel 38:16
      und wirst heraufziehen über mein Volk Israel wie eine Wolke, das Land zu bedecken. Solches wird ZUR LETZTEN ZEIT geschehen. Ich will dich aber darum in mein Land kommen lassen, auf daß die Heiden mich erkennen, wie ich an dir, o Gog, geheiligt werde vor ihren Augen.

      Hesekiel 38:18
      Und es wird geschehen zu der Zeit, wann Gog kommen wird über das Land Israel, spricht der HERR HERR, wird heraufziehen mein Zorn in meinem Grimm….

      Der mit der dreifachen Krone wird Jerusalem einnehmen in einer Zeit wo Israel Frieden haben wird. Er hat die Krone der Erde, er hat die Krone der Unterwelt und die Krone des Himmels.

      Also gehört ihm alles. UNsere Seelen, unser Leben, alle Güter und alles Land.

      Es gibt überall Teufelsanbeter auf der ganzen Welt, aber das hier ist der Thron Satans. Es gibt keine zweite Kirche, nicht einmal die in San Francisco, wo die sich dreist erschleichen einen universalen Thron.

      Lest auf jeden Fall den Hesekiel oder wie der auf Hebräisch heißt und werdet euch bewußt in was wir da kommen.

      Es steht geschrieben: Das wird in einer Zeit sein wo Israel Frieden haben wird.

      UNd ich sage euch, dass wenn ihr wirklich Frieden haben wollt, dann ist das eine Kleinigkeit für G´tt. Ich habe mit dem Islam keine Probleme, wieso sollt ihr welche haben????

      Ich will dass es euch gut geht, aber es reicht nicht bei euch die Erkenntnis, dass ihr seht und euch so ausrichtet.

      Der Status Jerusalems ist ein wichtiger Status und ihr müsst diesen Status überarbeiten, dass sich erfüllen kann, dass alle Völker dort eine Heimat finden.

      Ihr könnt gerne Krieg führen, aber wenn ihr es nicht schafft, dann müssen wir eingreifen und dann wird es Frieden geben. Niemals würde ich Land haben wollen durch Krieg. Nicht einmal die Verteidigung von Land. Denn es steht geschrieben, wenn sie uns angreifen, dann werden sie den Boden düngen. Es bleibt nur noch Israel übrig und Israel ist definiert aus allen Völkern gesammelt, Juden und Heiden. In der einen Lehre und Wahrheit, die Gott liebt und Heil auf alle Menschen bringt, keine Waffen trägt und den Traum der Menschheit lebt, dass sie unbesiegbar sind durch Versiegelung.

      Lest die ganzen Propheten durch ob da geschrieben steht, dass Israel jemals ein Thron Gottes wird durch Militär.

      Im Nahen Osten wird es kein Glück und keinen Frieden geben ohne Israel, aber sicher nicht durch ein Israel, dass nix wissen was die Erkenntnis ist.

      Der Kampf zwischen Licht und Finsternis ist immer ein Kampf zwischen Wahrheit und Lüge und ein Kampf auf Leben und Tod.

      Israel kann sich aussuchen ob sie Krieg oder Frieden habe wollen, aber der Islam kann es sich nicht mehr aussuchen. Die gehen 100% in den Krieg.

      Ich sage euch, dass Israel die einzige Garantie für den Frieden ist. Bis heute will das niemand hören. Es ist aber so.

      Schon alleine an den Waffen, wenn man keine Schrifterkenntnis hat, schon an denen kann man ablesen, dass die Zeit Kriege zu führen vorbei ist. Denn man kann nicht einerseits den Sabbat in Gedenken an die Schöpfung heiligen und auf der anderen Seite einen Krieg führen, der die Schöpfung niederklatscht. Das ist ja pervertierter Glauben.

      Wenn man einen Glauben hat, wo es einen Gott gibt, der eingreift, dann ist der Glauben nichts wert. Dann hat man entweder einen falschen Glauben oder man hat den Draht zum Himmel nicht oder man ist schwerhörig.

      Wie kann man vom auserwählten Volk sprechen und dann auf Nuklear sitzen, um zu überleben?

