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haGalil TV-Radar: Fernsehtipps der Woche
Vom 18.07. bis 24.07.2008 ...
Freitag, 18.07.2008
11:05 Uhr, arte
Sklaven für den Orient
Über den grausamen Handel der Europäer mit afrikanischen Sklaven nach Amerika ist allgemein vieles bekannt und von Historikern wissenschaftlich dokumentiert. Doch bis heute ist es tabu, darüber zu sprechen, dass, Schätzungen zufolge, im Laufe der Jahrhunderte insgesamt allein 17 Millionen Afrikaner gefangen genommen und als Sklaven in die muslimische Welt verkauft wurden. Die Dokumentation versucht nachzuvollziehen, warum dieses Thema ebenso wie der Sklavenhandel zwischen afrikanischen Ländern bis in die heutige Zeit ein Tabu geblieben ist.
18:30 Uhr, Phoenix
Nelson Mandela - Eine Legende wird 90
Der "Staatsmann mit den Qualitäten eines Heiligen", - wie ihn ein Biograf einmal genannt hat -, wurde am 18. Juli 1918 im Dorf Mvezo geboren, als Sohn eines Dorfvorstehers vom Volk der Thembu. Eigentlich war für ihn eine Karriere als Berater des Thembu-Königs vorhergesehen, aber er selber entschied sich anders. Als der junge Nelson zwangsverheiratet werden sollte, entschloss er sich zur Flucht ins 1200 Kilometer entfernte Johannesburg. Dort wurde aus dem jungen Mann vom Land schnell eine der Speerspitzen im Kampf gegen die Unterdrückung.
20:15 Uhr, 3sat
Stauffenberg - Vom Verräter zum Helden
Die Dokumentation "Stauffenberg" begibt sich auf Spurensuche. Sie fragt: Wer war dieser Mann? Was weiß man über ihn? Wie konnte er vom ""Verräter"" zur Identifikationsfigur eines "besseren Deutschland" werden? Der Film zeichnet Kindheit, Jugend und Erziehung Stauffenbergs nach, die geprägt war von einer schwäbisch-adeligen Familientradition und der Begeisterung des jungen Grafen für die Dichtung Stefan Georges. Er erzählt von der militärischen Karriere, die 1926 ihren Anfang nahm, und von Stauffenbergs Ehe mit Nina von Lerchenfeld, aus der fünf Kinder hervorgingen. Zentrale Frage ist: Wie wurde aus dem anfänglich begeisterten Offizier Hitlers ein Mann, der zunehmend auf Distanz zum NS-Regime ging und am 20. Juli 1944 das Attentat wagte? In den 40er-Jahren galt Stauffenberg als "Verräter", seit den 50ern wird er jedes Jahr im Bendlerblock, dem Ort seiner Erschießung, geehrt. Willy Brandt nannte ihn und seine Mitstreiter ein "Symbol des anderen, des besseren Deutschland". Wie wurde Stauffenberg vom Verräter zum Helden?
21:45 Uhr, Phoenix
Die Kindermafia von Rio
Sie sind gerade einmal zehn oder elf Jahre alt und schon feste Mitglieder der Mafia-Banden von Rio. Drogen, Prostitution, Raub, Menschenhandel und Mord - den Kindern ist nichts fremd, was zur organisierten Kriminalität gehört.
Südamerika- Korrespondent Thomas Aders und seinem Team gelang es, ganz nah an die Kinder heranzukommen. Aders durfte sich unter den Augen der Mafia-Bosse frei in den Elendsvierteln, die sie kontrollieren, bewegen. Einzige Bedingung: Er und sein Team sollten schwarze T-Shirts tragen, als Zeichen ihrer Neutralität. Denn wer in den Favelas die falsche Farbe trägt, wird oft zur Zielscheibe von Auftragskillern.
23:30 Uhr, ARD
Stauffenberg
(Spielfilm - 2004) 21. Juli 1944, 0.15 Uhr: Mit dem Ruf "Es lebe unser heiliges Deutschland" auf den Lippen stirbt Claus Schenk Graf von Stauffenberg in der Gewehrsalve eines Wachbataillons. Stauffenberg hat einen weiten Weg zurückgelegt vom jungen, von seinem Beruf begeisterten Offizier, der sich, mit Nina von Lerchenfeld frisch verlobt, am Anblick des neuen Reichskanzlers Hitler begeistern kann und der, überzeugt von den deutschen Kriegszielen, seiner Frau staatstragende Briefe aus dem Polenfeldzug schreibt. Oberst Henning von Tresckow gehört zu denen, die ihm die Augen über die Kriegsverbrechen der Deutschen hinter der Front des Russlandfeldzugs öffnen - und die Ohren für leidvolle Bericht wie den der jungen Polja von der Auslöschung ihres Dorfes. Aus dem sinnlosen Schlachten der Rückzugsgefechte in Tunesien wird Stauffenberg schwer verletzt ins Lazarett nach München gebracht. Nina muss ihm mitteilen, dass er nicht nur ein Auge, sondern auch die rechte Hand und zwei Finger der linken verloren hat. Nina hat Angst, es zu hören, aber Stauffenberg ist inzwischen überzeugt, dass es seine Pflicht ist, an der Beseitigung Hitlers mitzuwirken. Und es gibt im Militär inzwischen auch andere, die dieser Meinung sind. Gemeinsam mit ihnen bereitet Stauffenberg das Attentat und den Staatsstreich zur Übernahme der Regierung nach Hitlers Tod vor.
