„Lassen Sie den Deutschen endlich Raum zum atmen!“

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Reaktionen auf die Wahl Dieter Graumanns zum Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland…

Von Ramona Ambs

Überlebende hat man nicht gern. Sie erinnern einen an die Vergangenheit, die – sagen wir mal – nicht so optimal gelaufen ist. Überlebende erinnern daran, dass der Mord nicht gelungen ist, sie erinnern also einerseits an den Mord selbst, als auch an das Versagen des Mörders. Und an das Versagen der Zuschauer. Überlebende sind also in jeder Hinsicht lästig.

Wir haben nun mit Dieter Graumann erstmals einen Zentralratspräsidenten, der nicht mehr direkter Überlebender der Schoa ist. Darüber freut sich ganz Deutschland. Die politische Klasse gerät dabei sogar völlig aus dem Häuschen. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) zum Beispiel spricht von „einer Zeitenwende für den Zentralrat“. Mit Graumann sei „erstmals eine Persönlichkeit an der Spitze, die nicht zur Überlebenden-, sondern zur Nachgeborenengeneration zählt“. Von Graumann sei eine „neue, eine erweiterte Perspektive“ zu erwarten. Toll! Zur erweiterten Perspektive waren die bisherigen Überlebenden wohl zu deppert.

Aber lassen wir die Reaktionen der politischen Klasse einmal beiseite. Schauen wir auf das, was in den Kommentarspalten der verschiedenen Zeitungen online zu finden ist. Ein Leser der rp-online beispielsweise „gratuliert“ und gibt gleich ein paar Empfehlungen (oder sollte man von Drohungen sprechen?) ab :

„Ich wünsche Graumann Glück, Verstand und Realitätssinn. Verstand und Realitätssin müssten ihm sagen,dass man – auch als Jude – ein Volk nicht mit einer Erbsünde belegen darf. Denn das wäre dann eine auf Generationen bezogene Sippenhaft. Und dies wiederum sollte gerade einem Juden sehr suspekt sein.
Deutschland kann man nicht mit Mahnmalen und Gedenktagen und Erinnerungsdokumentationen und Vorwürfen und Schuldzuweisungen und Forderungen aller Art zupflastern.
Das tägliche Fordern von Unterwerfungsgesten ist unnatürlich – und in 2010 auch nicht mehr zu rechtfertigen. Eine Überrepräsentanz der Nazizeit macht, egal wie, keinen Sinn. Ganz im Gegenteil!
Gerade der ZdJ sollte hier Vernunft zeigen: Zu viel Druck wird Gegendruck erzeugen.
Herr Graumann, seien Sie verantwortungsvoll, lassen Sie den Deutschen endlich Raum zum Atmen. Die Mörder von einst sind tot, verprellen Sie nicht die gute und saubere junge Deutsche Generation.
Wie wollen Sie als Juden dereinst mit den Arabern und Palestinensern leben, wenn sie – und die anderen – niemals die eigene Vergangenheit ruhen lassen wollen?…“

Ein anderer Leser befürchtet weitere Zuwanderung von osteuropäischen Juden und bemängelt, dass die Juden, die Gedenkstätten, die man ihnen baut, nicht sauber halten:

„Manches Mal sind 100 Meter deutlicher als Zentralräten lieb sein kann. Nehmen wir Mönchengladbach. 100 Meter von der Synagoge steht das Mahnmal……. und verkommt. Selber mal 100 Meter gehen und den Besen schwingen? Fehlanzeige!“

„Wer sich mehr zugesteht als anderen, handelt unredlich!“ beginnt ein Leserkomentar in der FAZ und fährt fort:

„Die leidvolle Geschichte der Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland im Bewußtsein zu bewahren, ist eines. Sich in Deutschland in offenen Foren gegen berechtigte Kritik an der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern zu verwahren, ist etwas anderes.
Das passt nicht zusammen, denn es schafft für Menschen jüdischen Glaubens wieder eine bedrohliche Situation in Deutschland. Diese Position des ZdJ lässt die Menschen muslimischen Glaubens nicht kalt. Problemregionen aus Deutschland heraus falsch zu interpretieren, schadet Deutschland insgesamt.“

Auch bei Spiegel online freuen sich die Leser über die Abwesenheit Überlebender im Zentralratspräsidium und „loben“ insbesondere Graumanns Ankündigung, den Blickwinkel stärker in die Zukunft zu richten. Diese Ankündigung wird allerdings sehr eigentümlich interpretiert :

„Das ist gut so. Dann dürfen wir jetzt endlich diese merkwürdige Religion mit ihrem speziellen Hirtenvolk-Gott und dem besonderen Gefühl der Auserwähltheit und dem fein ausgearbeiten Regelwerk kritisieren, ohne gleich in die rechte Ecke gestellt und als Antisemit diffamiert zu werden?“

Und ein anderer Leser (ebenda) sieht Graumann gar als vorbeugende Maßnahme, um einen neuen Holocaust zu verhindern:

„Dieter Graumann hat Recht. Die Gebetsmühle Shoa verliert von Generation zu Generation an Wirkung. Wenn Kinder und Kindeskinder immer wieder an die Taten der Ur-Urgroßväter erinnert werden, dann entwickeln sie Traumata. Auf dieser Grundlage ist aber zwischen einem Täter- und Opfervolk keine erquickliche und faire Beziehung aufzubauen. Es könnte dann wieder zu sog. Entlastungsreaktionen führen, die einen neuen Holocaust provozieren. Es ist also o.K, wie das der Graumann machen will.“

Zusammenfassend kann man fünf Stunden nach der Wahl feststellen:

Dieter Graumann soll den neuen Holocaust verhindern, indem er der sauberen, deutschen Generation endlich mal die Luft zum atmen lässt, Erinnerungsdokumentationen unterlässt und künftig die Klappe hält. Vor allem soll er keinerlei Forderungen an die deutsche Gesellschaft stellen, um jüdische Menschen nicht noch tiefer in die bedrohliche Lage zu stürzen….

Massel tow! Jetzt wissen wir wenigstens, was gewünscht wird. Das nächste Mal wählen wir ein Kaninchen in den Vorstand. Das sitzt nur da und mümmelt dankbar vor sich hin. Das wär ein Zentralratspräsident nach deutschem Geschmack. Ganz ohne Vergangenheit, forderungslos und schweigend. Dafür aber mit weichem Fell, wenn mans mal zum streicheln braucht…

Erstaunlich viele Zeitungen, zum Beispiel auch die WELT-online, haben den Kommentarbereich zu dieser Meldung geschlossen. Das hat natürlich einerseits den Vorteil, dass man derlei Kommentare nicht lesen muss. Andererseits ist es doch immer wieder recht aufschlussreich, ein möglichst breites Lese-Publikum studieren zu können und dabei festzustellen, dass das „gesunde Volksempfinden“ quer durch alle Blätter zu bestehen scheint.

Die Schleusen, die sich durch den Wechsel an der Spitze des Zentralrats geöffnet haben, verheißen nichts Gutes. Die Begeisterung über den Wegfall einer „echten“ Überlebenden gepaart mit dem Gefühl, „jetzt endlich mal sagen zu können“, was man vorher aus einem Rest Anstandsgefühl vielleicht für sich behalten hat, werden in den nächsten Tagen sicherlich noch lauter und deutlicher am virtuellen Stammtisch zu vernehmen sein, als in den ersten Stunden nach der Wahl.

Aber eins ist tröstlich dabei: Wir alle wissen es. Dieter Graumann ist zum Glück kein Kaninchen.

