Wissenschaftler: Heilung von Schwerhörigkeit denkbar

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Israelische Wissenschaftler haben einen Weg gefunden, der möglichweise zur Heilung von verschiedenen Arten von Schwerhörigkeit führen könnte. In Zusammenarbeit mit amerikanischen Kollegen entdeckten sie, dass bestimmte Moleküle in den Genen für den Tod von Haarzellen im Innenohr verantwortlich sein können…

Die Entdeckung könnte helfen, Hörschädigung bei Menschen zu heilen, sei sie nun durch Alterung oder genetische Defekte verursacht. Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, arbeiteten die Genetikerin Karen Avraham vom Sackler Institut der Universität Tel Aviv und Lilach Friedman drei Jahre lang an den Molekülen, die „MicroRNA“ genannt werden. Sie veröffentlichten ihre Ergebnisse im Journal „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“.

Rund jeder zweite ältere Mensch leidet an einem gewissen Grad an Schwerhörigkeit. Zudem wird eines von 1.000 Kleinkindern aufgrund eines Gendefektes taub geboren. Ein gesundes Baby kommt mit 15.000 sensorischen Härchen in jedem Ohr auf die Welt, die ihm das Hören ermöglichen. Die Härchen verwandeln Schall in elektrische Impulse, die zum Gehirn geleitet werden. Wenn diese Zellen absterben, was man Apoptose nennt, kommt es zu einer Hörbehinderung.

MicroRNA wurde zuerst 1993 in amerikanischen Laboren untersucht; Es handelt sich um Moleküle, die die Genkodierung regulieren und darüber entscheiden, ob Proteine produziert werden. Sie sind verantwortlich für die korrekte Funktionsweise von Zellen in Tieren und Pflanzen. Man weiß, dass die MicroRNA an Krankheiten beteiligt sind wie etwa bei einigen Krebsarten sowie Leber- und Herz-Kreislauferkrankungen.

Das Team von der Universität Tel Aviv, Kollegen des Weizmann Instituts für Molekulargenetik und Biologen der Purdue University in Indiana haben anhand von Mäusezellen herausgefunden, dass die Moleküle der MicroRNA entscheidend für die Entwicklung und den Tod der Haarzellen im Innenohr sind. Diese Entdeckung öffnet viele Möglichkeiten für mögliche Behandlungen von Schwerhörigkeit, egal, ob diese nun altersbedingt oder genetisch verursacht ist. Die Innenohren von Mäusen sind denen von Menschen funktionell sehr ähnlich, sagte Avraham gegenüber der „Jerusalem Post“.

inn

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