DIG Berlin pflanzt 5000 Bäume in Nordisrael

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Fast vier Jahre nach dem Libanon-Krieg hat die Deutsch-israelische Gesellschaft aus Berlin und Potsdam am vergangenen Donnerstag die ersten von insgesamt 5.000 Bäumen eines Wiederaufforstungsprojektes gepflanzt…

Die Pinien, die Teil eines Mischwaldes nahe des Sees Genezareth werden, wurden am Donnerstag, den 11. März 2010, von dem Vorsitzenden der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Potsdam, Jochen Feilcke, seiner Stellvertreterin Maya Zehden und Vorstandsmitglied Mirko Freitag (siehe Foto, v.l.n.r.) gesetzt. Im Beisein des deutschen Botschafters in Israel, Dr. Harald Kindermann, enthüllte Feilcke in Kiryat Shemona eine Tafel, die an die Spende erinnert.

„Vor nicht einmal vier Jahren fand die ungleiche Auseinandersetzung der Staatsmacht Israel mit der Hisbollah-Miliz statt. Dieser Krieg kostete 150 Israelis das Leben, Hunderte wurden verletzt, Hunderttausende flohen aus dem bedrohten Norden in den sichereren Süden. Ich war während des vierwöchigen Krieges in Israel: die Situation im Norden war unerträglich. Die psychische Belastung wegen der Einschläge der Katyuschas und wegen des permanenten Bombenalarms, war insbesondere für Kinder und alte Menschen unvorstellbar groß. Auch im Libanon waren viele unbeteiligte Zivilisten Opfer der Kämpfe, die Situation der Flüchtlinge war verheerend. Der Krieg brachte großes Leid in ungezählte Familien. Zusätzlich musste auch die Natur einen hohen Preis zahlen. In nur 34 Tagen gab es durch die über 4.000 Katyuscha-Raketen der Hizbollah mehr als 700 Waldbrände – und weit über 750.000 vernichtete Bäume! Infolge dieses Krieges verbrannten ganze Waldgebiete mit schlimmsten Folgen für Israel und das Klima in der Region. Galiläa – die grüne Lunge Israels, verwandelte sich in großen Teilen in schwarze, verbrannte Erde. Jeder, der Israel kennt und regelmäßig besucht, weiß, wie wichtig diese grüne Lunge für das Land ist“, so Mirko Freitag.

Angesichts dieser bedrohlichen Situation – aber auch aufgrund der Feierlichkeiten zum 60jährigen Bestehen Israels im Jahr 2008, hat die Deutsch-Israelische Gesellschaft Berlin und Potsdam beschlossen, nicht nur zu feiern, sondern auch aktiv zu helfen: Die DIG Berlin und Potsdam entschied, Israel anlässlich des Geburtstages einen „Wald der Deutsch-Israelischen Gesellschaft“ zu schenken und dadurch aktiv mitzuhelfen, den zerstörten Wald im Norden wieder aufzuforsten.

„Damit setzen wir ein deutliches Zeichen der Solidarität und der Freundschaft – das für Jahrzehnte Bestand haben wird. In Israel werden die Menschen den Wald sehen und anerkennend feststellen, dass das Land treue Freunde in Deutschland hat“, so der Vorsitzende der DIG Berlin und Potsdam Jochen Feilcke. „Insgesamt haben wir 50.000 Euro gesammelt, mit denen 5.000 Bäume gepflanzt werden können. Wir freuen uns, damit einen Beitrag zur Wiederaufforstung geleistet zu haben“, so Mirko Freitag.


Jochen Feilcke und Botschafter Dr. Harald Kindermann beim Pflanzen

Der für das Aufforstungsprojekt zuständige Jüdische Nationalfonds hat heimische Baumarten ausgewählt, um einen Mischwald anzulegen, der den harschen Klimabedingungen und dem Wassermangel gewachsen ist.

10 Kommentare

  1. „möglicherweise vorhanden Preisdiskrepanz“

    ? ? ? Liebe DIG Berlin, seid Ihr blind?

    Ihr habt sehr viel Geld in den Märkischen Sand oder/und sonstwohin gesetzt anstatt optimalst vieler Bäume in den Boden Israels.

    Vernünftigerweise würdet Ihr jetzt versuchen nachzuverhandeln.

