Wahrzeichen Jerusalem renoviert

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Jeder Besucher Jerusalems kennt die Montefiore Windmühle. Das 1857 errichtete Bauwerk gehört zu den meistfotografierten Wahrzeichen der Stadt…

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 19. August 2012

Der jüdische Mäzen Mosche Montefiore ließ sie als eines der ersten Gebäude außerhalb der Stadtmauern der Altstadt errichten, um den Menschen Arbeit zu geben. Die Windmühle wurde so auch zum Startschuss für die Ausbreitung Jerusalems jenseits der nur ein-Quadratkilometer großen Altstadt in den bis heute erhaltenen Mauern. Deren Verlauf ist noch in römischer Zeit unter Kaiser Hadrian festgelegt worden.

Der Turm der Windmühle, die eher zu Holland als in den Orient passt und allein deshalb auffällt, war verrottet. Ihre Flügel hatten sich ohnehin nur 20 Jahre lang gedreht und stehen seit 135 Jahren still.

Mit einer Spende der „Christlichen Freunde Israels aus Holland“ hat die Jerusalem Foundation mit einem Aufwand von etwa einer Million Euro den Turm entsprechend dem Original von 1857 erneuert und das verrottete Kupferdach sowie die Flügel ausgetauscht. Zu Finanzierung hat mit 200.000 Euro auch das „Erbe-Komitee“ unter Premierminister Benjamin Netanjahu beigetragen. Insgesamt stellt die Regierung 15 Millionen Euro für die Renovierung von 13 Gebäuden des Kulturerbes in Israel zur Verfügung.


Vorher…


… und nachher

In wenigen Monaten sollen sich die Flügel der historischen Windmühle wieder drehen. An fünf Tagen in der Woche werden dann wohl vor allem Touristen die Möglichkeit nutzen, sich selber Weizen zu mahlen.

Die Ersatzteile hat eine britische Firma hergestellt. Sie wurden zu Experten in Holland geschickt, um sie teilweise zusammen zu setzen, ehe sie nach Jerusalem transportiert wurden.

Die alte Windmühle wurde auf vier Etagen wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurück versetzt, mitsamt schweren Mühlrädern und einem Lagerraum für die Mehlsäcke. Neu ist nur ein modernes Videogerät beim Eingang und elektrische Mechanik, um die Mühlflügel auch an windlosen Tagen drehen zu lassen.

(C) Ulrich W. Sahm / haGalil.com