Samstag, 19.07.2008
00:10 Uhr, ZDF
Der 20. Juli
(Dt. DokuDrama - 1955) Am 20. Juli 1944 versucht Oberst Graf Schenk von Stauffenberg, Hitler in dessen Führerhauptquartier in Ostpreußen mit einer Bombe zu töten. In letzter Minute wird es ein weiterer Versuch der deutschen Widerstandsbewegung, den Diktator zu stürzen. Mitglieder aus allen Schichten der Bevölkerung haben schon Jahre erfolglos und unter Einsatz ihres Lebens darauf hingearbeitet. Das Attentat schlägt fehl. Mit der Hinrichtung von Stauffenberg, Oberst Merz von Quirnheim, Oberleutnant von Haeften und General Olbricht am Abend des 20. Juli 1944 setzt eine große Verhaftungswelle ein. Hunderte von Todesurteilen, vom Volksgerichtshof unter Roland Freisler gefällt, werden durch Strang und Beil vollzogen. Andere Beteiligte verschwinden mit ihren Angehörigen in Lagern, wo sie zum Teil umkommen.
09:10 Uhr, arte
Wo du herkommst...: Litauen
Eli Sander ist zehn Jahre alt und kommt aus Oxford. Er reist nach Litauen, das seine Familie vor über 80 Jahren verlassen hat. In Vilnius besucht er die jüdische Gemeinde und erlebt dort "Geschichte zum Anfassen". Er verbringt einige Tage bei einer litauischen Familie auf einem Bauerhof, wo man ihm zeigt, wie eine Kuh gemolken wird, und was man tut, wenn es so richtig kalt ist und es keine Toilette im Haus gibt. Nur zufällig stößt er auf den Grabstein seines Großonkels, eine erfreuliche Überraschung für Eli. Er findet die Reise alles in allem spannend, nur an die Kälte in Litauen kann er sich nur schwer gewöhnen...
21:45 Uhr, Phoenix
Stauffenberg - eine Spurensuche
Am 15. November 2007 wäre der Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg 100 Jahre alt geworden. Die Dokumentation begibt sich auf Spurensuche und fragt: Wer war dieser Mann, der das Attentat auf Hitler wagte?
23:10 Uhr, hr
Operation Walküre (1/2)
"Walküre" war das Codewort des offiziellen Operationsplanes des "Dritten Reiches" für den Fall eines so genannten inneren Notstands. Die Verschwörer des 20. Juli hofften, nach dem Attentat auf Hitler den Umsturz in Deutschland herbeizuführen.
Stauffenbergs Attentat missglückte, Hitler blieb am Leben. Zwar wurde die "Walküre" ausgelöst, aber nicht rasch und energisch genug befolgt. So musste der Versuch, nach dem misslungenen Attentat das Führerhauptquartier von der Außenwelt zu isolieren, um dennoch den Umsturz zu ermöglichen, missglücken. Noch in derselben Nacht hielt Hitler im Radio sein berühmt gewordenes Strafgericht über die "ganz kleine Clique ehrgeiziger, gewissenloser und zugleich verbrecherischer dummer Offiziere". Stauffenberg und viele Hunderte von Mitverschworenen fanden den Tod.
Sonntag, 20.07.2008
00:50 Uhr, hr
Operation Walküre (2/2)
Tote Stunden - Eine Nacht für ... den Widerstand
Helmut Pigge und Franz Peter Wirth gehen in "Operation Walküre" dokumentarisch vor. Sie zeigen nicht das seelische Drama Graf Schenk von Stauffenbergs und anderer Widerstandskämpfer; sie fragen: Was geschah am 20. Juli 1944?
