Etikettenschwindel in 3sat Kulturzeit

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Ein Bericht von Horst Brandenburg in Kulturzeit von 3sat am 24. November 2009 über den israelischen Architekten Eyal Weizmann, der am Goldsmith College in London lehrt, zeigt wie tief Journalismus sinken kann. Einige 3sat Journalisten haben eine politische Agenda, die es mit sich bringt, dass jeder Unsinn und jede Unwahrheit verzapft wird, wenn sie nur in das Konzept dieser Journalisten passt…

Von Karl Pfeifer

Das hört sich dann so an:
…Eyal Weizmann geht dabei weit in die Siedlungsgeschichte Israels zurück, mit dem gelblichen Jerusalemstein sollten alle Fassaden eine ideologische, politisch-kulturelle Botschaft tragen: Hier ist jüdisches Terrain. Als architektonische Botschaft thronen auch die jüdischen Siedlungen auf den Bergkuppen des Westjordanlandes, mit ihren roten Dächern signalisieren sie der palästinensischen Bevölkerung in den Täler: das ist nun unser Land….

Was hier der Autor der Sendung aufgrund der Aussagen von Eyal Weizmann behauptet, nämlich dass die Verkleidung der Jerusalemer Häuser mit Steinplatten„eine ideologische, politisch-kulturelle Botschaft“ trägt, ist was die Wiener einen Holler, also ein Unsinn nennen. Tatsache ist, dass der britische Militärgouverneur von Jerusalem Ronal Storrs bereits 1918 „die „Pro-Jerusalem-Society“ gründete, die das Ziel verfolgte, die Altstadt zu schützen und zu restaurieren. Der bekannte Architekt und Städteplaner C.R. Ashbee wurde zum „städtischen Berater“ ernannt, und es war weitgehend seinem Einfluss zu verdanken, dass eine – noch heute gültige – Verordnung erlassen wurde, wonach sämtliche Gebäude in der Stadt eine steinerne Fassade haben müssen.“
Bernard Wasserstein: Jerusalem, der Kampf um die heilige Stadt, 2001, Seite 101/102
Das galt in ganz Jerusalem während der Zeit des britischen Mandats. Und es war nur natürlich und sinnvoll, dass Israel diese Tradition fortsetzte, denn diese Bauart schützt ja wertvolle Bausubstanz.

Also war das keine zionistische Neuerung sondern bereits seit Beginn des britischen Mandats nach dem Ersten Weltkrieg die Norm in Jerusalem. Und was ist mit den roten Dächern? Die deutschen Templer während des 19. Jahrhunderts brachten diese Bauart ins Heilige Land. In Haifa, Sarona, Wilhelmina und Waldheim kann man das noch heute sehen.. Doch diese Tatsachen dürfen die Zuschauer nicht erfahren, denn wenn es um Israel geht, brauchen 3sat Journalisten nicht recherchieren. Fakten stören nur bei der Verkündung der antiisraelischen Mantra.

Und der Bericht geht in dieser Tonart weiter:
…Auf heiligem Grund in Betlehem hat Eyal Weizmann mit palästinensischen Kollegen ein Architekturbüro gegründet, das sich mit provozierenden Plänen beschäftigt. Der Entkolonisierung Palästinas, jüdische Siedlungen umgebaut für Palästinenser, für den Friedensfall.
„Unsere Grundfrage hat politischen Sprengstoff, was würde denn mit den israelischen Eigenheimen passieren, wenn sich Israel aus den besetzten Gebieten zurückziehen würde.
3000 jüdische Haushalte allein in Gaza. Könnten sie weiter benützt werden, könnten Palästinenser ertragen, in die Häuser ihrer Feinde einzuziehen?“
Eyal Weizmann zeigt mit seiner Kritik die tiefen Gräben auf, die die Architektur im Konfliktherd Naher Osten geschaffen hat, gebaute Herrschaft, gebaute Gewalt.
„Architektur ist und reagiert immer auf Politik.“

Israel hat den Gazastreifen bereits im August 2005 geräumt und Palästinenser haben nicht nur diese Häuser sondern auch die Gewächshäuser, die zu ihrem Lebensunterhalt hätten beitragen hätten können, zerstört. Entweder hat Eyal Weizmann wenn er dies nach der Räumung sagte, dann hat er die Unwahrheit verbreitet, denn seit mehr als vier Jahren gibt es keinen einzigen jüdischen Siedler dort, oder aber ist es ein altes Interview, dann betreibt 3sat Etikettenschwindel, und verletzt die Grundregeln eines korrekten Journalismus. Da dies nicht der erste tendenziöse und unwahre Bericht von 3sat ist, neige ich zur Meinung, dass dies der Fall sei.

