Die Reinheit der Lehre: Was meinst du mit Zionismus?

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Vor dem Sieg des Feminismus gab es ein populäres israelisches Lied, in dem der Junge das Mädchen fragt: „Was meinst du damit, wenn du nein sagst?“ Diese Frage ist schon beantwortet worden. Heute bin ich versucht, zu fragen: „Wenn du von Zionismus redest, was meinst du damit?“  Das ist auch meine Antwort an jene, die mich fragen, ob ich Zionist sei: „Wenn du Zionist sagt, was meinst du damit?“…

Von Uri Avnery

IN LETZTER ZEIT tauchen immer neue Verbände zur Verteidigung des Zionismus auf, wie Pilze nach dem Regen. Leider sind es oft Giftpilze. Alle Arten amerikanisch-jüdischer Multimillionäre – viele von ihnen Casino-Könige, Bordell-Mogule, Geldwäscher und Steuerhinterzieher – finanzieren „patriotische“ „israel-freundliche“ Gruppen, um den heiligen Krieg für den „Zionismus“ zu kämpfen.

Der Angriff findet an allen Fronten statt. Selbsternannte Wächter des „wahren Zionismus“ haben vor, die Universitäten von Post-Zionisten zu säubern. Sie drohen damit, andere Spender zu veranlassen, ihre Spenden zurückhalten, sie terrorisieren die Präsidenten und Rektoren und machen Professoren und Studenten Angst.

Amerikaner mögen an die Ära des Gesinnungsterrors eines Senators Joseph McCarthy erinnert werden, der das Leben von Tausenden Intellektueller und Künstler zur Hölle machte, viele von ihnen ins Exil oder in den Selbstmord trieb. Europäer mögen an andere „patriotische Säuberungen“ erinnert werden, als „linientreue“ Professoren über Kollegen, denen man Verrat vorwarf, informierten und man sich genau überlegen musste, worüber man mit wem spricht.

Doch dies ist nur ein Teil einer breit angelegten Offensive. Eine Gruppe hat inzwischen stolz verkündet, sie werde Hunderte professioneller Zionisten lehren, wie man Wikipedia, die Online-Enzyklopädie, von post-zionistischen Artikeln säubert und statt dessen „zionistische“ einsetzt.

DER TERMINUS „Post-Zionismus“ spielt die Hauptrolle in der Propaganda Dutzender, vielleicht Hunderter, von Verbänden, die von Las Vegas’ Multimillionären und ähnlichen Leuten in den USA finanziert werden, um den alten „zionistischen“ Ruhm wieder herzustellen.

Warum benutzen sie ausgerechnet den Terminus „Post-Zionismus“? Nun, sie meinen zwar die Linken, aber jene, die die „Linken“ angreifen, werden „Rechte“ genannt. Doch die Mitglieder der extremen Rechte wollen zur patriotischen Mitte gezählt werden. Es ist auch nicht sehr nett oder fortschrittlich, gegen „liberale“ oder „progressive“ Professoren zu sprechen. „Postzionisten“ ist das israelische Pendant zu den „Roten“ von Senator McCarthy.

ABER WAS ist „Post-Zionismus“? Warum nicht einfach „Anti-Zionismus“?

Soweit ich mich erinnere, war ich der erste, der diesen Terminus gebrauchte. Es war 1978 als ich als Zeuge in einem Fall von Verleumdung befragt wurde, die meine Freunde und ich gegen eine Veröffentlichung erhoben, in welcher der eben von uns gegründete „Israelische Rat für israelisch-palästinensischen Frieden“ angeklagt wurde, „antizionistisch“ zu sein. Bei dem Versuch, dem Richter meine Ansicht zu erklären, sagte ich, Zionismus sei eine historische Bewegung mit vielen Licht- und Schattenseiten gewesen; er habe seine Rolle mit der Errichtung des Staates Israel erfüllt. Von jetzt ab habe der israelische Patriotismus seinen Platz eingenommen. „Post-Zionismus“ bedeute, mit der Gründung des Staates habe eine neue Ära begonnen. Ein Post-Zionist könne die Errungenschaften des Zionismus bewundern oder kritisieren. Er sei der Definition nach kein Anti-Zionist.

Die Richterin akzeptierte meine Argumente und urteilte zu unseren Gunsten. Sie belohnte uns mit stattlicher Entschädigung. Jetzt bin ich der einzige lebende Israeli, der eine schriftliche Bestätigung hat, dass er kein Anti-Zionist ist – etwa so wie eine Person, die aus der Psychiatrie entlassen wurde, die eine offizielle Bestätigung hat, dass sie normal ist.

