Empörte israelische Reaktion auf Bundesverdienstkreuz für Felicia Langer

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Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an die israelische Rechtsanwältin Felicia Langer, 79, hat in Israel Empörung ausgelöst. Langer, 1990 nach Deutschland ausgewandert, zähle zu den „giftigsten Kritikern Israels“, heißt es in einem Bericht der Jerusalem Post…

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 18. Juli 2009

Die in Tübingen lebende Anwältin vergleiche Israel mit dem Apartheid-Regime Südafrikas und habe die antisemitische Rede des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinidschad in Genf gelobt. Dessen Ankündigung, Israel „von den Seiten der Geschichte auszulöschen“ bedeute keine Vernichtung Israels. In einem Gespräch mit der Jerusalem Post bestätigte Langer, dass sie israelische Regierungsbeamte für „Kriegsverbrecher“ halte, die vom internationalen Gerichtshof in Den Haag abgeurteilt werden sollten.

Dieter Graumann, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, habe nach Angaben der Zeitung Langer als einen “militanten und fanatischen Israel-Hasser” bezeichnet. Erstmals würden „aggressive verbale Attacken gegen den jüdischen Staat von der Bundesrepublik gewürdigt“, habe Grauman per Email der Jerusalem Post geschrieben. Gegen faktische Kritik an Israels Politik sei nichts einzuwenden, und man höre sie am lautesten in Israel selbst, meinte Graumann. „Aber Frau Langer ist bekannt für ihren böswilligen, militanten Hass auf Israel, der (in Deutschland) nur deshalb beachtet wird, weil sie selber Jüdin ist und ihre Holocaustvergangenheit betont,“ schrieb Graumann weiter. Nachdem Langer erst vor einigen Monaten die pro-israelische Haltung von Bundeskanzlerin Angela Merkel als „skandalös“ kritisiert hatte, sei sie jetzt plötzlich des Bundesverdienstkreuzes würdig. Das sei ein „fatales Signal und legitimiere ihre einseitige Hetze gegen Israel“, zitiert die Zeitung aus der Stellungsnahme Graumanns.

Langer reagierte auf die Beschuldigung Graumanns gegenüber der Jerusalem Post, dass sie den Zentralrat für eine „Filiale der israelischen Botschaft“ halte, der „nichts Gutes für Israel oder die Friedensbewegung“ unternehme.

Peter Weidner, Oberösterreichischer Landesvorsitzender des Bundes Freiheitskämpfer, Opfer des Faschismus und aktiver Antifaschisten, Linz, habe nach Angaben der Zeitung berichtet, dass Langer in Linz die Wahl der Hamas im Januar 2006 als die „freiesten demokratischen Wahlen im Nahen Osten jemals“ beschrieben habe. Eine pauschale Bezeichnung der israelischen Politik als „rassistisch“ und eine Entlegitimierung Israels entspräche gemäß EU Richtlinien der Antisemitismus-Definition, schreibt die Jerusalem Post.
Der Artikel von Benjamin Weinthal in der online-Ausgabe der Jerusalem Post hat am Sabbat mehr Reaktionen erhalten als jeder andere Bericht.

Für „hasserfüllte Hetzer gegen Israel“, so Marlene aus Frankreich, gebe es einen heißen Ort im Nachleben: die Hölle. David Salinger glaubt, dass Juden und Israel wohl tatsächlich für den Untergang verdammt seien. Nicht die Gegner Israels entlegitimieren Israel heute auf der ganzen Front, sondern Juden wie „Frieden Jetzt“, „Schweigen brechen“ und Langer. „Vielleicht sind wir als Volk geistesgestört.“ Ein Kritiker meint, dass „Nazis stets selbst-hassende Juden für ihre Zwecke benutzt hätten, um Israel zu schwächen.“ Ein anderer schreibt nur das Wort „Peinlich“.