      Es ist ein sensibles Thema. Aber: Mose hat recht! Wer Israel nicht in Ruhe lässt seinen Gott anzubeten, der wird geplagt werden vor allen Augen wie es in Ägypten war.

      UNd heute ist es ja intensiver. Heute ist nicht nur die Erstgeburt dran, sondern es wird keine Nachkommen mehr geben.

      Die Menschheit wird ja zunehmend unfruchtbarer.

      Der Iran ist zur Zeit in einer Umbruchphase. Das Parlament hat die Nase voll vom Achmadineschad und ein beachtlicher Teil will ihn anklagen.

      Die Opposition wäre jetzt die Gelegenheit die Situation zu entschärfen und das Windrad in eine andere Richtung einzurichten.

      Noch ist nichts verloren. Aber alleine schafft ihr das nicht.

  9. Pius XII., nicht nur höchst umstritten wg. seiner Haltung gegenüber den Judenverfolgungen durch Deutsche, sondern auch bezüglich italienischer Verbrechen in Afrika:

    „…in his role as a Pontiff, Pope Pius XII played a key role in the formulation and application of a Vatican policy that supported the Fascists who perpetrated an ‚unimaginable crime‘ against humanity in Ethiopia…“
    http://addisvoice.com/article/why_is_the_vatican_adding_insult.htm

  10. Cherry schreibt: „Hitler ist nie exkomuniziert worden.“

    Hitler nicht, jedoch ein katholischer Geistlicher wurde exkommuniziert, weil er die Wahrheit sagte:

    http://www.judenundbayern.de/01judenineuropa.html

    Zitat Cherry „Wer echt ist, den verfolgt die römische Kirche.“

    Diese Erfahrung haben Hunderttausende machen müssen: Juden, Freimaurer, Freidenker, „Hexen“, Aufklärer, Illuminaten, Wissenschaftler, Publizisten, Menschen aus Fleisch und Blut.

    Nur ein Beispiel:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Galileo_Galilei#Galileo_und_die_Kirche

    Wer die kath. Kirche dennoch verteidigt, belegt, dass er ein Ignorant ist. Das vorgeblich „Gute“, das diese Kirche getan haben soll, steht in keinem Verhältnis zu deren Verbrechen, die Millionen das Leben gekostet haben.

  11. Hunderte Generationen von Juden sind in der ganzen christ­lichen Welt für ein Verbrechen bestraft worden, dass weder sie noch ihre Vorfahren begangen haben, obwohl es reine Wahrheit ist, dass ihre Vorfahren keinen Anteil daran hatten, sondern alles Menschen­mögliche unternahmen, um Jesus, den sie von Herzen liebten und als einen der Ihren verehrten, vor seinem tragischen Ende durch die Hände der römischen Unterdrücker zu bewahren. Wenn man überhaupt einen Funken an Trost für diese Perversion der Gerech­tigkeit finden kann, dann in den Worten Jesu selbst: »Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinet­willen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen. Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden« (Mt 5, 10-12).

  12. Hitler ist nie exkomuniziert worden.

    Dr. Martin Luther brauchte dazu nur paar Wochen nach seinen 95 Thesen!

    Wer echt ist, den verfolgt die römische Kirche. Es geht hier um Macht und nicht um die Liebe zu Gott.

    Typisch Sekte.

  13. „Pinchas E. Lapide: Rom und die Juden
    Was geschah im Vatikan?
    Lothar Groppe SJ.

    Dieses Buch des bekannten jüdischen Theologen und Historikers Pinchas E. Lapide konnte nach langer Pause in einer zweiten Auflage erscheinen und vermag die gezielten Verleumdungen Pius’ XII. durch Hochhuths „Stellvertreter“ und dessen Epigonen durch überzeugende Fakten zu entkräften

    ..Während Hochhuth keinen Zugang zu den Archiven des Vatikans erhielt und dafür seiner ausschweifenden Phantasie die Zügel schießen ließ, stützt sich Lapide neben den kirchlichen Dokumenten vorwiegend auf jüdische Archive, die gewiß nicht im Verdacht stehen, pro-katholisch eingestellt zu sein…

    ..Einige selbsternannte Sittenrichter unserer Tage sollten überdenken, was Lapide schreibt: „Insgesamt war Italien das Land der Achse, wo die katholische Kirche – abgesehen vom Papst – die geringste Zahl an öffentlichen Protesten erhob, aber den verfolgten Juden schweigend die wirksamste Hilfe erwies.“ Dagegen hat der katholische Klerus der Niederlande lauter und häufiger protestiert als die Hierarchie aller anderen von den Nazis besetzten Ländern. Aber aus keinem anderen Land wurden soviele Juden – nämlich 79 Prozent – in die Todeslager deportiert ..