Seitdem wird der Terminus „Post-Zionist“ sehr häufig in akademischen Kreisen benützt. Auch dieser Begriff hat mittlerweile viele Schattierungen in der Bedeutung angenommen, je nach dem, wer ihn benützt.

Aber im Mund unserer neuen Mini-McCarthysten ist er zu einer einfachen Diffamierung geworden. Ein Post-Zionist ist ein Verräter, ein Araberfreund, ein Lakai des Feindes, ein Agent der unheimlichen, weltweiten Verschwörung, die den jüdischen Staat zerstören will.

SHLOMO AVINERI, ein geachteter Professor der Philosophie, veröffentlichte kürzlich einen Artikel, in dem er leidenschaftlich behauptete, Israel sei ein jüdischer Staat, und dies müsse so bleiben. Der Artikel hat schon eine lebhafte Debatte ausgelöst und ich habe einige Proteste von Leuten bekommen, die irrtümlicherweise dachten, ich hätte den Artikel geschrieben. Das passiert von Zeit zu Zeit. Vor Jahren erwähnte die anerkannte britische Wochenzeitschrift „The Economist“ meinen anstelle seines Namens und veröffentlichte eine Woche später „eine Entschuldigung an beide“.

Der Unterschied ist beträchtlich. Avineri ist ein angesehener Professor, ein Schüler von Hegel, ein Experte für zionistische Geschichte, ein früherer Generaldirektor des israelischen Auswärtigen Amtes und ein überzeugter Zionist. Ich bin – wie allgemein bekannt – kein Professor, ich habe nicht einmal die Grundschule vollendet, ich war nie ein Regierungssprecher, und meine Haltung gegenüber dem Zionismus ist sehr komplex.

In seinem Artikel behauptet Avineri leidenschaftlich, Israel sei ein jüdischer Staat wie „Polen ein polnischer Staat und Griechenland ein griechischer Staat ist.“ Er antwortete einem palästinensischen Bürger Israels, Salman Masalha, der behauptet hatte, es gebe genau so wenig einen jüdischen Staat, wie es einen muslimischen Staat oder einen katholischen Staat gebe.

„Wie kann man das nur vergleichen!!!?“ rief Avineri aus. „Schließlich sind die Juden ein Volk!!! Israel gehört dem jüdischen Volk, dessen Religion jüdisch ist!!!“

Das ist doch logisch! Oder?

Keineswegs, denn der Vergleich stimmt einfach nicht.

Wenn Polen den Polen gehört und Griechenland den Griechen, dann gehört Israel den Israelis. Aber die israelische Regierung erkennt die Existenz einer israelischen Nation nicht an. (Das Gericht hat noch keine Entscheidung bezüglich einer Petition von einigen von uns getroffen, uns als Bürger der israelischen Nation anzuerkennen. )

Wenn Avineri verlangt hätte, dass Israel den Israelis gehört wie Polen den Polen gehört, dann hätte ich applaudiert. Aber er behauptet, dass Israel den Juden gehört. Da müssen einige grundsätzliche Fragen gestellt werden.

Zum Beispiel: Welche Juden? Diejenigen, die israelische Bürger sind? Doch das meint er nicht. Er meint das „jüdische Volk“, das in aller Welt zerstreut lebt, ein Volk, dessen Mitglieder zur amerikanischen, französischen, argentinischen Nation gehören – und natürlich auch zur polnischen und griechischen Nation.

Wie wird eine Person Amerikaner? Indem ihr die amerikanische Staatsbürgerschaft gewährt wird. Wie wird eine Person ein Franzose? Indem sie eine Bürgerin der französischen Republik wird. Wie wird eine Person jüdisch?

Und hier liegt der Hase im Pfeffer. Nach dem Gesetz des Staates Israel ist ein Jude jemand, der eine jüdische Mutter hat oder der zur jüdischen Religion konvertiert ist und keine andere Religion angenommen hat. Also: die Definition ist rein religiös wie die eines Moslems oder eines Katholiken. Nicht wie die eines Polen oder Griechen. (In der jüdischen Religion zählt der Vater in dieser Beziehung nicht. Vielleicht weil man nie ganz sicher sein kann, wer der Vater ist.)