Mehrere Schreiber meinen, dass Deutschland sich ebenso wenig gewandelt habe wie die jüdisch/israelischen Kapos (jüdische Gehilfen der Nazis in den KZ). Die Ehrung Langers sei ein „böswilliger antisemitischer Akt“. Deutschland positioniere sich als „Feind des jüdischen Volkes“. Das werde Konsequenzen haben, meint David Kaplan. Erich aus Deutschland warnt die „schlafenden und blinden Juden Europas“ vor dem „Zeichen an der Wand“, wenn Leute wie Daniel Barenboim, Langer oder ein französischer Professor, der behauptet, es gebe das jüdische Volk gar nicht, mit Auszeichnungen überschüttet würden. Im gleichen Sinne ruft Makevet aus Israel ihre „Brüder und Schwestern“ in Deutschland und Europa auf, nach Israel zu kommen, solange sie die Wahl hätten. „Lasst Europa in seinem eigenen Saft schmoren…Wer konstruktive Kritik hat, sollte heimkommen, es aussprechen und helfen, uns zu verbessern.“ Maria fragt unter der Überschrift „Selbsthassende Juden“, wieso es nicht einen einzigen Araber oder Moslem gebe, der Hamas, Hisbollah, den militanten Dschihad oder den expansionistischen Islam kritisiere. Raymond aus den USA bedauert, dass Kritik an Israel als „Zeichen für Mut“ gelte und Grund sei, Langer mit einer Medaille zu ehren.

Für Renny aus Israel sind Langers Ansichten „schlimmer als die des Ahmadinidschad“, weil sie Jüdin sei. Nehama Purta aus Israel erinnert an die Zeit, als Anwältin Langer vor Gericht die schlimmsten palästinensischen Terroristen vertreten habe. Außerhalb des Gerichtsaals habe sie Abscheu über Israel geäußert, das damals seine „sozialistische Phase“ durchmachte, weil es „zu kapitalistisch“ sei. Daraufhin sei Langer erst einmal in die USA (sic) ausgewandert. „Sie ist gestört. Ebenso Deutschland.“

Ein Witzbold warnt die Hamas und den Iran. Die sollten sich nicht irre führen lassen. Langers Hass sei nur eine Tarnung. In Wirklichkeit arbeite sie für den Mossad.

Nur vereinzelte Schreiber loben Langer und danken ihr dafür, „die Nazis in Israel“ zu beunruhigen.

© Ulrich W. Sahm / haGalil.com

36 Kommentare

  1. Ich schäme mich als Deutscher, dass die Verantwortlichen
    in diesem Lande einer nützlichen Idiotin des Ayatollahregimes,
    welches zum xten male angekündigt hat die Israelis ins Meer zu werfen
    Eine derartige Ehrung zukommen lassen

    Mich regt diese Ungeheuerlichkeit dazu an bei I like Israel
    und der Deutsch-israelischen Gesellschaft mitzumachen

    Ich hoffe, dass immer mehr anständige Mitbürger
    jetzt endlich aktiv werden!!!

  2. Das Wesen des Dogmatikers ist, dass er immer recht und das letzte (Macht-)Wort haben muss. Diskussionen sind Zeichen von Schwäche der eigenen Position. Wer nicht auf Linie ist, ist ein Abweichler und gehört – mindestens – mundtot gemacht. Er kann Widerspruch nicht aushalten und braucht ihn doch zur Legitimation der eigenen Haltung. Lassen wir ihn also alleine mit seiner Wahrheit. Es ist lächerlich, aber zum Lachen ist es nicht.

  3. In meinen Augen war das ironisch gemeint, ebenso meine Antwort.
     
    „die Hasbara nicht auf das Niveau der Antisemiten herabsinken zu lassen“
    Wo ist Herr Pfeifer auf das Niveau von Antisemiten herabgesunken?
     

  4. „In der Tat. Ein fürchterliches Verbrechen.“
    Wow, so kann man den Sinn der Worte ins Gegenteil verdrehen. Wenn Sie aufmerksam lesen würden, würden Sie merken, dass es mir darum ging, die Hasbara nicht auf das Niveau der Antisemiten herabsinken zu lassen. Und weil Herr Pfeifer mit der Hasbara in diesem Fall nichts zu tun haben wollte, kam es zu diesem Satz in meinem Kommentar. Aber wenn Sie besser wissen, was ich wie meine… no comments.
    Entschuldigung, dass ich mich doch wieder gemeldet habe, aber das war dann doch zu krass.

  5. „Sie betreiben hier Hasbara, einfach indem Sie Israel verteidigen“

    In der Tat. Ein fürchterliches Verbrechen.
     
