„Es dürfte nicht unbemerkt bleiben, daß in diesem Heft wiederholt und öfter als sonst Ausdrücke wie Chuzpe, Gewure, Mezzie, Rebbach, Nebbich, Ponem, ja sogar Asis- Ponem vorkommen. Man darf aber nicht vergessen, daß es sich um Fragen und Probleme des deutschen Geisteslebens handelt, für dessen erschöpfende Darstellung ich allerdings häufig von einem Tinnef ausgehe.“ Karl Kraus…
Von Karl Pfeifer
Die neonazistische Alpen-Donau ist über H.C. Strache empört: “In typischer, talmudischer Chuzpe wird der Unrecht”staat” [so nennen diese besten Freunde der palästinensischen Sache Israel K.P.] als Bollwerk” stilisiert.
Der Sozialdemokrat Fritz Edlinger, der Generalsekretär der “Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen“ (GÖAB) hingegen, der in seinem Verein bislang keine Probleme hatte mit FPÖ Funktionären zusammenzuarbeiten, spricht von “Chuzpe made by Strache”. Edlinger, der mancher arabischen Diktatur zujubelte, wartet “neugierig auf die Stellungnahme der Wiener Kultusgemeinde”, was wirklich Chuzpe ist.
Tinnef
Dann gibt es noch einen Bericht der „Frauen in Schwarz“, der sich erstaunlicherweise nicht mit Strache befaßt. Sie regen sich auf über ein in Wien stattgefundenes Filmfestival (bitte nicht erschrecken, nicht über das „Jüdische“ Filmfestival). Es handelt sich um „this human world 2010“, das Anfang Dezember im Gartenbaukino eröffnet wurde.
„Vertreter von „Frauen in Schwarz (Wien)“ waren anwesend und verteilten Flugblätter *Menschenrechte für wen?* an Besucher des Festivals am Eingang und im Foyer des Gartenbaukinos.
Diese Flugblätter kritisieren das Festival, da wiederum keine Filme über die tagtäglichen Menschenrechtsverletzungen der PalästinenserInnen durch die israelische Besatzungsarmee in das Festivalprogramm aufgenommen wurden.
Bereits vor zwei Jahren wurde der Kurator des Festivals, Herr Johannes Wegenstein, ersucht, zur Verfügung gestellte Filme zu diesem Thema in das Programm aufzunehmen, aber leider ohne Erfolg.
Vertreter von Frauen in Schwarz (Wien) wurden sowohl von Herrn Wegenstein, wie auch von diversen Assistenten und Angestellten auf die empörendste Art angegriffen, bedroht und zum Verlassen des Foyers und des Gebäudes aufgefordert, unter dem Vorwand, dass das Festival gestört würde.
Dieses Verhalten ist nicht nur undemokratisch, sondern verletzt auch alle bekannten Menschenrechte.
Ist Österreich noch eine Demokratie, wo Meinungen frei ausgedrückt werden könnten?”
Soll man die Schreiberin dieser Zeilen, die auf ihre amerikanische Staatsbürgerschaft verzichtet hat, um die österreichische anzunehmen, bedauern, vielleicht die falsche Wahl getroffen zu haben?
Es gäbe aber einen Ausweg, der für sie und die Frauen in Schwarz gangbar sein könnte. Sich in den Gazastreifen zu begeben und dort öffentlich mit Flugblättern gegen die dort herrschende Todesstrafe und Justizmorde – die auch von palästinensischen Menschenrechtskämpfern beanstandet werden – zu wenden. Aber wie die “Frauen in Schwarz” schon einmal schrieben, Menschenrechtsverletzungen begangen von Palästinensern interessieren sie nicht, denn einer ihrer Lebenszwecke scheint zu sein periodisch unter der Wiener Pestsäule gegen Israel zu demonstrieren und sich von manchem “Judenfreund” auf die Schulter klopfen zu lassen, “wenn nur alle Juden so wären, wie Sie”.
Diese Haltung der “Frauen in Schwarz” – mit dem Ausdruck Chuzpe oder Tinnef zu umschreiben – wäre allzu knapp.