Das Sondermilitärgericht der israelischen Armee hat am Donnerstag Oberstleutnant Omri Borberg, den früheren Kommandanten des Panzerbataillons 71, wegen versuchter Bedrohungen und Stabsfeldwebel d. Res. Leonardo Corea wegen unzulässigen Waffeneinsatzes verurteilt…
Corea hatte im Juli 2008 bei einer Demonstration von Linksaktivisten und Palästinensern im Dorf Na’alin im Westjordanland auf Anweisung von Borberg einem bereits verhafteten palästinensischen Demonstranten mit einem Gummigeschoss aus nächster Nähe in den Fuß geschossen. Das Opfer, Ashraf Ibrahim Abu Rahma, trug Handschellen, und seine Augen waren verbunden.
Die Urteile gegen Oberstleutnant Borberg und Stabsfeldwebel Corea werden in ihrem Strafregister vermerkt.
Der Vorfall war damals von einer Kamera der israelischen Menschenrechtsorganisation B’Tselem aufgezeichnet worden. Nach anschließenden Ermittlungen der Militärpolizei wurde Borberg von seinem Kommandantenposten entfernt, und er und Corea wurden des relativ leichten Vergehens des unangemessenen Verhaltens angeklagt.
Bei B’Tselem reagierte man positiv auf den neuen Schuldspruch; dieser sende ein wichtiges Signal an die israelischen Soldaten und Offiziere.
(Yedioth Ahronot, 15.07.10)