Nach Brandanschlag: Gedenkstätte im Belower Wald wieder eröffnet

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Acht Jahre nach der Zerstörung durch einen Brandanschlag ist die NS-Todesmarsch-Gedenkstätte im Belower Wald bei Wittstock am Freitag neu eröffnet worden. An der Feier nahmen auch zahlreiche Überlebende des KZ Sachsenhausen teil. Der Ueberlebende des Todesmarsches Jacov Tsur, Vorstand der Vereinigung  jüdischer Überlebenden von Ravensbrueck und Sachsenhausen in Israel, sprach bei der Eroeffnung…

Die rund 750.000 Euro teure Neugestaltung des Geländes, auf dem Ende April 1945 mehrere tausend KZ-Häftlinge aus Sachsenhausen von der SS festgehalten wurden, wurde vom Bund und von der EU finanziert.Vielen Überlebenden habe sich der Todesmarsch besonders tief eingeprägt, da sie kurz vor dem Ende der NS-Herrschaft fürchten mussten, noch im letzten Moment umzukommen, betonte der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Günter Morsch. Über die Geschichte der Todesmärsche informiert seit Freitag eine neue Open-Air-Ausstellung auf Glasstelen mit einer klimatisierten Vitrine mit Originalfundstücken aus dem Belower Wald.

Jaacov Tsur:

Wir die ehemaligen Haeftlinge der Konzentrationslager und Ueberlebende des Todesmarsches kamen zu der Eroeffnung des Museum im Belower Wald das Neonazibrandstifter beschaedigten. Ein Museum ist ein Buch von Dokumenten. Vor 180 Jahren schrieb Heinrich Heine:“wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“

Wir haben diese Prophezeiung schon vor 65 Jahren erlebt. Deshalb sollen sich diese Taeter hueten ihr Treiben fortzuetzen weil wir unsere Kinder und Enkel nicht stumm bleiben werden. Das Hauptziel der Nazis ist heute, Geschichts-Revisionismus zu betreiben. Sie wollen die veruebten Kriegsverbrechen umkehren. Heute gibt es Menschen, Geschichtsfälscher die die unbegreiflichen Verbrechen des Naziregimes verneinen und Taten verueben um jede Erinnerung zu vertilgen.

Fuer uns die Überlebenden des Todesmarsches hatt dieses Museum eine doppelte Bedeutung. Erstens wir gedenken unserer Kamaraden die auf der Strecke ermordet wurden als sie erschoeft und nicht das Marschtempo mitmachen konnten.

Und zweitens als Mahnmahl fuer die Zukunft um Buerger besonders junge Menschen über unsere Erlebnisse und Erfahrungen zu informieren und warnen. Das Geschehen ist zu lernen um neue Katastrophen zu vermeiden. Der NS-Wahnsinn dauerte bis zum 9 Mai auch nach dem Tode Hitlers. Am 2 Mai1945 wurden auf Befehl 52 Haeftlinge in Theresiestadt erschossen. Wir waren Zeugen des Wahnsinnes als wir in den letzten Apriltagen tausende Fluechtlinge und fliehende Soldaten begeneten. Hundertausenden Zivilisten Fremdarbeiter und Soldaten wurde der Rueckzug unter Todesstrafe verboten bis es zu spaet war und sie dann in der Ostsee umkamen und mit ihnen Haeftlinge.

Wir wissen heute dass in der Vergangenheit eine Herrschaft die verbrecherische Kriege fuehrte ihre schreckliche Bilanz schnell vergessen wurde.
Im Jahre 1815 war Frankreich ein von seinen Gegnern besetztes Land wo jede Familie nach 20Jahren Kriege mindesten einen der ihren verlor hatte. Und 35 Jahre nach Waterlo waehlten sie einen Praesidenten und nachher zu Kaiser einen Mann dank seines Namens – Bonaparte. Er fuehrte 20 Jahre spaeter sein Land zu neuer Katastrophe.

