Magdalena Marsovszky: Vortragsreihe zu Ungarn

1
28

Rechtsentwicklung, Antisemitismus und extreme Rechte in Ungarn. Informations- und Diskussionveranstaltung mit Magdalena Marsovszky..

Am 3. August 2009 wurde eine 45-jährige alleinerziehende Mutter im nordostungarischen Ort Kisleta von Neonazis erschossen. Der Grund: Sie war Roma. Bei Angriffen auf Roma starben in den letzten Jahren mindestens acht Menschen.

Schlagzeilen machte in diesem Zusammenhang auch die „Ungarische Garde“, eine paramilitärische Organisation, die stark an die deutsche SA erinnert. Die Angriffe und die „Garde“ sind Ausdruck eines immer stärker werdenden Rechtstrends, der seinen vorläufigen Höhepunkt bei den Parlamentswahlen in diesem Jahr fand. Die extrem rechte Partei „Jobbik“ erhielt 16,7 Prozent der abgegebenen Stimmen, obwohl bzw. weil sie revanchistische Ziele wie ein „Großungarn“ verfolgt und sich gegen Roma und das „jüdische Kapital“ stellt. „Jobbik“ gilt als der parlamentarische Arm der „Garde“. Ihre Positionen sprechen in Ungarn Mehrheiten an.

Nach Umfragen meinen zwei Drittel der erwachsenen Bevölkerung, dass Juden in der Geschäftswelt in Ungarn zu mächtig seien. Auch der Wahlsieger 2010, die rechtskonservative „Fidesz“-Partei, bediente sich teilweise antisemitischer Stereotype, setzte aber vor allem auf nationalistische Parolen bei der Mobilisierung ihrer Wählerinnen und Wähler. An der Regierung versucht sie nun, das Land nach ihren Vorstellungen umzuformen.

Magdalena Marsovszky ist Kulturwissenschaftlerin aus Budapest und setzt sich seit einigen Jahren mit dem anwachsenden Antisemitismus in Ungarn und dem gesellschaftlichen Rechtstrend kritisch auseinander.

Düsseldorf, 11. Oktober 2010, 20.00 Uhr Kulturzentrum zakk, Fichtenstr. 40
Veranstalter: Antifa-AK FH Düsseldorf und AG Input, in Kooperation mit der Arbeitsstelle Neonazismus – Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus und Neonazismus der FH Düsseldorf und dem zakk

Dortmund, 12. Oktober 2010, 19.30 Uhr
KulturHaus Taranta Babu, Humboldtstr. 44
Veranstalter: Dortmunder Antifa Bündnis, Forum gegen Rassismus – Campus Dortmund

Bielefeld, 13. Oktober 2010, 20.00 Uhr
Bürgerwache, Rolandstr. 16
Veranstalter: Antifa-West, Antifa-AG an der FH Bielefeld, Argumente und Kultur gegen rechts e.V

Münster, 14. Oktober 2010, 20.00 Uhr
Fachhochschule Münster, Hüfferstift, Hüfferstraße 27
Veranstalter: Antifaschistische Bildungsinitiative Münsterland, Antifa Linke Münster,
AStA der FH Münster

Bonn, 25. Oktober 2010, 20.00 Uhr
Buchladen Le Sabot, Breite Str. 76
Veranstalter: Antifa Bonn/Rhein-Sieg, Buchladen Le Sabot

Trier, 26. Oktober, 2010, 20.00 Uhr
Multikulturelles Zentrum Trier, Balduinstraße 6
Veranstalter: AStA der Karl Marx Universität Trier in Kooperation mit dem Multikulturellen Zentrum Trier

Koblenz, 27. Oktober 2010, 19.30 Uhr
Medienladen Koblenz, Kurt-Esser-Haus, 2. Stock, Markenbildchenweg 38
Veranstalter: GEW-Hochschulgruppe Koblenz und Antifa Koblenz

Mörfelden-Walldorf, 28. Oktober 2010, 19.30 Uhr Museum Mörfelden, Langgasse 45
Veranstalter: Museum Mörfelden

1 Kommentar

  1. Am Sonntag 3. Oktober wurden in ganz Ungarn lokale Wahlen abgehalten. Die national-sozialistische Jobbik Partei wollte dafür mit einem Spot über „Zigeunerkriminalität“ werben, doch das staatliche Fernsehen und Radio verweigerte die Ausstrahlung, weil es der Menschenwürde widerspricht.
    Jobbik erhob Einspruch und bekam vom Obersten Gericht Ungarns Recht. D.h. In Ungarn ist das Recht zur Hetze gegen eine Minderheit wichtiger als das Recht auf Menschenwürde.
    Magdolna Marsovszky ist eine der besten Kennerinnen der ungarischen Rechtswende und sie wird nicht nur von den ungarischen Nazi sondern auch im Fidesz nahen ECHO TV vom Freund des ungarischen Regierungschefs, dem Antisemiten Zsolt Bayer angegriffen. Und das ist nicht alles. Auch Magyar Hirlap, die so wie ECHO TV im Besitz des Millionärs Gábor Széles ist, auch ein Freund von Viktor Orbán, greift Frau Marsovszky an.
    Magdolna Marsovszky gehört zu der verschwindend kleinen Minderheit von Intellektuellen, die rechtzeitig gegen diese Nazipest in Ungarn warnen und wer darüber informiert werden will, was hier in der Mitte Europas, nur wenige Kilometer entfernt von Wien, wo die Menschenrechtsagentur der EU sitzt, geschieht, der sollte unbedingt einen ihrer Vorträge besuchen.
    Ãœbrigens ist Fidesz im gleichen Verband der Volksparteien wie die CDU und CSU.

Kommentarfunktion ist geschlossen.