Kommentar: Barak will Teile Jerusalems aufgeben

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Der israelische Vizepremier und Verteidigungsminister Ehud Barak hat in einem Zeitungsinterview seine Vision einer Zweistaatenlösung und einer teilweisen Aufgabe Jerusalems dargestellt. Schon werden diese Äußerungen als Schritt in Richtung Palästinenser dargestellt. Doch der Innenpolitiker Barak redet lediglich von der Chance, seinen Premierminister Benjamin Netanjahu von einem „Schamir in einen Begin“ zu verwandeln, von einem Verweigerer jeglicher Abkommen in jenen Friedenspolitiker, der Sinai geräumt und mit Ägypten Frieden geschlossen hat…

von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 1. September 2010

Barak ist überzeugt, seinen Chef und die „meisten Minister zu vernünftigen Lösungen“ bewegen zu können. Um die Palästinenser geht es Barak gar nicht, wenn die Jordansenke und die „Siedlungsblöcke“ selbstverständlich bei Israel bleiben müssen und nur die arabischen Stadtviertel Jerusalems, nicht aber die Altstadt mit ihren Heiligen Städten, der Ölberg und die „Stadt Davids“ abgegeben werden könnten. Die Idee, das Problem der palästinensischen Flüchtlinge allein im Rahmen eines palästinensischen Staates, nicht aber mit Rückkehrrecht nach Israel zu lösen, ist eine mehrfach von Israelis geäußerte Idee. Von Arafat, Abbas und anderen Palästinensern wurde sie ebenso oft als völlig inakzeptabel zurückgewiesen.

Tor des Erbarmens, an der Ostwand des Tempelbergs.

Barak gesteht auch Fehler ein. Denn Zustände wie nach dem von ihm selber vollzogenen Rückzug aus Südlibanon im Mai 2000 oder dem von ihm voll unterstützten Abzug aus dem Gazastreifen im August 2005 werde es nicht geben. Im künftigen palästinensischen Staat werde es weder Raketenarsenale noch Terror gegen Israel geben. Das klingt nicht nach einem völligen Abzug oder voller Souveränität für die Palästinenser. Es sei daran erinnert, dass Barak im Juli 2000 in Camp David ähnliche Konzessionen unterbreitet hat. Arafat lehnte ab und löste zwei Monate später die El Aksa Intifada aus, für Israels Zivilbevölkerung der blutigste Krieg seit der Gründung des jüdischen Staates. Aus guten Gründen hat Barak wenig später die Wahlen zugunsten Ariel Scharons verloren und seitdem in der Wählergunst weiter verloren.

© Ulrich W. Sahm, haGalil.com

1 Kommentar

  1. warum sollen die vielen geflüchteten und vertriebenen araber kein rückkehrrecht in das land bekommen um dann wieder in frieden  und rachelos zu arbeiten und die bebaung,die politik und das religiöse recht  demokratisch mitzubestimmen.warum sollen die rückkehrer dann nicht ihren mehrheitlichen willen durch mitgestaltung der politik durchsetzen,so das das bisherige keinen bestand mehr hätte,sprich ,die jüdischen israelis hätten sich wie in jeder demoratie den jeweiligen mehrheiten zu fügen,also die gewohnte macht zu teilen,herzugeben,zu verlieren an die mehrheitsverhältnisse.dann würde das politische recht herrschen,was greifbar vor augen ist und nicht irgendwelche jüdischen selbstdefinitionen aus denen sich macht und recht ableiten.und wenn dann die etwige jüdische minderheit nicht klar kommt mit ihren arabischen stiefbrüdern, dann müssen sie halt das abc der demoratie lernen,es sei schmerzhaft oder nicht oder auswandern.jeder mensch mit gesundem verstand kann doch mit anderen zusammenleben,sollten sich da die juden so sperren,sie sollen zuziehen llassen wer da will und kann und sei es halb iranerland und ist das nicht die grosse grosse gefahr fuer den weltfrieden,wenn die juden sich so einigeln auf kosten des friedens anstatt in einem multikulturellen grosspalestina ihren demoratischen beitrag zu leisten zur erhaltung des landes und aktive gemeinnützige mitarbeit zur lösung der drängenden probleme wie wasserversorgung.energiehaushaltung allgemein sowie respectierendes miteinander mit den so restrinctiv gehaltenen arabern.

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