Auf alle Fälle fordere ich vom ORF – dem ich zwangsweise verpflichtet bin etwas für solche Machwerke zu bezahlen – dafür zu sorgen, dass die Fakten bei der nächsten Sendung von 3sat Kulturzeit richtig gestellt werden.

14 Kommentare

  1. 3sat-kulturzeit schaue ich mir niemals an, wenn ein österreichischer moderator (orf) am Wort ist. Es ist ein solches Trauerspiel. Verabscheuungswürdig. Ich frage mich überhaupt, warum man Österreicher noch nach Israel einreisen lässt. Im Oktober 2009 habe ich diese Menschen wieder in Tel Aviv erleben müssen; nein Danke !!!!!!
    Gabriele Valenta…Frankfurt – z.Zt. leider Wien

  2. „Wo soll Shimon Peres das gesagt haben?“
     
    Peres sagte dies aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Foreign Press Association in Israel (FPA) in seiner Residenz in Jerusalem vor Pressevertretern aus aller Welt.
     
    Es mag erlaubt sein, nicht an dieser Thematik festzubeißen, Nachvollziehbares zu erlangen erfordert Zeit und Aufwand. Stattdessen zwei „Gedankensplitter“:
     
    1.)    Ich möchte gerne glauben, dass ein Großteil der Äußerungen an der Sache, nicht an der jeweiligen Motivation orientiert ist, die begründet sein mag in der Lebenserfahrung und –situation.
    2.)    Ich sehe Israel im Inneren zerstritten.* Völlig anders, ja geradezu paradiesisch war die Situation (aus meiner Sicht) in der Anfangszeit nach dem großen, schrecklichen Holocaust. Wenn der allgemeine Zustand und die „Moral“ (eine Art kollektiven (Unter)-Bewusstseins) abhängig ist von den Vorgängen, dann muss man leider konstatieren, dass es da große Schatten gibt. Man kann es auch positiv sehen:
    Im Unterschied zu „Systemen völliger Dunkelheit“ setzen Schatten
    Licht voraus.           
     
    *Grund: (Muss man das explizit erwähnen?)
    Egoismus und alles, was daraus entsteht.
     

  3. Nun Jane, jetzt ist genug. Ich habe mir nocheinmal die  Sendung von 3sat angeschaut und natürlich sagte das Eyal Weitzmann und ich besitze die DVD, die das beweist.
    Wir wollen doch festhalten, niemand hat Hamas gezwungen, nach der Räumung des Gazastreifens Raketen auf israelisches Territorium, innerhalb der grünen Linien (Waffenstandslinien von 1949)  zu feuern.
    Tatsache ist, Hamas hat weiterhin auf Israel Raketen gefeuert und kein souveräner Staat duldet so etwas.  Zu jammern, dass Israel nicht gewillt ist seine Bürger mit Raketen zu bewerfen lassen heißt von Juden zu erwarten, sie sollen mehr erdulden als andere Staaten lassen.
    Im Moment gibt es schon seit Monaten im Krieg von Jemen gegen eine schiitische Minderheut zehntausende Flüchtlinge und wohl tausende Tote. Und Saudi Arabien baut auf umstrittenen Gebiet an der Grenze zu Jemen einen Sicherheitszaun. Die Friedenskämpfer und Pax Christi sowie all die Israelbasher haben dazu gar nichts zu sagen und zeigen damit, wie parteiisch und voreingenommen sie sind. Übrigens double standard ist laut der working definition der EU Menschenrechtsbehörde Antisemitismus.
    Wer so wie Hamas schon die Kleinkinder im TV dazu aufhetzt Juden zu töten, wer behauptet, die Juden hätten überhaupt kein Recht im Heiligen Land zu sein, wer Frauenrechte beschneidet, wer seine Gegner von Hochhäusern schmeißt und wer gelegentlich Christen umbringt wie Hamas genießt die Sympathien von rechtsextrem und linkssektiererisch.
    Also Jane schauen Sie sich noch einmal den Film an und versuchen Sie, wenn Sie dazu wohl in der Lage sind, bei der Wahrheit zu bleiben.

