Die Verurteilung von Katzav

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Korruption und Sexualverbrechen von Spitzenpolitikern gibt es in vielen Ländern. „I did not have sexual relations with this woman.“ So beteuerte Präsident Bill Clintons seine Unschuld. Über den italienischen Premier Berlusconi kursieren die tollsten Gerüchte. Wie ein roter Faden ziehen sich Liebesgeschichten durch die Geschichtsbücher. Auch in der Bibel mangelt es nicht an fragwürdigen bis hin zu verbrecherischen Techtelmechteln…

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 30. Dezember 2010

Gleichwohl kann man lange suchen, ehe man weitere Fälle findet, in denen ein Staatsoberhaupt wegen Vergewaltigung und Sexualverbrechen erst aus seinem Amt getrieben und dann auch noch von einem Gericht rechtskräftig verurteilt wird. Nicht die Schwäche des Fleisches ist im Falle von Mosche Katzav das Besondere, sondern der Mut und die Fähigkeit der israelischen Anwaltschaft, sogar das Staatsoberhaupt vor Gericht zu zerren.

In der arabischen Welt hat das Urteil gegen Katzav ganz besonderes Erstaunen ausgelöst. Die übliche Darstellung Israels als ein rassistischer Staat, in dem Menschenrechte mit den Füßen getreten werden, müssen die arabischen Medien wohl gründlich revidieren. Für die arabischen Berichterstatter ist ein von israelischen Rechtsexperten und den Medien überhaupt nicht beachteter Nebenaspekt kaum nachvollziehbar: Jener Richter, der am Donnerstag das Urteil über das ehemalige Staatsoberhaupt des jüdischen Staates ausgesprochen hat, heißt George Kara. Er ist ein christlicher Araber aus Jaffo, 1952 geboren und seit dem Jahr 2000 Bezirksrichter. „Kara ist ein sehr harter Richter, der sich im Gegensatz zu vielen anderen überhaupt nicht von den Zeitungen beeinflussen lässt. Kara gilt als völlig unbestechlich“, sagte ein Rechtsexperte der Universität Haifa, Oren Gazal-Ayal.

© Ulrich W. Sahm / haGalil.com

14 Kommentare

  1. Einiges der Kritik bei den Kommentaren zu Sahms Artikel kann ich teilen.
    Bill Clintons „Verbrechen“ waren die Lüge und der Betrug seiner Ehefrau, nicht eine Vergewaltigung (hoffentlich!).
    Die Gerüchte um Berlusconi sind eben Geschichten. In seinem Fall könnte man wahrscheinlich schon diverse Verbrechen vermuten; wenn ich recht informiert bin, dann etwa in der Hinsicht auf „Verführung Minderjähriger“ (ist das ein Straftatbestand in bella Roma berluscona?).
    „Rote Fäden“ sind bei dieser Angelegenheit nicht von Belang, sie werden es allerdings, wenn man die Motivation von Vergewaltigern zu etlichen Politikern vergleicht: beiden ist das Streben nach Macht und Kontrolle über andere gemein (wie gesagt, etlichen, meinetwegen nur einigen Politikern).
    Immerhin ist Machtstreben unter Politikern keine verpönte Ambition, sondern wird auch mal als voraussetzende Bedingung zur effektiven Ausfüllung eines politischen Amtes benannt.
    Entschuldigung, Zitate liegen mir nicht vor.

    Warum Sahm das Wort „Liebesgeschichten“ bemüht, um es in ein Verhältnis zu „Vergewaltigung“ zu setzen, ist mir absolut schleierhaft. Für ihn hoffe ich, daß es ein ganz dummer Ausrutscher war.

