Ein Jahr nach Beginn des Web-Projektes „Jüdische Ärzte aus Deutschland und ihr Anteil am Aufbau des israelischen Gesundheitswesens“ – http://aerzte.erez-israel.de – ist soeben die 50. Biografie online gegangen…
Das Projekt, das haGalil e.V. in Kooperation mit dem Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts realisiert, zeichnet die Lebenswege jüdischer Ärzte nach, die in Deutschland geboren und ausgebildet wurden und später nach Palästina auswanderten. Einige waren von frühester Jugend an glühende Zionisten und kamen noch vor 1933, die meisten aber sahen sich nach Hitlers Machtübernahme gezwungen, ihre Heimat Deutschland zu verlassen und wählten Erez Israel als Ziel ihrer Emigration.
Im Unterschied zu den bereits in Palästina ansässigen Medizinern, überwiegend Allgemeinärzte, waren die meisten aus Deutschland eingewanderten Juden Fachärzte. Diese massive Immigration von Spezialisten brachte große Fortschritte und revolutionierte das Gesundheitswesen im Jischuw, der jüdischen Ansiedlung in Palästina. Die aus Deutschland stammenden Ärzte bildeten die kommenden Generationen von Fachärzten aus und besetzten Schlüsselpositionen in den großen Krankenhäusern des Landes.
Das Projekt stellt die Akteure dieser Erfolgsgeschichte vor. Unter ihnen Ärzte, die schon in Deutschland Koryphäen ihres Faches waren und diese Karrieren in Erez Israel fortsetzten, wie beispielsweise der Radiologe Ludwig Halberstädter und der Chirurg Max Marcus, sowie in Deutschland weniger prominente Mediziner, die in Israel dennoch Bedeutendes geleistet haben, allen voran Harry Heller, der das Beilinson Krankenhaus aufbaute, aber auch Fachärzte wie der Kinderarzt Jeschajahu Aviad (geb. als Oskar Wolfsberg), der HNO Arzt Joseph Lachmann, die Psychoanalytiker Erich Gumbel und Margarete Miriam Brandt.
Dr. Harry Heller (sitzend) bei der Visite im Beilinson Krankenhaus, © Privatarchiv Eri Heller
Mit 50 Lebensläufen haben wir unsere ersten selbst gesetzten Ziele weit überschritten. Dennoch wird das Projekt stetig fortgeführt, Biografien weiterer Mediziner sind bereits in Arbeit.
Wir freuen uns über Kommentare, Rückfragen und Ergänzungen und laden Sie herzlich ein, sich umzusehen, zu schmökern und in die Lebensgeschichten der deutsch-jüdischen Ärzte einzulesen.
Das gibt willkommene Gelegenheit, an einen anderen großen jüdisch-israelisch-deutschen Arzt zu erinnern, der sich, auch, aktiv in haGalils Seiten einbrachte, der sehr viel zur arabisch-jüdischen Verständigung beitrug, von dem im besten Wortsinn gesagt werden muss: er war ein Mensch.
http://test.hagalil.com/judentum/2009/020409-eli-lasch.htm
http://test.hagalil.com/2007/08/lasch-01.htm
Und hat in dem damaligen Forum wichtige und bedenkenswerte Akzente gesetzt. Danke für die Erinnerung efem!
@efem,
danke für den Link .. war wirklich lesenswert .. und schade, dass die letzte angekündigte Fortsetzung nicht erfolgte ..
Zur Biographiereihe passt er jedoch nicht, da – so wie ich es verstanden habe – hier um Menschen geht, die als jüdische Ärzte Deutschland verlassen haben/mussten.
… und noch ein Rückblick auf ein bemerkenswertes Schaffen: eddy Schaffer, ehemaliger Trainer der israelischen Nationalmannschaft:
http://www.publikative.org/2013/02/20/abschied-eines-uberlebenden/
Herzlichen Glückwunsch.
50 ist eine tolle Zahl – ich hoffe aber, dass Ihr dieses Zahl mindestens noch verdoppeln könnt.
ich werde gleich erst einmal bei Euch schmöckern gehen.
VG
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