45 Kommentare

  1. Jane, was Sie für ein guter Mensch sind, und wie differenziert Sie denken. Also aus Ihren Postings gewinnt man doch einen ganz falschen Eindruck und jetzt dank ihrer letzten beiden langen Beiträge wissen wir, was Sie unter differenziert verstehen.
    Nun ja die Tasten eines PC sind geduldig.

  2. "Knapp 30 Prozent der Deutschen erklärten, Juden gegenüber negativ eingestellt zu sein…"

    Es gibt immer wieder die Glas halb voll vs. halb leer Meinungen. Aber 70 zu 30  ist eher ein Verhältnis, über das mensch sich freuen sollten. unsere Bundesdeutsche politische Klasse würde sich scheckig freuen, wenn bei einer Befragung herauskäme, nur 30% der Deutschen wären Politikern gegenüber negativ eingestellt. Ausserdem bin ich überzeugt, mehr als 30% aller Deutschen hassen Bayern München.

    Und warum gibt es hier keine Protest gegen die negative Meinung der Deutschen gegen die Muslime? DIE kommen nämlich in der Befragung wirklich schlecht weg.

    Leider gibt es in der Veröffentlichung keine Aussage, wieviel Prozent der Deutschen Deutschen gegenüber negativ eingestellt sind. Es würde mich nicht wundern, wenn bei einer solchen Umfrage der Wert auch nicht viel kleiner wäre als 30%.

    Deutsche sind wohl gerne negativ eingestellt. Und in dem Sinne sind manche hier wirklich echte Deutsche :-). 

    Bevor hier der zu erwartende Sturm im Wasserglas losgeht:
    Nein – ich will Antisemitismus nichtkleinreden – den gibt es (auch) in Deutschland und er ist auf jeden Fall zu weit verbreitet. Ihr solltet aber nicht andauernd in jedem deutschen Sessel oder unter jedem eurer Betten einen Antisemiten erwarten. Irgendwann bekommt es pathologische Züge.

  3. Ich hab jetzt schon so einiges geschrieben, aber ich will noch mal die Krux zusammenfassen:

    Ich bin schlicht und ergreifend für Differenzierung und gegen Generalisierung.

    Ich bin gegen Islamisten, aber nicht gegen Muslime und ganz bestimmt auch nicht gegen Palästinenser.

    Ich bin nicht gegen Juden, aber ich bin gegen fundamentalistische Strömungen im Judentum, die meiner Meinung nach sehr viel mehr Einfluss auf die Politik Israels und in letzter Konsequenz auch auf die Arbeit vieler jüdischer Gremien hat, als man glauben möchte, auch wenn dies mitunter mittelbar und nicht unmittelbar geschieht, schon deshalb, weil man vor ihm die Augen verschließt.

    Ich bin auch nicht gegen Deutsche, aber ich bin gegen Nazis.

    Ich bin dagegen, dass der Holocaust in einer Art und Weise vereinnahmt wird, welche vor allem darauf abzielt die Besatzungspolitik Israels für sakrosant zu erklären.

    Und grundsätzlich sollte man nie so verallgemeinern, dass man der Entwicklung zum Guten keinen Raum lässt, ob damit nun Deutschland, Israel oder  muslimische Länder gemeint sind. Das ist ganz universal und sie alle brauchen diese Haltung in der Tat, wie die Luft zum Atmen.

    Es wurde hier in sehr diffamierenden Weise spekuliert, bzw. man wisse natürlich ganz genau, was ‚die Deutschen‘ denken, wenn sie echte Holocaust-Ãœberlebende sehen ‚müssen‘.

    Ich denke, hier sind so viel hingebungsvoll gepflegte Vorurteile am Werk –

    man wird es mir nicht glauben, denn ich werde hier ja dauernd als Antisemitin diffamiert, mit all den üblen Zuschreibungen, die das beinhaltet.

    Ich bin ganz offen, Sie brauchen nichts hineinzugeheimnissen, in das was ich sage – ich habe keine negativen Gefühle wenn ich Holocaust-Ãœberlebende sehe, ich bin froh, dass sie leben, ich bin dankbar, dass das wenigstens für manche möglich war und es überkommt mich (ich will gar nicht wissen, was Sie sich da jetzt an Gemeinheiten, ob dieses Geständnisses alles ausdenken werden) ein Gefühl der Zärtlichkeit, ich will dass es Ihnen gut geht.

    Mit der Art und Weise, wie nicht wenige in diesem Forum, den Holocaust wie eine Art Monstranz vor sich hertragen, um ihren ganz persönlichen Feldzug gegen einen oft genug eingebildeten Feind, ähnlich wie einst Don Quichote, zu starten, gegen Deutsche, die heute jüdischer sind als Juden und durchs Land ziehen, wie die Vertreter der Heiligen Inquisition – damit habe ich allerdings meine Probleme.

    So lange man differenziert und offen ist – geht es aber sicher auch anders, sicher auch mit Kritik, sicher auch mit durchaus existierendem Antisemtismus – aber ich denke es ist nicht akzeptabel, was und wie, da oft völlig unterschiedliche Haltungen da ‚pragmatisch vermengt‘ werden und ja der Nah-Ost-Konflikt spielt da schon lange mit rein – wie immer man das nun werten mag.

  4. #<em>wenn wenige Stunden nach der Wahl eines neuen Zentralratsvorsitzenden  Leuten in NORMALEN Medien,( also nicht etwa rechtsextremen Blättern)  nichts Besseres einfällt als  sich darüber zu beschweren, dass die Juden  die Gedenkstätten nicht sauber halten oder man Kommentare wie diesen  hier lesen muss:
    “Jetzt auch noch eine Einwanderungswelle. osteuropäischer Juden!!#</em>

    Diesen Leser-Kommentar zur Wahl Graumans fand ich übrigens auch ziemlich unmöglich, aber was heißt ‚Leuten‘ – das ist ein reichlich bescheuerter Kommentar – keine Frage. Ich habe nur ein Problem mit den Verallgemeinerungen, die hier so hingebungsvoll aus solch einzelnen dummen und fraglos von einem Ressentiment gesteuerten Kommentaren, gezogen werden.

    Was die ’negative Einstellung‘ gegenüber Juden anbetrifft, so war das sicherlich mal besser und zum guten Teil ist der Diskurs wg. des Nah-Ost-Konflikts sicherlich mitverantwortlich dafür, dass nicht wenige Leute vom Zentralrat und jüdischen Gemeinden ziemlich genervt sind.

    Wenn zm Beispiel die Entwicklungsministerin den großflächigen Einsatz von Streubomben durch Israel im Süden des Libanon nicht kritisieren kann, ohne durch Vorsitzende des Zentralrats wg. angeblichen Antis-Semtismus gerügt zu werden, was in Deutschland ein echter Argumentationskiller ist, dann wird schon deutlich, dass hier eine Schieflage besteht. Diese Art zu argumentieren, diesen Generalverdacht gegen alles und jeden, den hört man eben so oft, dass es nicht ausbleiben kann, dass die Einstellung egenüber Juden schlechter und nicht besser wird, wovon ich mich ausschließe, denn ich betreibe keine Verallgemeinerung, politische Tendenzen und Stellungnahmen muss man allerdings diskutieren können.
    In diesem Sinne wäre es eben auch konstruktiv mal anzufangen deutlich zu relativieren und nicht immer diese Rundumschläge zu starten – ich habe oft den Eindruck auch und gerade in diesem Forum, dass der Antisemitismus mancher Juden und Anti-Deutscher liebstes Kind ist – dass man ihnen auf gar keinen Fall wegnehmen darf, wehe die Deutschen sind zu nett, wehe Christen suchen Dialog, wehe sie verlegen Stolpersteine, um an die Toten zu erinnern – ich kann mich noch gut an nicht wenige gehässige Kommentare darüber hier erinnern.
    Sicher gibt es Antisemitismus, Neo-Nazis, rechtsextreme Rassisten etc. – gegen die bin ich auch – aber ICH habe mit denen gar nichts gemein.
    Ich bin nur für ein Ende der Besatzung und ich bin der Ansicht dass man den Palästinensern lange übel mitgespielt hat und ihnen immer noch übel mitspielt und ich nehme mir alle Freiheit, das auch zu sagen und ich habe auch keine Lust, dass das mitzutragen – früher gegen Juden – aus Opportunismus – und heute gegen Araber und Palästinenser – auch aus Opportunismus.