    „Die katholische Kirche ermöglichte unter dem Pontifikat von Pius XII. die Rettung von mindestens 700.000, wahrscheinlich aber sogar von 860.000 Juden vor dem sicheren Tod unter den Händen des Nationalsozialismus … Diese Zahlen … übersteigen bei weitem die der von allen anderen Kirchen, religiösen Einrichtungenund Hilforganisationen zusammengenommen. Obendrein stehen sie in auffallendem Kontrast zu dem unverzeihlichen Zögern und heuchlerischem Lippendienst von Organisationen außerhalb von Hitlers Einfluß, die zweifellos über weit größere Möglichkeiten verfügten, Juden zu retten, solange noch dazu Zeit war: das Internationale Rote Kreuz und die westlichen Demokratien“ …“

    The Jewish Chronicle urteilte über Lapides Werk: „Lapides Beweisführung zu dieser Rechnung erscheint mir schlüssig … Hätten denn Papst Pius XII. und seine Kirche überhaupt mehr tun können?“ Und in einer Rezension von Radio Lille hieß es: „‘Rom und die Juden’ sollte gelesen und verbreitet werden. Es ist das Werk eines aufrechten Mannes, das Werk eines Historikers und ein Buch, das Ignoranz, Mißtrauen und Rassenhaß langsam verdrängen könnte. Das brauchen wir vielleicht mehr denn je.“.

    http://www.jf-archiv.de/archiv98/358aa13.htm

  14. http://de.wikipedia.org/wiki/Alberto_Vassallo_di_Torregrossa

    (Erzbischof der römisch-katholischen Kirche)

    Torregrossa zu Hilter: „Ich habe Sie lange nicht verstanden. Ich habe mich aber lange darum bemüht. Heute verstehe ich Sie.“
    – Alberto Vassallo di Torregrossa zu Adolf Hitler bei der Grundsteinlegung des Hauses der Kunst am 15. Oktober 1933

    [1]Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda nutzte seine Deutungshoheit aus Medienmacht und veröffentlichte zur Reichstagswahl November 1933 mit der Abstimmung zum Austritt aus dem Völkerbund ein Plakat mit einer Fotografie von di Torregrossa mit Hitler und ergänzte »Auch jeder deutsche Katholik versteht heute Adolf Hitler und stimmt am 12. November mit ja.«[2]

    Dieses Foto befindet sich tatsächlich in einem Geschichtsbuch, das den Nuntius Torregrossa freudestrahlend mit Hitler und Co. inmitten eines Fahnenmeeres zeigt.

  15. Papst Pius Rolle war jedenfalls weitaus positiver als oft behauptet.

    „…Daraufhin entschied Pius XII. erstmals, persönlich deutlicher Stellung zu beziehen anstatt über seine Nuntien zu agieren. In seiner Weihnachtsansprache vom 24. Dezember 1942 bekundete er seine Sorge um die

    „Hunderttausende, die ohne eigenes Verschulden, bisweilen nur aufgrund ihrer Nationalität oder Rasse dem Tod oder fortschreitender Vernichtung preisgegeben sind“

    Gegenüber den Kardinälen erwähnte Pius am 2. Juni 1943 die

    „Bitten derjenigen, die sich mit angsterfülltem Herzen flehend an Uns wenden. Es sind dies diejenigen, die wegen ihrer Nationalität oder wegen ihrer Rasse von größerem Unheil und schwereren Schmerzen gequält werden und die auch ohne eigene Schuld bisweilen Einschränkungen unterworfen sind, die ihre Ausrottung bedeuten.“[54]