    Wenn Sahm schreibt: „Nicht die Schwäche des Fleisches ist im Falle von Mosche Katzav das Besondere, sondern der Mut und die Fähigkeit der israelischen Anwaltschaft, sogar das Staatsoberhaupt vor Gericht zu zerren.“, dann finde ich das immerhin sehr mißverständlich.
    Katzavs „Schwäche des Fleisches“ (genauer: Schwäche des Geistes, noch genauer: Boshaftigkeit) ist in der Tat „das Besondere“, seine Verurteilung indes sollte schlicht das Selbstverständliche sein.
    Natürlich kann man die israelische Justiz dafür loben, daß sie ihre Arbeit nach ihren eigenen Ansprüchen erledigt. Natürlich ist es nicht alltäglich, daß ein ehemaliges Staatsoberhaupt von der Justiz des eigenen Landes wegen eines Verbrechens (gleichgültig welcher Art) verurteilt wird.
    Auch kann ich nachvollziehen, daß Sahm das herausstellt.
    Der viele Schmutz, der auf Israel als Ganzes geworfen wird fordert nuneinmal heraus, den Ruf selbst durch Selbstverständliches zu verbessern.
    Genau solche Selbstverständlichkeiten sind es doch, die einen demokratischen Staat Israel ausmachen, während eine feindlich gesinnte Stimmungsmache solches dem Staat abspricht.
    Wie oft ist nun schon gefordert (impliziert) worden, von höchst offiziellen Stellen sogar, daß andere die Staatsgeschäfte von Israel erledigen sollten?
    Gut, gut, trotzdem wollen wir nicht Tauben mit Enten vergleichen.
    Dieser Prozeß zeigt immerhin, daß Israel seine Angelegenheiten durchaus selbst regeln kann, bzw. genau das auch tut.
    Auch läßt er zu, daß man andere Kritiker unter den Politikern anderer Länder darauf verweist, ersteinmal im eigenen Staat zu mäkeln, bzw dem Recht zu Recht zu verhelfen, anstatt Richtung Israel zu meckern.
    Aber, wer will und muß, wird auch hiernach immer einen Grund finden, um weiter Schmutz nach Israel zu werfen.
    Daß der verurteilende Richter ein Christ ist, das sollte eigentlich auch keine besondere Erwähnung wert sein, daß er arabischen Blutes ist, ebenso nicht.
    Tatsache aber ist es, daß vielen solches kaum bekannt ist. Wo an anderer Stelle über „rein jüdisches“ geklagt wird, da ist es hier also ein Christ(!) und auch noch Araber(!), der in einem für jeden demokratischen (und nichtdemokratischen) Staat so wichtigem Amt waltet.
    Für mich ist es sehr gut verständlich, das Sahm darauf hinweist. Eigentlich ist es sogar seine „Pflicht“, denn so zeigt er in journalistischer Wahrheitsfindung das eigentliche Gesicht des jüdischen Staats.
    Damit sind andere Schwierigkeiten nicht beseitigt, aber neue Schwierigkeiten haben diese Ereignisse nicht hervorgerufen: im Gegenteil!

  2. Irene – es freut mich, wenn Sie anderen meiner Beiträge positives entnehmen – aber Sie begehen den gleichen Fehler wie Sahm. Sie schreiben – ‚aber im Gegensatz dazu ist Katzaw verurteilt worden‘.
     
    Solch ein Satz setzt natürlich voraus, dass die anderen genannten Staatsoberhäupter Berlusconi, Clinton, Brand auch entsprechende Sexualstrafdelikte begangen hätten, das haben sie aber nicht.
     
    Dass Berlusconi, dieser korrupte Operettenmafiosi, endlich in der Versenkung verschwinden sollte ist keine Frage, aber die Gründe sind auch hier andere. Korruption unter Spitzenpolitikern finden Sie übrigens in Israel zu Hauf. Nicht wenige schlagen sich Jahre lang mit der Justiz herum, so wie Berlusconi auch, nur hat dieser Widergänger auch noch eine einzigartige Medienmacht angehäuft.
     
    Jetzt sagen Sie mir welches Sexualverbrechen, welches Gewaltverbrechen andere Staatshäupter, Clinton, Brand, Franz-Josef Strauß, ja selbst Berlusconi begangen haben, für das sie zu Unrecht ‚und im Gegensatz zu Katzav‘ keine Gefängnisstrafe erhalten hätten?
     
    Ich kann nicht verstehen, wie man gerade als Frau, Vergewaltigung so verharmlosen kann, dass man die ausschweifende Abenteuer von Clinton und Co. mit einer, bzw. mehreren handfesten Vergewaltigungen gleichsetzen kann und bei aller Hype und bei allem Voyeurismus der Medien bzgl. dieser intimen Geschichten, haben die Betroffenen es durchaus verdient, dass man unterstreicht, dass fremdgehen zwar moralisch fragwürdig und an und für sich nur die Ehefrau was angehen sollte, aber eben kein Gewaltverbrechen und auch nicht kriminell ist.
     
    Die Partys von Berlusconi sind reichlich abgeschmackt und vor allem für ein Staatsoberhaupt wirklich extrem peinlich. Kriminell sind sie aber auch nicht.
     
    Man sollte meinen, dass die Italiener diesen Kerl bei nächster Gelgenheit endlich abwählen.
     
    Wenn man aber einer Frau, oder in diesem Fall schon mehreren Frauen, antut, was Katzav getan hat, gehört man ins Gefängnis, das ist überhaupt keine Frage; Willy Brand oder Clinton gehören für amourösen Abenteuer eben nicht ins Gefängnis oder wollen wir jetzt auch hier die Sharia einführen?