  5. Kassandra, ihre rechtslastige Predigt könnten Sie bei der „Jungen Freiheit“ besser anbringen.
    Ich habe nicht geschrieben, dass die Besatzung von Nord-Zypern schlimmer sei, sondern darauf hingewiesen, dass diejenigen, die nichts dazu zu sagen haben, mit zweierlei Maßstab messen. Wie Sie zum Beispiel. Niemand zwingt einen Deutschen die Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Es gibt ja genug unbelehrbare und solche die den Juden Auschwitz nicht verzeihen können. Die zwar die große Klappe öffnen wenn es um austeilen an andere geht, jedoch sofort „Hetze“ schreien, wenn ihnen jemand den Spiegel vor ihr häßliches Gesicht hält und am liebsten diesen Spiegel zerschlagen würden.
    Sie Kassandra gehören anscheinend zu den jammernden Antisemiten, die sich mutig wähnen, weil sie hier die rechtsextreme Mantra herunterbeten.
    Begeben Sie sich bitte dorthin wo Sie hingehören.
     
     

  6. Werte Kommentatoren,
    wenn wenige Stunden nach der Wahl eines neuen Zentralratsvorsitzenden Leuten in NORMALEN Medien,( also nicht etwa rechtsextremen Blättern) nichts Besseres einfällt als  sich darüber zu beschweren, dass die Juden die Gedenkstätten nicht sauber halten oder man Kommentare wie diesen hier lesen muss:
    „Jetzt auch noch eine Einwanderungswelle. osteuropäischer Juden!!

    Man sollte den Bogen nicht überspannen.., der Schuss, könnte auch nach hinten losgehen…“
    dann sollte man sich nicht über einen polemischen Artikel wundern, sondern eher darüber, dass eine einfache Wahl im Zentralrat derlei zutage fördert…und ich würde mir sehr wünschen, ich hätte die Kommentare selektiv gewählt…leider ist das nicht so. Und das lag nicht an meinen Augen, sondern am Angebot…

  7. Jane schreibt:
    Mit der Sünde ist es so eine Sache – ein bischen mehr oder weniger Sünde – das war und ist schon immer menschliches Schicksal, woanders ist die Welt auch nicht so blütenrein – auch nicht in Israel und auch nicht bei Juden.
     
    Das ist eine unzulässige Relativierung der Shoah. jim hat recht, Jane hat sich disqualifiziert.
     
    Aber auch ohne die Vergangenheit zu vergessen – kann man sie doch loslassen – denn sonst schafft man keinen Raum für neue Erfahrungen…
     
    Nur eine Minderheit der Deutschen hat sich ernsthaft mit der eigenen NS-Vergangenheit auseinandergesetzt und sie für sich dauerhaft wirksam verarbeitet. Die Mehrheit der Deutschen hat es bei der Lektüre eines Buches oder einiger Presseartikel, beim Konsum von mehr oder weniger Fernsehsendungen bewenden lassen und sich dann gelangweilt oder frustriert abgewendet. Anders ist die allgemein anzutreffende Unbildung bzw. das Unwissen, von der/dem sich jeder in diesem Lande in seiner allernächsten Umgebung (Arbeitsplatz, Freundeskreis, eigene Familie) leicht überzeugen kann, nicht zu erklären. „Loslassen“ kann man nur etwas, das man mehrheitlich und kollektiv verarbeitet hat. Dies ist in diesem Lande nie geschehen. Vielmehr scheute man davor in der großen Mehrheit zurück.
    Da nützen auch Stolpersteine oder Mahnmale nur am Rande, an denen die Mehrheit ohnehin achtlos vorbeiwandelt (wie man überall beobachten kann).
     
    Öffnet mal die Fenster und lasst mal Luft rein. – ich denke – nichts anderes im übertragenen Sinn hat Graumann gesagt – und da kann ich ihm nur zustimmen.
     
    Extra für Sie, Jane, nochmals Graumanns Zitat:
    „Normalisierung kann man doch nicht verordnen oder gar befehlen. Doch wir sind auf einem guten Weg. Meine Eltern sind ebenso wie die vieler anderer tief traumatisiert. Daher kann es auch gar keinen Schlussstrich geben.

    Versuchen Sie, Jane, daher lieber nicht hier selbstherrlich den Deutschen ‚frische Luft‘ zu verordnen. Außerdem, es geht doch nicht ’nur‘ um das Dritte Reich und den Nationalsozialismus. Es gilt noch die gesamten 2000 Jahre Kriminalgeschichte des Christentums mit den der Mehrheit der Deutschen vollkommen unbekannten Massenmorden an Frauen (Hexen), Juden (http://www.judenundbayern.de/pdf/Juden-Bayern-Chronik.pdf), Sinti, Homosexuellen, anderen Minderheiten aufzuarbeiten. Nicht bereits nach kurzem Einblick in einen Zwölfjahreszeitraum sich zurückzuziehen und nach „Luft“ zu japsen.
     
    Es liegt noch ein Berg Verarbeitungsarbeit vor uns, also, packen wir’s an. Unsere Kinder und Enkel werden es uns einst danken. (Ach ja, Jane, Sie sind ja kinderlos.)
     
    Mit Ihren Israel-Mantras und Ihrer Nahost-Moralrhetorik, Jane, leisten Sie kontraproduktive Tätigkeit. Sie lenken uns Deutsche damit von der für uns viel nötigeren Beschäftigung mit dem eigenen (zweitausendjährigen!) höchst zweifelhaften christlichen Erbe ab. Sehen Sie dies doch endlich ein!
     

  8. „Die“ Deutschen haben den „Komplex“, dass Sie immer und überall die Größten, die Besten und die Schönsten sein wollen; gestern genau so wie heute, hüben wie drüben; das hat sich nicht geändert - die Tendenz ist dieselbe!

