Offener Brief: Lehren aus der Schoah?

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Ulrich Sahm an Georg Stein…

Lieber Georg,

Vielen Dank für die Zusendung Deines offenen Briefes. Dazu erlaube ich mir eine ebenso „offene Antwort“. Ohne alle Details der Veranstaltung in Heidelberg zu kennen, beziehe ich mich nur auf Deinen offenen Brief an Herrn Linders.

In Heidelberg geht es offenbar um eine allein Israel gewidmete Veranstaltung, „ohne Beteiligung der Palästinenser“, wie Herr Linders erklärt hatte. Du schreibst aber von „Israel/Palästina“.

Da erzeugst Du künstlich siamesische Zwillinge. Muss denn eine italienische Kulturwoche zwangsweise die Besetzung Tirols thematisieren, eine russische Tschetschenien, eine polnische Schlesien und Danzig, eine spanische die umstrittenen Enklaven in Marokko, oder eine dänische die winzige Insel Hans in der Arktis, weil auch Kanada sie beansprucht? Stand etwa jede deutsche Kulturwoche vor 1990 unter dem Titel „BRD/DDR“? Die Bundesrepublik hatte und hätte sich das verbeten und sogar die Hallstein-Doktrin entwickelt. Und genauso dürfte es die DDR gehalten haben. Bei Kulturwochen im Ostblock ist die doch auch nicht im Tandem mit den westdeutschen Imperialisten aufgetreten.
Wenn sich die Palästinenser irgendwo präsentieren, kämst Du wohl kaum auf die Idee, von ihnen zu verlangen, sich als „Israel/Palästina“ zu zeigen und gar mit Büchern über Scharon und Begin.

Ich habe Zweifel, ob Du bei Israelis und Palästinensern oder Arabern gleiche Maßstäben anlegst. (Bitte sei versichert, dass ich weder mit Arafat noch mit Scharon auf einem Buchumschlag Probleme hätte. Aber wenn das bei den einen oder anderen Gefühle verletzt, sollte man das respektieren und nicht gleich von „Zensur“ reden.)

Das UNO-Mitglied Israel ist ein selbstständiger Staat mit eigener Kultur, Sprache und Gesetzen. Es ist nicht einzusehen, weshalb dieser Staat allein aus dem Blickwinkel des Konflikts mit den Palästinensern vorgestellt werden muss und noch dazu als „Israel/Palästina“, als gäbe es einen Staat mit diesem Doppelnamen.

Ich kenne nicht die von Dir erwähnten „unreflektierten Begleittexte“. Aber „Araber gegen Juden“ klingt mir spontan eher wie eine typisch palästinensische Formulierung. Die betrachten sich als Araber und reden fast niemals über „Israelis“, sondern über „Jahud“, also Juden. Was hast Du gegen diese typisch palästinensische Darstellung?

Welche Wirklichkeit meinst Du mit „Israel/ Palästina“? Meinst Du das britische Mandatsgebiet von “Eretz-Israel/Palestine”? Dann kannst Du es Dir ersparen, Israel separat zu erwähnen. Oder meinst Du nur die unter palästinensischer Kontrolle stehenden Autonomie-Gebiete? Oder meinst du etwa alle jene Gebiete, die manche Palästinenser für sich beanspruchen? Dann solltest Du definieren, welche Palästinenser Du meinst, denn es gibt da auch solche, die Tel Aviv als „völkerrechtlich illegale Siedlung“ bezeichnen.

Du behauptest weiter, dass der Israel-Palästina-Konflikt lösbar sei. Natürlich ist er das. Man muss nur den Extremisten lauschen: Die einen sagen, alle Juden raus und die anderen meinen, alle Araber raus. Es mag auch sein, das Du ein feuriger Anhänger von Merkel oder Obama bist, und deshalb die „Zwei-Staaten-Lösung“ für die einzig denkbare Lösung hältst. In dem Fall solltest Du aber mal ins Detail gehen und darstellen, ob Du dieses Modell gemäß palästinensischen Vorstellungen siehst oder gemäß jüdisch/israelischen Vorstellungen. Solltest Du beide für berechtigt halten oder nur eine von beiden, sehe ich keinerlei „Lösung“, sondern eher das Potential für eine Konfrontation. Und dann gibt es auch noch die Idee einer Ein-Staaten-Lösung.
Die bedeutet ein Verschwinden Israels. Auch das wäre selbstverständlich eine „Lösung“, der freilich die Israelis vehement widersprechen. Ich maße es mir nicht an, eine „Lösung“ parat zu haben, sondern überlasse es geduldig den Israelis und Palästinensern, einen für beide Seiten akzeptablen Weg zu finden.