  3. Sehe daß dieses Thema, Gedanken erregt und Meinungen. Wo immer auch Leute wohnen werden sie mit oft großem Unterschied behandelt. Auch hier in den USA haben wir heimatlose Personen und auch Familien. ——Die Talente, nötig zum Erwerb von Essen, und Behausung ist nicht immer eingeschlossen. Das war immer so und wird immer so sein. —–Selbst Tiere im Wald und auf den Bergen haben unterschidliche Fähigkeiten. Zu alten Zeiten hat eine Familie die die wichtigen Talente hatten sich um diese Leute gekümmert. Sie wurden angestellt als Viehüter, Schafhüter, Kutscher, Kindermädchen, Melker der Kühe und der Ziegen. Es war inhnen erlaubt, im Stall zu schlafen, mit den Pferden, wo es warm war. ——-Schmutzige Kleider wurden ihnen geschenkt da Wohlhabende nicht dreckige Sachen anzogen. Chemikalische Reiningung gab es damals nicht. Erst als eine Mittelklasse entstand, die als Regierungsangestellte funktionierten blieb das Beste davon in deren Taschen kleben. ——-Hamurabie gab Gesetze die das regeln sollten. Hie und da wurde einer dieser Regierungsangestellten zum Tode verurteilt. Geschichten davon sind im Till Eurlenspiegel als Erzählungen aufgeschrieben. —–Die Idee, daß wir das alles besser machen können, ist mehr Fantasie als mögliche Wahrheit. Bei Hof der Könige waren immer Leute die das anboten, dann machmal ging das in Ordnung und manchmal nicht. Das Menschliche und Tierische in uns, ist trotz aller Wünsche in unserer Gedankenwelt schwer zu besiegen.

  4. Ich verstehs einfach nicht, Jane!! Lesen Sie nicht? Stellen Sie sich absichtlich so??
    Sahm schreibt:
    „Gleichwohl kann man lange suchen….“
    Was ist denn daran eine Gleichsetzung? Er schreibt, dass es andere Fälle gibt, wo einem Staatsoberhaupt irgendwelche Eskapaden nachgewiesen wurden. Aber im Gegensatz dazu ist Katzaw verurteilt worden. Das ist doch keine Gleichsetzung!!
    Sie reden da von Äpfeln und Birnen, aber SIE sind doch diejenige, die hier krampfhaft etwas zusammensucht! Und was haben die Juden im Iran auf einmal damit zu tun?
    Ich bin ja durchaus Ihrer Meinung, dass Palästinenser in Israel nicht gleichberechtigt sind, aber man kanns doch auch übertreiben!! Das ist einfach nicht mehr glaubwürdig. Schade, denn so machen Sie Ihre durchaus wichtige mahnende Stimme komplett unglaubhaft..
    Irene

  5. “Er hat nur – völlig richtig – gesagt, dass alle Leute, die behaupten, Israel wäre ein Staat, in dem alle Menschenrechte mit Füßen getreten würden – als “absolute Aussage” falsch ist. “
     
    Da sind Sie aber mehr als spitzfindig Herr Fries, das hat ja AUCH niemand gesagt.
     
    Herr Sahm schrieb allerdings, dass die arabischen Staaten,  ihre Darstellung Israels als rassistischem Staat in dem die Menschenrechte mit Füßen getreten würden, jetzt wohl gründlich revidieren müssten, unter anderem auch weil der Richter ein Christ war. Aber damit wird die Bilanz des IDF in den besetzten Gebieten natürlich überhaupt nicht ‚aufgehübscht‘. Und natürlich verknüpft Herr Sahm da wieder mal Äpfel mit Birnen.
     
    Schön, also auch Christen kommen in hohe Ämter, es soll zuweile auch Muslime geben, die sind aber nicht gefeit davor jederzeit durch Hetzkampagnen, die nicht wenig an die Kampagne gegen Dreyfuss erinnern, abgesägt zu werden (Bishara), ob diesen Vorgängen tatsächlich rechtsstaatliche Voraussetzungen zu Grunde liegen, wage ich zu bezweifeln.
     
    Aber natürlich hat die Verurteilung Katzavs, wegen Vergewaltigung seiner jüdischen Mitarbeiterinnen, nichts mit der Missachtung der Menschenrechte in den besetzten Gebieten zu tun und es hat eben niemand behauptet, dass Israel vor allem für jüdische Israelis kein Rechtsstaat wäre, nicht mal die Arabischen Medien werden sowas behaupten, das müsste man dann auch erst mal nachweisen.
     
    Daher dient die Veruteilung Katzavs wohl auch in keiner Weise zur Entlastung des Vorwurfs, dass Israel die Menschenrechte der palästinensischen Bevölkerung in der West-Bank und in Gaza missachtet, daran lassen die Berichte zahlreicher NGOs auch israelischer und auch die Aussagen und Dokumentationen von Ex-Soldaten, die da nicht mehr mitmachen wollen, gar keinen Zweifel. Auch die muslimische Bevölkerung Israels ist nicht wirklich gleichberechtigt und sieht sich mit vielfältigen Diskriminierungen konfrontiert, das fängt beim schlecht ausgestatteten Schulwesen für Muslime an, die nur einen Bruchteil der Mittel erhalten, welche für jüdische Schulen ausgegeben wird, geht weiter über die Tatsache, dass Muslime der Erwerb von Grundbesitz in zahlreichen Gemeinden nicht möglich ist, wozu sich nun auch noch eine Kamapgne gegen das Vermieten an Araber durch rassistische Rabbiner schließt (die lt. Umfrage die Sympathie von 55% der Bevölkerung genießt), bishin zu der Delegitimierung Bisharas, um nur mal eine kleine Auswahl zu liefern.
     