  9. http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article1689586/Bei-Gedenkrede-in-Paulskirche-droht-Eklat.html
     
    Unterdessen beklagt der Zentralrat einen zunehmend enthemmten Antisemitismus in der Gesellschaft. Zentralrats-Vize Graumann sagte, Antisemitismus habe man lange Zeit eher an den extremistischen Rändern der Republik verortet. „Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen nunmehr, was für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland schon seit Längerem fühlbar ist: dass sich der Antisemitismus in all seinen Facetten in die gesellschaftliche Mitte vorgearbeitet hat und dort auch zunehmend enthemmt geäußert wird“, kritisierte Graumann.
    Man könne sich manchmal des Eindrucks nicht erwehren, dass der Konsens, der zum Fundament dieser Gesellschaft nach der schrecklichen Erfahrung des Holocaust gehörte – nie wieder Antisemitismus, nie wieder Fremdenfeindlichkeit und Rassismus -, dass dieser Konsens durch aktuelle politische Entwicklungen bis weit in die Mitte unserer Gesellschaft hinein aufgeweicht zu werden drohe, sagte Graumann weiter. Er betonte: „Das ist beängstigend und muss uns anspornen, hier gemeinsam aktiv gegenzusteuern.“

  10. Ich schrieb hier schon ein paar Jahre nicht mehr, aber dieser Artikel und die Kommentare sind einfach köstlich.

    Da gibt es sogenannte „Holo-Hugger“, die instinktiv wohl gar nicht anders können, als zu meinen, die Anerziehung eines philosemitischen Schuldkomplexes für die „Verantwortungsgemeinschaft“ (Graumann, zählt er sich selbst auch dazu?) garantiere ihnen ein sicheres Dasein, so sehr sie auch im Einzelfall gegenüber Deutschen hetzen oder lästern (siehe Broder). Ob sie sich da mal nicht täuschen… Da meint ein Karl Pfeifer, ‚die Türken seien auf Zypern schlimmer als die Juden in Palästina‘ und vergisst völlig, dass es in der BRD nicht die Türken sind, die den Deutschen moralisch die Leviten mit „Holocaust-teaching“ lesen wollen, sondern zumeist „menschenfreundliche“ Hardcore-Zionisten, die noch jedes israelische Verbrechen und illegale Besiedlung (‚G~tt hat uns das Land gegeben‘) für kosher erklären.

    Gut, dass denjenigen ‚der Balken im eigenen Auge‘ nicht selbst auffällt. So ist wenigstens garantiert, dass die Beliebtheitsquote (Antisemitismus nennt sich ihr Reziprok) der Juden vermutlich auf dem bisherigen Level bleiben wird: das Polit-Establishment wird weiter öffentliche A****kriecherei betreiben, während sich der deutsche Michel größtenteils nur angewidert abwendet. Insofern hatte Frau Ambs, wenngleich sehr selektiv, schon die richtigen Kommentare aus den Kommentarspalten rausgesucht.

  11. ‚Der Massenmord an den Juden sei, so ärgern sich wohl Deutsche ein ‚Misserfolg‘ , weil ja viele überlebt haben‘ Efem
    .
    Bingo, Jane. Beileibe nicht nur Deutsche. Sonst gäbs keinen weltweiten immer noch anhaltenden Antisemitismus mit teilweise eliminatorischen Tendenzen. Ist Fakt.
    .
    „Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer.“
    .
    efem

  12. Ich muss gestehen: ich bin gerade durchaus belustigt. Reines „Lagerdenken“ finde ich peinlich .. kann mich darüber aber durchaus bespaßen .. 🙂

    Ist euch eigentlich bewusst, dass kaum ein Deutscher Sinti und Roma kennt? .. und dass, obwohl Sinti und Roma genauso unter ‚Uns Adolf‘ gelitten haben? Wenn „die“ einen neuen Vorsitzenden wählen, nimmt das eh keiner zur Kenntnis ..
    Wenn solche Ignoranz der Wahl des Vorsitzenden der Juden in Deutschland wiederfahren würde .. oh Backe .. gäb das hier einen Aufschrei .. mindestens so wie neulich, als die völlig folgenlose Tat eines gegen eine Synagoge brandsatzwerfenden Vollidioten auch keine Mahnwache oder Trauermärsche hervorrief.

    1) Die Wahl von Herrn Graumann wurde allermeist (nach meinen Erkenntnissen – wer bessere hat mag dies belegen) von den kommentierenden Deutsche begrüßt.  Wollt ihr dies negativ auslegen? „Ihr“ habt ihn gewählt.
    2) Natürlich gibt es auch hier – wie in allen Internetdiskussionen – depperte Meinungen. Jane hat sich bemüht, darauf hinzuweisen, dass depperte Stellungnahmen „sogar“ hier vorkommen.
    3) Jane hat auch darauf hingewiesen, dass kein von euch zitierter „Deutscher“ einen Schlussstrich gefordert hat. Das jetzt von „jüdischer“ Seite eingeworfen wird, dass kein Schlussstrich gezogen werden darf, widerspricht der „deutschen“ Sicht nun logisch nicht wirklich.
    4) Das „Deutsche“ „jüdische“ Aussagen überinterpretieren .. und „Juden“ „deutsche“ Aussagen überinterpretieren ist ungefähr so spannend wie die Aussage, dass „Männer“ „Frauenaussagen“ fehlinterpretieren .. und umgekehrt. Der eine oder die andere hier haben vielleicht schon mal gehört, wie schwierig die Kommunikation zwischen Deutschen und Niederländern ist .. und an der Sprache liegt es nicht .. nicht einmal am Fußball .. <lol> .. (Achtung .. es menschelt immer und überall!!)
    5) Lagerdenken ist so klasse .. wir sind die Helden und die anderen sind Scheisse!!!
    Um mal ein ‚ernsthaftes‘ THema zu nehmen: Aus Sicht der ‚Wahrhaften‘ sind alle S21-Befürworter entweder doof und obrigkeitshörig oder völlig korrupt. Die ‚Staatstragenden‘ erkennen ihre Gegnern natürlich als Marxisten und Terroristen .. und als Berufsdemonstranten. Es ist immer schön, wenn mensch seine Gegner eindeutig klassifizieren kann. Mancher hier mag das auch gerne .. (stimmt doch, Herr Pfeifer, oder? 😉 )

    unabhängigvon der völlig sinnfreien Diskussion hier ..

    Ich bedanke mich – als Nichtjude – bei Frau Knobloch für ihre Arbeit, die auch Deutschland zu gute kam – und wünsche Herrn Graumann eine gute Hand und viel Erfolg bei seiner Arbeit .. ganz ohne Schlussstrich oder so 🙂

  13. “Auch wenn sich die Deutschen wünschen, diesen “Schandfleck” der Vergangenheit endlich loszuwerden, es wird ihnen und den Österreichern NIE ganz gelingen, diesen “schwarzen Fleck” ganz zu beseitigen.“

    Das ist doch Unsinn. Schauen Sie sich mal all die Mahnmale, Stolpersteine, Fernsehsendunge, Spielfilme, wissenschaftlichen Publikationen etc. etc. an – ich glaube ‚die Deutschen‘ sind mittlerweile doch ganz woanders und auch wenn es immer noch Bereiche, Theme etc. gibt, die man aufarbeiten kann – es gab wohl kaum ein Land in dem man sich so intensiv mit dem wahrlich finsteren Teil seiner Geschichte auseinandergesetzt hat, wie in Deutschland  und das ist auch gut so und Sie können davon ausgehen, dass sich daran auch nichts ändern wird.

    Darüberhinaus gibt es aus dieser Geschichte viel zu lernen – aber das ist allgemeingültig und betrifft nicht nur ‚die Deutschen‘.

    Mit der Sünde ist es so eine Sache – ein bischen mehr oder weniger Sünde – das war und ist schon immer menschliches Schicksal, woanders ist die Welt auch nicht so blütenrein – auch nicht in Israel und auch nicht bei Juden.

    Aber auch ohne die Vergangenheit zu vergessen – kann man sie doch loslassen – denn sonst schafft man keinen Raum für neue Erfahrungen – oder – vielleicht sollte ich sagen – Öffnet mal die Fenster und lasst mal Luft rein. – ich denke – nichts anderes im übertragenen Sinn hat Graumann gesagt – und da kann ich ihm nur zustimmen.