    Die westliche Presse, allen voran die New York Times,[55] verfolgte aufmerksam die Stellungnahmen des Heiligen Stuhls. Die New York Times berichtete 1940 von einer Audienz des deutschen Außenministers Joachim von Ribbentrop, nach der der Außenminister dem Papst vorwarf, auf der Seite der Alliierten zu stehen, und dass Pius XII. mit einer Liste von nationalsozialistischen Grausamkeiten geantwortet haben soll:

    „In den flammenden Worten, mit denen sich der Papst an Herrn von Ribbentrop richtete, verteidigte der Heilige Vater die Juden in Deutschland und Polen.“

    Auf seine Weihnachtsansprache 1941 reagierte die New York Times:

    „Die Stimme von Pius XII. ist eine einsame Stimme im Schweigen und in der Dunkelheit, welche Europa an dieser Weihnacht umfangen. Er ist so ziemlich der einzige Regierende auf dem europäischen Kontinent, der es überhaupt wagt, seine Stimme zu erheben. […] Indem er eine »wirklich neue Ordnung« forderte, stellte sich der Papst dem Hitlerismus in die Quere. Er ließ keinen Zweifel daran, dass die Ziele der Nazis mit seiner Auffassung vom Frieden Christi unvereinbar sind.“…..“

    Ebenso schrieb die New York Times Weihnachten 1942:

    „In dieser Weihnacht ist er [der Papst] mehr denn je die einsame aufbegehrende Stimme im Schweigen eines Kontinents… Papst Pius drückt sich so leidenschaftlich aus wie jeder Regierende an unserer Seite, indem er ausführt, dass diejenigen, die an einer neuen Weltordnung bauen wollen, für die freie Wahl einer Regierung und der Religion eintreten müssten. Sie müssten sich dagegen wehren, dass der Staat aus Individuen eine Herde mache, über die er dann verfüge wie über leblose Dinge.“

    Auch in seiner Korrespondenz mit den deutschen Bischöfen machte Pius XII. deutlich, dass er davon ausging, eine verständliche Botschaft verkündet zu haben:

    „Zu dem, was im deutschen Machtraum zurzeit gegen die Nichtarier vor sich geht, haben Wir in Unserer Weihnachtsbotschaft ein Wort gesagt. Es war kurz, wurde aber gut verstanden.

    Auch die Nationalsozialisten hatten seine Weihnachtsansprache verfolgt und sie in ihrem Sinne interpretiert. Der Deutsche Sicherheitsdienst kommentierte die Weihnachtsansprache 1942 folgendermaßen:

    „… eine einzige Attacke gegen alles, für das wir einstehen. Der Papst sagt, dass Gott alle Völker und Rassen gleichwertig ansieht. Hier spricht er deutlich zugunsten der Juden… Er beschuldigt das deutsche Volk, Ungerechtigkeiten gegenüber den Juden zu begehen, und macht sich zum Sprecher der jüdischen Kriegsverbrecher.“

    Außenminister von Ribbentrop befahl daraufhin dem Gesandten beim Vatikan, Diego von Bergen, dem Vatikan als Reaktion auf die Weihnachtsansprache 1942 mit Vergeltungsmaßnahmen zu drohen.

    Am 21. Juni 1943 entsandte Pius seinen Nuntius in Berlin, Cesare Orsenigo, zu Hitler. Dieser berichtete:[64]

    „In allerhöchstem Auftrag bin ich vor einigen Tagen nach Berchtesgaden geflogen. Ich wurde vom Führer und Kanzler Hitler empfangen, aber sobald ich das Thema Juden und Judentum … angeschnitten hatte, drehte sich Hitler ab, ging ans Fenster und trommelte mit den Fingern gegen die Scheibe. Sie können sich vorstellen, wie peinlich es mir war, im Rücken meines Gesprächspartners mein Vorhaben vorzutragen. Ich tat es trotzdem. Dann drehte sich plötzlich Hitler um, ging an einen Tisch, wo ein Glas Wasser stand, faßte es und schleuderte es wütend auf den Boden. Mit dieser hochdiplomatischen […] Geste durfte ich meine Mission als beendet und gleichzeitig leider als abgelehnt betrachten.“