    Ums mal zusammenzufassen, das Urteil hat mit dem Vorwurf der Missachtung der Menschenrechte durch Israel gar nichts zu tun, denn dieser Vorwurf fusst weitgehend auf der Behandlung der Palästinenser in den besetzten Gebieten und die Eskapaden von Willy Brand, Bill Clinton oder Silvio Berlusconi (letzterer ist zweifelsohne korrupt und zelebriert offensichtlich gerne reichlich abgeschmackte Partys) kann man auch nicht mit dem Vorwurf zahlreicher Vergewaltigungen gegen Katzav in einen Topf werfen.
     
    Genauso gut könnte man jeden Mann im Forum hier mit Katzav in einen Topf werfen, ich gehe mal davon aus, dass die meisten ein Sexualleben haben, wer weiß ob die…..?????
     
    Woran erinnert uns das?
     
    Herr Sahm hat nicht wirklich ein Beispiel für ein Sexualverbrechen durch einen anderes Staatsoberhaupt angeführt, sein Artikel intendiert das allerdings ganz klar und dafür gibt es eben keine Grundlage – ich kann mir vorstellen, dass das für Juden und Israelis schwer zu verdauen ist, das wäre es für die Bürger anderer Nationen auch, aber Katzav ist jetzt hinter Gittern und wenigstens die Justiz hat sich in diesem Fall als nicht allzu bestechlich gezeigt – schön, weiter so kann man da nur sagen. Ich bin mir allerdings sicher, dass die Justiz in den meisten westichen Ländern bei eindeutiger Beweislage so gehandelt hätte. Die Stopersteine liegen da glaube ich eher auf dem Weg zur Anklage und auch in Israel dauerte es wohl lange bis es dazu kam und auch nicht die Anzeige eines Opfers, sondern Katzav selber hatte unfreiwillig den Stein ins Rollen gebracht. Ich frage mich auch, ob es vielleicht einen christlichen Richter brauchte, möglicherweise möchte sich kein jüdischer Richter dem Vorwurf aussetzen das Image Israels solcherart zu torpedieren und die Berufung eines christlichen Richters (immerhin), der geringere Loyalitätskonflikte zu befürchten hat, hat ermöglicht, dass die Justiz das Recht angewant hat, wie bei jedem anderen auch (meine Vermutung).
     
    Der Versuch allerdings Katzav ein wenig besser dastehen zu lassen, indem man die Ausschweifungen anderer Staatsoberhäupter anführt und irgendwie ‚gleichsetzt‘ und auch der Versuch solcherart die Vorwürfe an Israel, auf Grund der Missachtung der Menschenrechte in den besetzten Gebieten zu entkräften, haben mit der Sache auch nichts zu tun – netter Versuch mal wieder einer drastischen Negativschlagzeilen noch was positives abzugewinnen – aber eben doch ein wenig schräg. Ich glaube an der Sache gibt es schlichtweg nichts zu beschönigen – gut, der Kerl ist hinter Gittern und die Opfer können aufatmen.

  6. An Volker Scheunert,
     
    die NGOs listen massenhaft Gewalt-Verbrechen an Palästinensern in den besetzten Gebieten auf, die nicht verfolgt werden, nicht nur diese, sondern auch Soldaten selbst legen Zeugnis von solchen anonym in der Organisation ‚BreakingTheSilence‘ ab, aber ich kann ein Gegenbeispiel für diskriminierende Praxis auch in der Justiz in Israel vorbringen:
     
    Kürzlich ist ein Muslim zu einer 18 monatigen Strafe wegen Vergewaltigung verurteilt worden.
     
    Sein Verbrechen, er hatte eine jüdische Frau gedatet und sie haben miteinander geschlafen, alles ganz freiwillig; er hatte der Frau allerdings vorgemacht er wäre Jude – als dann heraus kam, dass der Mann kein Jude, sondern Muslim ist, hat sich die Frau darüber empört und fühlte sich wohl irgendwie ‚geschändet‘. Es kam zur Anzeige und man mag es kaum glauben, tatsächlich zur empfindlichen Strafe wegen Vergewaltigung, obwohl der Verkehrt eindeutig freiwillig geschah, was der Richter auch betonte und die solcher Art hintergangene auch nicht bestritt.
     
    Wenn alle Männer, die hier und da schummeln (den Ehering verstecken oder ähnliches) ins Gefängnis wegen Vergewaltigung kämen, dann wären die wohl voll davon – normalerweise kann sich Frau darüber zu Recht sehr ärgern – aber Vergewaltigung?
     