    Ich sehe darin jedenfalls keinen Mutationsvorgang zum Kaninchen, aber muss man sich in Umkehr gleich einen Kampfhahn wünschen?

  14. Es gibt für Jane und Kameraden kein wichtigeres Thema in der Welt als Israel, denn dass die türkische Armee (35.000-40.000 Soldaten) Nord-Zypern besetzt hält und dort zehntausende Türken aus Anatolien angesiedelt hat kümmert Jane und andere Broschürenleser natürlich nicht, denn sie sind damit beschäftigt, den einzigen demokratischen Staat im Nahen Osten herunterzumachen.
    Seit der türkischen Besatzung im Jahr 1974 wurden 520 Kirchen in Nordzypern geplündert, entweiht und zerstört. Kein Grund zum Protest seitens der Broschürenleser, für die es nur ein Unrecht gibt, nämlich das von Israel begangene. Und weil eben mit zweierlei Maß gemessen wird, ist der lautstarke Protest der Israelbasher so wenig glaubwürdig.
    Jane kann es nicht lassen, mir etwas zu unterstellen, was ich nie gesagt oder geschrieben habe.
    Auf alle Fälle empfehle ich allen, die an der Friedfertigkeit von Hamas glauben sich anzuschauen, was ein Hamas Anführer über Juden sagt und schreibt:
    http://www.terrorism-info.org.il/malam_multimedia/English/eng_n/html/ipc_e141.htm

  15. Auch wenn sich die Deutschen wünschen, diesen „Schandfleck“ der Vergangenheit endlich loszuwerden, es wird ihnen und den Österreichern NIE ganz gelingen, diesen „schwarzen Fleck“ ganz zu beseitigen. Es wird immer etwas „hängenbleiben“ auf dieser Seite; auf der anderen Seite der Israelis wird immer eine kleine Wunde oder zumind. eine „Narbe“ bleiben – aber niemand wird es jemals schaffen, dieses dunkle Kapitel komplett abzuschließen.
    Darüber hinaus möchte ich darauf hinweisen, dass die Aufarbeitung der 2. Weltkriegsgeschichte sehr spät und sehr zögerlich einsetzt hat. Die erste Nachkriegsgeneration (jene, die in den 50er Jahren geboren wurden) haben in der Schule noch nichts im Geschichtsunterricht dazu gelernt; erst ab der nächsten Generation – sprich: ab den 70er Jahren – wurde „Aufklärung“ betrieben. Viele Täter mit hoher Verantwortlichkeit sind untergetaucht/unbeschadet davongekommen oder haben sogar wieder hohe Ämter mit anderer Parteifarbe und Parteibuch erhalten. So viel wurde einfach unter den Teppich gekehrt – wen wundert’s da, dass diese Diskussionen kein Ende nehmen!?

  16. “Wo steht denn dieses Zitat vom “Volk der Mordgesellen”? Bitte um Nennung der Quelle!“
     
    Das ist kein Zitat, sondern eine Ableitung – was soll man denn aus den Zitaten anderes lesen, die ich sinngemäß reingestellt habe –
     
    wie z.Bsp.

    ‚Ãœberlebende hat man nicht gern. Sie erinnern einen an die Vergangenheit, die – sagen wir mal – nicht so optimal gelaufen ist. Ãœberlebende erinnern daran, dass der Mord nicht gelungen ist, sie erinnern also einerseits an den Mord selbst, als auch an das Versagen des Mörders.‘
     
    (Ach ja wie ärgerlich – der Mord ist nicht gelungen) -Das legt doch nahe, die Menschen würden sich ärgern, dass die Ãœberlebenden nicht den Nazis zum Opfer gefallen wären. Sowas kann ich aber auch konkret aus den angeführten Blog-Kommentaren durchaus nicht lesen und ich bin mir auch ganz sicher, dass das auf eine ganz große Mehrheit der Menschen hier absolut nicht zutrifft.
     
    Und in der Art lassen sich noch mehr recht hämische Zitate in den Beiträgen hier finden; ich habe in meinem Beitrag auch auf andere Stellen sehr konkret hingewiesen.
     
    Ich finde das unmöglich und halte es auch für notwendig an dieser Stelle mal klar zu protestieren.

    “Jane ich schrieb von einigen Deutschen – solchen die nur ein paar Broschüren lasen und sie glauben mir unterstellen zu können ich hätte über “die Deutschen” geschrieben. Das sind halt die Diskussionsmethoden der Broschürenleserin Jane.“
     
    Schön Herr Pfeifer – es handelt sich um ein paar Broschürenleser – na dann hoffe ich, dass ihnen nicht bald die Themen ausgehen.

    Letzendlich Meinen Sie doch jeden der die Besatzungspolitik ernstlich kritisiert – seien es Nicht-Juden, die das natürlich nur tun, ‚weil Sie den Juden Ausschwitz nicht vergeben‘ – seien es Juden – die dann halt ‚Alibi-Juden‘ genannt werden.

    ‚Das muss man nun nicht als Forderung auffassen, wir sollten den Holocaust vergessen oder die Verbundenheit mit Israel aufzugeben.‘
     
    Sie sagen es Musikant – so sehe ich das auch – und aus den Kommentaren, auf welche sich der Artikel hier bezieht kann ich das auch nicht lesen, wenn es auch so manche Formulierung gibt, die vielleicht ungeschickt oder gar ein wenig ärgerlich sein mag – aber man sollte die Kirche doch im Dorf lassen.
     
    Diese Häme finde ich jedenfalls nicht angebracht und wenn man bedenkt mit welcher Munition hier auf was für Spatzen geschossen wird – dann kann man eventuell nachvollziehen, wie es zu einem Zitat wie dem mit der ‚Luft zum Atmen‘ vielleicht gekommen sein mag.

  17. Was mich erschreckt ist, wie hier Diskussionsbeiträger geradezu dämonisiert werden, ja sogar ihre Beseitigung gewünscht wird, wie es Jane geschah.
     
    Was mich vielmehr erschreckt, ist eine unübersehbare, sehr weit verbreitete Kultur der Dämonisierung „der Juden“, die Ihnen offenbar aber auch nicht auffällt, und – niemand wünscht die Beseitigung von Irgendjemandem. Wenn es nun Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein sollte – die Dame hat sich hier bereits wiederholt selbst disqualifiziert und diesmal aber endgültig – so ist das womöglich auf Ihre, in diesem Zusammenhang wohl ganz spezielle, selektive Auffassungs- und Begriffskultur zurück zu führen.

  18. Jane, was Sie da hereinlesen, in meine Postings zeugt über bedeutende Phantasie und eine Portion Chuzpe.
    Ich schrieb: „wegen Auschwitz-Birkenau, geben sich einige – die nur ein paar Broschüren lasen – als Nahostsachverständige und sie sind voll der Liebe für die toten Juden. Den Lebenden gönnen sie aber keinen eigenen Staat, der jüdische Staat ist ihrer Meinung nach – im Gegensatz zu allen anderen Staaten der Erde – in Sünde geboren“
    Was macht Jane daraus?
    „Um meinerseits, eine hier offensichtlich beliebte Methode anzueignen, fasse ich mal die hier zitierten Meinungen über ‚die Deutschen‘ zusammen: …
    ‚Den Israelis gönnt man keinen eigenen Staat‘ Pfeifer“
    Jane ich schrieb von einigen Deutschen – solchen die nur ein paar Broschüren lasen und sie glauben mir unterstellen zu können ich hätte über „die Deutschen“ geschrieben.
    Das sind halt die Diskussionsmethoden der Broschürenleserin Jane.
     