Wir hoeren heute Politiker die zu Vernichtung und Vertilgung von Anderen sprechen. Wenn Leute diese Sprache sprechen, sollten wir sie ernst nehmen weil wir schon die Erfahrung haben denn sie meinen was sie sagen. Was für uns unvorstellbar war geschah. Ein wahnsinniger Oesterreicher mit seiner Gefolgschaft hat uns alle, Freunde, unschuldige Buerger und ganze Armeen in den Abgrund gestuerzt. Er versuchte ein 1000 jaehriges Reich zu gruenden – das nach 12 Jahren ein Truemmerhaufen war. Er gab sich als der groesste Feldherr aber fuehrte Deutschland zu den groessten militaerischen Niederlagen in der Geschichte. Er hat Polen geteilt aber am Ende war Deutschland geteilt. Er strebte die Slaven nach Osten zu draengen aber 1945 erreichten die Slawen die Elbe. Er versuchte die Tschechen nach Osten abzuschieben aber dann wurden Deutsche die 600 Jahre ansassig waren vertrieben. Alle seine Taten fuehrten zu Katastrophen und umgekehrten Resultaten seiner Pläne.Er wollte das Judentum vernichten das trotzt schrecklichen Opfern nach 2000 Jahren wieder einen eigenen Staat erlangt hat.

Wir wissen das eine Tat nicht vererbt werden kann.

Es gibt keine Kollektivschuld, die von Generation auf Generation zu übertragen ist. Aber es gibt eine Verantwortung für unsere Geschichte in der Gegenwart und Zukunft. Wir hoffen und vertrauen auf die europaeische und besonders die deutsche Jugend.

Siehe auch: Todesmarsch

1 Kommentar

  1. ..irgendwie versuchen manche die Vergangenheit zu löschen.. andere wieder beleben wollen… Doch all dies geht nicht!

    Die Vergangenheit in denen die dabei waren und auch der Nachkommenschaft lebt in uns… Die dabei waren – Meine Mutter war von Ravensbrück aus auch dabei… – können sich noch erinnern, udn die, die ihre Nachkommen sind, haben d Geschichte im Mutterleib empfangen und d Angst durch d Muttermilch aufgenommen.. Sie haben uns dies weiter vererbt, wie auch wir unsere Kindern…

    Doch die Täter erlebten d selbe.. Die erinnern sich auch… lange Zeit galt es als Schande, doch jetzt sind viele stolz darauf was sie taten… Sie haben auch vererbt… Viele ihre Kinder wollten mit ihnen nichts zu tun haben weil sie für sie Schande hinterließen, was inzwischen wiederum bei viele sich geändert hat, und sie sind stolz auf d Machenschaften ihre Väter/Mütter/Großväter/Großmütter!

    DENNOCH! Vergangenheit kann man nicht verändern! Das kann man vermeiden, oder auch wiederholen.. doch nicht beleben! Die Täter von heute sind wohl mit der Täter von damals meistens verwandt oder verbunden, auch die auserwählte Opfer von ihnen ist d selbe Richtung, doch nicht dieselbe Menschen!

    So kann man sich nicht auf d Vergangenheit berufen.. da die, die jetzt gegen Juden angehen, die das jüdische Volk – wie ihre Vorfahren! – Grundlos hassen, die tragen ihre eigenen Schuld!

    Der EWIGE gab uns das Verheißene Land wieder… Jetzt existiert Israel! Jetzt haben alle Juden ein Heimat! Wer aber unter d Feinden verweilen mag, und Gründe sucht weshalb nicht nach Israel will, udn eines Tages ihre Kinder, Enkelkinder oder selbst zu schaden kommen, wird wohl zu spät sein nach zu sinnen, und sich selbst d Schuld geben,…

    Unsere Vorfahren hatten keine Ort wohin sie rechtzeitig hätten fliehen können… Heute, ihre Kinder, und Enkelkinder haben diese Ort!

    Es geht immer um lernen, schuldig werden oder sich auch selbst Schuldig machen! Die uns hassen machen sich Schuldig und werden dadurch Schuldig… Doch die, die unter ihnen bleiben, und sich udn anderen etwas vormachen, wie können sagen : Die haben, aus der Vergangenheit nichts gelernt, wenn sie eigentlich selbst auch nichts gelernt haben… weil sie ihnen vertrauen, das ihnen nichts geschehen wird, und wenn sie dann ihre Irrtum erkennen werden, kann zu spät sein…!

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