    Argument dafür wäre beispielsweise:

    Wenn ein Ersatzbaum für den Kyrill-Schaden im Hochpreisland Deutschland z.T. „nur“ 0,6 Euro bzw. derzeit ca. 0,81 Dollar kostet, kann es in Israel selbst bei extrem ungünstigen Bedingungen (steiniges, schlecht zugängliches und z.T. hügeliges, semiarides Gelände) nicht das mehr als Zwölffache für den Brandschaden durch die Hizbollah-Raketen sein (zumal nach einem Waldbrand weniger aufzuräumen ist als nach einem Windwurf), eher noch weniger, weil Israel dafür bekannt, ja direkt berühmt ist, die landwirtschaftlich allerrationalsten und damit kostengünstigsten Methoden in der Welt anzuwenden.

    Israel ist nicht Dubai 🙂

    Ende der Debatte, jedenfalls für mich.

    ego

  2. Sehr komisch! Herr oder Frau Großinquisitor/in,
    es wäre doch eigentlich angemessen, zunächst die Aktion und das dahinter stehende Engagement, das sich aus Tausenden von Einzelbeträgen zusammensetzt, zu begrüßen und dann über eine möglicherweise vorhanden Preisdiskrepanz sachlich fragend zu äußern.
    Durch die nach wie vor unfreundlichen bis böswilligen Unterstellungen: „Definitiv, und das unterstelle ich jetzt allerdings, hat sich die DIG Berlin blauäugigerweise nicht im Vorhinein genügend schlau gemacht darüber, wie sie für ihre erstaunlich hohe Summe auch wirklich das Beste für Israel herausholen konnte. Dabei wären das nur ein paar Mouseclicks gewesen…“ und „wenn die DIG Berlin es so dicke hat und sich nicht darüber Gedanken machte, wie und wo ihr Geld landet“ dient man keiner (vielleicht ja auch gar nicht gewollten) Aufklärung.
    Wenn Sie also wollen, daß eine Frage sachlich beantwortet wird, stellen Sie die Frage sachlich.
    Jochen Feilcke

  3. Sehr geehrte anonyme Damen und Herren,

    es gibt Sachen, die sind so dumm, dass man sie nicht einmal ignorieren kann. Dazu zählen auch die obrigen anonymen Kommentare.

    Wenden Sie sich doch bitte direkt an KKL Deutschland. Und wenn Sie Kritik üben wollen – dann bitte nicht anonym, sondern nennen Sie doch Ihre Namen oder wenden Sie sich direkt an uns.

    Es ist wirklich erbärmlich, dass eine ehrenamtliche Arbeit, die sich über Monate hingezogen hat, so in den Dreck gezogen wird. Das ist auch ein Schlag ins Gesicht der vielen Spenderinnen und Spender, die diesen Wald ermöglicht haben.

    Also: Verzichten Sie doch bitte auf solche anonymen Unterstellungen und Kommentare. Das ist auch für eine Website wie Hagalil, die eine so tolle Arbeit leistet, unwürdig.

    Mirko Freitag

  4. Schön, dass die DIG Berlin reagiert, aber aus berechtigten Fragen über eine derartige Differenz im Preis- Leistungsverhältnis, s. aufgeführte website, gleich Unterstellungen daraus konstruiert.

    anstatt schlicht zu schreiben:
    ———
    – Die Reise wurde von uns selbst finanziert.
    – wir haben keine Erklärung, warum für unsere außergewöhnlich hohe Spende „nur“ 5.000 statt 13.626 Bäumen, also 8.626 weniger gepflanzt werden. Laut Internetseite des KKL-JNF Israel hätten die 5000 Bäume höchstens 25.000 Dollar, ca. 18.450 Euro, kosten dürfen statt ca. 31.550 Euro mehr. Wir werden der Sache nun nachgehen.
    ———-
    wird auf diese sehr auffallende Diskrepanz nicht eingegangen, sondern der Überbringer der Botschaft gehängt sorry immerhin beleidigt: vielen Dank.

    Vielleicht – wieder ein fragender Ansatz – liegt die Ursache bei dem deutschen JNF-Ableger, der in der Tat pro Baum 10 Euro verlangt. Von „Mengenrabatt“ habe ich nichts gefunden auf seinen Seiten, hab allerdings auch nicht soo intensiv danach gesucht. Aber eigentlich müsste es das schon geben, analog zum KKL-JNF in Israel (ist ja letztendlich weltweit dieselbe Einrichtung), Zitat:

    „Purchase one tree for $18, three for $36 (one free!), five for $72 (one free!), or consider a Garden ($500) or Grove ($5,000).“

    Da kostet EIN Baum also sogar 18 Dollar = ca. 13 1/4 Euro, das ist „teurer“ als beim deutschen Ableger des JNF.