    Die israelische Justiz wollte das wohl nicht ‚Rassenschande‘ nennen, urteilte aber offensichtlich auf dieser ‚Grundlage‘, anders ist aber der Schuldspruch wirklich nicht zu verstehen.
     
    http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3924147,00.html
     
    Auch die jüdischen Opfer Katzavs wendeten sich ja über lange Zeit nicht an die Justiz, es ist überall eine heikle Sache eine Vergewaltigung anzuzeigen, umso mehr, wenn der Täter prominent ist, da das schnell auch für das Opfer zum Spießrutenlaufen wird. Potentielle Muslimische Opfer hätten es da in Israel fraglos noch viel schwerer; vielleicht werden wir aber auch kaum was darüber erfahren, weil solche auch die Stigmatisierung in der eigenen Gesellschaft fürchten müssten. Das ist aber in der Tat spekulativ. Es ist aber nicht spekulativ, dass in Israel Muslime, und über alle Maßen Muslime in den besetzten Gebieten, nicht nach gleichen Maßstäben verurteilt und geschützt werden, wäre es so, würde dem Konflikt bald der Treibstoff ausgehen.

    Richter beklagt Diskriminierung arabischer Jugendlicher in Israel

    http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:FaSZrvJFSUoJ:www.swissinfo.ch/ger/swissinfo.html%3FsiteSect%3D43%26sid%3D11486089%26ty%3Dti+jUval+Schadmi&cd=4&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=opera

     @RobertSchlickewitz
     
    Es ist völlig überflüssig zu vermuten, der ein oder andere Politiker, dessen erotische Abenteuer in die Medien gezerrt wurden, könnte ja vielleicht auch ein Vergewaltiger sein – genauso gut könnte ich anfangen, dass Sie ja auch ein Vergewaltiger sein könnten – das ist einfach absurd und überflüssig.

  7. @ente
    Das tat es wohl!
     
    Meine Antwort an Jane formulierte ich ganz bewusst und in Erinnerung an ein kürzliches Erlebnis im Regionalzug zwischen Nürnberg und Regensburg. Dort erörterten zwei Rechtsreferendare und ein Volljurist den Fall Katzav. Zunächst blieb es ausgesprochen sachlich, ja manche Aspekte erschienen mir sogar intelligent durchdacht, und ich war innerlich schon geneigt den drei Akademikern mein Lob zu zollen. Dann aber, als der Vorrat an fachlichen Argumenten erschöpft war, gleichzeitig die kollegial-freundschaftliche und vertraut-gesellige Stimmung ihrem Höhepunkt zustrebte, glitt das Gespräch ab in allertiefste Sumpfgebiete christlich-deutschen Seins. Ich will nicht in die Details gehen, nur soviel sagen, dass kein antisemitisches Register ausgespart blieb und letztendlich auch Sexualneid eine gewichtige Rolle spielte. Da ich damit nicht zum ersten Male Ohrenzeuge derartiger Dämonisierungen von Juden auf sexueller Basis durch Angehörige der deutschen, christlichen, bürgerlichen Mitte wurde, lag es in meiner Absicht meinen, anscheinend über die eigenen Verhältnisse unterinformierten, Landsleuten, Stoff zum Nachdenken zu geben.
     
    Keinesfalls verharmloste ich dabei den Tatbestand der Vergewaltigung, wie Sie mir unterstellen, im Gegenteil, im ersten Satz äußere ich mich bereits zur Angemessenheit der Strafe für dieses Verbrechen.
     
    Auf einen groben (deutschen) Klotz gehört nunmal ein ebenso grober Keil!

  8. Weder gegen Berlusconi noch gegen Clinton liegen irgendwelche Vergewaltigungsvorwürfe vor.
     
    Keinem kann man auch nur sexuelle Nötigung vorwerfen. Das hat niemand getan und von den Frauen, die bekannt sind, weiß man auch, dass sie das völlig freiwillig getan haben. Das ist ja keine Seltenheit und ist ganz und gar nicht kriminell. Berlusconi vergnügt sich offenkundig mit zahlreichen Prostituierten und Clinton ist ein Womanizer, dem die Frauen offenkundig in Scharen erliegen. Das ist ärgerlich für seine Frau. Kriminelle Delikte sind das alles nicht.
     
    Man mag das anstößig finden, aber es ist eben nicht kriminell und nur um Katzav jetzt irgendwie besser dastehen zu lassen, kann man daraus auch nicht etwas ähnliches zurechtdrechseln.
     
    Katzav hat offenkundig schon seit den 70er Jahren immer wieder Angestellte sexuell genötigt und tatsächlich ‚VERGEWALTIGT‘. Mehere Taten sind wohl verjährt. Das sind Gewaltverbrechen und das hat nichts mit der Schürzenjägerei eines Willy Brand oder eines Clinton zu tun.
     
