Die UNIFIL (United Nations Interim Force in Lebanon) erkannte am Donnerstag Israels Version der Vorfälle im Libanon an. Diese Vorfälle hatten am Mittwoch zu einem Feuergefecht zwischen der israelischen Verteidigungsarmee (IDF) und der libanesischen Armee an der Grenze geführt...

Auszüge aus einem Nachrichtenartikel von Amos Harel, Avi Issacharoff und Aluf Benn, Ha’aretz, 09.02.2007
Übersetzung von Daniela Marcus

Die UNIFIL patrouillierte in dem Gebiet, das die Grenze zwischen Israel und dem Libanon darstellt, fotografierte den Ort der Vorfälle und folgerte, dass die IDF-Truppen vollständig innerhalb israelischen Gebietes operiert hatten.

Am Mittwoch hatte die libanesische Armee in Folge der Behauptung, israelische Truppen hätten libanesisches Gebiet betreten, Warnschüsse auf israelische Soldaten abgefeuert.

Der Vorfall hatte sich nördlich des Grenzzauns ereignet. Diesen hatte Israel mehrere Dutzend Meter innerhalb israelischen Gebietes und südlich der eigentlichen internationalen Grenze zwischen beiden Ländern errichtet.

Die UNIFIL hat ihren offiziellen Bericht über den Vorfall noch nicht beendet. Ein Repräsentant der UNIFIL unterrichtete jedoch am Donnerstag den UN-Sicherheitsrat über den Vorfall und bestätigte Israels Version der Ereignisse.

Infolge der Diskussion über diese Angelegenheit rief der UN-Sicherheitsrat zur Erneuerung von Koordinationstreffen zwischen der IDF, der libanesischen Armee und der UNIFIL auf. Diese waren kurz nach dem Krieg zwischen Israel und der Hisbollah im vergangenen Sommer üblich gewesen. Der Libanon zeigte sich jedoch nicht interessiert an der Wiederaufnahme dieser Treffen. (…)

Am Mittwochabend hatte ein Panzer der IDF zwei Ladungen an Munition auf Positionen der libanesischen Armee gegenüber des Moshavs Avivim gefeuert nachdem libanesische Truppen auf IDF-Soldaten geschossen hatten, die außerhalb des Grenzzauns jedoch innerhalb israelischen Gebietes nach Minen der Hisbollah gesucht hatten. Die IDF hatte keine Opfer zu verzeichnen. Die UNIFIL berichtete, dass fünf libanesische Soldaten bei dem Vorfall verletzt worden seien. Die libanesische Armee stritt dies jedoch ab. (…)

Ein Sprecher der UNIFIL bestätigte, dass das Feuergefecht von der libanesischen Armee initiiert wurde, nachdem ein israelischer Bulldozer den Grenzzaun überquert hatte, "in dem offensichtlichen Versuch, Minen zwischen der blauen Linie (internationale Grenze) und dem Zaun zu beseitigen". (…)

Bei Suchoperationen, die während der letzten Monate entlang des Zauns vorgenommen worden waren, hatten IDF-Truppen Hisbollah-Positionen und Ausrüstung gefunden, die anscheinend für die Entführung der beiden IDF-Soldaten im Juli 2006 benutzt worden waren.

Vor etwa zwei Wochen hatte die IDF zwei Hisbollah-Bunker zerstört, die während dieser Suchoperationen entdeckt worden waren. (…) Beide Bunker lagen auf israelischem Gebiet, zwischen der internationalen Grenze und dem Grenzzaun. Die Bunker waren mit Nahrung, Werkzeug und anderen Vorräten ausgestattet, die einen langen Aufenthalt unter der Erde ermöglicht hätten. (…)

Verteidigungsminister Amir Peretz beschuldigte am Mittwoch Syrien, die Wiederbewaffnung der Hisbollah im Libanon zu ermöglichen. Er sagte, Israel habe das Recht, kraftvoll gegen die Schiiten-Miliz zu handeln, um der Bedrohung entgegenzuwirken. (…) "Wir können unter keinen Umständen den Waffen- und Munitionstransfer an die Hisbollah ignorieren“, sagte Peretz. „Während Israel der Feuerpause verpflichtet ist, behalten wir uns das Recht vor, die Bürger des Staates Israels zu schützen, und dies werden wir mit aller Macht und ohne Kompromisse tun." (…)