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Vor 75 Jahren: Chaim Arlosoroff ermordet

Vor 75 Jahren wurde der zionistische Politiker Chaim Arlosoroff am Strand von Tel Aviv erschossen. Der rätselhafte Mord hat die israelische Öffentlichkeit über Jahrzehnte beschäftigt...

Yedioth Ahronot, 16.06.08

Arlosoroff wurde 1899 im ukrainischen Romny geboren. Nach dem Pogrom von 1905 zog er mit seinen Eltern nach Deutschland, wo er auch das Gymnasium besuchte. Daneben erhielt er eine hebräische und zionistische Erziehung. Von früh an war er dem Land Israel zugetan.

Nach dem ersten Weltkrieg begann er als Student für den sozialistischen Zionismus tätig zu werden. 1918 gehörte er zu den Mitbegründern der Partei Hapo’el Hatza’ir. 1921 besuchte er erstmals Israel, drei Jahre darauf wanderte er nach seiner Promotion in Berlin mit seiner Familie ins Land ein.

Von Anfang an gehörte er zu den Führungsfiguren der Arbeiterpartei (MAPAI), im Alter von gerade einmal 30 Jahren wurde er Außenminister der zionistischen Führung im Land Israel, wobei er sich sowohl als Ideologe als auch Diplomat hervortat.

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Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme in Deutschland befasste er sich im Rahmen des Ha’avara-Abkommens mit der Sicherung des Eigentums jüdischer Emigranten, wodurch er sich den Zorn revisionistischer Zionisten zuzog.

Als Arlosoroff am 16. Juni 1933 beim Abendspaziergang mit seiner Frau ermordet wurde, fiel daher der Verdacht auf seine politischen Gegner. Die britische Polizei verhaftete die beiden radikalen Revisionisten Avraham Stavsky und Zvi Rosenblatt, die jedoch aufgrund eines Alibis bzw. fehlender Beweise nicht verurteilt werden konnten.

Im Jahr 1982 rief die damalige Regierung unter Menachem Begin einen Untersuchungsausschuss ins Leben, der Stavsky und Rosenblatt für unschuldig erklärte. Der Verdacht gegen sie war jedoch nicht ohne Grundlage, und die Diskussion um den Mord an Arlosoroff ist bis heute nicht beendet.

Category: Allgemeines
Posted 06/17/08 by: admin