Deine Behauptung, dass eine einseitige Positionierung weder Israelis noch Palästinensern hilft, kann ich voll unterschreiben. Aber ich gehe noch einen kleinen Schritt weiter. Eine jegliche Positionierung des Palmyra Verlags, der Heidelberger oder der Deutschen ist aus meiner Sicht eine wenig hilfreiche Zumutung für Israelis wie für Palästinenser. Wer bist Du eigentlich, dass Du durch Deine Positionierung den Israelis oder Palästinensern vorschreiben willst, welches der wahre Weg zur Erlösung ist?
Und falls etwas schief geht, es wegen Deiner „Positionierung“ zu Krieg, Mord oder Totschlag kommt, übernimmst Du dann die Verantwortung? Wärest Du bereit, selber oder mit der Bundeswehr, Palästinenser vor Israelis zu schützen, oder gegen palästinensische „legitime Widerstandskämpfer“ vorzugehen, die ein paar Juden sprengen wollen, oder gar gegen einen Visionär, der von einer Atombombe träumt und damit alle „Zionisten“ aus den „Seiten der Geschichte“ verschwinden lassen will?

Willst Du tatsächlich Israelis und Palästinenser unter einen „deutschen Versöhnungshut“ zwingen? Ich kann mir schwer vorstellen, dass Du den Arabern nahe legen willst, gemäß dem deutschen Versöhnungsmodell (nach einem verlorenen Krieg) auf ihre verlorenen Territorien zu verzichten.

Und welche Lehren ziehst Du anstelle der Israelis aus der Schoah? Etwa die typisch deutschen „Lehren“, dass Konflikte nur per Dialog gelöst werden sollten? Klingt toll. Aber willst Du mir ernsthaft mitteilen, dass die Juden Europas vor 65 Jahren die Schoah hätten verhindern können, wenn sie zu einem „Dialog“ mit Hitler bereit gewesen wären?

Es sollte Dir bekannt sein, dass die Lehre der Deutschen als Betreiber der Schoah und als Auslöser von zwei Weltkriegen anders ausfallen, als die Lehren der Überlebenden der Schoah und jener Völker, die von Deutschland angegriffen und erobert wurden. Die deutsche Lehre zieht nicht in Betracht, dass Hitler und sein Massenmord keineswegs von Pazifisten gestoppt wurde, sondern von Nationen, die bereit waren, gegen das damalige Nazi-Deutschland zu kämpfen.

Ob der Weg Israels der richtige ist, darüber lässt sich gewiss streiten. Aber Du, als Deutscher, solltest erst einmal prüfen, ob die Ideologien von Hamas, der Hisbollah, des Iran sowie mancher arabischer Staaten mit Deinen eigenen Vorstellungen von „Lehren aus der Schoah“ übereinstimmen und noch dazu „zugunsten der Interessen Israels“. So wie ich es mir verbitten würde, von Israelis vorschreiben zu lassen, welches die wahren Interessen Deutschlands sind, solltest Du es vielleicht auch den Israelis überlassen, demokratisch über ihre eigenen Interessen zu bestimmen und sie zu formulieren.

Dein Ulrich (Sahm)

Stellungnahme von Jan Linders, Festivalleiter Heidelberg

31 Kommentare

  1. „Wenn also aus ” Angsteinflößend ” reale Angst wird – dann und spätestens dann sollten wir anfangen uns emotional von Deutschland zu trennen – Dann fällt der Abschied nicht so schwer.“

    das ist korrekt.