    Dem Verhalten von Pius XII. lag die Erkenntnis zu Grunde, dass ein öffentlicher Protest die Nationalsozialisten nicht dazu bewegen würde, ihre Haltung zu ändern, sondern im Gegenteil diese provozieren würde, noch schärfere Maßnahmen zu ergreifen. Ob sich diese Befürchtungen bewahrheitet hätten, muss offen bleiben. Dass aber ein öffentlicher Protest des Vatikans das NS-Regime von seinem Willen, die Juden vollständig zu vernichten, abgebracht hätte, kann aus heutiger wie damaliger Perspektive ausgeschlossen werden.[92]

    Dass es auf laute öffentliche Proteste hin zu gezielter Repression kommen konnte, belegen die Geschehnisse in den Niederlanden. Dort hatten die katholischen Bischöfe gegen die bevorstehenden Deportationen protestiert, woraufhin die deutsche Besatzungsmacht Ende 1942 gezielt Juden katholischen Glaubens inhaftierte und deportierte. Arthur Seyß-Inquart bezeichnete die Deportation katholischer Juden in einer Stellungnahme vom 3. August als „Gegenmaßnahme gegen den Hirtenbrief vom 26. Juli“.[93]

    Pius sah sich daher gezwungen, eine Abwägung zu treffen:

    „Den an Ort und Stelle tätigen Oberhirten überlassen Wir es, abzuwägen, ob und bis zu welchem Grade die Gefahr von Vergeltungsmaßnahmen und Druckmitteln im Falle bischöflicher Kundgebungen sowie andere vielleicht durch die Länge und Psychologie des Krieges verursachten Umstände es ratsam erscheinen lassen, trotz der angeführten Beweggründe, ad maiora mala vitanda[94] Zurückhaltung zu üben. Hier liegt einer der Gründe, warum Wir selber Uns in Unseren Kundgebungen Beschränkung auferlegen; die Erfahrung, die Wir im Jahre 1942 mit päpstlichen, von Uns aus für die Weitergabe an die Gläubigen freigestellten Schriftstücken gemacht haben, rechtfertigt, soweit Wir sehen, Unsere Haltung.“

    – Pius XI

    Vollständig mit Quellen:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII.

    Krupp: Pius XII. rettete mehr Juden als alle anderen Staatsmänner zusammen – Schwarze Legende um Pius XII. ist am Ende

    Nach sechs Jahren der Forschungen über Papst Pius XII. und dessen Rolle während der Judenvernichtung, die zur Entdeckung und Auswertung von Originalakten im Umfang von mehr als 75.000 Seiten führten, zur Anhörung und Überprüfung von zahlreichen Augenzeugen mit Beiträgen von zahlreichen international renommierten Historikern gab der amerikanische Jude Gary Krupp erste Ergebnisse bekannt. Krupp ist zuversichtlich, daß die Verleumdung von Pius XII. ihrem Ende zugeht.

    …Juden wachsen mit Haß auf Pius XII. auf – „Völlig zu Unrecht“

    ….Anhand der Archivbestände, die sie ans Licht brachten, werde künftig „jeder seriöse Historiker“, die Gestalt und die Entscheidungen Pius XII. in einem neuen Licht sehen müssen. Pius XII., Papst von März 1939 bis zu seinem Tod im Oktober 1958 habe, so Krupp, während und nach dem Zweiten Weltkrieg alles in seiner Macht stehende getan, um die Juden zu schützen und zu verteidigen. Die nun vorliegenden Dokumente sprechen eine eindeutige Sprache, so Krupp. Auf der Internetseite der Pave the Way Foundation (www.ptwf.org) kann die aktuelle Dokumentation eingesehen werden.

    Ein erst jüngst entdecktes Dokument ist ein Schreiben von Kardinal Pacelli aus dem Jahr 1939, in dem er sich nach der Reichskristallnacht darum bemühte, in Lateinamerika Einreisevisa für 200.000 noch in Deutschland lebende Juden zu erhalten. „Es gelang ihm nicht, die Visa zu erhalten, aber er hat es versucht. Und der springende Punkt ist, daß er es nicht aus dem sicheren Washington oder London versuchte. Er tat es, obwohl er von feindlichen Kräften und Spitzeln umgeben war. Und dennoch ist es ihm gelungen, mehr Juden das Leben zu retten, als alle Staatsmänner der Welt zusammen.“
    Pius XII. rettete mehr Juden als alle Staatsmänner der Welt zusammen

    Andere Dokumente beweisen seinen Einsatz zugunsten der Juden von Rom, von denen viele in Abteien, Klöstern und Privathäusern von Katholiken überlebten. „Alle diese Dokumente beweisen, daß Pius XII. persönlich an der Rettung der Juden beteiligt war. Antisemiten verhalten sich nicht so“, wie Gary Krupp gegenüber Zenit betonte.