    Definitiv, und das unterstelle ich jetzt allerdings, hat sich die DIG Berlin blauäugigerweise nicht im Vorhinein genügend schlau gemacht darüber, wie sie für ihre erstaunlich hohe Summe auch wirklich das Beste für Israel herausholen konnte. Dabei wären das nur ein paar Mouseclicks gewesen…

    Wie gesagt: der Sache sollte jetzt – bitte! – unbedingt nachgegangen werden und vielleicht kommt noch was Gutes dabei heraus, nämlich eine erhebliche Aufstockung bzw. zumindest Verdoppelung des Baumkontingents. Kann ja sein, dass irgendwer beim JNF Deutschland sich geirrt hat. Masel tov!

    ego

    P.S. wenn die DIG Berlin es so dicke hat und sich nicht darüber Gedanken machte, wie und wo ihr Geld landet: sehr sinnvoll wäre es gewesen, die mit rel. wenig Mühe ersparbaren 31.550 Euro an z.B. haGalil zu überweisen. Da ist wenigstens klar, wo das Geld bleibt: nämlich in der Bildungsarbeit, nachdem das von staatlicher Seite torpediert wurde durch plötzlich abgebrochene Förderung. Ein Schelm usw.?

  5. Nun, es ist doch nur folgerichtig, sich über den Verbleib der „nicht nachgewiesenen“ 25.000 Euro Gedanken zu machen. Immerhin 50% der besprochenen Summe.
    Klar, Peanuts, wenn man bedenkt, was sonst so „wegkommt“. Aber als Bürger eines halbwegs freien Landes, muss es doch gestattet sein mitzudenken. Freuen Sie sich doch, dass die Tätigkeit Ihres Vereins so aufmerksam beobachtet wird.

  6. Es ist keineswegs unschicklich, nach Gründen zu fragen. Gemein ist es allerdings, sofort mit fragestellenden Verdächtigungen zu operieren: “Oder haben die für die publikumswirksame Darstellung Verantwortlichen sich Flug, Hotel, Taschengeld und womöglich noch eine PR-Agentur von den 50.000 bezahlen lassen, anstatt das aus eigener Tasche zu begleichen?

    Das wäre allerdings ein “Dicker Hund”, würde aber die Zahlen einigermaßen erklären.

    Nur… die, die für Bäume und nicht für Flugreisen gespendet haben, werden sich kaum darüber freuen, wie ihr Geld eingesetzt wurde, falls es so lief.”

    Ein Schelm, der Gutes dabei denkt…
    Jochen Feilcke

  7. @Ulrike Sommer & Jochen Feilcke

    Gegen ehrenamtliches Engagement ist in der Tat nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil – die Frage war ja auch nur, warum für € 50.000 „nur“ 5000 Bäume pflanzen, wenn der Jewish National Fund „normalerweise“ für Großspender deutlich bessere Angebote anbietet?

    Laut Info des Jewish National Fund ist es tatsächlich so, daß für eine Spende von $ 5.000 in Israel 1000 Bäume gepflanzt werdem, für $ 10.000 gibt es 2000 Bäume. Demnach müßte die „benötigte“ Spendensumme für 5000 Bäume bei $ 25.000 liegen, ca. € 20.000!

    bitte nachlesen: https://secure2.convio.net/jnf/site/Ecommerce/1169066732?VIEW_PRODUCT=true&product_id=1381&store_id=3181

    Ist es da wirklich unschicklich, nach den Gründen für diese Differenz zu fragen!? Auch ich spende für Israel, aber ich will ganz selbstverständlich, daß meine Spende auch ein Maximum an Hilfe bringt… nette Gelegenheit übrigens, um Spenden für „Beit Uri“ zu werben, ein heilpädagogisches Heim in der Nähe von Afula. Wie ich mich mehrfach überzeugen konnte, werden die Spendengelder dort bestens verwendet. Selbst in Deutschland steuerlich absetzbar (die schicken dann Freiwillige), wenn man nicht direkt spenden will… http://www.zivi-israel.de/verein.php ansonsten http://www.bet-uri.org.il/don.htm