    Vergewaltigung ist ein schweres Verbrechen, was Lewinsky und Clinton im Oval Office trieben ist harmlos und ist keines und verrückt ist, dass sowas überhaupt Gegenstand einer parlamentarischen Debatte in den USA wurde, und dass da keinerlei Zwang vorlag ist auch offensichtlich. Die Frauen himmeln Clinton und Willy Brand an. Das sind die typischen Womanizer, die gerne nichts anbrennen lassen. Menschen paaren sich eben, mitunter auch außerehelich – man mag das moralisch so oder so beurteilen – Vergewaltigung ist etwas ganz anderes.
     
    “Die Demokratie Israels hat im Nahen Osten Vorbildfunktion, wie man es auch dreht oder wendet.“
     
    Leider eben nicht – ja Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten – aber als ein Staat der seit zig Jahren Millionen von Muslimen vollkommen entmündigt, entrechtet und beraubt kann dieser Staat den Muslimen wohl kaum zu irgend einer Vorbildunktion dienen.
     
    Millionen von Menschen leben seit zig Jahren unter israelischer Herrschaft und diese erleben Israel als eine Militärdiktatur – die oft genug auch das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte missachtet.
     
    Die Rechte und den Schutz, den Juden zum Beispiel im Iran genießen, von dem können Palästinenser in der West-Bank nur träumen.

  9. Ω Interessant zu sehen wie Sexualität, und das beihörige Benehmen so wichtig ist. Hab; The Ancient Mariners gelesen, ein zweites Mal da ich es vor dreißig Jahren nur ausgeborgt hatte. —–Rom hatte 200 000 Leute, die arm genug waren um vom Staat freies Essen zu kriegen. Rom brauchte 80 Schiffe von achtzig Meter länge um mit jedem 130.000 Tonnen Weizen oder Roggen von Ägypten einzuschiffen. Erst später, zirka 200 AD wurde Oliven Öl, Wein, und eine art Pfeffersoße mit dazu gegeben. Rathäuser waren nicht nur for den Rat, sondern auch für kriminelle Gefangene und Heimlose benützt.—— Daß in Israel jetzt die Anzahl der Unterstützten dauernd zunimmt is auch kein Geheimnis, da es in der New York Times berichtet wird. —–Daß Frauen in den verschidenen Ländern ihre Sexualität nicht nur zum Spaß ausnützen sondern entweder pekunär oder als Austauschmittel für Gefälligkeiten anbieten ist nichts neues. Daß sie aber  in anderen Umständen pekunäre Mittel anbieten um Sex zu kriegen ist weniger bekannt. Eine Frau die in New York tätig ist verdient angeblisch nur 25 dollar per Stunde.——— Daß das nicht der Durchschnitt ist kann man leicht erkennen, da deren Oberklasse Weiber, die davon in einer art Luxus lebt, nicht eingeschlossen ist, kann leicht verstanden werden. Mit Gewalt, durch gesetzliche Verbote und durch Zustände in der Unterwelt da noch vieles im Schatten steht bedeutet nicht daß es nicht existiert.—–Für einen Mann ist das beim ersten Mall ein erstaunliches Erleben, dann wird er es mit einer Mischung von Verachtung und oder mit Verständnis hinnehmen. Das Gegenteil ist, wenn ein Mann derjenige ist der pekunär Vorteile zieht.——– Daß das oft dann aus der Tasche eines anderen Mannes kommt, ist leicht zu verstehen. Wenn solche Sachen dann zu weit gehen, bringt es den Abbruch des Verhältnisses der Frau, entweder mit Gewalt oder durch gerichtliche Maßnahmen. Erfahrung lehrt, daß das bei dem weiblichen Genossinen meist Unannehmlichkeiten bringt die oft nicht in Erwägung gezogen waren. ——-Leute sind dann da, die diese Erlebnisse reif zu einer Komödie für einen Roman oder einen Film sehen. In alter Zeit warten Madame Bovarie und Lady Chatterlies Lover, als phornografy sahen.

  10. Hallo Herr Schlickewitz,

    Ihre Vermutungen, was das Sexualleben von Berlusconi, Brandt, Strauß und deren angebliche Vertuschungen von Sexualdelikten angeht, sind eben das: Vermutungen – im Gegensatz zu Katzavs Straftaten, die gerichtlich bestätigt worden sind.

    Nicht dass ich irgendwelche Sympathien für den großen Vorsitzen der CSU gehabt hätte, aber der hat ja noch ganz andere Schweinereien vorzuweisen als evtl. Siebzehnjährige zu vernaschen. Vergewaltigungsvermutungen braucht es da nicht (solange sie nicht stichhaltig sind). Und Ihr Wehner-Zitat über Willy Brandt – spielt da nicht sowohl bei Wehner als auch bei Ihnen (reine Vermutung meinerseits) ein wenig Neid mit?