Nun gibt es in Israel Hunderttausende von Leuten, die aus der früheren Sowjetunion mit ihren jüdischen Verwandten nach Israel eingewandert sind, aber nicht nach der religiösen Definition jüdisch sind. Sie sehen sich selbst in jeder Hinsicht als Israelis an, sprechen Hebräisch, zahlen Steuern, dienen in der Armee. Aber sie werden nicht als zum jüdischen Volk zugehörig anerkannt, dem – nach Avineri – der Staat gehört. Wie die anderthalb Millionen israelischer Bürger, die palästinensische Araber sind. Der Staat gehört nicht ihnen, obwohl sie – wenigstens formell – alle Bürgerrechte haben.

Einfach gesagt: nach Avineri gehört der Staat Millionen Menschen, die zu anderen Nationen gehören und nicht den Millionen von Menschen, die hier leben und die die Knesset wählen.

WER HAT entschieden, dass dies ein jüdischer Staat ist? Avineri und viele andere behaupten, dass der Charakter des Staates mit der Resolution der Vollversammlung der UN-Versammlung am 29. November 1947 entschieden wurde, als das Land in einen „jüdischen Staat“ und einen „arabischen Staat“ geteilt wurde.

Das stimmt nicht.

Die UN entschied nicht über einen Staat, der allen Juden der Welt gehört und genau so wenig über einen Staat, der allen Arabern der Welt gehört. Die UN-Kommission, die den Konflikt zwischen den Juden und den Arabern in dem Land, damals Palästina genannt, untersuchte, entschied (sehr sensibel), dass die einzig mögliche Lösung die ist, jedem der beiden nationalen Gemeinschaften einen eigenen Staat zuzuteilen. Mehr nicht.

Zusammengefasst: die Wörter „jüdisch“ und „arabisch“ in der UN-Resolution hatte nichts mit dem Charakter der beiden Staaten zu tun, sondern definierte nur die beiden Gemeinschaften im Land, die ihren Staat errichten sollten. Sie haben keine andere Bedeutung.

ABER EIN Professor, der zu diesen Schlussfolgerungen kommt, würde als ein Post-Zionist verfolgt werden, der von der Universität vertrieben werden muss. Nach unsern kleinen McCarthys ist sogar solch eine Debatte absolut verboten. Es gehört verboten, dies zu denken. Es gehört verboten, darüber zu schreiben. Definitiv, es gehört verboten, darüber zu sprechen. In jeder Universität soll es selbsternannte „zionistische“ Tugendwächter geben, die Berichte über die Vorlesungen der Professoren empfangen, die ihre Veröffentlichungen kontrollieren, die darüber berichten, was sie von den Studenten hören, die über andere Studenten informieren und die ideologische Reinheit schützen. Genau so wie die „Politruks“ – die politischen Kommissare – in der Sowjet Union. Genau wie die rote Garde während der Kulturrevolution in China, als Tausende von Professoren und andere Intellektuelle in Arbeitslager oder entfernte Dörfer geschickt wurden.

Aber die Ergebnisse ihrer Mühen könnten sehr anders sein, als das, was sie erwarten. Statt den Terminus „Post-Zionismus“ in ein Synonym für Verrat zu verwandeln, können sie den Terminus „Zionismus“ in ein Synonym für Faschismus verwandeln und damit all diejenigen in der ganzen Welt erfreuen, die einen Boykott des „jüdischen Staates“ predigen. Wenn die israelischen Universitäten von allem non-konformistischen Denkern gesäubert sind, wird es um so einfacher sein, sie zu boykottieren.

Wenn du Zionismus sagst, meinst du die humanistische Vision eines Theodor Herzls oder den jüdischen Faschismus Avigdor Liebermans?

Übersetzung aus dem Englischen von Ellen Rohlfs

19 Kommentare

  1. Lieber Herr Pfeifer, für solche Sensibilität ist ihr eigener Stil doch etwas zu grob. Ihre Empörung ist einfach unglaubwürdig.
    Wissen Sie, Yvette Lieberman in die Nähe des Faschismus zu rücken ist inakzeptabel, aber Mitdiskutantinnen als rassistische Deutsche Mädel zu beleidigen, das soll in Ordnung sein? Das ist zavua, heuchlerisch, man könnte auch sagen verlogen.
    Sorry.

