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haGalil TV-Radar: Fernsehtipps der Woche

Vom 20.06. bis 26.06.2008 ...

Freitag, 20.06.2008

00:00 Uhr, arte
Der versiegelte Brief des Soldaten Döblin
Der junge Mathematiker Wolfgang Döblin, einer der Söhne des Schriftstellers Alfred Döblin, der 1933 mit seiner Familie vor den Nazis nach Frankreich fliehen musste, machte sich in den 30er Jahren als Spezialist für "Zufallsbewegungen" in der Wahrscheinlichkeitsrechnung einen Namen. Als Soldat der französischen Armee setzte er noch während der ersten Monate des Zweiten Weltkrieges seine Arbeiten unbeirrt fort. Doch mit der Kapitulation Frankreichs geriet er in eine ausweglose Lage. Im Juni 1940 erschoss er sich, erst 25 Jahre alt, in dem Vogesendorf Housseras, um der Gefangennahme durch die Deutschen zu entgehen. Der "unbekannte Soldat" von Housseras erscheint heute als mathematisches Genie, dessen Arbeiten seiner Zeit weit voraus waren.

05:00 Uhr, arte
Soweto - Vorwärts immer
Die Dokumentation lässt die Geschichte des Schüleraufstandes im südafrikanischen Township Soweto im Juni 1976 wieder lebendig werden. Auch wenn sich der Alltag der Menschen, die damals an dem Protest gegen das weiße Apartheidsregime beteiligt waren, inzwischen grundlegend verändert hat, vergegenwärtigen sie sich nur ungern die schmerzlichen Erinnerungen. Dennoch haben sich einige dem Filmemacher Vuyani Sondlo anvertraut.

16:50 Uhr, arte
Birma nach dem Sturm
Millionen von Menschen haben wegen des tropischen Wirbelsturms Nargis ihre Häuser verloren. Am 2. und 3. Mai fegte er über den Süden des Landes hinweg. Noch immer sind weite Landstriche verwüstet - gleichzeitig zwingt die Militärjunta die Katastrophenopfer, die Auffanglager zu verlassen und in ihre Heimatorte zurückzukehren – obwohl dort nur zerstörte Häuser und schlimmste hygienische Bedingungen auf sie warten.


Samstag, 21.06.2008

14:00 Uhr, 3sat
Scientology - neue Fassade, alte Strategien?
Jeden Sonntag versammeln sich Scientologen in Berlin-Charlottenburg zur feierlichen "Andacht". Lange war es ruhig um die Organisation. Nun hat sie sich mitten in der deutschen Hauptstadt Berlin niedergelassen - und damit öffentlichkeitswirksam zurückgemeldet. Doch was macht diese Organisation eigentlich? Was ist an ihr gefährlich? Handelt es sich um eine harmlose - wenn auch abstrus anmutende - Religionsgemeinschaft, die in Deutschland diskriminiert wird, oder um einen totalitären Orden, der Kritiker verfolgt? Muss man Scientology gar verbieten? In Stuttgart kämpfen einige Menschen schon seit Langem gegen Scientology. Darunter ein hochrangiger Aussteiger und der Präsident des Landesamts für Verfassungsschutz Baden-Württemberg, Helmut Rannacher. Er warnt davor, dass Scientology die Gesellschaft durchdringen und Macht ausüben will.

18:05 Uhr, arte
Manege frei für Familie Pauwels
Marquis Pauwels, der Sohn des berühmten Clowns Pépète, übergibt den Staffelstab seinem Sohn Samuel, einem erst 16-jährigen Jongleur. Er unterrichtet ihn in verschiedenen, für einen Zirkusartisten unentbehrlichen Fähigkeiten.
Doch so einfach ist es nicht, in der Familie Pauwels Zirkusdirektor zu werden. So muss auch Samuel noch viel lernen: Über die Zirkuskunst und die Tradition des Familienbetriebs, aber auch über die Geschichte einer Dynastie, die während des Zweiten Weltkriegs - in dieser Zeit traten sie im Pariser Cirque d'Hiver auf - antisemitischer Verfolgung ausgesetzt war.

