Stark nach außen: 31 Jahre islamische Diktatur im Iran

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Zahlreiche Anhänger der Opposition wurden festgenommen, darunter 47 iranische Journalisten, die für ausländische Medien arbeiten. Einer der Kommandanten der Revolutionsgarden schlug sogar vor, sie als Vaterlandsverräter vor Gericht zu stellen. Viele Studenten erhielten telefonische Drohungen, Websites wurden geschlossen, zahlreiche Straßensperren errichtet…

Zu den „Feiern“ anlässlich des 31.Jahrestags der islamischen Revolution im Iran, kommentiert und berichtet in haArez Zvi Bar’el

Tausende Mitläufer des Regimes wurden rekrutiert, um für die islamische Diktatur zu demonstrieren. Neben der starken Hand, die das iranische Regime gegen die Opposition demonstriert, versucht es auch, Erfolge zu präsentieren, die als „westlich“ und „säkular“ gelten, um sein Potenzial sowohl nach innen als auch nach außen zu demonstrieren.

Technik im Dienst der Lehre Khomeinis

Die Präsentationen „technologischer Errungenschaften“, die unter anderem die Stationierung eines Satelliten im Weltall, den  Test einer neuen Rakete und die Vorstellung eines iranischen Elektroautos beinhalteten, sollen beweisen, dass auch zehn Jahre Sanktionen die technologischen Möglichkeiten Teherans nicht beeinträchtigen konnten. Auch die Erklärung zur Wiederaufnahme der Urananreicherung auf 20% gilt als eine demonstrative Maßnahme gegenüber dem Westen, wobei der Vorsitzende der iranischen Atombehörde nach wie vor betont, das „Uran-Austauschgeschäft“ könne noch immer umgesetzt werden – wenn auch nur unter vom Iran festzusetzenden Bedingungen.

Trotzdem ist der Exportschlager des Iran nicht techno- sondern ideologisch: „Der Iran exportiert Politik“, schreibt Bar’el. Dies vor allem Dank des Irak-Kriegs, der den Iran gestärkt und zu der Gefahr gemacht hat, die er heute ist. Nicht umsonst versuchte Israels Premier Ariel Sharon den damaligen US-Präsidenten von seinen Plänen im Irak abzubringen.

Bar’el schreibt: Der Iran wurde zu einer regionalen Großmacht, die einige Brennpunkte im Nahen Ostens und auch außerhalb der Region kontrolliert: Dies „Dank“ des amerikanischen Kriegs gegen den Irak. Nur so gelang es dem Iran, der Staat zu werden, der auf den neuen Irak Einfluss nimmt; der durch seine Kontrolle über die Hisbollah die Lage im Libanon bestimmt und auch bei den Entscheidungen der Hamas ein Wörtchen mitzureden hat. Der Iran ist im Sudan und in Ostafrika involviert, er unterhält ausgezeichnete Beziehungen zur Türkei, arbeitet mit den Regimes in Pakistan und Afghanistan zusammen und versetzt Staaten wie Ägypten und Saudi-Arabien in Angst und Schrecken. Die sehen ihn als Bedrohung, nicht etwa wegen des Atoms, sondern wegen seiner aktiven Einmischung im „arabischen Raum“. Mit seinem Atomprogramm schließlich, hält der Iran die gesamte Welt in Atem.

Der Iran ist zwar ein Staat unter Sanktionen, jedoch kein isolierter Staat. Gleichzeitig kann die erfolgreiche Außenpolitik die schweren internen Mängel nicht verdecken. Der Staat, der so reich an Ölvorräten ist, muss immer noch 40% seines Benzinverbrauchs importieren und gibt im Jahr 86 Milliarden Dollar für den Import von Konsumgütern, Rohmaterialien und Maschinen aus.