  2. @Degania@ ich denke, wer derartig tief sinkt und Zitate fälscht, der ist für eine vernünftige Diskussion nicht zu haben, denn fehlende Argumente werden durch wüste Beschimpfung ersetzt.
    Diskussionen über den Zionismus sind nichts Neues. Ich denke, dass die Diskussion, welche von den „neuen Historikern“ vor ein paar Jahrzehnten ausgelöst wurde, die Debatte unter Historikern und Soziologen in Israel belebt hat. Eines ist aber unbestreitbar, von allen Ideen die es während der letzten 150 Jahre in der jüdischen Welt gab, ist allein die zionistische verwirklicht worden. Und das stört einige Leute, darunter selbstredend einige Deutsche und Österreicher – die es ohne so etwas zu gestehen – doch zutiefst bedauern, dass das Projekt der deutch-österreichischen Volksgemeinschaft nicht erfolgreich beendet werden konnte.
    Anders ist diese Vehemenz, mit der der jüdische Staat von allen Staaten des Nahen Ostens allein „kritisiert“ wird, nicht zu erklären.
    Und ich nehme den meisten auch nicht ab, dass sie wirklich Sympathie für das palästinensische Volk bewegt. Viel eher vermute ich, den sich selbst nicht eingestandenen Traum, dass doch die Palästinenser und Araber das beenden mögen wozu ihre Volksgemeinschaft nicht mehr in der Lage war.
    Daher auch die Kritik an Friedensverhandlungen ohne Vorbedingungen. Ich denke, dass auch ein kalter Friede – wie zwischen Ägypten und Israel – besser ist, als ein Krieg und dass diejenigen, die auf dem Arsch der Palästinenser ins Feuer reiten wollen, dem palästinensischen Volk keinen guten Dienst leisten.

     

  3. Lieber mfb,
    in einer früheren Diskussion habe ich Ihre Position verteidigt, aber nun bedienen Sie sich nahezu nur noch recht heftiger und herabsetzender Beleidigungen, wenn es um Stellungnahmen Herrn Pfeiffers geht. Was soll das bringen – außer dem Befriedigen eines eigenen Bedürfnisses? Soll dies ein sachlicher Beitrag zum Verständnis der streitbaren, historisch gewachsenen Position Uri Avnerys sein? Ist es nicht möglich, eigene Animositäten oder Empfindlichkeiten von einer sachorientierten Position zu trennen? Jim bemerkt zutreffend: „Derartige Unverschämtheit muss man sich nicht bieten lassen.“
    Versuchen wir das Thema doch konstruktiv aufzugreifen: Ich empfehle die Lektüre einiger Bücher Avnerys. So etwa seine ersten beiden hebräischen Bücher, erschienen in Israel 1949 und 1950, auf deutsch jedoch erstmals im Jahr 2005 in dem Band „In den Feldern der Philister. Meine Erinnerungen aus dem israelischen Unabhängigkeitskrieg“ publiziert. Diese beiden scheinbar so widersprüchlichen Werke, die Avnery im Alter von 25 sowie 26 Jahren verfasst hat, ergänzen sich inhaltlich auf einer verborgenen Ebene. Sie weisen Uri Avnery als einen großartigen Journalisten aus, der, obwohl er in die Geschehen – den israelischen Unabhängigkeitskrieg 1948, unmittelbar nach seiner Staatsgründung – als Soldat unmittelbar involviert war dennoch eine luzide Analyse und psychologische Studie über das Entstehen von Gewalt vorgelegt hat. Ein großes, weiterhin lesenswertes, anregendes, aktuelles Werk. Gewiss: Avnery spricht nur für vielleicht ein oder zwei Prozent der israelischen Bevölkerung. Aber ist die ein Argument gegen dessen streitbare, meist sehr „schwierige“ Position? Avi Primor ist ihm nach meinem Dafürhalten 2003 in seiner Laudatio anlässlich der Verleihung der Lew Kopelew Friedenspreises an Avnery und Sari Nusseibeh gerecht geworden: www.kopelew-forum.de/d/v/Laudatio_Avi_Primor.pdf.
    Verweisen möchte ich auch auf die umfangreiche biographisch-werktheoretische Studie über Avnery, die haGalil anlässlich seines 85.ten Geburtstages gebracht hat:
    http://test.hagalil.com/2008/09/avnery.htm

  4. Derartige Unverschämtheit muss man sich nicht bieten lassen:

    Tja – offensichtlich gehören Sie zu den Leuten, die lieber ein Kind ersaufen lassen als es zu retten zu versuchen …

    Im übrigen geifern Sie in alle Richtungen, …

    Es ist vielleicht nicht Ihr Stil, sich … selber den Mund dreckig zu machen, …

    Aber eine so tiefgehende Diskussion entspricht wohl nicht ihrem einfachen Weltbild. …

    So bleibt hier festzustellen, dass Sie – … – keine Berührungsängste mit Faschisten haben, solange der gemeinsame Feind ‘der Muselmane’ heisst.