    „sonst werde ich noch im nächsten Kommentar als Antisemit “entlarvt”.“
     
    Wer sich lächerlich machen will, kann es nicht besser tun.
    Peinlich, peinlich, Herr Dimitri.

  6. Ja Lord Lurch, die armen armen Deutschen, die vom Zentralrat der Juden und von den Zionisten – von rechtsextremistischen versteht sich, richtig in die Ecke gedrängt wirden, denn in Ihren Augen gibt es nur solche, während sie ja bekanntlich zu den Nicht-Antisemiten gehören, die können ja einem Leid tun.
    Wer sich wirklich informieren will, der lese doch den Briefwechsel zwischen Henry Broder und Herrn Palmer auf
    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/boris_palmer_is_not_amused/
     

  7. Dimitri, jetzt aber haben Sie eine gefährliche Drohung geäußert, Sie werden nicht mehr schreiben. Sie glaubten besonders schlau zu sein, als Sie mir „Hasbara“ also Propaganda im Dienste des Staates Israel unterstellten. Und jetzt wollen Sie noch ironisch sein.  Sie befürchten, wenn Sie so weitermachen, würde – vermutlich ich – Ihnen „Antisemitismus“ unterstellen.
    Wenn Sie etwas zu der Diskussion beitragen wollen, dann tun Sie es, wenn Sie uns nur beweisen wollen, was für ein schlauer . überlegener Mensch Sie sind, dann ist es tatsächlich besser, wenn Sie nicht schreiben.
    Liebe Michal,
    da sind schon Leute von ganz anderem Kaliber gekommen als Dimitri, um mich anzuprangern.  Diejenigen Poster aber, die glauben ihre Ignoranz durch Unverschämtheit kompensieren zu müssen, die nichts über die eigene deutsche Geschichte wissen wollen und vorgeben alles über ausgerechnet einen der vielen Konflikte im Nahen Osten zu wissen, bekommen von mir – eine noch immer viel zu höfliche – Antwort.

    Abgehärtete Antisemiten kann man mit Argumenten nicht überzeugen. Die Argumente müssen wir bringen, wegen derjenigen Menschen, die man beeinflussen kann. Soweit ich dazu Zeit und Energie habe, mache ich das.
     
     
     

  8. Herr Pfeifer, lassen Sie sich bitte von dem labernden Dimitri nicht dumm von der Seite anmachen. Wer zu Antisemiten und diesem bestimmten Antizionisten schweigt, hat das Recht andere ständig zurecht zu weisen, selber verwirkt. Wer ewig nach Professionalität schreit, sollte die zunächst erst einmal selber unter Beweis stellen. Daran fehlt es dem doch selber offensichtlich, zumindest habe ich noch nie etwas professionellen dieses selbsternannten Blog-Hausmeisters gelesen .
     
     

  9. „ein Zeichen dafür, dass Ihre Kritik nur vorgeschoben ist.“
    Gut gut, ich schreibe nichts mehr, sonst werde ich noch im nächsten Kommentar als Antisemit „entlarvt“.

  10. Dimitri, ein Artikel, der in einem Printmedium erscheint ist – auch wenn Sie anderer Meinung sind oder das nicht begreifen – zu unterscheiden von einem schnell geschriebenen Posting.
    Dimitri, danke für Ihre Ezes, aber wenn Sie nichts konkretes zu beanstanden haben, dann ist das ein Zeichen dafür, dass Ihre Kritik nur vorgeschoben ist.

  11. Abgesehen davon, dass der Artikel nahe dem Tag des Gedenkens des deutschen Widerstandes erschien, abgesehen davon, dass der Rundfunkt deutlich das Denken im Internetcafe einschraenkt oder unmoeglich macht, abgesehen davon, dass ich mir aus staatl. Auszeichnungen nichts mache, weil niemand weiss, wer wen wozu auszeichnet, ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass eine Pflichtverteidigerin in oder ausserhalb Israels jemals ihr Denken in zivile private Raeume von gesellschaftlichen Vorfaellen trennt.
    Das wird nur fuer Rezepte gelten, die sie niemand mitteilen will.