    Hallo Jane,

    gleiches gilt für Ihre Unterstellung, dass Katzav für die Vergewaltigung von Palästinenserinnen bzw. arabischen Israelinnen nicht ebenso verurteilt worden wäre, wie für die von Jüdinnen. Solange Sie keine stichhaltigen Zahlen liefern, die etwa belegen, dass angezeigte Vergewaltigungen durch jüdische Männer an palästinensischen/arabischen/muslimischen Frauen von israelischen Gerichten regelmäßig weniger oder milder geahndet werden als angezeigte Vergewaltigungen durch jüdische Männer an jüdischen Frauen, ist diese Unterstellung nichts als heiße Luft.

    Euch allen einen guten Rutsch!
    MfG, Volker Scheunert

  11. @ Robert Schlickewitz:
    Das tat wirklich not!

    Endlich wird einmal für all die dummen Lesern verglichen! Zwar völlig blödsinnig, aber immerhin. Ich glaube wir sind alle sehr dankbar, daß es Menschen gibt, die in Pawlowscher Manier sofort aufzeigen, daß Israel ein normales Land ist. Ohne diese Vergleiche würde hier wahrscheinlich jeder denken: Typisch jüdischer Staatspräsident!

    Zum Glück wurde dies widerlegt! (Zwar durch die Verharmlosung von Vergewaltigungen, Hauptsache Katzav ist wie Brandt und Strauß, aber wenn es dem guten Zweck dient) 

    Bisher bin ich davon ausgegangen, daß Verurteilungen für Verbrechen in Demokratien unabhängig von der Stellung des Täters erfolgen. Dank dieses Kommentars gehe ich davon aus, daß dem nur in Israel so ist! Dies muß und sollte man der Welt vor Augen führen, sonst denken die noch Israel wäre eine Demokratie wie die Anderen auch! 

    Manchesmal ist weniger mehr. 

  12. Wie schön – ich finde heute einmal beide Beiträge, den sehr guten Artikel von Ulrich Sahm ( man erlaube mir, da die meisten Friedrich A.Kittlers und Johannes B.Kerners unendlich arrogant sind, das Buchstabchen einmal wegzulassen, auch wenn Herr Sahm sicher nicht arrogant ist^^ wie 99% der Hans U. und Hinnerg H.s in diesen ironisch-aufgeblasenen Jahren^^). Aber auch den Kommentar von „Jane“ finde ich als Ergänzung gut.
    Dass es palästinensische Frauen schwerer gehabt hätten, im sich hier als hervorragenden Rechtsstaat bewährt habenden Israel – Recht zu bekommen, das mag sein. Wir wissen es aber nicht. Katzav wurde zum Glück verurteilt – Berlusconi würde wohl wieder eine lex berlusconi erlassen… Also kann man aus diesem Beispiel lernen, dass Israels Justiz in solchen Fällen gerechter ist. (Silvio Berlusconi sollte nun aber wirklich dran denken, sich endlich Silvio A.D.Berlusconi zu nennen, einfach Silvio, das ist doch nicht „cool“, pffffffhhh.)
    Was an „Jane’s“ Beitrag falsch erscheint, ist, daß Herr Sahm überhaupt nicht behauptet hat, palästinensische Vergewaltigungsopfer hätten genau die gleichen Chancen in Israel. Er hat nur – völlig richtig – gesagt, dass alle Leute, die behaupten, Israel wäre ein Staat, in dem alle Menschenrechte mit Füßen getreten würden – als „absolute Aussage“  falsch ist. Das Urteil ist ein Sieg gerechter Justiz. Leider gibt es keine Zugglücke, und man kann die gräßlichen Vergewaltigungen nicht rückgängig machen. Aber man kann gerecht darüber urteilen.
    Sehen wir es zum Jahresende doch mal positiv. Im Gegensatz zu fatalen und bodenlosen Aktionen wie der brutalen Ermordung von „Gaza-Flotilla“-Aktivisten 2010 ist dieser Justizfall auch deshalb so gut, weil die gemäßigten Kräfte unter den Palästinensern, ganz unabhängig von all der jahrzehntelang eingefressenen Einseitigkeit beider gegnerischen Parteien und deren Berichterstattung wirklich aufhorchen müßten. Sieh an, sieh an, solch eine Justiz könnte auch für unsere, palästinensischen, derzeit diktatorischen Regime ohne faire Justiz ein wirkliches Vorbild sein! In diesem Fall ist das unbestreitbar so, und nur SO kann es ja langsam, langsam in kleinen, kleinen Schritten, einen Ausweg aus dem beiderseitigen Desaster geben. Bei so vielen nicht guten Nachrichten ist das eine sehr gute Nachricht.

  13. Katzav hat seine Haftstrafe gewiss verdient und er soll sie dazu benutzen, sich innerlich zu reinigen. Punkt.
     
    Aber wer sagt Ihnen denn, @jane, dass die ‚Gespielinnen‘ Berlusconis ebenso freiwillig an den Liebesspielchen beteiligt waren wie dies die Medien im Falle Clintons und seiner Mitarbeiterin kolportiert haben?
     