    Laut Krupp handelt es sich bei der „Schwarzen Legende“ um Pius XII. um eine sowjetische Propagandaerfindung der Nachkriegszeit…Verleumdungen seien leicht in die Welt zu setzen, aber schwer auszumerzen. An den Universitäten geschehe die Verbreitung dieser Verleumdung unter dem Stichwort „akademische Freiheit“, so Krupp.

    ..Krupp empört über römische Juden: „Ihr verachtet den, der euch das Leben gerettet hat. Das ist eine Sünde.“

    Empört ist Gary Krupp nicht nur über diese Unwissenschaftlichkeit, sondern auch über die Israelitische Kultusgemeinde von Rom und jene, die wider besseres Wissen die „Schwarze Legende“ am Leben erhalten. „Der Großteil der römischen Juden von heute, verachtet Pius XII., obwohl sie vor wenigen Jahren ein Denkmal zu seinen Ehren errichtet haben, weil er ihr Leben gerettet hat. Heute atmet ihr, weil er euer Leben gerettet hat, und ihr verachtet ihn? Das ist eine Sünde. Eine Sünde für die Juden“, so Gary Krupp…“

    http://www.katholisches.info/2012/06/28/krupp-pius-xii-rettete-mehr-juden-als-alle-anderen-staatsmanner-zusammen-schwarze-legende-um-pius-xii-ist-am-ende/

    (gloria.tv/ KNA) In Italien belegen neue Dokumente eine unmittelbare Unterstützung von Papst Pius XII. (1939-1958) für jüdische Häftlinge während der Kriegsjahre.

    http://de.gloria.tv/?media=141958

    Die Rolle von Churchill und Papst Pius kann man überhaupt nicht vergleichen – erster war ein Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber über das Militär, welches sich mit Deutschland im Krieg befand – diplomatische Vorsicht, wie sie von Pius nötig war, musste Churchill natürlich nicht walten lassen.

    Pius war das geistliche Oberhaupt von Millionen von Katholiken – die in Deutschland und anderen Ländern den Nazis zur Vergeltung ausgeliefert waren und er war auch nicht der Oberbefehlshaber über ein Militär.

    Der Antisemit und Nazifreund Pius – das ist jedenfalls ganz offensichtlich völliger Blödsinn, der sich leider hartnäckig hält.

    • Ich komm nicht vorbei, ich könnte mich glatt übergeben, was Sie hier schreiben. Echtes Schön-Gefasel ohne Wert!

      Auf der einen Seite die Palästinenser verteidigen und dann auf der anderen Seite der Waage die römische Kirche von der Verantwortung rein waschen.

      Nee, danke!

  16. On attendait beaucoup de lui. Les intellos catholiques espéraient trouver un pape de la raison, qui se positionne contre tous les excès – les intégrismes, les fondamentalismes mais aussi la logique émotionnelle. Benoît XVI était un professeur d’université, on attendait une forme de rigueur. En réalité, il s’est très vite coulé dans le moule pontifical conservateur et n’a pas fait grand-chose. Il n’a pas réformé le gouvernement de l’Eglise alors que c’est quand même la plus vieille monarchie absolue de l’Europe du XVIIIe qui subsiste. C’est anecdotique, mais j’ai appris récemment que les dicastères (équivalent des ministères, ndlr) ne se réunissaient qu’une fois tous les six mois!
    Sur les questions de société, que peut-on retenir de son pontificat ?