     

    Bei mir haben Sie die rote Karte – machen Sie sich vom Acker, aber schnell!
     
     

     
     

  5. Haut ab Antisemiten. Strafanzeige wegen Volksverhetzung ist in Vorbereitung. Hagalil iusr endlich darn. Wie können Sie sowas Veröffentlichen, solchen Dreck! Haben Sie euch ins Hein gesch,.?????????

  6. @mfb@, Also ein frecher unverschämter Zitatenfälscher, der seinen eigenen Charakter auf andere projiziert.
    Was ich bewiesen habe, Sie sind ein Zitatenfälscher und Verleumder.
    Kurz ein Deutscher, der den Juden Auschwitz nicht verzeihen kann.

  7. „Der Zitatenfälscher @mfb@ ist wieder zur Stelle.“
    Lieber Herr Pfeifer,
    ich war nie weg.

    „1)Ich habe keine gemeinsame Aktion mit den von Ihnen erwähnten Personen gestartet, befürwortet, im Gegensatz zu Luise, die gemeinsam mit den von mir erwähnten den Hungerstreik von Herrn F.M. unterstützt.“
    Tja – offensichtlich gehören Sie zu den Leuten, die lieber ein Kind ersaufen lassen als es zu retten zu versuchen, wenn denn eventuell die ‚falschen‘ Leute sich ebenfalls an der Rettung beteiligen.
    Im übrigen geifern Sie in alle Richtungen, wenn Sie Ihr geheiligtes Israel angegriffen wähnen (dessen Staatsbürgerschaft Sie offensichtlich allerdings als Zumutung und Beleidigung empfinden), wenn sich allerdings proisraelische Trolle hier tummeln, schweigen Sie sich aus.

    „2) Ich teile nicht die Meinung von Uri Avnery, habe ihn aber nicht beschimpft und heruntergewürdigt. Das ist nicht mein Stil. Und ich bin ein Gegner des inflationären Gebrauchs von “Faschist” etc.“
    Es ist vielleicht nicht Ihr Stil, sich bei der Beschimpfung eines aufrechten Israelis selber den Mund dreckig zu machen, wenn sich allerdings proisraelische Trolle hier tummeln, schweigen Sie sich aus (siehe oben).

    „3) Die DDR war kein faschistischer Staat. Wer das behauptet ist ein Idiot oder will den historischen Faschismus relativieren.“
    Es gibt wirklich stichhaltige Vergleiche zwischen Faschismus und sogenanntem „Linksfaschismus“ .. Kriterien, die zu mindest zum Teil auch die DDR erfüllte. Aber eine so tiefgehende Diskussion entspricht wohl nicht ihrem einfachen Weltbild.

    „4) Lets cross bridges when we come to them. Doch warum so weit gehen. Allein die Teilname einer rechtsextremen Partei macht einen Staat noch nicht faschistisch.  Österreich wurde von 2000 bis 2005 von einer rechts-rechtsextremen Koalition regiert und trotzdem nicht zum faschistischen Staat.“
    Wir beide waren uns – wahrscheinlich zum ersten und zum letzten mal – einig, dass es gut ist, dass unsere Statements hier ‚verewig‘ werden. So bleibt hier festzustellen, dass Sie – ebenso wie „Freund“ Broder, dem es ja auch nicht wirklich peinlich ist, aus Neonazikreisen Applaus zu bekommen – keine Berührungsängste mit Faschisten haben, solange der gemeinsame Feind ‚der Muselmane‘ heisst.

    Danke für das Gespräch!