  12. Wer will schon das „Bundesverdienstkreuz“, eine Medaille für Karnickelzüchter und Taubenzüchtervereinsvorsitzende?

    allerdings werden auch andere Auszeichnungen entwertet, wie z.B. die Buber-Rosenzweig Medaille…

  13. „Da ich aber nicht nur hier poste, sondern auch in Printmedien meine Artikel veröffentliche…“
    Deswegen habe ich auch von Ihnen Professionalität erst erwartet, sonst würde ich mich doch gar nicht erst melden. Von Michal erwarte ich z.B. keine und habe auch gar kein Bedürfnis, auf ihre Anfeindungen zu reagieren.
     
    „Aber mir fällt auf, dass sie den hier postenden Antisemiten keine Ratschläge erteilen.“
    Ich hoffe, Sie werden es verstehen, dass ich kein Interesse daran habe, dass die ihre oft krankhaften Positionen glaubwürdig vertreten. Wenn die sich als Marktschreier desavouieren, ist mir das recht. 😉

  14. Das BVK wurde, unterm Strich gesehen, durch die Verleihung an Frau Langer entwertet. Leider wurde das BVK bereits auch an in der Vergangenheit schon öfters an Personen verliehen die es entwerten, wie z.B. Hans Filbinger (Großes Verdienstkreuz)
    Tja..

  15. Sie haben schon einmal mir  Ezes (Ratschläge) gegeben. Da ich aber nicht nur hier poste, sondern auch in Printmedien meine Artikel veröffentliche klingen Ihre Mahnungen über Professionalität lächerlich.
    Wenn Sie was konkret an meinen Beiträgen zu beanstanden haben, dann tun Sie es. Aber mir fällt auf, dass sie den hier postenden Antisemiten keine Ratschläge erteilen.

    Dimitri, ich verrate Ihnen ein kleines Geheimnis: Mit Ezes bin ich versorgt!
     

  16. Der Typ Zeev geifert hier überall herum. Hier muss man von  jüdischen Selbsthass ausgehen (wenn der überhaupt Jude ist) . Beleidigt jeden, der ihm widerspricht als Rassisten etc. Allein hier zeigt sich schon, daß bei dem was nicht stimmt.

    Nein, Dimitri, Herr Pfeifer antwortet noch sehr höflich, wenn das bei diesem und anderen Typen überhaupt noch möglich ist.

  17. Herr Pfeifer, ob Sie es wollen oder nicht, Sie betreiben hier Hasbara, einfach indem Sie Israel verteidigen. Und Ihre Reaktionen waren gerade unangemessen. Sie sind hier doch nicht im Süddeutsche-Forum, etwas Professionalität bitte. 😉

  18. Zeev Sie lassen Ihrer Phantasie freien Lauf und beschuldigen mich „Wunden immer tiefer zu reissen“.
    Welche Wunden? Wessen Wunden?
    Habe ich der F.Langer, der  ehemaligen Kommunistin und Leugnerin der Menschenrechtsverletzungen im „realen Sozialismus“ Wunden gerissen?
    Ich habe ja nur aufgezeigt, dass ihre Behauptungen über ihre Übersiedlung nach Deutschland unwahr sind. Es gibt nach wie vor in Israel linksradikale AnwältInnen wie zum Beispiel Lea Tsemel, die weiter ihre Mandanten erfolgreich verteidigen. Und es gibt weiterhin in Israel eine legale Kommunistische Partei, deren Vertreter ja auch die Unabhängigkeitserklärung Israels unterzeichnet hat. Und Sie hätte auch, wenn ihr die KP nicht mehr zusagte, einer in der Knesset vertretenen arabischen Parteien beitreten können.  Aus F. Langer eine Kämpferin für Menschenrechte zu machen ist ein starkes Stück.
    Könnte es sein, dass die Geschäfte ihres Ehemannes mit den Ländern des „realen Sozialismus“ nach der Wende nicht mehr gut gingen? Könnte es sein, dass die Motive der Ãœbersiedlung nach Deutschland ganz prosaische sind?
    Hier wird nun , mit Ausnahme der Deutschen, die kein Bock auf die eigenen Geschichte haben und implizit  nachweisen wollen, dass doch die Juden es schlimmer treiben als die nationalsozialistische deutsch-österreichische Volksgemeinschaft es getrieben hat, nicht über (End-)Lösung sondern über F. Langer diskutiert.