  4. „Israel hat den Gazastreifen bereits im August 2005 geräumt und Palästinenser haben nicht nur diese Häuser sondern auch die Gewächshäuser, die zu ihrem Lebensunterhalt hätten beitragen hätten können, zerstört.“

    Das ist im Text nicht ein Zitat Weizmans, sondern dies ist ein Zitat Pfeifers.

  5. […] Israel hat den Gazastreifen bereits im August 2005 geräumt und Palästinenser haben nicht nur diese Häuser sondern auch die Gewächshäuser, die zu ihrem Lebensunterhalt hätten beitragen hätten können, zerstört. Entweder hat Eyal Weizmann wenn er dies nach der Räumung sagte, dann hat er die Unwahrheit verbreitet, denn seit mehr als vier Jahren gibt es keinen einzigen jüdischen Siedler dort, oder aber ist es ein altes Interview, dann betreibt 3sat Etikettenschwindel, und verletzt die Grundregeln eines korrekten Journalismus. Da dies nicht der erste tendenziöse und unwahre Bericht von 3sat ist, neige ich zur Meinung, dass dies der Fall sei. hagalil.com […]

  6. Wo soll Shimon Peres das gesagt haben? Es war auch nicht die israelische Regierung und es waren auch nicht die Siedler, die dafür sorgten, dass den Palästinensern Gewächshäuser auch in intaktem Zustand übergeben wurden?

    Es gab Randale und Plünderungen in den ersten Tagen nach dem Abzug und dabei wurden wohl ca 1/4 der Gewächshäuser beschädigt – aber das ändert nichts daran, dass wie der Artikel der Jerusalem Post angab, von palästinensischer Seite viel investiert wurde um sie wieder instand zu setzen und 12 000 Tonnen Früchte für den Export in den Gewächshäusern von den Palästinensern gezüchtet wurden. Viele davon kannten sich damit schon aus, denn die überwiegende Anzahl der 3600 Beschäftigten in den Gewächshäusern waren auch schon zuvor Palästinenser.
    Die Ernte dieser Arbeit wurde durch die permanenten Grenzschließungen vernichtet.

    Wolfensohn, Jude, ehemaliger Weltbankdirektor:

    Wolfensohn landed in the Middle East in May 2005 in order to monitor the Israeli disengagement from Gaza …He also donated money of his own to help the Palestinians buy Israeli-owned greenhouses in Gaza…For more than a year, Wolfensohn kept his feelings about his year in the Middle East to himself… I think the average person, whether it be Hamas or Fatah, or religious or not religious, would love to settle down and live…“If you recall, in the time of the withdrawal there was a day or two of people looting, but within 48 hours it was under control…At that time, Wolfensohn recalls, powerful forces in the U.S. administration worked behind his back: They did not believe in the border terminals agreement and wanted to undermine his status as the Quartet’s emissary. The official behind this development, he says, was Elliot Abrams, the neoconservative who was appointed deputy national security adviser in charge of disseminating democracy in the Middle East – „and every aspect of that agreement was abrogated.“ .. „Instead of hope, the Palestinians saw that they were put back in prison. And with 50 percent unemployment, you would have conflict…And if you went to the border, as I did many times, and saw tomatoes and fruit just being dumped on the side of the road, you would have to say that if you were a Palestinian farmer you’d be pretty upset. So my view is to try and not demonize the Palestinians. I’m not denying that there are Palestinians who fire rockets and do terrible things; I know that that happens. But to get a fundamental solution, you have to have hope on both sides.“ …
    http://www.haaretz.com/hasen/spages/884018.html

  7. lt. WorldVision in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt wurden:

    Die Luftangriffe der israelischen Armee haben dabei mehr als75% der existierenden Gewächshäuser, des Viehbestandes und der Geflügelfarmen, Brunnen und anderer landwirtschaftlicher Einrichtungen  zerstört: Insgesamt wurden 466.000m² landwirtschaftlicher Anbaufläche und 30.498 Meter Bewässerungsrohre zerstört, 117 Gewächshäuser vollständig ruiniert und 200 weitere teilweise beschädigt.