  2. Ah, hab nochmal geschaut wegen den Links und worauf es sich bezog: http://www.vienna.at/news/politik/artikel/kuenstler-plakatieren-nahost-karte-ohne-israel/cn/news-20100427-04574167

    Irgendwie finde ich es seltsam, dass diese Künstlergruppe das Plakat als „Endlösung“ bezeichnet mit dem Wissen um dessen nationalsozialistische Bedeutung. Wenn sie wirklich wollten, dass Israel nicht mehr existiert, hätten sie nicht den Begriff „Endlösung“ genommen. Das deutet auf bewusste Provokation in die andere Richtung hin. Ich hege die Vermutung, dass sie damit eine Diskussion auslösen wollen und den Leuten ev. doch klarmachen wollen, dass das Weghaben von Israel dem gleichen Gedankenpool entspricht wie eben der Begriff „Endlösung“. Diese Künstler haben die Provokation durch „naive“ Darstellung und ebenso naive Statements unterstrichen. So meine Vermutung. Es sei denn, diese Künstler sind wirklich bewusste Nazis und meinen es ernst mit der „Endlösung“, im Sinne von: Machen wir dasselbe wie die Nazis früher. Endlösung … Wär wirklich krank …

    Lieben Gruß

  3. Hab dasselbe gedacht bei dem Plakat „Endlösung“ im Artikel von Yaels Link. Gibt es dieses Plakat so wirklich (wer hat es dann gemacht?) oder war das eine Fotomontage, um den antisemitischen Vorwurf als solches zu verdeutlichen?

    Lieben Gruß

  4. simcha, so weit sind wir doch schon lange !
    Relativierungen der Shoah, ordne ich unter dem Reiter “ skepsis “ noch vor traurig ein. Mittlerweile sind wir nun schon um Einiges weiter. Hinter angsteinflößend, habe ich die Pünktchen gesetzt, da eine Steigerung durchaus schon erkennbar ist.
    Ihr wißt es alle doch selbst; wir sehen und hören sehr genau hin, wenn Juden wieder im “ Gespräch “ sind, erkennen aus Erfahrung die allgemeine Entwicklung und haben einen guten Sinn für Gefahr. Und achten aufeinander !
    Wenn also aus “ Angsteinflößend “ reale Angst wird – dann und spätestens dann sollten wir anfangen uns emotional von Deutschland zu trennen – Dann fällt der Abschied nicht so schwer.

  5. ja, victor, vorallem können sich viele wieder wegen vergangenheit entlastet fühlen, wenn die juden eine „endlösung“ anstreben, war es bei uns nicht so schlimm. diese perfidie wird kommen.

  6. @Michal:

    Sehe ich auch so, nicht aufgrund von Wissen, sondern aus eigenem Gespür und der daraus folgenden Erkenntnis, dass die westlichen Medien ein verzerrtes, undifferenziertes Bild der Juden und Israel widergeben, trotz des intellektuellen, objektivierenen Anstrichs. Die Vorurteile sind spätestens nach näherem Zuhören/Lesen aus dem Kontext der Berichte erkennbar, doch merkt das nur ein geschultes Ohr/Auge oder ein grunsätzlich skeptischer, alles hinterfragender Mensch.

    Liebe Grüße

  7. Wie Moses die Ägypter und die Entbehrungen während des Exodus zur Festigung seines „Markenzeichens“ im Sinne von PR brauchte, benötigen die heutigen Israelis wohl den Konflikt für das Selbe. Man darf das ruhig auch in wirtschaftlichem Sinn verstehen. Made in Israel bedeutet heute bei Sicherheitstechnik das „non plus ultra“ oder gar „Shoa-proof“.

  8. Ulrich Sahm,

    „Das UNO-Mitglied Israel ist ein selbstständiger Staat mit eigener Kultur, Sprache und Gesetzen. Es ist nicht einzusehen, weshalb dieser Staat allein aus dem Blickwinkel des Konflikts mit den Palästinensern vorgestellt werden muss und noch dazu als „Israel/Palästina“, als gäbe es einen Staat mit diesem Doppelnamen.“

    Es ist nicht nur verständlich sondern fast zwingend, dass Israel hauptsächlich wegen des Konflikts mit den Arabern gesehen wird. Existierte dieser nicht, hätte Israel international kaum oder nur unwesentlich mehr Bedeutung als Neuseeland. Die Formulierung „Israel/Palästina“ ist natürlich zulässig weil Israel bis heute noch nicht seine Außengrenzen bekanntgegeben hat. Das hat bisher nur die UNO und die Arabische Liga getan: „die Grüne Linie“

  9. Kein Deutscher sollte dafür auch noch bezahlen müssen, sich von der israelischen Lobby vorschreiben zu lassen, was er sehen darf und was nicht.