  19. @sebaldius@ Ja Ironie ist nicht gerade Ihre Stärke. Ich mache mich nämlich über Antisemiten lustig, die damit beginnen, sich zu bedauern, weil man angeblich keine Kritik an Juden äußern darf und die sich dann unheimlich mutig vorkommen, weil sie irgendeinen Juden oder Israeli zitieren.
    Doch die Wahrheit hängt nicht von der ethnischen Zugehörigkeit ab, auch israelische Juden, auf die sich deutsche Antisemiten so gerne berufen, können mit Lügen, Halbwahrheiten und Geschichtsverdrehungen dienen.

  20. ich denke sehr gern in Bildern. Schon die Vorstellung, hier hätte man bisher den Kopf in einer Demutsgeste nach unten gehalten brachte mich zum kichern. War mir ziemlich neu. Und man stelle sich vor, das arme Volk, dass seit 65 Jahren die Luft anhält (und durch Kiemen und Poren atmen gelernt hat??) darf jetzt endlich mal richtig ausatmen. Kollektives Kopfheben und ausatmen dürften einen Tsunami zur Folge haben. Glücklicherweise wissen wir es ja besser.

  21. Also ich fühle mich direkt veranlasst zu betonen, dass ich, wenn ich in Deutschland bin, nicht jeden Menschen unter Mordverdacht stelle.
    Das wäre doch ungeheuerlich. Und klar, gute Stimmung, gar Sympathie, würde eine solche Haltung sicher nicht fördern.
    Oft bewundere ich die Deutschen, mit welcher Ernsthaftigkeit viele mit solchen Vorwürfen, Mörder, Mordgesellen oder zumindest blutrünstige Hasser zu sein, umgehen und dabei gelassen, zumindest freundlich, bleiben.

  22. Sicher gibt es hier wieder manchen schiefen Ton und es istr gut darauf hinzuweisen. In unserem Weserkurier, ich komme aus Bremen, fand ich allerdings eine recht differenzierte Kommentierung:

    Die jüdischen Gemeinden bestehen zu 90 Prozent aus russischen Einwanderern, die integriert werden müssen. Zudem sind sie nach dem dramatischen Zuwachs in den 90er Jahren schon wieder stark überaltert: Die Sterberate sei sechsmal höher als die Geburtenrate, beklagt ZdJ-Generalsekretär Stephan Kramer – und aus Osteuropa kommt kaum noch jemand nach.

    Die jüdischen Gemeinden stehen also vor ganz ähnlichen Herausforderungen wie die christlichen: Es geht um Attraktivität, um die Mobilisierung der eigenen Reihen, um die jungen Familien, um neue Angebote, um Öffnung auch hin zu den weniger streng Gläubigen.

    Mit dem Duo Graumann/Kramer an der Spitze kann das gelingen. Beide sind sich bewusst, dass dem jüdischen Leben in Deutschland keine Diskriminierung, sondern eher Auszehrung droht. Die Erinnerung an den Holocaust und die Solidarität mit dem jüdischen Staat sind sicherlich unverzichtbar für die eigene Identität, doch das Programm des ZdJ muss weit über sie hinausweisen.

    Das muss man nun nicht als Forderung auffassen, wir sollten den Holocaust vergessen oder die Verbundenheit mit Israel aufzugeben.

    Wenn Scharfmacher, wie so manche hier, jeden Juden als ehrlosen Feigling darstellen, wenn er nicht nur als Mahnfackel sein Leben führen möchte, ist Teil des Problems. Auch Juden sind nur Menschen. Was mich erschreckt ist, wie hier Diskussionsbeiträger geradezu dämonisiert werden, ja sogar ihre Beseitigung gewünscht wird, wie es Jane geschah.



  23. Immer wieder wird vom angeblichen ‚Schlussstrich‘ geredet, obwohl ich den in den zitierten Kommentaren so gar nicht finden konnte…


    Graumann: Normalisierung kann man doch nicht verordnen oder gar befehlen. Doch wir sind auf einem guten Weg. Meine Eltern sind ebenso wie die vieler anderer tief traumatisiert. Daher kann es auch gar keinen Schlussstrich geben. Allerdings darf die Shoah auch nicht die ganze jüdische Identität ausmachen.
    http://nachrichten.rp-online.de/kultur/es-kann-keinen-schlussstrich-geben-1.194781
     
    …in Anbetracht dieses gänzlich unbelehrbaren‚Volks von Mordgesellen‘.“
     
    Wo steht denn dieses Zitat vom „Volk der Mordgesellen“? Bitte um Nennung der Quelle! Google kann es in dieser Schreibweise nirgends finden und ich auch nicht.

  24. Es hat Ihrer Ausführungen nicht bedurft, Ihre Gesinnung zu offenbaren, in der Tat, und, erfahrungsgemäß ist es völlig sinnlos, auf Ihre Statements auch nur im Ansatz einzugehen – Sie sind borniert unbelehrbar.

    Nun aber, liebe Jane, nachdem Sie so unverblümt Ihr wahres Gesicht zeigen, sollten Sie sich besser endgültig verabschieden von hier.
     
    Leben Sie wohl, machen Sie es gut!

  25. Um meinerseits, eine hier offensichtlich beliebte Methode anzueignen, fasse ich mal die hier zitierten Meinungen über ‚die Deutschen‘ zusammen:

    ‚ ‚Man‘ ärgere sich klammheimlich, dass die Nazis ihr Mordgeschäft nicht vollständig erledigt haben‘ Ambs

    ‚Die Judenfeindschaft in Deutschland agiert nicht brutal, nicht verbal aber mit großer Wirkung‘?X? Wie das? Jim

    ‚Der Massenmord an den Juden sei, so ärgern sich wohl Deutsche ein ‚Misserfolg‘ , weil ja viele überlebt haben‘ Efem

    ‚Den Israelis gönnt man keinen eigenen Staat‘ Pfeifer (wie könnte man sonst ernsthaft fordern, dass auch die Palästinenser einen haben sollten?)

    Immer wieder wird vom angeblichen ‚Schlussstrich‘ geredet, obwohl ich den in den zitierten Kommentaren so gar nicht finden konnte, vielmehr hat doch Herr Graumann selbst eine Neuorientierung jüdischen Lebens gefordert und dem Umstand, dass dies einige nicht-jüdische Blogger begrüßten, muss man ganz schnell Paroli bieten, angeblich gäbe es keine Holocaustindustrie, klarer Beweis, die meisten Juden in Deutschland sind keine Holocaustüberlebenden, andererseits muss man den Deutschen nachdrücklich klar machen, dass sie sich bloß nicht zu früh freuen dürfen, Harmonie, Gemeinsinn mit Juden – blos nicht, Aufklärung bzw. Belehrung, bitte ja – aber blos kein neuer Umgang miteinander – ja was denn nun?

    Erbfeindschaft forever – Vielleicht könntet Ihr Euch mal entscheiden und dann bitte für die Entscheidung auch die Verantwortung übernehmen.

    In Anbetracht all dieser Kommentare kann ich nur sagen, schön, dass wir in einer Demokratie, einem Rechtsstaat mit gleichem Recht für alle leben, aber ich möchte auch daran erinnern, dass es hier keine Mauer gibt und dass jeder dem es hier nicht gefällt Gott sei Dank auch die Freiheit hat zu gehen – schwer verständlich was ihr hier manche noch so machen – in Anbetracht dieses gänzlich unbelehrbaren‚Volks von Mordgesellen‘.