19:30 Uhr, 3sat
Wie der Gartenzwerg nach Korea kam
In der "Mainzer Straße" in Namhae, Südkorea, ist alles deutsch: die Häuser, die Menschen, die Gartenzwerge. Auch Rosa Sobol in Israel kann es nicht deutsch genug sein. Die 88-Jährige feiert gern und jeck Karneval im deutschen Altersheim in Tel Aviv. - Eine Reportage auf den Spuren deutscher Auswanderer rund um den Globus.

20:00 Uhr, arte
Mit offenen Karten: Terrorismus - Lokales oder globales Problem?
Der Terrorismus gilt heute als eine der größten Bedrohungen für die innere Sicherheit der Staaten. Doch verfolgen Terroristen lokale oder weltweite Ziele?


Sonntag, 22.06.2008

02:05 Uhr, 3sat
Shylocks Erben
Die Geschichte der Juden in Venedig ist alt. Zu einem der dunkelsten Kapitel dieser Geschichte zählt die Schaffung des ersten Ghettos, die 1516 vom Senat beschlossen wurde. Ein weiteres dunkles Kapitel sind die Judendeportationen während der NS-Herrschaft der Deutschen ab 1943. Inzwischen ist jüdisches Leben nach Venedig zurückgekehrt. - Der Film rekapituliert die Geschichte der Juden in Venedig.

16:25 Uhr, arte
Von Ketten befreit
Eines Tages entdeckt ein aus Martinique stammender Mann Hinweise auf eine Geschichte, die ihn tief bewegt. Es ist die Geschichte einiger Sklaven, die Opfer gröbster Misshandlungen wurden und ihr Leben im Kampf für Gerechtigkeit riskierten. Der Mann stellt Nachforschungen über die damaligen Ereignisse an und erzählt die Geschichte in allen Einzelheiten bis zu ihrer unerwarteten Auflösung. Die Doku-Fiktion begibt sich auf eine Reise in die Sklavenhaltergesellschaft, in der die Wirklichkeit die Vorstellungskraft oft übersteigt.

ab 20:40 Uhr, arte
Als einer der ersten farbigen Schauspieler überhaupt erhielt Sidney Poitier Hauptrollen in Hollywoodfilmen und wurde zum ersten dunkelhäutigen Filmstar Amerikas, der mit der begehrten Oscar-Trophäe ausgezeichnet wurde. Er bekam sie 1963 als bester Hauptdarsteller in "Lilien auf dem Felde", einer Komödie von Ralph Nelson. Im Jahr 2002 erhielt er den Ehrenoscar für sein Lebenswerk. Der Themenabend zeigt neben einem Porträt des Schauspielers die erfolgreiche sozialkritische Komödie "Rat mal, wer zum Essen kommt", in dem Sidney Poitier neben Spencer Tracy und Katharine Hepburn zu sehen ist.

20:40 Uhr, arte
Rate mal, wer zum Essen kommt
Die junge, etwas ungestüme Joey Drayton ist die einzige Tochter des Zeitungsverlegers Matt Drayton aus San Francisco. Als sie nach einem Kurzaufenthalt von Hawaii zurückkehrt, eröffnet sie ihm und ihrer Mutter Christina stolz, dass sie heiraten will. Ihr Auserwählter ist der verwitwete Arzt Dr. John Prentice. Mutter Christina bewahrt mit Mühe die Fassung, doch Vater Matt lehnt die Heirat kategorisch ab, denn Dr. Prentice ist schwarz.
Aber Joey gibt so schnell nicht auf und lädt ihren zukünftigen Ehemann sowie dessen Eltern kurz entschlossen zum Abendessen ins Haus von Christina und Matt Drayton ein. Doch der gemeinsame Abend zeigt, dass nicht nur Joeys Eltern Vorbehalte gegen die geplante Ehe haben. Auch Mr. und Mrs. Prentice betrachten die Verbindung ihres Sohnes mit der jungen Weißen, Joey, mit Skepsis.