    „Die andere Merkwürdigkeit in der gegenwärtigen Haltung vieler Linker gegenüber Israel ist die projektive Vorstellung einer immensen und mysteriösen Macht Israels. So wird es zum Beispiel oft als selbstverständlich genommen, dass Israel die dominierende Macht im Nahen Osten sei, und oft wird behauptet, Israel verfüge über ungeheure Macht in den herrschenden Kreisen der USA und Großbritanniens.

    Israel ist bei weitem nicht so mächtig, wie ihm nachgesagt wird. Und trotzdem gibt es Leute wie meine derzeitigen bzw. früheren Kollegen an der Universität Chicago, John Mearsheimer und Stephen Walt, die, nachhaltig unterstützt von manchen Kreisen in Großbritannien, behaupten, die amerikanische Politik im Nahen Osten werde mittels der jüdischen Lobby von Israel bestimmt. Sie erheben diese pauschale Beschuldigung, ohne irgendeinen ernsthaften Versuch zu unternehmen, die amerikanische Politik im Nahen Osten seit 1945 zu verstehen, die sicher nicht angemessen als von Israel vorangetrieben erklärt werden kann. So ignorieren sie zum Beispiel völlig die amerikanische Politik gegenüber dem Iran während der vergangenen 75 Jahre. Die wirklichen Säulen der amerikanischen Politik im Nahen Osten nach dem Zweiten Weltkrieg waren Saudi-Arabien und der Iran. Das hat sich in den vergangenen Jahrzehnten geändert, und die Amerikaner sind sich nicht sicher, wie sie damit umgehen und den Golf für ihre Zwecke sichern sollen. Trotzdem gibt es nun ein Buch dieser beiden Akademiker, die behaupten, die amerikanische Politik im Nahen Osten werde in erster Linie von der jüdischen Lobby vorangetrieben, ohne dass sie sich ernsthaft bemühen würden, die Großmachtpolitik im Nahen Osten im 20. Jahrhundert zu analysieren.

    Ich habe anderswo dargelegt, dass eine solche Argumentation antisemitisch ist. Das hat nichts mit der persönliche Haltung der Beteiligten zu tun, aber den Juden eine solche enorme weltweite Macht zuzuschreiben (wie in diesem Fall als die Drahtzieher des gutmütigen, begriffsstutzigen Riesen Onkel Sam) ist typisch für modernes antisemitisches Denken.

    http://jungle-world.com/artikel/2010/17/40819.html

  10. Extra für unseren Sebaldius, die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit.

    Abbitte

    Wir haben die Zeitungsmeldungen zu den Vorgängen in der Synagoge studiert und wollen nun, da wir von der versammelten Presse der Lüge überführt worden sind, vergessen, was unsere Augen gesehen und unsere Ohren gehört haben und unseren falschen Worten abschwören und in Zukunft nur noch die Wahrheit und nichts als die Wahrheit, wie sie tagein tagaus in taz, Tagesspiegel und Süddeutscher verkündet wird, sprechen.

    Wir geben zu, dass die zionistisch gesteuerte Jüdische Gemeinde, mit der wir selbstredend verschworen sind, einen abscheulichen Plan ausgeheckt hat, um der ahnungslosen Frau Chefredakteurin einen Schauprozess mindestens Freislerscher Art (doch doch – Vergleichen heisst nicht Gleichsetzen) zu bereiten. Es hat auch keinen Zweck mehr, dies und anderes zu leugnen; den Damen und Herren Journalisten ist ja nichts entgangen.

