Miriam Makeba begeisterte in ihrem bewegten Leben Millionen Menschen nicht nur mit ihrer Stimme und ihrer Musik. Auch durch ihr Engagement gegen Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Rassismus wurde sie zu "der" Symbolfigur des afrikanischen Kontinents neben Nelson Mandela...
Von Holger Raak
Am gestrigen Sonntag erlitt Miriam Makeba bei einem Konzert einen Herzinfarkt und verstarb später im Krankenhaus. Sie sang auf einem Wohltätigkeitskonzerts vor 2000 begeisterten Menschen zugunsten des von der Mafia bedrohten Schriftstellers Roberto Saviano im italienischen Castel Volturno, einer Hochburg des organisierten Verbrechens.
Mit ihrer Musik hat sie über Jahrzehnte die Menschen begeistert. Ihr "Pata, Pata" war weltweit ein Riesenerfolg. Nur beließ sie es nicht beim Singen - sie engagierte sich gegen Unterdrückung und Apartheid in ihrer Heimat Südafrika, so dass Miriam Makeba 31 Jahre im Exil verbringen musste. Aber dort wurde ihre Stimme noch lauter und sie klagte auch mit ihren Liedern die Missstände in ihrer Heimat an. Nach der Abschaffung der Apartheid folgte sie dem Ruf Nelson Mandelas und kehrte nach Südafrika zurück. Ihr erstes Konzert nach ihrer Rückkehr wurde ein großer Erfolg.
Fortan arbeitete sie aktiv am Aufbau der neuen Gesellschaft in Südakrika mit und wurde "Goodwill-Ambassador" bei der UNO. Sie gründete das Makeba-Rehabilitationszentrum für Mädchen und engagiert sich im Kampf gegen AIDS-HIV. Mit feuchten Augen und ausdrucksstarker Stimme hatte sie sich Ende 2005 nach einer mehr als 50 Jahre langen Karriere von ihren Fans auf einer 14-monatigen Welttournee durch 52 Länder verabschiedet.
Nun ist ihre kraftvolle Stimme für immer verstummt, aber ihr Erbe wird noch lange nachwirken. "Siyabonga - Mamma Africa" - Danke, Miriam Makeba!
Siehe auch:
miriam-makeba-ist-tot/