  26. http://nachrichten.rp-online.de/kultur/es-kann-keinen-schlussstrich-geben-1.194781
     
    „Es kann keinen Schlussstrich geben“

    Interview Der frisch gewählte Zentralratsvorsitzende der Juden, Dieter Graumann, über die Herausforderungen seiner Aufgabe.
     
    […]
    Sie sind der erste Präsident des Zentralrats, der nach dem Völkermord geboren wurde. Streben Sie eine raschere Normalisierung des deutsch-jüdischen Verhältnisses an?
     
    Graumann Normalisierung kann man doch nicht verordnen oder gar befehlen. Doch wir sind auf einem guten Weg. Meine Eltern sind ebenso wie die vieler anderer tief traumatisiert. Daher kann es auch gar keinen Schlussstrich geben. Allerdings darf die Shoah auch nicht die ganze jüdische Identität ausmachen.
     
    Paul Spiegel meinte, es komme in Schulen bei der Beschäftigung mit der Shoah auf das Maß an. Es könne auch eine Überforderung der Schüler geben. Wie lässt sich die richtige Dosierung finden?


    Graumann Es kommt darauf an, die richtige Art und Weise zu finden, dieses wichtige Kapitel der deutschen Geschichte zu vermitteln. Das ist eher eine pädagogische denn eine politische Frage. Dies gilt vor allem im Geschichtsunterricht von Kindern mit Migrationshintergrund. Nicht wenige von ihnen fragen doch: „Was habe ich denn damit zu tun?“ Das ist falsch. Denn wer in Deutschland lebt, gehört zur hiesigen Gesellschaft und damit zur Verantwortungsgemeinschaft dieses Landes. Das gilt auch für den Holocaust. Ganz sicher nicht im Sinne einer Schuld, wohl aber in dem Sinn, dass es einen Auftrag gibt, für die Zukunft zu lernen.
     
    Wie kann Antisemitismus am wirkungsvollsten bekämpft werden?


    Graumann Ein Allheilmittel gibt es nicht. Bildung und Aufklärung sind entscheidend – aber keine Garantie. Hierzulande gibt es einen antisemitischen Bodensatz von 15 Prozent der Bevölkerung….

  27. Ja was denn? Wenn selbst der von mir hochgeschätzte Herr Sahm die Karte „lockerer Auftritt in Israel und nach dem zweiten Weltkrieg geboren“ beim Besuch des Bundespräsidenten zieht, wird sich der deutsche Michel doch noch mal freuen dürfen und Graumann zur Wahl gratulieren.
    Endlich mal hat man die Hoffnung auf Schluß der Konfrontation mit direkten Opfer der damaligen guten und sauberen deutschen jungen Generation. Wenn sich der Zentralrat jetzt noch benimmt, Synagogen nicht zu auffällig gebaut werden, nicht ständig wieder Ostjuden nach Deutschland strömen, ein klarer Bruch mit Israel vollzogen wird, dieses koshere Getue aufhört, diese typisch jüdischen Namen in Banken-, Medien-, Gesundheits-, Handels- und juristischen Bereichen nicht noch mehr überhand nehmen, … dann kann man sogar nachdenken ob DIE sogar wieder ohne Aufforderung und Aufsicht um die Mahnmale, Synagogen und die Straßen dazwischen kehren dürfen. Aber nur dann!

    Vielleicht liegt es mit an solchen Pädagogikprofessoren und „Zeitzeugen“:
    http://www.lauterbacher-anzeiger.de/lokales/lauterbach/9651343.htm
    „Er ist einer der wenigen Zeitzeugen, die uns bis auf das genauste schildern können, was zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland abgelaufen ist“ 
    Na dann!        

  28. @Jim
    Benz hat doch vollkommen Recht: Wer suchet, der findet. Wenn die Vetreter des Zentralrates (und andere Juden hier in diesem Land) sich so ungeliebt fühlen, warum betreiben sie dann nicht mal ein bisschen Sympathiewerbung und geben den Deutschen ein paar gute Gründe, sie zu mögen? Dieses ewige Jammern und Klagen bringt doch nichts mehr, das ist doch ganz im Gegenteil nur noch kontraproduktiv.
     
    Was jetzt aber natürlich auch nur ein altes antisemitisches Stereotyp ist, nämlich diese Annahme, dass einer, wenn er nicht sonderlich beliebt ist, vielleicht selbst ursächlich dazu beigetragen haben könnte durch sein Verhalten. Aber Benz wird sicherlich auch dafür noch eine passende „Dekodierung“ parat haben.
     
    Karl Pfeifer bringt es perfekt auf den Punkt, wenn er hier schreibt: „Aber bitte, man wird doch noch sagen dürfen… und überhaupt, sagen das nicht auch Juden und sogar Israelis?“ Hundertprozentige Zustimmung!

  29. Die armen, vom Zentralrat unterdrückten Deutschen, deren Wortführer sich hier über Juden beschweren und die endlich mal einen Schlußpunkt machen wollen. (Ironie!) Und da gab es Naive, die geglaubt haben man wird Auschwitz-Birkenau den Juden verzeihen. Nie und nimmer, wegen Auschwitz-Birkenau, geben sich einige – die nur ein paar Broschüren lasen – als Nahostsachverständige und sie sind voll der Liebe für die toten Juden. Den Lebenden gönnen sie aber keinen eigenen Staat, der jüdische Staat ist ihrer Meinung nach – im Gegensatz zu allen anderen Staaten der Erde – in Sünde geboren. Und Menschenrechtsverletzungen werden nur von Israel begangen. Und bei dieser Mantra darf kein antijüdisches Stereotyp fehlen. Aber bitte, man wird doch noch sagen dürfen… und überhaupt, sagen das nicht auch Juden und sogar Israelis? und das was die sagen, wird man ja noch sagen dürfen ohne mit der „Auschwitzkeule“ geschlagen zu werden. Und dann gibt es auch diese Alibijuden, Alibiisraelis die das bestätigen, was man selbst so gerne hört, dass doch „die Juden“ pardon „Israel“ einen „schleichenden Völkermord“ (Ellen Rohlfs) an den Palästinensern begehen. Und dann kommt das Klagelied, dass man doch wird Juden kritisieren dürfen und man ladet Alfred Grosser ein, um zu beweisen, um nicht nur eine Absolution zu erhalten, sondern auch zu hören, wer an allen Schuld sei.
     
     

  30. Graumann vertritt Verfolgte wie Sieger
    ——————————————-
    Schöner urdeutscher Vorname, „Dieter“. Da fällt doch gleich Dietrich von Bern ein, der den Hunnen (= i.e. S. OsteuropäerInnen, AsiatInnen) zeigte, wie mit deutschen hochkriminellen Spitzbuben richtig umzugehen sei.

    .

    Graumann hat sozusagen folgerichtig geäußert, die Jüdinnen und Juden im heutigen Deutschland seien zu 90% aus der früheren SU gekommen, aber nicht als Überlebende des (misslungenen) Versuchs, jüdische Menschen komplett zu vernichten, sondern mit anderen als Kämpfer gegen und Besieger von Hitlers Nazi-Deutschland bzw. als deren Kinder.

    .

    Damit spätestens fällt die ganze aufgeregte Scheindiskussion über die sog. „Holocaust-Industrie“, die angeblich in Gestalt von „Berufsüberlebenden“ „die Deutschen“ in ewiger Schuldknechtschaft zu halten suche, in sich zusammen.

    .

    Dass das erst allmählich ins Bewusstsein rückt, macht nichts: es wird schon noch Allgemeingut werden. 

    .