    Hier nun also der wahre Hergang der Dinge auch von unserer Seite:

    Es begann alles damit, dass Lala Süßkind einer bereits geifernden Zionistenmeute mit einer hetzerischen Rede weiter zusetzte. Als Reaktion auf diese wirklich menschenverachtende Hasspredigt regte sich in Teilen des Publikums leiser Widerspruch. Es wurde unruhig, einige junge Leute erhoben sich und zeigten unter den stechenden Blicken der Mitglieder der Jüdischen Gemeinde schüchtern eilig gekritzelte Zeilen des Protestes.*

    Das zionistische Publikum geriet ob dieses Anblicks sofort in Raserei. Schon fielen die ersten über Ines Pohl her, schrieen sie an und bespuckten sie. Die nahm ihren letzten Mut zusammen und forderte Redefreiheit für die angeklagte kritische Journalistin Hefets. Da es aber nun Sinn und Zweck dieser zionistischen Zusammenkunft war, Hefets und auch Pohl mit der Auschwitzkeule mundtot zu machen, gewährten ihr die zionistischen Veranstalter nicht einmal den bescheidenen Wunsch, die Besetzung des Podiums mitzubestimmen. Dieses undemokratische und zionistische Vorgehen zwang Frau Pohl, ihrerseits die Veranstaltung zu verlassen. Vom zionistischen Publikum wurde sie mit “Nazis raus” – Rufen verabschiedet. Die anschließenden Beiträge der verbliebenen Podiumsgäste wurden so ungehörig laut vorgetragen, dass sie die Parolen der jungen Leute * zu übertönen drohten.

    http://www.wadinet.de/blog/?p=2648#more-2648

  11. @Victor:

    Hab ich auch schon festgestellt, dass es etwas wie ein Tabubruch ist, NICHT gegen Israel zu sein. Auch eine neutrale Haltung wird nicht akzeptiert. Genau das ist für mich ein Grund mehr, die einseitige Israel-Berichterstattung/Kritik zu hinterfragen. Ich war schon immer skeptisch, wenn Meinungsmache betrieben wird in der Politik. Genau das führte letzten Endes zum Nationalsozialismus. Das wäre jetzt eigentlich die Lehre, die man hätte daraus ziehen sollen, hätte …

    Lieben Gruß

  12. @Sebaldius

    Natürlich hätten dann auch bei jeder Veranstaltung zur türkischen Kultur auch armenische, bulgarische, griechische und zypriotische Aktivisten ein Recht auf Teilnahme – ebenso wie jüdische und koptische Vetriebenenvertreter auf jeder Veranstaltung mit dem Schwerpunkt „Arabien“ ihre Standpunkte darlegen dürfen… uind sollte irgendeine kulturelle Veranstaltung mit dem Schwerpunkt „deutsche Kultur“ veranstaltet werden, dann stellt es den Tatbestand des Betruges und der Unterschlagung und Zweckentfremdung öffentlicher Mittel dar, wenn nicht permanent über die deutschen Verbrechen informiert wird….

  13. „Sollte aber der deutsche Steuerzahler zur Kasse gebeten werden für die Finanzierung (und das ist hier ja wohl der Fall), stellt es den Tatbestand des Betruges und der Unterschlagung und Zweckentfremdung öffentlicher Mittel dar, unerwünschte Kritik an Israel auszusperren.“

    Es gibt heutzutage wieder Juden die in Deutschland arbeiten und steuern zahlen. Das sollten Sie wissen. Es gibt heutzutage auch wieder Juden mit deutschem Pass.

    Ich glaub manche haben seit 65 Jahren keine zeitung mehr in der hand gehabt…..

  14. Glücklicherweise ist hinlänglich bekannt, dass genau Die, welche ständig über die „israelische Lobby“ schwadronieren, auch gern zu Begriffen, wie “ Deutsche Steuerzahler, Betrug und vor Allem sehr gern das Wörtchen -vorschreiben- “ greifen. Glücklicherweise haben aber auch genau diese Leute wenig oder gar nichts zu melden. Man belächelt sie höchstens !

  15. Herr Sebaldius,

    dann beschweren Sie sich doch bitte direkt bei der jüdischen Gemeinde Berlin (http://www.jg-berlin.org/) und fragen Sie, wie sie es wagen können, zu bestimmen, welche Personen an Veranstaltungen in der jüdische Gemeinde teilzunehmen haben und wie sie es erlauben können, das gesetzlich verbriefte Hausrecht auszuüben.