22:35 Uhr, arte
Sidney Poitier, ein Outsider in Hollywood
Der heute 81-jährige Schauspieler Sidney Poitier ist der erste farbige Hollywoodstar. Die Dokumentation schildert die Geschichte dieses Mannes, der einer ganzen Generation Hoffnung gab und der durch seine Leinwandpräsenz in den drei Jahrzehnten seiner Karriere (1950 - 1980) dazu beitrug, das Bild des Schwarzen im amerikanischen Film ins Positive zu kehren. Filmemacherin Catherine Arnaud beschreibt ein außergewöhnliches Einzelschicksal vor dem Hintergrund des Gleichberechtigungsstrebens der afroamerikanischen Gemeinschaft, die sich mit aller Macht Gehör zu verschaffen suchte. Ihr Film ist zugleich eine Hommage an den Einzelkämpfer Sidney Poitier in Hollywood und an die Anführer der kollektiven Bürgerrechtsbewegung in den USA, von Martin Luther King über Malcolm X bis hin zu den Black Panthers.


Montag, 23.06.2008

23:10 Uhr, 3sat
Wo war eigentlich die Mauer?
Das Brandenburger Tor im Herzen Berlins im August 1983. Aus der Vogelperspektive gut sichtbar ist das riesige Sperrgebiet mit Berliner Mauer, das aus einer der verkehrsreichsten Straßen der Stadt eine Sackgasse machte. Erst weit hinter dem Wahrzeichen, in der Hauptstadt der DDR, darf die Straße "Unter den Linden" wieder benutzt werden.
Als wenn es ein Leben vor dem Mauerfall nicht gegeben hätte. Selbst alteingesessene Berliner wissen nicht mehr, wo die Mauer war. Nach ihrer Erstürmung im Herbst 1989 erinnern wir uns nur noch an das Ereignis des Falls, aber nicht an den Verlauf des trennenden Bauwerks. 1989 wollte man sich nicht mehr daran erinnern lassen, dass die Mauer über hundert Menschen aus Ost-Berlin und dem Osten Deutschlands das Leben gekostet hatte. So schnell wie möglich wurde sie abgerissen.


Dienstag, 24.06.2008

03:25 Uhr, ZDF
Vor 30 Jahren - Ein Chagall für Mainz
Am 23. September 1978 - also einen Tag vor der Sendung - wird nachmittags in der St.-Stephan-Kirche in Mainz das erste Chagall-Kirchenfenster für Deutschland eingeweiht. St. Stephan, die Stiftskirche von 980, bestimmte der heilige Willigis, Erzbischof, Erzkanzler des Reiches, Kaisererzieher (Otto III.) und Domgründer (Mainz) zur Gebetsstätte für das Reich. Bei den Renovierungsarbeiten für den jetzt gotischen und allein im letzten Weltkrieg zweimal zerstörten Sakralbau hatte der Pfarrherr von St. Stephan, Klaus Mayer, die Idee, hier am Ort einer fast tausendjährigen europäischen West-Ost-Geschichte ein Zeichen zu setzen: Marc Chagall, der Sohn des jüdischen Viertels im russischen Witebsk, der große Poet unter den Künstlern, die von Paris aus die Malerei dieses Jahrhunderts revolutioniert haben, der vor den Nazis nach Amerika fliehen musste und nach der Rückkehr in Frankreich mit seinen Kirchenfenstern zum Beispiel in Metz und Reims neue Akzente in dieser jahrhundertealten Kunst setzte.

ab 21:00 Uhr, arte
Menschenhandel - Ein weltweites Verbrechen
Die Geschichte der Sklaverei und der Verschiffung von Sklaven aus Schwarzafrika nach Amerika sind Gegenstand zahlreicher Studien. Aber auch heute gibt es weiterhin organisierte Formen der Sklavenhaltung und des Menschenhandels, deren Erforschung weit schwieriger ist. Der Themenabend berichtet von modernem Sklavenhandel und erläutert, warum das Thema bis heute politisch heikel ist.