    Graumann wird genau wie seine VorgängerInnen darauf achthaben, dass das wunderbarerweise neuerstandene deutsche Judentum sich weiterhin selbstbewusst behaupten und untrennbar in der deutschen Welt verankern wird, in steter Erinnerung der über sechs Millionen Ermordeten und dass diese Tatsache aus keinem Gedächtnis jemals verschwindet.
    .

    efem

  31. Das ist aber doch schon mal ein echter Fortschritt, wenn sogar Ramona Ambs jetzt zur Einsicht kommt, dass es überhaupt noch so etwas wie ein „gesundes Volksempfinden“ gibt hier in Deutschland.

    Auch dem Zentralrat der Juden wäre anzuraten, endlich mal einen Blick über die Mauern und Panzerglasscheiben des selbtgewählten inneren Ghettos zu wagen und zur Kenntnis zu nehmen, dass es hierzulande neben den Juden auch noch reichlich viele Deutsche gibt.
     
    Wolfgang Benz, Was ist Antisemitismus, München 2004:
     
    „… beweist einmal mehr, das Antisemitismus ein Verständigungsmittel ist, das mit Codes arbeitet, die aus dem öffentlichen „Klartext“ erst zu entschlüsseln sind (die also auch ignoriert oder geleugnet werden können). Die codierte Botschaft ist ebenso leicht verständlich wie sie zu dementieren ist. Das ist der essentielle Mechanismus einer Judenfeindschaft, die nicht durch brachiale Gewalt und kaum verbal, aber mit großer Wirkung agiert.“(S.154)

  32. Als ich zur welt kam war Hitler nicht mehr da.
    Mein Entsetzen war groß als ich vom Holocaust erfuhr und ist immer noch groß.
    Ich kann leider nichts rückgängig machen was unter Hitler geschah an den Juden und an anderen Völkern. Da gibt es nur eins, nicht zuzulassen da so was wieder passiert und ich hielt den Zentralrat der Juden sozusagen für prima, weil die offene Augen haben, Wächteraugen.  Auch richtiges Handeln, zur richtigen Zeit.
    Das ist das was ich dem Herrn Graumann von Herzen wünsche. Ich denke ein bessere Beziehung zwischen Juden und Deutschen mehr Kontakt und mehr Austausch wäre gut. Eine schöne große Chanuccia jetzt, in der Stadt wünsch ich mir. Völker, die sich lieben, bekämpfen sich nicht, sondern bieten sich gegenseitig Schutz. Manchmal würde ich gerne Jüdisch einkaufen, jüdisch essen gehn etc. Aber Doronia kommt nur einmal im Jahr in die Synagoge. es ist allerdings ein Fest auch das essen und die Leute dort einfach ein Genuss. Dann gibts noch die lange Nacht der Museen, da ist die Synagoge auch offen zur Besichtigung.
    Jüdische Kalender gibt es ja auch nur übers Internet wenn man die Zeitrechnung die der Papst, im Jahr 25 ,erfand als zweitrangig haben will und die jüdische als erstrangig. Aber es gibt sie schon und das freut mich sehr.
    Bei der Aliyah läuft ja die Zusammenarbeit, soviel ich gehört hab. Bin froh dass es die Ebenezer gibt.
     

  33. @Robert Schlickewitz
    Ihre Einleitung sagt alles:
    „Denn leider sind auch auf jüdischer Seite allzuviele allzu rasch bereit zu allgemeiner Harmonie und Dissonanzenlosigkeit aufzurufen.“
    Genau! Das will ja keiner! Allzu rasch! Frieden? Pahh! Nicht mit den Juden! Womit wir dann bei der generellen Haltung des jüdischen Volkes wären.
    Auf beiden Seiten, der jüdischen und der deutschen, sind Verlogenheiten zu finden. Auf dieser Website zb. diejenigen der jüdischen Seite.
    Ich bin kein nativer Deutscher. Und deshalb: Schämt euch beide!

  34.  
    Das ist aber doch schon mal ein echter Fortschritt, wenn sogar Ramona Ambs jetzt zur Einsicht kommt, dass es überhaupt noch so etwas wie ein „gesundes Volksempfinden“ gibt hier in Deutschland.
     
    Auch dem Zentralrat der Juden wäre anzuraten, endlich mal einen Blick über die Mauern und Panzerglasscheiben des selbtgewählten inneren Ghettos zu wagen und zur Kenntnis zu nehmen, dass es hierzulande neben den Juden auch noch reichlich viele Deutsche gibt. Die mit den Juden überhaupt nichts zu tun haben (wollen), denen die vorgetragene jüdische Holokaust-Fixierung völlig fremd ist, und die der ewig egozentrierten Nabelschau des Zentralrates vollkommen überdrüssig sind.
     
    Und dem anzuraten wäre, sich endlich mal die Frage zu stellen (und zu beantworten), warum er denn von so vielen Deutschen als arrogant, selbstherrlich, ewig klagend und jammernd und fordernd und einfach nur als unsympathisch wahrgenommen wird.
     
    Speziell an Graumann wäre noch die Loyalitätsfrage zu klären, d.h. ob er als in Israel Geborener heute noch die israelische Staatsangehörigkeit hat. Und sich somit auch offiziell als Vertreter Israels und der israelischen Politik definiert.
     
     

  35. …”Dieter Graumann soll den neuen Holocaust verhindern, indem er der sauberen, deutschen Generation endlich mal die Luft zum atmen lässt..” genau meine Meinung – irgendwann muss mal Schluss sein, wir reden ja auch nicht laufend über Kreuzzüge oder sonstige Massenvernichtungen aus der Geschichte….

  36. Hoffentlich hast Du recht, Ramona, und er ist tatsächlich kein Kaninchen!
     
    Denn leider sind auch auf jüdischer Seite allzuviele allzu rasch bereit zu allgemeiner Harmonie und Dissonanzenlosigkeit aufzurufen.
    Hoffnungsvoll stimmt mich, dass Graumannns Vorfahren auch aus dem Osten stammten, was eine gewisse Verpflichtung darstellt. Denn aus keiner Region der Welt stammten soviele herausragende jüdische Persönlichkeiten wie aus Osteuropa. Und dieses gewaltige und bedeutende kulturelle Erbe, das nur wenigen wirklich bewusst ist, allgemein bekannt zu machen, neben weiteren nötigen Einzelheiten zur Viktimologie, sollte sich Herr Graumann unbedingt zum Ziel setzen.
     
    Das Wissen über Juden in Deutschland, ich beziehe mich hier besonders auf mein eigenes Bundesland Bayern, steht gegenüber den immer noch gehegten deutschen Vorurteilen weit zurück. Redensarten, wie jene, aufgeschnappt beim Vorübergehen an einem niederbayerischen Biergarten „Wo da Jud is, gibt’s a Gaudi…“ wird Graumann in seiner Amtszeit wohl nicht ausrotten können, aber ich wünsche mir von ihm Initiativen, Anregungen und Veranstaltungen, kurzum Förderung von Maßnahmen, die der weiteren nötigen Aufklärung unserer christlichen deutschen Landsleute dienen.
     
    Dazu zähle ich u.a. den ernsthaften (und ermahnenden) Dialog mit deutschen Lexikonredaktionen (Brockhaus!), mit deutschen Historikern, mit Autoren von Schulbüchern, um jene Mängel, die ich auf dieser Plattform mehrfach angeprangert habe
    http://www.judenundbayern.de/17Minderheitengeschichte.html
    ein für allemal zu beseitigen.
     
    Ich wünsche Herrn Graumann eine glückliche Hand und viel Erfolg für seine Amtszeit.

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