  8. Lieber Herr Müsli,

    ich bin geschichtlich interessiert, aber leider noch nicht perfekt. Deshalb freue ich mich, in Ihnen sicherlich einen kompetenten Lehrer zu finden.
    Jetzt meine Fragen:
    1) Wann und von wem und wo dokumentiert wurde das deutsche Militär und die deutsche Polizei der NSDAP unterstellt. Können Sie das belegen? Oder wollen Sie etwa behaupten, dass sogenannte III. Reich wäre nicht faschistisch gewesen?
    2) Wo steht die Definition von Faschismus, die besagt, Faschisten müssten irgend eine Art von Hemden tragen?
    Ich freu mich schon auf Ihre sicher lesenswerte Antwort.

    mfg
    mfb

  9. Faschismus zeichnet sich durch eine Bewegung von unten und von der Straße aus aus. Gibt es irgendwo die Libermanhemden, die politische Gegner paramilitärisch organisiert  verprügeln, verfolgen, töten und ähnliches? Gibt es erklärte Ziele eines faschistischen Israels, eines autoritären oder oder?
    Avnerys Artikel arbeitet schlicht mit den gröbsten antisemitischen Mustern, darüber täuscht auch diese unhaltlose Faschismusdebatte hier nicht hinweg.
    Weder das Militär noch diie israelischen Polizei sind einer politischen Partei unterstehend, also kann man sich den mist sparen.
    aber wie einfach es ist die ganzen individualitätsverleugnend Regime, die gegen Israel stehen, sich aufzusparen und an denen ein exempel zu statuieren, die davpn bedroht sind. Das ist kritik, die um den wahrheitsgehalt der situation nicht sich schert und damit im ressentiment verendet.

  10. Der Zitatenfälscher @mfb@ ist wieder zur Stelle.
    1)Ich habe keine gemeinsame Aktion mit den von Ihnen erwähnten Personen gestartet, befürwortet, im Gegensatz zu Luise, die gemeinsam mit den von mir erwähnten den Hungerstreik von Herrn F.M. unterstützt.
    2) Ich teile nicht die Meinung von Uri Avnery, habe ihn aber nicht beschimpft und heruntergewürdigt. Das ist nicht mein Stil. Und ich bin ein Gegner des inflationären Gebrauchs von „Faschist“ etc.
    3) Die DDR war kein faschistischer Staat. Wer das behauptet ist ein Idiot oder will den historischen Faschismus relativieren.
    4) Lets cross bridges when we come to them. Doch warum so weit gehen. Allein die Teilname einer rechtsextremen Partei macht einen Staat noch nicht faschistisch.  Österreich wurde von 2000 bis 2005 von einer rechts-rechtsextremen Koalition regiert und trotzdem nicht zum faschistischen Staat.
     
     

  11. „Israel ist kein faschistischer Staat, und wie immer man über den israelischen Aussenminister denkt, meine ich, dass er harte und sachliche Kritik verdient. Seine Etikettierung als Faschist ist jedoch aus den von mir angegebenen Gründen falsch.“
     
    Nun, einige Leute werden dennoch weiterhin -ohne auch nur ansatzweise sachlich begründen zu können- Israel als faschistischen Staat und Lieberman als Faschist bezeichnen.
    Aber was soll man zu Menschen sagen, die es für normal halten, daß Faschisten ihren erklärten Gegnern erlauben, kritische Zeitungen herauszugeben mit Beiträgen, welche „die Faschisten“ offen angreifen dürfen… bizarr. Viele benutzen heutzutage „Faschist“ an Stelle von „ein Mensch mit einer abweichenden Meinung“ und finden sich selbst höchst moralisch…
     

  12. „Jetzt warte ich nur, dass ich wieder mal als Rassist, Faschist etc beschimpft werde, weil ich einige Fragen stelle.“

    Lieber Herr Pfeifer,
    wie wär es denn mit der Bezeichnung „Hassprediger“? 😉
    Und offensichtlich fühlen SIE sich in der Gesellschaft von Ronnie und müsli wohl – es sei Ihnen gegönnt.

    .. achja noch zu:
    „Historiker denken, dass ein Staat in dem es mehrere politische Parteien gibt, nicht faschistisch ist. “

    Ihre Meinung .. jaja und die einiger Historiker .. wird die Verfechter der DDR ja vergnügen. Die DDR kann also kein faschistischer Staat gewesedn sein – alleine aus dem Grund, dass es neben der SED noch Blockflötenparteien gab. Super! (Y)

    Dann dürfte es Ihnen ja nichts ausmachen, wenn Le Pen – was Gott verhüten möge – mal Innenminister von Frankreich würde .. in einer Koalition mit anderen rechtgerichteten Parteien (Frankreich hat mehr als eine). Wär ja gar nicht faschistisch .. ich denke mal, Frankreichs Juden täten dies anders sehen.