21:00 Uhr, arte
Die letzten Sklaven
Die Islamische Republik Mauretanien, im August 2007: Der neue Präsident der Republik, Sidi Mohamed Ould Cheikh Abdallahi, verabschiedet ein Gesetz, das Sklaverei unter Strafe stellt. Bereits zum vierten Mal wird in Mauretanien offiziell die Haltung von Sklaven "abgeschafft". Daraus lässt sich im Umkehrschluss folgern, dass die Sklaverei in diesem Land der Sahelzone zwischen Maghreb und Schwarzafrika bis vor knapp einem Jahr noch toleriert wurde.

21:45 Uhr, arte
Sklaven für den Orient
Über den grausamen Handel der Europäer mit afrikanischen Sklaven nach Amerika ist allgemein vieles bekannt und von Historikern wissenschaftlich dokumentiert. Doch bis heute ist es tabu, darüber zu sprechen, dass, Schätzungen zufolge, im Laufe der Jahrhunderte insgesamt allein 17 Millionen Afrikaner gefangen genommen und als Sklaven in die muslimische Welt verkauft wurden. Die Dokumentation versucht nachzuvollziehen, warum dieses Thema ebenso wie der Sklavenhandel zwischen afrikanischen Ländern bis in die heutige Zeit ein Tabu geblieben ist.


Mittwoch, 25.06.2008

00:25 Uhr, arte
Und tot bist du!
Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ist nicht auszuschließen, dass bestimmte Spiele auf bestimmte Menschen eine enthemmende, brutalisierende Wirkung haben. Je jünger, desto gefährdeter. Was ab 18 erlaubt ist, kann für 14-Jährige nicht gut sein. Doch über 80 Prozent der 14- bis 15-jährigen Jungen spielen bereits mit Video-Games für Erwachsene.
Wie kommen Erwachsenen-Spiele in Kinderhände? Wie verlässlich sind die Altersfreigaben der Selbstkontrolle? Was nützen nationale Verbote, wenn im grenzenlosen Europa oder im grenzenlosen Internet indizierte Videospiele in einigen Nachbarländern frei verkauft werden? Warum verzichtet die Industrie nicht ganz auf Killerspiele, die nur sechs Prozent ihres Angebots ausmachen? Der Film sucht Antworten bei Produzenten, Wissenschaftlern, Jugendschützern und Politikern.

22:35 Uhr, arte
Knallhart
Berlin Neukölln: Von einer Jugendbande misshandelt und von den Erwachsenen im Stich gelassen, gerät der 15-jährige Michael unter den Einfluss des Dealers Hamal. Ein authentischer Film von Detlev Buck über die raue Realität in problematischen Großstadtvierteln.


Donnerstag, 26.06.2008

02:15 Uhr, Phoenix
Die Bundeslade
Die "Bundeslade" der Israeliten gilt als eines der geheimnisvollsten Kultobjekte in der Geschichte der Menschheit.
Vor etwa 2.500 Jahren verschwand der legendäre Schrein spurlos. Wie die Bibel berichtet, ließ Moses seine Lade aus Akazienholz fertigen und mit Gold überziehen. Darin bewahrten die Israeliten auf ihrem Zug von Ägypten ins Gelobte Land die Steintafeln mit den Zehn Geboten auf. Bis heute suchen Forscher, Abenteurer und Glücksritter nach dem legendären Schrein.



Zusammenstellung: Holger Raak

Category: Medien
Posted 06/19/08 by: admin