Boxen: Israel hat wieder einen Weltmeister

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Der israelische Boxer Juri Foreman hat am Samstag in Las Vegas Sportgeschichte geschrieben. Als erster Faustkämpfer seines Landes holte er den Weltmeistertitel. Foreman besiegte den Puerto Ricaner Daniel Santos nach 12 Runden und sicherte sich damit den WBA-Titel im Superweltergewicht…

Von J. Weil, inn v. 16.11.2009

Der 29-Jährige wurde in Weißrussland geboren, lebt aber jetzt mit israelischem Pass in Haifa. Der orthodoxe Jude absolviert schon seit längerem in New York eine Ausbildung zum jüdischen Geistlichen – und verbindet damit Sport und Religion. Foreman ging als klarer Außenseiter in den Kampf, auch weil er zuvor noch nie gegen einen Linkshänder gewonnen hatte.

Schon in der zweiten Runde schickt Foreman den Titelträger auf den Ringboden. In der dritten Runde drängt er den Weltmeister aus Puerto Rico in die Ringseile, Santos konnte sich nur mühsam auf den Beinen halten. Im Laufe des Kampfs landete der Israeli die härteren und effektiveren Treffer. Am Ende werten zwei der drei Ringrichter einen 117:109-Erfolg, der dritte einen 116:110-Sieg für Foreman.

“Zeigen, dass auch Juden kämpfen können”

Der Sieg machte Foreman zum ersten israelischen Titelträger seit Johar Abu-Lashin, der 1998 in dem deutlich weniger renommierten IBC-Boxverband den Weltmeistertitel holte. Foreman steigerte seine Erfolgsbilanz auf 28 siegreiche Kämpfe, acht davon durch K.O. „Ich bin sehr stolz darüber diesen Titel für Israel und für Brooklyn geholt zu haben. Ich konnte zeigen, dass auch Juden kämpfen können“, sagte Foreman der Nachrichtenagentur „Reuters“. Nachdem das Urteil bekannt wurde, fiel Foreman völlig überwältigt zu Boden. Anschließend ließ er sich mit der israelischen Flagge und dem Weltmeistergürtel fotografieren.

Für Santos war es erst die zweite Pflichtverteidigung des Titels in den letzten beiden Jahren. Spätestens in den letzten zwei Runden war für Santos klar gewesen, dass er einen Knockout benötigt hätte, um den Kampf für sich zu entscheiden.

Neben Foreman hat in diesem Jahr auch Dmitriy Salita, ein in New York lebender Ukrainer, als weiterer Jude in diesem Jahr die Chance auf einen WM-Titel. Er kämpft am 5. Dezember gegen den Briten Amir Khann. Auch der in Moskau geborene Schwergewichtler Roman Greenberg wird immer wieder als „jüdische Hoffnung“ gehandelt. Er hat einen israelischen Pass und lebt in London.

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