  13. @Louise@  Sie schreiben:
    „Erst kürzlich sprachen z. B. Sie, Herr Pfeifer, vom National-Bolschewismus,“

    Stimmt, dazu stehe ich.

    Was Sie aber dazu fügen, das haben Sie sich aus den Fingern gesogen, das stammt nicht von mir: „der in einer perfiden anti-zionistischen Kampagne, unterstützt von geifernden Judenhassern, in infamer Weise gegen das Existenzrecht des Staates Israel agiere und versuche die Vernichtung Israels näher zu bringen.“
    In der Regel benützen diese Taktik, Menschen die das Politisieren in einer stalinistischen Sudelküche gelernt haben. Wenn Sie mit mir diskutieren wollen, dann tun Sie das ohne Unterstellungen.

    leider kommt beim kopieren ein Buchstabenmüll. Googlen Sie Karl Pfeifer und Junge Welt und Sie werden herausfinden, weshalb ich diese Zeitung so werte.

    Neben der „Jungen Welt“ – in der ein Stasi-Spitzel a.D. das Sagen hat, unterstützen auch das iranische Radio sowie palästinensische Holocaustverharmloser
    den Hungerstreik des Herrn F.M.
    Sie @Luise@ scheinen sich in dieser Gesellschaft gut zu fühlen.

    Historiker denken, dass ein Staat in dem es mehrere politische Parteien gibt, nicht faschistisch ist. Zum Beispiel sprechen ungarische Historiker bereits seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts nicht mehr vom Horthy-Faschismus, aus dem einfachen Grund weil es bis zur deutschen Besatzung Ungarns eine legale Sozialdemokratische Partei und legale vom Staat unabhängige Gewerkschaften gab.

    Israel ist kein faschistischer Staat, und wie immer man über den israelischen Aussenminister denkt, meine ich, dass er harte und sachliche Kritik verdient. Seine Etikettierung als Faschist ist jedoch aus den von mir angegebenen Gründen falsch.

  14. Das ist ja wirklich grußeliges gelaber.
    „Alle Arten amerikanisch-jüdischer Multimillionäre – viele von ihnen Casino-Könige, Bordell-Mogule, Geldwäscher und Steuerhinterzieher – finanzieren “patriotische” “israel-freundliche” Gruppen, um den heiligen Krieg für den “Zionismus“ zu kämpfen. Der Angriff findet an allen Fronten statt.“
    Uri Avnery gegen den judeoamerikanischen Angriff des Zionismus an allen Fronten.
    Würde nicht Avnery drüber stehen, man könnte denken das kommt von Horst Mahler. Der Name macht es nicht besser.
    „Warum benutzen sie ausgerechnet den Terminus “Post-Zionismus”? Nun, sie meinen zwar die Linken, aber jene, die die “Linken“ angreifen, werden “Rechte“ genannt. Doch die Mitglieder der extremen Rechte wollen zur patriotischen Mitte gezählt werden. Es ist auch nicht sehr nett oder fortschrittlich, gegen “liberale“ oder “progressive“ Professoren zu sprechen. “Postzionisten“ ist das israelische Pendant zu den “Roten“ von Senator McCarthy.
    ABER WAS ist “Post-Zionismus“? Warum nicht einfach “Anti-Zionismus“?“
    Weil nur für Uri Avneri alle Linken Anti-Zionisten sind. Die herrschende „rechte Gesinnung“, die sich gerne in der Mitte ansiedelt (was für unstolze rechte Patrioten… tztztz), in Israel scheint einfach ein wenig schlauer zu sein als der Durchschnittsagitator des Friedensbündnisses Wanna Eikel, der das Glück hatte zu einem Namen zu kommen, um seinen Populismus gegen allen Geist ins Feld zu führen. Da braucht sich Uri Avnery nicht an „ihre“ Sprache zu binden und sie korrigieren zu wollen, weil er damit einfach das Dilemma seiner mickrigen Sowjetrhetorik und -logik umgeht.
    Weiter so! Mohsen Massarat und Uri Avnery Artikel sind doch wirklich der beste Zeitvertreib für Leute, die sich an Leuten erfreuen wollen, die sich für äußerst gescheit halten und hinter den letzten Journalisten zurück fallen. Das Einzige, was fehlt, ist die Fäkalsprache, aber gut dass diese interessenlose Wortegroßschreibneurose noch am Start ist. Erschliesen tut sich mir der Grund nicht, außer dass er wohl betonen möchte, dass er bei seiner verschriftlichten Stammtischrede an diesen Stellen in der Kneipe einen rhetorischen Lautsprecher einbauen würde.
     