    „warum werden die Gewächshäuser nicht für die Versorgung der (angeblich) ach so notleidenden Bevölkerung genutzt?“

    Israel gewährt nicht nur eine vollkommen unzureichende Versorgung, sondern hat auch eine Saatgutimportsperre verhängt. Saatgut für die Landwirtschaft ist zweifelsohne ein riskantes Material aus dem sich großartig Waffen bauen lassen.

    Die materiellen Verluste in der Landwirtschaft wurden auf mindestens eine Milliarde Dollar geschätzt. Dazu kommen noch Schäden, die durch die Blockade und dem damit verbundenen Exportverbot sowie der Saatgutimportsperre entstanden sind.

    Archipel Nr. 170 – Zeitung des Europäischen Bürgerforums – April 2009

  8. Nun weiß ich, wie ich auf „fünfstellig“ kam:
    Zitat Päsident Shimon Peres:

    „…muss es ein Minimum an Kooperationsbereitschaft auf Seiten der Palästinenser geben. Wir haben Gewächshäuser und Arbeit für 15.000 Menschen in Gaza zurückgelassen. Die Hamas hat das alles zerstört. Warum?“

    Im übrigen verfolge ich die verschiedenen Meinungen und Argumente mit Interesse. Freie Rede und Meinungsäußerung sind gute und süße Früchte, die man jedem zur Heilung nur wünschen kann, insbesomdere Systemen, die dies unterdrücken.

  9. @jane
    Natürlich ist es bösartig von den Israelis, sich nicht von Terroristen umbringen zu lassen…
     
    Ganz ernsthaft, mit ganz wenig Suchen finden sie heraus, welche Mengen an Nahrungsmitteln täglich in den Gazastreifen geliefert werden müssen – wenn der von ihnen zitierte Bericht tatsächlich die Realität widerspiegeln sollte (wenn!), warum werden die Gewächshäuser nicht für die Versorgung der (angeblich) ach so notleidenden Bevölkerung genutzt, UNRWA bezahlt doch sowieso?
    Nach den mir bekannten Berichten wurden die Gewächshäuser, die den Zerstörungen entgangen sind inzwischen nach Ägypten verkauft –
    /Ironie on
    wer weiß, für die Erlöse wurden gaaaanz bestimmt Nahrungsmittel für die hungenden Insassen des „KZ Gaza“ gekauft…
    /Ironie off

  10. Israel hat den Gazastreifen bereits im August 2005 geräumt und Palästinenser haben nicht nur diese Häuser sondern auch die Gewächshäuser, die zu ihrem Lebensunterhalt hätten beitragen hätten können, zerstört.“

    Ihre Worte Herr Pfeifer –

    Wikipedia: Die israelische Stiftung „Economic Cooperation Foundation“ (ECF) hat knapp 13 Millionen US-Dollar gesammelt, um den Bestand der Gewächshauskulturen zu sichern, die im Gaza-Streifen bisher von israelischen Siedlern betrieben wurden.

    Hintergrund ist die Tatsache, dass viele Siedler ihre Immobilien vor der Evakuierung zerstören, weil sie aus grundsätzlichen Erwägungen die palästinensische Autonomie im Gaza-Streifen ablehnen und ihr deshalb aus Trotz nur verbrannte Erde hinterlassen wollen.

    Die Gewächshäuser wäre also ohne die Investitionen des ECF von den Siedlern vermutlich zerstört worden und so konnten diese auch an den Gewächshäusern verdienen. Vom israelischen Staat wurde jede Familie darüberhinaus mit durchschnittlich 227.000 Dollar entschädigt.