     
     
     
     
     
     
     

  19. Herr Pfeifer, Ihre Meinung sei Ihnen ja gegönnt – aber nochmal, Sie werden es nicht schaffen, andere mundtot zu machen. Und oberlehrerhaft andauert zu behaupten, dass außer Ihnen (ok. und natürlich den rechtszionistischen Kreisen)niemand eine Ahnung von der Geschichte des Nahostkonflikts hat – ist gelinde gesagt, einfach peinlich.

    Wenn es Ihnen wirklich um Israel als tatsächlich legitime Heimat unseres Volkes ginge, dann würden Sie ernsthaft über LÖSUNGEN (!) nachdenken, statt dazu beizutragen, die Wunden immer tiefer zu reissen.

  20. Dimitri, ich bin kein Beamter der Hasbara [pejorativ gebrauchtes Wort für Propaganda] betreibt, sondern jemand, den es stört, wenn Ignoranten, die sich noch rühmen es zu sein, in die Tasten greifen und ihre abgedroschene Mantra propagieren. So wie man in den Wald hineinruft, so kommt das Echo.
    Warum sollte man Menschen, die explizit antisemitische Aussagen machen, nicht energisch entgegentreten? Glauben Sie Dimitri, dass sich solche Leute nur von Fakten beeindrucken lassen`?
    Stellen Sie sich nie die Frage, weshalb ein Deutscher, der sich rühmt sich nicht mit der Geschichte seines eigenen Landes befassen oder ein anderer Deutscher, dessen sehnlichster Wunsch es scheint das Projekt, das die nationalsozialistische deutsch-österreichische Volksgemeinschaft wegen der militärischen Niederlage nicht beenden konnte, von Araber beendet zu sehen, sich obsessiv mit Israel beschäftigen?
    Ich glaube noch immer viel zu höflich auf solches Geifern zu antworten.
     

  21. Herr Pfeifer, es wäre doch sehr schön und würde der Sache der Hasbara gut tun, wenn Sie Ihre Opponente nicht beleidigen würden. Man muss nicht arrogant sein, um Israel zu verteidigen.

  22. Es ist schon seltsam, zunächst belehrt uns ein Deutscher, der sich  „Ben“ nennt und nichts mit der Geschichte seines eigenen Landes zu tun haben will, der von sich behauptet kein Antisemit zu sein,ausgerechnet über Amerika und Israel.
    Nun kommt schon der nächste Israelbasher ein „Zeev aus Köln“, der  – oh sancta simplicitas – tatsächlich die Realität umdreht: „Heute fällt Israel permanent über die Palästinensergebiete her“.  Waren es nicht die palästinensischen Terrororganisationen, die mörderischen Terror auf israelischem Boden hauptsächlich gegen Zivilisten ausübten?  War es nicht die Hamas, die lange Zeit und trotz vieler Warnungen Raketen auf israelisches Gebiet feuerte? Wie hätte der Staat Israel darauf reagieren sollen? Auch die zweite Wange hinhalten? Wäre das ein Rezept zum Ãœberleben im Nahen Osten?
    Und „Zeev aus Köln“ macht Israel sogar für den gegen Juden in der Diaspora gerichteten Terror verantwortlich. Die – das läßt uns „Zeev aus Köln“ verstehen, können ja gar nicht anderes tun als Diasporajuden zu morden. Wenn also an den Gemeindezentren Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müssen, dann ist das Schuld dieser Gemeinden. Wenn die Juden nur mehr ethnische Solidarität zeigen würden und auf „Zeev aus Köln“ hören würden, dann würde es keine Gefahr mehr geben von arabischen oder muslimischen Terroristen in die Luft gesprengt zu werden. So das Märchen, dass uns dieser Mensch erzählt.
    Nun gibt es in unseren Breitengraden nicht nur judenfeindliche sondern auch philosmeitische Vorurteile. Eines davon, dass sich trotz allem weiter hält ist das Vorurteil von der „jüdischen Intelligenz“.  „Zeev aus Köln“  – das muß ich anerkennen – tut etwas gegen dieses Vorurteil, sein Posting ist eine ausgezeichnete Widerlegung dieses Vorurteils.
    Denn es gibt einen Selbstmordterror in einigen muslimischen und arabischen Ländern. Im Irak sprengen sich Schiiten in Sunnitischen Moscheen und Sunniten in Schiitischen Moscheen. Das gleiche geschieht in Pakistan.  Sind daran auch die Diasporajuden schuld? oder Israel?
    „Zeev aus Köln“ erzählt uns noch ein Märchen: „Die Arabische Seite hat Ihre Lektion gelernt, als diverse Armeen über den gerade ausgerufenen Staat Israel herfielen.“ Tatsächlich? Deswegen wurde der Suezkanal für israelische Schiffsfahrt gesperrt, deswegen verlangte Nasser die Entfernung der UNO Truppen aus dem Sinai?
    Deswegen sagten die arabischen Staaten in Khartum 1967 – nachdem ihre Armeen wieder eine Niederlage erlitten – nein zu allen israelischen Vorschlägen über einen Frieden zu verhandeln?
    „Zeev aus Köln“ auch Ihnen rate ich, lernen Sie Geschichte bevor Sie in die Tasten Ihres Computers greifen.