    Der jüdische Faschist ist übrigens sehr motiviert die Hamas anzuerkennen. Aber ja auch nur für die jüdisch faschistischen Interessen einiger judeoamerikanischer Casino und Bordelbesitzer. Stimmt ja. Das Geld macht den jüdischen Faschisten.
    Sind Leute die sich an SciFi Romanen eines Hertzels orientieren statt an der Wirklichkeit der israelischen Geschichte, eigentlich sowas wie Scientologie des Friedens? Was für idioten haben sich nicht schon angeschickt unterm Deckmantel der Humanität Menschen als Dämonisch zu brandmarken… .
     
    „Wenn ihr wollt ist es ein Märchen“ Uri Avnery

  15. Was für ein liederlicher Lump dieser Avneri alias Ostermann doch ist. Ich kann nicht soviel fressen wie ich kotzen will. Dieser geistige Dünnbrettborer hat keine Ahnung aber davon viel. Das ist das Dümmste was ich seit langem gelesen habe von diesem alten Trottel. Irgendwann sollte man mal das Maul halten, aber der bildet sich ja was drauf ein, das er so alt ist wie Peres, der Architekt von Oslo woher dieses ganze Unglück kommt.
    AM YISROEL CHAY!!!!

  16. Jetzt warte ich nur, dass ich wieder mal als Rassist, Faschist etc beschimpft werde, weil ich einige Fragen stelle.

    Das muss wirklich nicht sein. Ich finde auch, dass diese Begriffe viel zu oft am politischen Gegner festgemacht werden. Avnery selbst wurde schon oft genug dämonisiert. Manchmal scheint mir, die so Attackierten werden irgendwann selbst weniger „zimperlich“. Man sollte also vorsichtig sein, mit solchen Zuschreibungen.
    Erst kürzlich sprachen z. B. Sie, Herr Pfeifer, vom National-Bolschewismus, der in einer perfiden anti-zionistischen Kampagne, unterstützt von geifernden Judenhassern, in infamer Weise gegen das Existenzrecht des Staates Israel agiere und versuche die Vernichtung Israels näher zu bringen.
    Damals war die Rede von Journalisten, die es wagten vom Vater eines kleinen Mädchens, der seiner Tochter das Wohnrecht in Jerusalem sichern will, zu berichten.

    Wurde nicht auch Haider als Faschist bezeichnet? Er war noch nicht mal Aussenminister. Wäre er es geworden, hätte er wohl auch nicht viel mehr als Frau Benita Ferrero-Waldner getan. Wollte er ein Einparteiensystem?

    An das Einparteiensystem hätte ich nicht als Erstes gedacht, wenn es darum ginge Merkmale des Faschismus zu finden.
    Waren da nicht auch Militarismus, Nationalismus, Rassismus? Alles Dinge, die man Liebermann per Zitat leicht unterjubeln könnte. Eine Tendenz zur gefährlichen Vereinfachung und Gewaltbereitschaft? Warum also diese enorme Empfindlichkeit, bei Kritik an Avigdor Liebermann?

    Warum kann man nicht auch im israelischen Kontext zwischen rechten und linken, bürgerlich-säkularen, konservativ-nationalistischen, sozialdemokratischen, alternativen, hedonistischen oder fundamentalistischen Strömungen differenzieren?

  17. Es ist eine Dichotomie, die uns Avnery versucht einzureden es gibt nur Herzl und Uri Avnery auf der einen Seite und auf der anderen Seite der israelische Aussenminister, der beschuldigt wird ein Faschist zu sein. Also ein Anhänger einer offen terroristischen Diktatur einer einzigen Partei und natürlich alle die nicht  einverstanden sind mit Uri Avnery sind auch „Faschisten“. Es ist die alte Methode, Leute mit denen man diskutiert als „Faschisten“ oder gar als „Nazi“ abzuwerten.
    Gibt es tatsächlich Bestrebungen von Liebermann einen Einparteienstaat in Israel einzuführen, in dem er zum Diktator wird?

    Jetzt warte ich nur, dass ich wieder mal als Rassist, Faschist etc beschimpft werde, weil ich einige Fragen stelle.
     
     

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