    Lt. Spiegel vom 17.08. 05:  Im Norden des Gaza-Streifens begannen die Soldaten bereits damit, erste Siedler-Häuser abzureißen. Einer Vereinbarung mit den Palästinensern zufolge wird Israel alle Siedlungen eigenhändig zerstören und sich dann vollends aus dem Gebiet zurückziehen.

    Die Häuser welche 8.000 Siedler Platz gaben, und soviel Raum einnahmen, wie Palästinenser in Gaza bis dato für 750.000 Einwohner hatten, waren für diese zu groß und luxuriös und hätten in Gaza einen chaotischen Verteilungskampf zur Folge gehabt, deshalb forderte die Autonomiebehörde das Land ohne die Häuser zu hinterlassen. Die Gewächshäuser betraf dies freilich nicht. Den Entwicklungsplänen für ein derart dicht besiedeltes Gebiet, wären diese allzu großzügigen Siedlungen nicht hilfreich gewesen.

  11. Herr Pfeifer,
    was Sie über die israelischen Gewächshäuser schrieben, ist doch schlicht und ergreifend vollkommen falsch und muss sich das Etikett ‚anti-palästinensische Propaganda’ gefallen lassen und der Artikel aus der Jerusalem Post, deren Glaubwürdigkeit und Seriösität auch in Ihren Augen wohl außer Frage stehen dürfte, macht dies hinreichend deutlich. Die Gewächshäuser wurden entgegen des positiven Engagements, der hingebungsvollen Arbeit und Investitionen der Palästinenser kein Erfolg, weil der einzige Grenzübergang, über den die Palästinenser Waren ein- und ausfahren durften von den Israelis weitgehend geschlossen wurde und 90% der Ernte verroteten und das obwohl eine positive Wirtschaftsentwicklung sicher eine bessere Terrorprävention wäre, als jeder Krieg des IDF. Da auch ihre Artikel reichlich tendentziös sind, würde man wohl hierrüber darin kein Wort finden, statt dessen liest man die Palästinenser hätten nichts besseres zu tun gehabt, als die Gewächshäuser zu zerstören. Ãœbrigens im Gazakrieg hat die israelische Luftwaffe unter anderem 180 Gewächshäuser zerstört.

  12. @Jane@ “
    ‘Fakten stören nur bei der Verkündung der antiisraelischen Mantra.’
    Das muss sich wohl auch der Autor des Artikels sagen lassen.“
    Sie meinen ich verkünde eine antiisraelische Mantra, weil ich einen kurzen Kommentar schrieb?  Doch Kommentare dürfen nicht lang sein, sonst liest sie keiner. Ich schrieb das wesentliche: „Israel hat den Gazastreifen bereits im August 2005 geräumt und Palästinenser haben nicht nur diese Häuser sondern auch die Gewächshäuser, die zu ihrem Lebensunterhalt hätten beitragen hätten können, zerstört.“
    hätte ich das geschrieben, was Sie da schreiben, dann hätte ich damit die Leser verscheucht, worauf es aber ankommt, dass viele meinen Kommentar auf vier websites lesen.
    Sehen Sie @Jane@ so verschieden werde ich eingeschätzt. Sie meinen ich verkünde „eine antiisraelische Mantra“ und in Bielefeld durfte ich nicht – wie vorgesen – im AJZ sprechen, denn ich wurde beschuldigt ein „Zionist“ zu sein.
     

  13. ‚Fakten stören nur bei der Verkündung der antiisraelischen Mantra.‘

    Das muss sich wohl auch der Autor des Artikels sagen lassen.

    Gazas Gewächshäuser – Bitteres Ende eines Traumprojektes
    Rafael Frankel und Netzer Hazani, Jerusalem Post, 22.5.06

    Diese Gewächshäuser waren wie Lichter in einem neuen von Israel befreiten Gaza. Stattdessen sind sie nun zu einem weiteren Symbol dafür  geworden, wie selbst die besten Absichten leicht von einem Konflikt weggerafft werden, der anscheinend kein Ende kennt und niemandem und nichts die Narben der Zermürbung erspart.
    Kurz vor Israels Rückzug aus dem Gazastreifen im vergangenen Sommer hatte eine Gruppe Philanthropen, meistens Juden, diese Gewächshäuser den wegziehenden Siedlern für 14 Millionen $ abgekauft und gaben sie mit den  3,160 Dunum Sanddünen, die von den Siedlern in fruchtbares Ackerland verwandelt worden waren den 1,3 Millionen Palästinensern im Gazastreifen.