     
     

  23. Wobei wir beim Kern der Geschichte wären…

    Der UN-Teilungsplan hat einen Staat der Juden und der Araber Seite an Seite auf dem Gebiet des historischen Palästina vorgesehen. Die Arabische Seite hat Ihre Lektion gelernt, als diverse Armeen über den gerade ausgerufenen Staat Israel herfielen. Sie wurden zurückgeschlagen und der Staat Israel wurde zur Realität. Heute fällt Israel permanent über die Palästinensergebiete her – wir (damit meine ich Israelis wie „uns“ „Diaspora“Juden!) müssen offensichtlich unsere Lektion in der Palästinafrage noch lernen…
    Ohne einen souveränen Staat Palästina wird es niemals (!) eine wirklich sichere Existenz Israels geben.
    Irgendwann wird der Tag kommen, wo wir das vielleicht nach jahrzehntelangem Leid auf beiden Seiten mal kapieren werden… Bis dahin werden wir es uns weiter gemütlich einrichten hinter Panzerglas und Hochsicherheitsschleusen und Personenkontrollen wenn man nur mal im Gemeindezentrum was essen will. Was führen wir doch für ein „normales“ Leben…

    Zeev aus Köln

  24.  · Ben
    zu Karl Pfeifer
    20. Juli 2009 um 07:58
    ER sagt:
    “Zur Zeit des ersten Golfkrieges öffnete sich eine Marktlücke in Deutschland und Österreich, wo doch viele eine Umschuldung eine Opfer-Täter-Umkehr wünschen und diese bedient Felicia Langer”
    “Meine Antwort:
    Sie meinen das es wirtschaftliche Gruende sind die Fr. Langer zu solchen Aussagen veranlasst?
    Das ist zu einfach!!!!”
    Soweit Ben
    Ben, das lesen Sie hinein. Ich meinte sekundären Antisemitismus. Lesen Sie nach was das bedeutet und was Opfer-Täter-Umkehr bedeutet.
    Wer bitte ist “ihr”? Meinen Sie Israel? Meinen Sie “Juden”?
    Sie schreiben, dass Sie kein Antisemit sind. Bitte können Sie uns auch mitteilen, ob einige ihrer besten Freunde Juden sind?
    Sie wiederholen einige Gemeinplätze über die USA und Israel und beweisen damit, dass Sie keine Ahnung haben. Der Staat Israel wurde mit aktiver diplomatischer Unterstützung der Sowjetunion gegründet. Aus der kommunistischen Tschechoslowakei kamen 1948 die Waffen, die es der israelischen Armee ermöglicht hatten, die Angriffe der von den Briten bewaffneten Arabischen Legion (Transjordanien) und der ägyptischen Armee zu widerstehen.
    Lernen Sie Geschichte bevor Sie in die Tasten ihres Computers gehen und wilde Behauptungen aufstellen