  8. Lieber Autor dieser mutmaßlichen „unerfreulichen Geschichte“ –
    ich war Teil der DIG-Delegation, die im März Bäume in Israel gepflanzt hat.
    Ich habe die Flüge – wie alle anderen TeilnehmerInnen der Reise auch – selbst gebucht, selbst bezahlt, ebenso das Hotel, den Mietwagen etc. Wir wurden lediglich am Tag der Pflanzung vom Hotel abgeholt, in einem unbequemen Kleinbus zu dem Ort des Geschehens gebracht und mit einem guten, landestypischen Mittagessen bewirtet.
    Ihre Unterstellung ist aus der Luft gegriffen, haltlos und unverschämt.
    Sie ziehen Menschen in den Schmutz, die das schon wegen ihres ehrenamtlichen Engagements (auch in finanzieller Hinsicht) schlicht nicht verdient haben.
    Ich erwarte, dass Sie sich an gleicher Stelle entschuldigen.
    Ulrike Sommer
    Berlin

  9. Es wäre ja noch schöner, wenn nicht irgendein anonymer Briefschreiber irgendein Haar in einer tollen Suppe fände. Zu Baumpreis will ich nur soviel sagen, daß KKL pro Baum, also pro € 10 sogar eine Urkunde an den Spender ausstellt. Baum, Urkunde und Porto – das ist sicher kein „Geschäft“.
    Zum Thema:
    „Oder haben die für die publikumswirksame Darstellung Verantwortlichen sich Flug, Hotel, Taschengeld und womöglich noch eine PR-Agentur von den 50.000 bezahlen lassen, anstatt das aus eigener Tasche zu begleichen?

    Das wäre allerdings ein “Dicker Hund”, würde aber die Zahlen einigermaßen erklären.

    Nur… die, die für Bäume und nicht für Flugreisen gespendet haben, werden sich kaum darüber freuen, wie ihr Geld eingesetzt wurde, falls es so lief.“
    Sicherheitshalber schreibt der Anonymus „falls es so lief“ aber er hat seine Phantasie zunächst austoben lassen. To whom it may concern: Die Mitglieder der kleinen Delegation aus Berlin haben nicht nur selbst gespendet sonder auch Flug, Hotel und Mietwagen in Israel persönlich gezahlt. Wäre ja noch schöner…
    Tut mir leid, sehr geehrter Anonymus, Sie enttäuschen zu müssen. (Aber man wird ja wohl mal laut fabulieren und Gerüchte in die Welt setzen dürfen, oder?)
    Jochen Feilcke

  10. Bisschen teuer, die Bäumchen, mit 10 Euro pro Stück… Ob die versilberte Blätter haben?

    Jedenfalls wars vor Jahren (eigene Erfahrung 🙂 wesentlich billiger, und auch heute noch bietet der JNF die Pflanzung von bis zu 2.000 Bäumen für dann 10.000 Dollar (nicht Euro) an, also für 5 Dollar bzw. ungefähr 3,70 Euro per Baum.

    Bei 50.000 Euro sollte es noch günstiger sein, und eine künstlerisch gestaltete Tafel gibts gratis dazu:

    https://secure2.convio.net/jnf/site/Ecommerce/1169066732?VIEW_PRODUCT=true&product_id=1381&store_id=3181

    Aber selbst bei gleichbleibendem Preis hätte es für die 50.000 Euro 13.626 Bäumchen gegeben – und nicht „nur“ 5.000… rechnet es nach!

    Irgendwer hat die DIG da kräftig „über den Löffel barbiert“, zu ihrem Schaden und letztlich Schaden des Aufforstungsprogramms und damit
    Israels, scheint mir.

    Oder haben die für die publikumswirksame Darstellung Verantwortlichen sich Flug, Hotel, Taschengeld und womöglich noch eine PR-Agentur von den 50.000 bezahlen lassen, anstatt das aus eigener Tasche zu begleichen?

    Das wäre allerdings ein „Dicker Hund“, würde aber die Zahlen einigermaßen erklären.

    Nur… die, die für Bäume und nicht für Flugreisen gespendet haben, werden sich kaum darüber freuen, wie ihr Geld eingesetzt wurde, falls es so lief.

    Unerfreuliche Geschichte, letztlich.

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