    Là non plus, pas grand-chose. Benoît XVI n’a jamais répondu aux questions modernes de société. En matière de morale sexuelle ou conjugale, il s’est aligné très fermement sur ses prédécesseurs. Certes, en 2008, il a concédé à demi-mot dans un ouvrage à un journaliste allemand qu’on pouvait admettre l’usage du préservatif. Mais il n’a jamais fait de déclaration officielle nette et précise en disant qu’une entorse à la morale était préférable plutôt que de mourir du sida. Sur le mariage pour tous, il considère très sincèrement que les sociétés qui sont libérales en matière de mœurs, partent à vau-l’eau. A Rome, ils ont tous la conviction que ces libertés nouvelles annoncent une société chaotique.

    Benoît XVI régnait mais ne gouvernait pas. Il a très vite donné l’image d’un pape fatigué…
    http://www.liberation.fr/monde/2013/02/11/en-se-retirant-comme-cela-benoit-xvi-fait-enfin-preuve-de-modernite_881004

  17. To many Catholic traditionalists, Benedict is a hero who has reeled in the excesses of Vatican II, by promoting “the reform of the reform.”

    He expanded the use of the Latin Mass used before Vatican II. And he pushed the English-speaking Catholic churches to adopt a liturgy translation more faithful to the original Latin — a change that many priests protested was awkward and alienating, but which has gradually taken hold.

    In keeping with his previous post as head of the church’s doctrinal office, Benedict used his papacy to discipline those who questioned church teaching.
    http://www.nytimes.com/2013/02/12/world/europe/for-benedict-clear-teachings-and-many-crises.html?pagewanted=1&ref=europe

  18. Last Pope to Resign Faced Division Within the Church

    Pope Benedict XVI’s announcement on Monday that he was stepping down because he was too elderly and infirm for the job was the first papal resignation in 598 years.
    It put Benedict among the small handful, out of the 265 recognized popes in history, who have stepped down as leader of the Roman Catholic Church. The circumstances behind the other departures generally had nothing to do with age or health, according to Vatican history experts and references.

    The last pope to resign, Gregory XII, did so in 1415, 10 years into his tenure, in the midst of a leadership crisis in the church known as the Great Western Schism. Three rival popes had been selected by separate factions of the church, and a group of bishops called the Council of Constance was trying to heal the schism. In an interview with Vatican Radio, Donald S. Prudlo, a papal historian at Jacksonville State University in Jacksonville, Ala., said Gregory XII had offered to resign so that the council could choose a new pope whom all factions would recognize. It took two years after Gregory XII’s departure to elect his successor, Martin V.

    Other popes known to have resigned:

    Pope Celestine V: A recluse who only reluctantly accepted his election in 1294, Celestine V resigned and fled the Vatican after just three months to wander in the mountains. According to a history timeline on Christianity.com, the bishop who became his successor, Boniface VIII, was intent on ensuring that Celestine V did not become an example for future popes, and ordered Celestine V seized and imprisoned as he was about to sail to Greece. He died in custody in 1296 at the age of 81, and was declared a saint in 1313.

    Benedict IX: One of the youngest popes, he was elected at the age of about 20 in 1032, and became notorious for licentious behavior and for selling the papacy to his godfather, Gregory VI, in 1045, and then twice reclaiming the position.

    Gregory VI: Considered a man of great reputation, Gregory VI had thought Benedict IX unworthy of the papacy, and essentially bribed him to resign. He was recognized as pope in Benedict’s stead, but when Benedict’s attempt at marriage failed and he wanted to return to the papacy, a power struggle ensued. A council of bishops called upon Gregory VI to resign after less than two years in office because he had obtained the papacy through bribery.

    By contrast, the resignation of Benedict XVI after an eight-year tenure will essentially be a retirement at the age of 85, after the pope showed increasingly public signs of fatigue in recent months. His last day as pope will be Feb. 28, coincidentally the feast day of a revered fifth-century pope, Saint Hilarius.
    http://www.nytimes.com/2013/02/12/world/europe/last-pope-to-resign-did-so-in-midst-of-vatican-leadership-crisis.html?ref=europe

  19. Es ist schwer, ohne ale Unterlagen zu kennen wirklich zu beurteilen, was der Papst/Vatikan FÃœR die Judenrettung im iii. Reich getan hat und ob es hätte mehr sein können. Dies gilt im übrigen auch für die meisten andernen „Länder“. Die Aktionen, die bekannt sind, wurden meist von Einzelpersonen oder kleinen Gruppen gelei(s)tet – selbst wenn dies unter Duldung oder gar Billigung der jeweiligen Regierung geschah.
    Persönlich glaube ich, dass alle Länder und nicht nur der vatikan mehr hätten tun können.