  25. @ Ben: “ Ich bin KEIN Antisemit – ich bin Deutscher – geboren direkt nach 1945, hatte aber immer in meinem Leben das Gefuehl mir wird eine Mitschuld am Holocaust gegeben.“
    „Ich bin Deutscher“ impliziert eine Mitverantwortung an ALLEM Deutschen. Egal ob gut oder böse.
    Der Vorwurf, Geld für einen Völkermord zu verlangen, wobei Juden und der Staat Israel vermischt werden, zeugt in einem Staat der sonst lustig für Gelder oder Rückübertragung von „enteigneten“ Gebieten im Osten steht, für einen ausgeprägten Antisemitismus. Es mag in Ihren Augen gerechter sein, den kriegsfördernden Junkern Ostdeutschlands ihre Besitztümer wiederzuverschaffen. Wahrscheinlich sind Sie überzeugt davon, daß der lebende Nachfolger eines deutschen Adligen durchaus einen höheren Stellenwert genießt, als die nicht mehr vorhandenen direkten Erben „derer“.
    Man sollte als Staatsbürger schon darauf achten, das vor unendlichen „65 Jahren“(welch erfundene Zahl, dann können wir natürlich die Zwangsarisierung vergessen) illegal erworbene Gut zu schützen. Aber zum Glück glauben Sie, kein kein Antisemit zu sein, sondern nur ein normaler Deutscher. Dann würde ich kotzen! Sie sind es nicht!

  26. zu Karl Pfeifer
    20. Juli 2009 um 07:58
    ER sagt:
    „Zur Zeit des ersten Golfkrieges öffnete sich eine Marktlücke in Deutschland und Österreich, wo doch viele eine Umschuldung eine Opfer-Täter-Umkehr wünschen und diese bedient Felicia Langer“

    Meine Antwort:
    Sie meinen das es wirtschaftliche Gruende sind die Fr. Langer zu solchen Aussagen veranlasst?
    Das ist zu einfach!!!!
    Ich glaube das ihr in vielen Faellen – mit Hilfe der USA – die Sache mit Palestina sagenhaft uebertrieben habt – und euch in eurer naeheren Umgebung mit der fanatischen Siedlungspolitik die von dem jetzigen Presidenten UNTERSTUETZT wird – absolut nur Feinde gemacht habt die Nachbar laender zu Antisemitischen ausagen hinreissen.  Eure aktionen werden weltweit verfolgt und eine Unterstuetzung einer siedlungspolitik trift auf unverstaendniss. 
    Sagte nicht Ben Gurion – er verstehe den Zorn der Araber – zu seinem Freund??
    Es wird mit dem Iran – / und Israel – Wortwechsel zu einer weltweiten Katastrophe kommen – wenn nicht endlich der intelligentere einlenkt und Taten fuer Palestina zeigt – die selbst die USA verlangt.

    Ihr habt einen Staat geschaffen der als Schalter fuer die Konflikte in der welt steht.  911 – war das Werk von verblendeten idioten und einiger Anfuehrer – aber gemeint war die USA und deren ( neidvolle) Unterstuetzung eures Staates.  Ihr wisst genau das Agypten nur deshalb ruhig ist,  weil diese auch Geld aus den USA bekommen.

    Ich bin KEIN Antisemit – ich bin Deutscher – geboren direkt nach 1945,  hatte aber immer in meinem Leben das Gefuehl mir wird eine Mitschuld am Holocaust gegeben. Und dies aufgrund der manchmal inquisitorischen Meinung eines ZdJ in Deutschland – der meiner Meinung nach den Blickwinkel verloren – und Mitschuld fuer ein europaweites wiederaufleben der rechten scene sorgt- die ich persoehnlich verdamme.
    Es liegt in eurer Hand 65 jahre nach einem abscheulichem Verbrechen- nicht mehr Geld dafuer zu verlangen,  sondern  euch einbettet in die Welt gemeinschaft wo es immer andere Meinungen geben wird – die manchmal gar nicht verkehrt sind – ( dies meine ich NICHT auf Fr. Langer bezogen) – aber masslos uebertrieben sein koennen.

    Wir haben 2009 und eine gewaltige islamische Welle von Gewalt und Verblendung und totalles unwissen kann dieser heutigen Welt die Revelation zeigen….
    Ich wuensche uns allen das Glueck das in 10 jahren noch eine intelligente seele im Iran oder nahem Osten lebt.
     