    Hausrecht:

    „Hausrecht besitzt, wer über die Benutzung von bestimmten Räumlichkeiten entscheiden darf. Der Hausrechtsinhaber kann mithin Personen verbieten, sich in seinen Räumen aufzuhalten…“

    Wenn nicht, erledige ich das gern für Sie. Aber vielleicht hat Ihre üble Verleumdung („Sollte aber der deutsche Steuerzahler zur Kasse gebeten werden für die Finanzierung („und das ist hier ja wohl der Fall), stellt es den Tatbestand des Betruges und der Unterschlagung und Zweckentfremdung öffentlicher Mittel dar“) dann aber Konsequenzen für Sie. Rechtliche wohlgemerkt.

    „Aber weder Norman Finkelstein noch Iris Hefets sollten Thema des Abends sein und nicht die Frage, wie die jüdische Mehrheit mit den Extremisten in den eigenen Reihen umgeht oder umgehen sollte. Es ging um die Frage, warum in der deutschen Öffentlichkeit immer wieder jüdische Menschen mit wenig repräsentativen Meinungen zu Wort kommen, mit Israelkritik in einer Sprache, die die Grenzen der Geschmacklosigkeit überschreitet, und die bisweilen nachweisbar antisemitische Thesen vertreten. Gefragt werden sollten die anwesenden Chefredakteure und Herausgeber, wie sie diese Tatsache begründen. Auch Frau Pohl war selbstverständlich das Thema der Veranstaltung bekannt und ihr Erscheinen wurde ausdrücklich begrüßt.

    Es ist aber skandalös, dass ein Podiumsgast den Veranstalter mit der Aussage erpresst, entweder wird getan, was die Störer tun oder ich gehe. Frau Pohl tat genau das und verließ den Saal.

    Nicht erwartet haben wir diese destruktive und aggressive Form der Störung und schon gar nicht die Solidarisierung und den stillosen Abgang der Chefredakteurin einer Tageszeitung.“

    Und dann bitte ich Sie, sich noch beim Bund der Steuerzahler, den Bundesinnenministerium darüber zu beschweren, daß die NPD mit Hilfe des Steuerzahlers Nazis zu ihren Veranstaltungen einlädt.
    Denn das geht ja nun in einer Demokratie gar nicht.

    Ich wünschen Ihnen viel Erfolg dabei.

  16. @Sebaldius: Mein süßer Kleiner, endlich jemand, der sagt, wo es lang geht!

    Alle haben wir auf Dich gewartet, endlich bist Du da!

    Manchesmal geht man einfach von denkenden Menschen aus, dann rettest uns Du.

    Danke!

    (schöner Artikel, wobei ich es mir weiter vorbehalte diverse Politiker als A.. zu sehen)

  17. Das war eine Einladung der jüdischen Gemeinde zu Berlin und dann ist selbstverständlich klar, wer hier bestimmen darf wer eingeladen wird. Frau Pohl kannte die Gästeliste vorher auch. Und wenn sie nicht damit einverstanden war, hätte sie die Einladung nicht annehmen müssen.
    Mit der Finanzierung hat das überhaupt nichts zu tun.
    Ich finanziere als Steuerzahler auch andere Dinge, bei denen ich völligen Unsinn. Wir Juden lassen uns von euch Deutschen nicht vorschreiben, wen wir in jüdische Einrichtungen hinein lassen oder nicht. Ihre Anmaßung (stellt es den Tatbestand des Betruges und der Unterschlagung und Zweckentfremdung öffentlicher Mittel dar) ist eine reine Frechheit.

  18. Das sind die Lehren aus der Shoa.

    Die deutsch- dänische Künstlergruppe „Surrend“ will in Berlin Plakate mit einer Karte des Nahen Ostens aufhängen, auf dem Israel verschwunden ist. Die Plakate mit der Aufschrift „Endlösung“ sollen ab Mittwoch in den Bezirken Mitte, Prenzlauer Berg und Kreuzberg affichiert werden.

    http://www.vienna.at/news/politik/artikel/kuenstler-plakatieren-nahost-karte-ohne-israel/cn/news-20100427-04574167

  19. Wer bezahlt das ganze Theater denn? Wenn Israel oder die jüdischen Gemeinden die gesamten Kosten tragen, dann dürfen sie natürlich auch alleine bestimmen, wer daran teilnimmt und wer nicht.

