Netanyahu zu den Vorfällen im Norden

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Israels Ministerpräsident Binyamin Netanyahu hat eine Stellungnahme zu den gewalttätigen Übergriffen abgegeben, die sich am Sonntag anlässlich des „Nakba-Tages“ an der Nordgrenze und anderswo im Land ereigneten…

„Heute haben sich Tausende Menschen am Grenzzaun zwischen Syrien und Israel in der Gegend von Majdal Shams versammelt. Einige von ihnen haben den Zaun durchbrochen und sind nach Israel eingedrungen. Ähnliche Versuche ereigneten sich an den Grenzen zum Gaza-Streifen und zum Libanon. Ich habe die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) angewiesen, mit größter Zurückhaltung zu agieren, aber die Unterwanderung unserer Grenzen zu stoppen.

Wir hoffen, dass die Ruhe bald wieder hergestellt sein wird – doch um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Wir sind fest entschlossen, unsere Grenzen und unsere Souveränität zu schützen. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Ereignisse am Jahrestag der Gründung des Staates Israel stattfinden.

Die Anführer dieser gewalttätigen Demonstrationen haben persönlich erklärt, dass es bei ihrem Kampf nicht um die Grenzen von 1967, sondern um die Existenz des Staates Israel an sich geht, den sie als eine Katastrophe bezeichnen, die korrigiert werden müsse.

Es ist wichtig, dass wir den Tatsachen ins Auge sehen und wissen, mit wem wir es zu tun haben und was uns bevorsteht.“

Gewalt am „Nakba-Tag“

Im Laufe des Sonntags ist es im Rahmen der palästinensischen Proteste zum „Nakba-Tag“ an zahlreichen Orten zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen, wobei es zu Zusammenstößen zwischen den israelischen Sicherheitskräften und den Aufrührern kam. Im Folgenden die Bilanz vom Sonntagabend.

Nordregion:

Hunderte von Syrern durchbrachen bei Majdal Shams den Grenzzaun zwischen Syrien und Israel und gingen im Dorf gewaltsam gegen Soldaten der israelischen Armee vor. Um die Eindringlinge zurück nach Syrien zu drängen, schossen die Soldaten vereinzelt auf die Aufrührer. Bislang wurde von zwei getöteten Syrern und mindestens fünf Verletzten berichtet (drei davon sind offensichtlich Israelis).

Bei Versuchen, die libanesisch-israelische Grenze bei Maron a-Ras zu durchbrechen, wurden auf libanesischer Seite drei bis fünf Menschen getötet.

Bei diesen Vorfällen wurden drei Offiziere und zehn Soldaten der israelischen Armee verletzt.

Zentralregion:

An mehreren Orten in Judäa und Samaria brachen gewaltsame Unruhen aus, bei denen Steine und Molotowcocktails geworfen sowie Reifen verbrannt wurden.

Am Übergang Kalendiya südlich von Ramallah wüteten etwa 1000 Palästinenser, wobei Steine und Leuchtgeschosse auf die Sicherheitskräfte geworfen wurden. Anscheinend wurde dort eine Person schwer verletzt.

Im Laufe des Tages kam zu mehreren Fällen, bei denen sich Aufrührer hinter Krankenwagen verschanzten, während sie die Sicherheitskräfte mit Steine bewarfen.

In Tel Aviv untersucht die Polizei, ob es sich bei fdem olgenden Zwischenfall um einen Anschlag handelt: Ein arabischer Autofahrer aus Kfar Kassam rammte im Süden der Stadt einen leeren Bus und 15 weitere Fahrzeuge. Hierbei starb der 29-jährige Aviv Morag aus Givatayim, und 21 Menschen wurden verletzt.

Südregion:

An zahlreichen Orten im Gaza-Streifen kam es zu Unruhen, insbesondere nahe dem Übergang Erez, wo Hunderte Palästinenser israelische Soldaten mit Steinen bewarfen. Beim versuchten Grenzdurchbruch wurden zwischen 20 und 25 Palästinenser verletzt.

Am Nachmittag vereitelten israelische Soldaten einen Sprengstoffanschlag am Sicherheitszaun im nördlichen Gaza-Streifen.

Vor vielen Vertretungen Israels im Ausland fanden Demonstrationen statt. Allein in Kairo wurden etwa 1000 Teilnehmer gezählt.

Die Übergänge in Judäa und Samaria sind aufgrund der angespannten Sicherheitslage für 24 Stunden geschlossen worden. Notfälle und Journalisten werden jedoch weiterhin abgefertigt.

Außenministerium des Staates Israel, 15./16.05.11, Newsletter der Botschaft des Staates Israel