Besuch von Gedenkstätten in Tschechien: Seehofer tief bewegt

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Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hat am zweiten Tag seiner Tschechien-Reise der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Bei einem Besuch der Gedenkstätten in Lidice und Terezín / Theresienstadt am Donnerstag zeigte sich Seehofer tief bewegt…

Der bayerische Ministerpräsident ist zu einem mehrtägigen Besuch in der Tschechischen Republik. Nach einer langen Zeit eher schwieriger Beziehungen wird Seehofers zweiter Besuch innerhalb eines Jahres als positives Zeichen in den tschechisch-bayerischen Beziehungen gewertet.

Seehofer legte Kränze nieder, sprach mit Überlebenden und mahnte, dass sich so etwas nie wiederholen dürfe. Es sei unglaublich, zu sehen, zu welch bestialischen Gräueltaten Menschen im Stande seien, sagte er. Am Abend besuchte Seehofer noch die Brücke im nordböhmischen Ústí nad Labem / Aussig, auf der nach dem Krieg ein Massaker an Deutschen angerichtet wurde. Außerdem nahm er die Räume des Stadtmuseums in Augenschein, in denen das Collegium Bohemicum eine Dauerausstellung über die Geschichte und Kultur der deutschsprachigen Bevölkerung in den Böhmischen Ländern plant.

In Lidice hatten die Nationalsozialisten 1942 in einer Vergeltungsaktion alle männlichen Einwohner getötet, Frauen und Kinder wurden in Konzentrationslager verschleppt. 340 Einwohner starben. Die Garnisons- und Festungsstadt Theresienstadt diente den Nationalsozialisten von Herbst 1941 an als Internierungslager für die Juden Böhmens und Mährens. Von 1942 an wurde das Konzentrationslager zur Durchgangsstation zum Vernichtungslager Auschwitz.

Premier Nečas trifft bayerischen Ministerpräsidenten Seehofer

Der tschechische Premier Petr Nečas und der bayerische Ministerpräsident sind am Mittwoch zu Gesprächen in Prag zusammengetroffen. Themen waren dabei die Energiepolitik und die Verkehrspolitik. In Anspielung auf den deutschen Atomausstieg betonte Nečas, man habe verschiedene Energiekonzepte, aber beide Seiten wollten dies respektieren. Nečas und Seehofer einigten sich auf eine weitere Zusammenarbeit beim Ausbau der Strom- und Gasnetze. Beide Politiker begrüßten zudem die Aufnahme der Bahnstrecken zwischen München und Prag sowie zwischen Nürnberg und Prag in das transeuropäische Bahnstreckennetz. Übereinstimmung herrschte auch darin, dass die Bahntrasse München – Prag modernisiert werden müsse.

Radio Praha

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