    Sollte aber der deutsche Steuerzahler zur Kasse gebeten werden für die Finanzierung (und das ist hier ja wohl der Fall), stellt es den Tatbestand des Betruges und der Unterschlagung und Zweckentfremdung öffentlicher Mittel dar, unerwünschte Kritik an Israel auszusperren.

    Kein Deutscher sollte dafür auch noch bezahlen müssen, sich von der israelischen Lobby vorschreiben zu lassen, was er sehen darf und was nicht.

  20. Ulrich Sahm versteht es wieder einmal sehr gut, das Richtige in die richtigen Worte zu fassen – aber dies ist ja auch sein Beruf. Mir spricht er jedenfalls aus der Seele.
    Recht hat er alle Mal, wenn er anklingen läßt, dass es nicht die Angelegenheit Außenstehender ist, Israel vorzuschreiben, wie es den Konflikt mit den „Palästinensern“ zu lösen hat; vor Allem sollten sich die Deutschen etwas zurück halten.
    Ich kann hier nur auf den mißglückten Versuch des BND, um die Freilassung von Gilad Schalit hin weisen. Grundsätzlich verschiedene Auffassungen, über den Friedensprozeß, haben die Sache scheiten lassen und zudem noch erheblichen Schaden angerichtet.
    Aber auch die in Deutschland lebenden Juden haben es satt,sich ständig genötigt zu fühlen,ihre Positionen öffentlich zu beschreiben. Denn es scheint, dass nur Israel kritisierende Juden als Gesprächspartner akzeptiert werden.
    Man geht hier, fälschlicher Weise, davon aus,dass eine israelbezogene Loyalität, nicht exestiert…………..

  21. puh.. der offene brief von sahm hat mir echt gefallen.
    er lebt schon weis nicht wie lange in israel, kennt die Situation und den alltag und hat sich wirklich seine bescheidenheit gewahrt und spricht doch sehr deutlich aus was viele denken aber ohne im namen anderer zu sprechen.

    wieviele leute gibt es die mehrere länder viel weniger gut kennen und dann aber den rest der welt als dorfdeppen darstellen? Nur um sich selbst dann als „leute von welt“ darzustehen, die alles kennen und verstehe?

    israel hat eine komplizierte geschichte und deutschland auch… und die „gemeinsame jüdisch-deutsche geschichte“ ist auch nicht gerade einfach.

    Da auf dem Teppich zu bleiben, dass ist wirklich eine bewundernswerte menschliche leistung.

    Jakobo

  22. Ich stimme dem Artikel zu, finde aber schon, dass sich Israel in deutsche Politik einmischen soll und muss (gerade wenn Antisemitismus eine Rolle spielt), wie auch Israel und die Palästinenser sich den globalen Einwänden nicht ganz entziehen können, so weit diese sachlich berechtigt sind und definierte Grundrechte betreffen (auf beiden Konfliktseiten). Nur wie jemand eine Buchausstellung aufziehen will, ist nun wirklich jedem seine Sache. Ich finde auch, dass die Identität einer Kultur nicht in der ständigen politischen Polarisation zu finden ist. Wär sonst etwas kümmerlich. Bin ich nur jemand, wenn ich gerade mit jemandem einen Konflikt austrage? Was ist in den Momenten, wo ich philosophiere, lese, esse, ein Kind herze, bete? Zählt das nicht mehr?

    Lieben Gruß

  23. „So wie ich es mir verbitten würde, von Israelis vorschreiben zu lassen, welches die wahren Interessen Deutschlands sind, solltest Du es vielleicht auch den Israelis überlassen, demokratisch über ihre eigenen Interessen zu bestimmen und sie zu formulieren.“

    So ist es. Das sollten sich einige, speziell die Deutschen hier, auch einmal hinter die Ohren schreiben.

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