    Wie häufig wurde gerade in der scheinbar so blitzsauberen, christlichen Welt durch Geld abgegolten, was eigentlich vor Gericht gehört hätte!
    Denken Sie an die Fälle Franz Josef Strauß und Willy Brandt. Von ersterem ist bekannt, dass er auch Siebzehnjährige ‚benutzte‘, um seine krankhaften Triebe zu befriedigen, über zweiteren liegt nicht umsonst das Zitat seines Parteikollegen Herbert Wehner vor „Der Willy sollte lieber mehr regieren als eregieren.“
     
    Sind Sie hundertprozentig sicher, jane, dass wir es in sämtlichen Fällen von sexuellen ‚Entgleisungen‘ dieser beiden bundesdeutschen Politiker mit ‚freiwilligem Sex‘ zu tun hatten?
    Oder könnte nicht gerade hier das eine oder andere Mal ein pekuniäres Argument eine Klage wegen Vergewaltigung aus dem Wege gehebelt haben?
    U.a. zu Strauss:
    http://buecher.hagalil.com/2009/12/schloetterer/
     
    Herr Sahm hat schon recht, man zeige uns einen arabischen Staat, in dem ein dortiger jüdischer Richter nicht nur seines Amtes walten darf, sondern auch noch den ehemaligen Staatschef zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
    Die Demokratie Israels hat im Nahen Osten Vorbildfunktion, wie man es auch dreht oder wendet.

  14. Hier wird doch einiges auf eine Art und Weise durcheinander gewirbelt um Schlüsse zu ziehen, die so nicht tragen.
     
    Zum einen die Verniedlichung von Katzavs Gewaltdelikten, denn das sind Vergewaltigungen nun einmal, das Ausüben sexueller Gewalt – es besteht ein großer Unterschied zwischen den abgeschmackten Eskapaden von Berlusconi oder den außerehelichen Abenteuern von Clinton – sie sind keine Verbrechen, niemand wurde zu irgend etwas gezwungen, sie entsprechen lediglich nicht dem moralsichen Image, das sich die Bevölkerung von ihren höchsten Stellvertretern wünscht und sind wohl eine herbe Demütigung für die betroffenen Gattinen, wundern mag man sich in Europa, wie das prüde Amerika den Fehltritt Clintons zum Gegenstand einer öffentlichen Debatte und eines formellen Verfahrens machte.
     
    Herr Sahm schreibt, ‚Vergewaltigung und Sexualverbrechen‘ – will er damit intendieren die Vergewaltigung seien kein Sexualverbrechen und die Eskapaden von Berlusconi und Clinton seien solche?
    Das ist natürlich Unsinn.
     
    Man staune in der arabischen Welt über die Verurteilung Katsavs – ja das mag sein – in autoritären Regimen würde das so sicher nicht geschehen und sicher ist Israel ein Rechtsstaat im westlichen Sinne, aber konsequent wohl nur für Juden. 
    Was wäre, wenn Katzav Palästinenserinnen aus den besetzten Gebieten vergewaltigt hätte, oder auch nur arabische Israelinnen und nicht etwa ‚koschere‘, jüdische Mitarbeiterinnen, wären diese auch zu ihrem Recht gekommen?
     
    Hätten sie Vertrauen in die israelische Justiz, zur israelischen Polizei haben können, dass entsprechende Anzeigen angemessen verfolgt werden? Wohl kaum.
     
    Und wenn doch – wie würde die israelische Öffentlichkeit auf solche Anschuldigungen reagieren – es gibt sie ja auch, wenn auch weniger spektakulär Soldaten des IDF betreffend. Das interessiert weder die Öffentlichkeit noch die Justiz und würde es sich gar um das Staatsoberhaupt handeln, ein gut Teil der Öffentlichkeit hätte zweifelsohne mit hämischen Hass und übler Diffamierung der Opfer reagiert.

    Die israelische Justiz hat indem sie keinen Promibonus im Vergewaltigungsprozess Katzavs walten ließ sicher gut gehandelt in Sachen Frauenrechte (für Jüdinnen) und auch in Sachen Gleichheit vor dem Recht für Namenlose und Promis, das ist aber noch lange kein Indikator für das Respektieren der Menschenrechte in Israel.
     
    Dass Israel in erster Linie für Juden ein Rechtsstaat ist, mit einigen Einschränkungen auch für seine Minderheiten, hat wohl noch niemand bestritten, dass freilich die Minderheiten in Israel gleich behandelt würden, oder auch die von Israel faktisch, militärisch unterdrückten Palästinenser Anspruch auf rechtsstaatliche Behandlung gewährt würde, wird durch das Urteil keineswegs klargestellt.
     
    Auch hier werden wieder Äpfel mit Birnen vermischt, um Schlüsse zu ziehen, die so gar keine Grundlage haben.

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