J Call: Ein Appell an die Vernunft

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Wir sind europäische Bürger jüdischer Herkunft, die aktiv in das politische und gesellschaftliche Leben unserer jeweiligen Länder involviert sind. Was immer auch unsere persönliche Agenda sein mag, die Verbindung mit dem Staat Israel ist Teil unserer Identität. Die Zukunft und Sicherheit dieses Staates, mit dem wir unverbrüchlich verbunden sind, besorgt uns sehr…

Ein Aufruf der Gruppe J-Call

Wir stellen fest, dass die Existenz Israels erneut gefährdet ist. Die Gefährdung von außen ist nicht zu unterschätzen, doch ist diese nicht die einzige Gefahr. Eine Gefährdung liegt auch in der Besatzung und in dem Auf- und Ausbau der Siedlungen im Westjordanland und in den arabischen Vierteln Ost-Jerusalems, die ein moralischer Fehler und ein politischer Irrtum sind und die u. a. zu dem inakzeptablen Vorgang der Delegitimierung Israels als Staat führen.

Aus diesem Grunde haben wir beschlossen, uns
basierend auf folgender Grundlage zu engagieren :

  1. Die Zukunft Israels bedingt notwendigerweise die Schaffung des Friedens mit dem palästinensischen Volk und die Gründung eines palästinensischen Staates gemäß dem Prinzip « zwei Staaten für zwei Völker ». Wir alle sind uns dessen bewusst, dass dieses Anliegen dringend ist. Bald wird Israel sich mit zwei katastrophalen Alternativen konfrontiert sehen : Entweder werden die Juden eine Minderheit in ihrem eigenen Land sein oder es wird im Lande ein Regime entstehen, das Israel beschämen und die Gefahr eines Bürgerkrieges heraufbeschwören wird.
  2. Es ist daher von größter Wichtigkeit, dass die Europäische Union gemeinsam mit den Vereinigten Staaten von Amerika Druck auf beide Parteien ausübt und ihnen hilft, eine vernünftige und schnelle Regelung des israelisch-palästinensischen Konflikts zu erreichen. Trägt doch Europa angesichts seiner Geschichte die Verantwortung für diese Weltregion.
  3. Die endgültige Entscheidung liegt bei den Israelis, dennoch soll die Solidarität der Juden weltweit die Israelis dazu ermutigen, die richtige Entscheidung zu treffen. Die systematische Identifizierung mit der Politik der israelischen Regierung ist gefährlich, weil sie im Gegensatz zu den echten Interessen des Staates Israel stehen kann.
  4. Wir möchten eine europäische Bewegung gründen, die die Stimme der Vernunft zum Ausdruck bringt. Diese Bewegung möchte über den traditionellen Meinungsverschiedenheiten stehen und setzt sich die Zukunft Israels und seine Koexistenz mit einem souveränen und lebensfähigen palästinensischen Staat zum Ziel.

Sie können sich dem Appell von J-Call anschliessen

2 Kommentare

  1. Ambassador (ret.) Yoram Ettinger – TheEttingerReport.co.il, May 21st, 2010

    Anyone suggesting that Jews are doomed to become a minority between the Jordan River and the Mediterranean is either dramatically mistaken or outrageously misleading.

    In contrast with conventional “wisdom,” there is a Jewish majority of 67% in the combined area of pre-1967 Israel and Judea & Samaria and a 60% majority west of the Jordan River (including Gaza), compared with a 33% and a 8% Jewish minority in 1947 and in 1900 respectively.

    The robust Jewish demographic tailwind and Arab demographic headwind are demonstrated through the absolute annual number of Jewish and Arab births in pre-1967 Israel. While the annual number of Arab births stabilized at 39,000 during 1995-2009, the annual number of Jewish births surged by 50% from 80,400 in 1995 to 121,000 in 2009.

    The number of Judea & Samaria Arabs is artificially inflated by 66%. It is 1.55MN and not 2.5MN. Thus, the World Bank documents a 32% “inflation” in the number of Palestinian births, a substantial erosion of the Palestinian fertility rate and a significant escalation of Arab emigration from Judea, Samaria and Gaza. Documented entries and exits via international passages feature a 20,000 net Arab emigration from Judea & Samaria in 2009, 17,000 and 14,000 in 2008 and 2007 respectively and only six years of net-immigration since 1950.

    The significant decline in Arab population growth rate has been caused by an intensive family planning campaign, an unprecedented reduction of teen-pregnancy, a swift urbanization process, an all-time-high divorce rate and median wedding-age, an impressive expansion of education especially among women and enhanced career mentality among women.

    In contrast with international demographic standards, the Palestinians include some 400,000 overseas residents in their census. They also include 250,000 Jerusalem Arabs, who bear Israeli I.D. cards and are therefore doubly-counted: as Israeli Arabs by Israel’s Central Bureau of Statistics and as West Bank Arabs by the Palestinians.

    Demographic doom’s day projections have been refuted drastically and systematically since the launching of the Zionist voyage by Theodore Herzl. The founders of the Israel Central Bureau of Statistics and their successors have underestimated Jewish fertility, overestimated Arab fertility, ignored Arab emigration and downplayed Aliya prospects. In the 1940s, they projected 2.3MN Jews in the Land of Israel in 2001. They were off by 3.5MN Jews! They dismissed Ben Gurion’s assessments of one million Olim in the 1950s and ridiculed the suggestion that an additional million Olim would arrive from the USSR during the 1990s.

    In 2010, there is a demographic problem, but there is no demographic machete at Israel’s throat. Most importantly, the demographic tailwind is Jewish, not Arab. Refuted demographic fatalism should be replaced with well-documented optimism, thus expanding security, political, strategic, diplomatic and economic options for Israel.

  2. Hier ergeben sich zwei Fragen:

    1. Wieso soll es eine Katastrophe sein, wenn die Bevölkerungsmehrheit in Israel irgendwann nichtjüdisch sein wird?
    2. Angenommen, man will diese Katastrophe abwenden, was wäre die Alternative zu Katastrophe Nummer 2, also einer ethnischen Säuberung mit Bürgerkrieg?

    Oder stellen es sich die Autoren so vor, dass die nichtjüdischen Israelis freiwillig auswandern werden, wenn der Staat Palästina seine vollständige Souveränität erreicht?

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