    Shalom to all of you – also my critics.

  27. Die Begründung weshalb sie diese Auszeichnung erhielt kenne ich nicht, was jedoch offensichtlich ist, die Gründe, die sie angibt für ihre Übersiedlung nach Deutschland entsprechen nicht der Wahrheit. Sie behauptet immer wieder, nicht als Anwältin von (terroristischen) Palästinensern tätig werden zu können in Israel.
    Das stimmt nicht, denn es gibt eine Reihe von links- bis linksradikalen AnwältInnen in Israel, die keine solchen Beschwerden führen. Felicia Langer war ZK Mitglied der IKP und anstatt die Interessen ihrer Mandanten vor Augen zu halten, bevorzugte sie vor Militärgerichten politische Reden zu halten. Was aber den Mandanten überhaupt nicht half und das machte sie nicht mehr zur beliebten Anwältin.
    Felicia Langer publizierte ihre Bücher in erster Linie in den Ländern des „realen Sozialismus“. Ich habe die aufliegen gesehen in Buchhandlungen in Ungarn und der DDR. Ihre Bücher wurden nicht zu Bestsellern. Dieses Geschäft ging nicht mehr.
    Ihr Ehemann machte während der Zeit als es noch „realen Sozialismus“ gab glänzende Geschäfte mit diesen Staaten. Das hörte auf nach der Wende.
    Zur Zeit des ersten Golfkrieges öffnete sich eine Marktlücke in Deutschland und Österreich, wo doch viele eine Umschuldung eine Opfer-Täter-Umkehr wünschen und diese bedient Felicia Langer. Ihre Logik ist simplizistisch und verbogen. Weil die nationalsozialistische deutsch-österreichische Volksgemeinschaft lediglich ein Projekt halbwegs erfolgreich durchführen konnte, nämlich den Massenmord an Juden, sind die Nachfolgestaaten des III. Reiches und die Bevölkerung moralisch berechtigt, ihren ehemaligen Opfern und deren Nachkommen Moral zu predigen, da ja – und das ist das ist der Grund ihres Erfolges – die Opfer von gestern und ihre Nachkommen zu Tätern wurden, während die Palästinenser zu ihren Opfern wurden.
    In Österreich erhielt sie damals den Kreisky-Preis und Amnesty International Österreich publizierte eine Lobschrift auf Langer ohne zu erwähnen, dass sie die Menschenrechtsverletzungen in den Ländern des „realen Sozialismus“ beharrlich leugnete und die palästinensische Gewalt gegen Israel rechtfertigte. Gewaltanwendung verteidigte A.I. prinzipiell nicht, doch da A.I. auch in Österreich durch und durch politisiert war, spielte das im Fall Langer keine Rolle.
     
     

  28.  
     

    Vor einigen Jahren publizierte ich  (http://www.judentum.net/europa/langer.htm) einen Artikel über eine Wiener Veranstaltung der Grünen, wo Langer auftrat und u.a.Möllemann einen Persilschein erteilte. Ich kommentierte: „Diese Frau vertritt außer sich selbst niemanden und sie verkündet, in Israel nicht ihre politische Anschauungen vertreten zu können, was natürlich nicht wahr ist. Denn die kommunistische Partei ist im israelischen Knesseth vertreten und Frau Langer ist nicht aus politischen Gründen nach Deutschland übersiedelt…Felicia Langer hat vor der Wende ihre Bücher in der Ländern des „realen Sozialismus“ veröffentlicht. In diesen Ländern – so behauptete sie – gab es keine Menschenrechtsverletzungen und keinen Antisemitismus. Seit der Wende hat sie einen neuen Markt für ihr Wirken entdeckt: Die deutschsprachigen Länder, insbesondere Deutschland und Österreich.“
    Alan Dershowitz publizierte 1972 “Civil Liberties in Israel” und berichtete über Felicia Langer u.a.:
    “I asked  (Felicia Langer) whether the Communist party was against preventive detention in principle or just when it is directed at Communists. She boasted that there are no such laws in Communist countries. I reminded her that thousands of people are detained in Russian jails without trials, and that we all know what a Russian trial meains. “I am not interested in their practices, only their laws,” she said with contempt.”

     

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