    Was mich am Vatikan mehr stört ist die nachgewiesene Hilfe für Täter, sich nach 45 der Verantwortung zu entziehen.

  20. Auf Shoa.de gibt es eine Zusammenstellung von sehr guten Beiträgen über die Rolle Pabst Pius XII und der Kath.Kirche während der Nazizeit.

    http://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/component/finder/search.html?q=pius+XII

    Offensichtlich war es der größte Fehler Pius XII zu glauben, mit Appellen und guten Worten bei den Naziverbrechern etwas erreichen zu können. Der Pabst hatte es versäumt, mit klaren Worten z.B. in seinen Enzykliken die Verbrechen, vor allem den systematischen Mord an den Juden, zu benennen.

    Papst Pius XII kann man eine andere Figur dieser Zeit gegenüber stellen. Den wunderbaren Winston Churchill, der sich kompromisslos gegen die Nazibarbaren stellte. Hier hat Iring Fetscher eine Rezension über das Buch von Lukacs, John: Fünf Tage in London geschrieben:

    http://www.gbv.de/dms/faz-rez/FD120001117552755.pdf

    Zitat aus der Rezension:

    „Churchill war entschlossen, auch bei einem vollständigen Verlust seiner Streitkräfte auf dem Kontinent weiterzukämpfen. …………………
    Um Hitler zu überwinden, war Churchill sogar bereit, sich “mit dem Teufel zu verbünden” (jedenfalls mit Stalin) und das Empire aufzugeben, wenn es unvermeidlich sein sollte.

    Zitat Ende

    Wenn man es mit dem Bösen zu tun hat muss man sich entschlossen gegen das Böse stellen, wie es Churchill tat. Der Pabst hatte zwar keine Divisionen, aber er hatte Einfluss auf die deutschen Katholiken, die er mutig und entschlossen hätte auffordern müssen, sich kompromisslos gegen die braunen Verbrecher zu stellen.

  21. Sahms Ansichten, unlimited Edition:

    Sahm:
    „Weiter schrieb das vormals angesehene israelische Blatt:“

    Was will Sahm uns damit sagen?

    Wann ist eine Zeitung angesehen?
    Welche Kriterien müssen dafür erfüllt sein?
    Von wem muss eine Zeitung angesehen sein, um in Sahms Sinne angesehen zu sein?
    Ist die Stimme einer nicht angesehenen Zeitung unbedingt falsch?
    Kann es sein, dass ein einzelner Artikel in einer Zeitung nur die Meinung des Verfassers wiedergibt, aber nicht die der gesamten Redaktion?
    Kann es nicht auch sein, dass es auch Abstufungen in der Popularität und dem Angesehensein von Zeitungen gibt und nicht nur Sahms „Entweder angesehen oder nicht angesehen“?

    Sahm hat sich Haaretz offensichtlich angesehen, sonst würde er nicht daraus zitieren.
    Der Kommentar gibt also seine eigene Meinung wieder.
    Deplaziert in diesem Beitrag, denn es geht nicht um Medienvielfalt und -qualität, sondern um den Papst.

    Objektivitätsverlust à la Sahm.

  22. Papst Pius XII. hat getan, was er konnte.Der päpstliche Nuntius in Budapest, in der Zeit als Adolf Eichmann sein Unwesen trieb und die Ungarische Gendarmerie seine Helfershelfer waren, war Angelo Rotta.
    Er hat das selbe getan wie Wallenberg und Lutz, nämlich Häuser aufgekauft und dadurch Juden Schutz gegeben.Nur erreichte er nicht den Bekanntheitsgrad der beiden vorgenannten Diplomaten.
    Der Schriftsteller Rolf Hochhuth, der vor seinem Werk „Der Stellvertreter“ völlig unbekannt war, wollte sich profilieren, indem er Pius XII Untätigkeit vorwarf.

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