    ..In das, was nun als  nationales Rehabilitationsprojekt angekündigt wurde , schüttete die palästinensische, wirtschaftliche Entwicklungsgesellschaft 20 Mill.$, um die Gewächshäuser zu renovieren. Während dieses Prozesses heuerten sie 6000 Arbeiter aus dem Raum Gaza an, mehr als doppelt so viel, als die jüdischen Farmer vorher.

    ..Nach Bassil Jabir, dem Direktor von PEDC, hätte der Export aus der Produktion in den Gewächshäusern allein in dieser Saison rund 16 Mill.$ einbringen sollen und 50 Mill. im Jahr in nicht zu weiter Zukunft.

    Trotz weit verbreiteter Plünderungen nach dem israelischen Rückzug ..
    produzierten die palästinensischen Gewächshäuser über 12 000 Tonnen Früchte. Ein israelischer Exporteur, der die Früchte testete, sprach von sehr hoher Qualität. Tatsächlich seien die Tomaten so süß wie Äpfel, sagte der Reporter nach einer Kostprobe.

    ..Doch mitten in der Erntezeit, von Januar bis jetzt, war Karni länger geschlossen als offen, manchmal wochenlang, weil es angeblich Sicherheitsbedrohungen durch pal. Terroristen gegeben habe, wie Israel behauptet. Im April gab es tatsächlich einen Angriff auf den Karmi-Übergang mit zwei PKWs von Terroristen, die mit automatischen Waffen drohten, was aber von palästinensischen Sicherheitskräften vereitelt wurde.

    Die Folge des geschlossenen Karni-Übergangs  war, dass nur 1500 t Produkte aus dem Gazastreifen ausgeführt werden konnten.

    „Alles was wir brauchen, wäre ein Ãœbergang oder ein Hafen, den wir selbst kontrollieren  – dann hätten  wir all dies ins Ausland verkaufen können und wir hätten viel Geld eingenommen. Wir könnten weitere 6000 Arbeiter anstellen.“
     Jabir gibt der israelischen Besatzung die Schuld für die Vernichtung dessen, was eine wunderbare Errungenschaft für die Gazaer gewesen wäre. Er nimmt auch kein Blatt vor den Mund in Bezug auf palästinensische Militante, die ihren Anteil daran haben, dass das Unternehmen  keinen Erfolg hatte…

    Das Schicksal der Gewächshäuser ist jetzt  in der Schwebe. Mit einem Ergebnis der 1. Saison von weniger als 1Mill.$ anstelle von  erwarteten 16 Mill.$  hat die PEDC jetzt kein Geld, um ihre Arbeiter im April und Mai zu bezahlen. Sie sandte vor kurzem einen Brief an alle bleibenden Farmer und Ingenieure und teilte mit, dass das Projekt zum Ende Monats geschlossen wird.

    ..„Wir verbrachen Tag und Nacht hier, um dies aufzubauen,“ sagte Eid Siam, 28, der leitende Ingenieur für die 400 Dunum der Gewächshäuser in den ehemaligen Siedlungen.  In der ersten Woche, nachdem die Siedler gegangen waren, schliefen er und viele sogar hier. „Wir waren so müde, aber wir machten weiter, weil wir wollten, dass dieses Projekt ein Erfolg wird.“..

  14. „Israel hat den Gazastreifen bereits im August 2005 geräumt und Palästinenser haben nicht nur diese Häuser sondern auch die Gewächshäuser, die zu ihrem Lebensunterhalt hätten beitragen hätten können, zerstört.“

    Nicht alle.
    Einige der von Israel in einer fünfstelligen* Anzahl überlassenen „greenhouses“ (* wenn ich richtig informiert) bin dienten zur Tarnung für Waffen- und Munitionslager.

    http://www.youtube.com/watch?v=sWSy4kV5xP8

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