Montag, 21.07.2008
21:00 Uhr, Phoenix
Hitlers nützliche Idole
Heinz Rühmann - Wie NS-Propaganda ihre Helden schuf
Es sei stets sein Traum gewesen, den Clown zu spielen. Viel Spaß soll er aber nicht verstanden haben - Hitlers erfolgreichster Unterhaltungskünstler, Heinz Rühmann. Seine Karriere begann schon in den letzten Jahren der Weimarer Republik. Als Hitler an die Macht kam, folgte der große Durchbruch des "kleinen Mannes". Rühmann blieb, während andere Filmgrößen wie Marlene Dietrich Deutschland konsequent den Rücken kehrten. In den Filmstudios von Babelsberg gaben nun die Nationalsozialisten den Ton an. "Keiner aus meinem Freundeskreis hat sich nach dem Wohlwollen der braunen Herren gedrängt", sagte Rühmann später einmal, "aber wenn ein Künstlerempfang angesetzt war, mussten wir hin!" In der Rolle des naiven, aber liebenswürdigen Kleinbürgers eroberte Rühmann die Herzen der Menschen. Sich selbst sah er als unpolitischen Künstler, der nur seiner Gabe entsprochen habe und sein Publikum zum Lachen brachte.
Dienstag, 22.07.2008
15:00 Uhr, WDR
Planet Wissen
Israel heute - Zwischen High Tech und heiligen Stätten
Vor 60 Jahren entstand auf Beschluss der UN der Staat Israel, ein Land, in dem Juden aus aller Welt ein zu Hause finden sollten. Seither ist das frühere Palästina ein geteiltes Land. Israel wurde zum Einwanderungsland mit zahlreichen Konflikten. Trotzdem bietet es viel Sehenswertes. Jerusalem strotzt vor Geschichte: Christen, Juden und Muslime verehren es gleichermaßen als Heilige Stadt. Tel Aviv hingegen, das quirlige Zentrum am Mittelmeer, bildet den weltlichen Gegenpol. Hier findet ein wildes Party- und Strandleben sowie reger geschäftlicher Handel statt: Bankenwesen und Wirtschaftsleben boomen. Planet Wissen bietet vor dem Hintergrund der politischen und historischen Besonderheiten Einblick in weniger bekannte Seiten des modernen Israels. So hat das kleine Land nicht nur den höchsten Prozentsatz an Akademikern weltweit, sondern nimmt auch in Technik und Wissenschaft eine führende Rolle ein. Nicht zuletzt zeigt die Sendung auch Israels Naturschönheiten wie die Wüste Negev, das Mittelmeer, das Rote oder das Tote Meer. Studiogast ist Grisha Alroi-Arloser, Geschäftsführer der Israelisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer.
20:15 Uhr, Das Vierte
Die Akte Odessa
(Spielfilm - 1974) Peter Miller ist ein unbequemer Journalist. Im Auftrag des israelischen Geheimdienstes will er eine weitverzweigte Organisation zerstören, die nach dem Krieg ehemaligen SS-Leuten zur Flucht nach Südamerika verhalf - und auch wieder zurück: bis in Spitzenpositionen der Wirtschaft! Der Deckname: Odessa. Miller gelingt es, dem berüchtigten SS-Industriellen Roschmann das Handwerk zu legen – wird er es auch schaffen, die Organisation Odessa zu zerschlagen?
21:00 Uhr, Phoenix
Hitlers nützliche Idole
Max Schmeling - der Boxer
Er war Hitlers "Vorzeigeathlet": Deutschlands Boxlegende Max Schmeling. Kein anderer Sportler war in den 30er Jahren so berühmt, beliebt und geachtet wie der Weltmeister im Schwergewicht. Schmeling selbst bemühte sich um Distanz zum Hitler-Regime. Der Film zeigt ihn und andere Spitzensportler bei der schwierigen Gratwanderung zwischen Opportunismus und Distanz.
Bis heute gilt Schmelings unvergesslicher Sieg über den "Braunen Bomber" Joe Louis 1936 als einer der größten Kämpfe des Jahrhunderts. Die NS-Propaganda wollte das sportliche Ereignis für das Regime vereinnahmen, stilisierte den Wettbewerb zu einer Art "Rassenkampf Weiß gegen Schwarz". Dieser Sieg machte Schmeling zum Idol. Der Champion wurde bei offiziellen Anlässen herumgereicht, die Prominenz des "Dritten Reiches" ließ sich mit ihm ablichten. Die politische Vereinnahmung konnte er nicht verhindern.
Mittwoch, 23.07.2008
21:00 Uhr, Phoenix
Hitlers nützliche Idole
Leni Riefenstahl - Die Regisseurin
Sie prägte das Bild des "Dritten Reiches" wie keine andere. Es war die Macht der Bilder, die dabei half, eine ganze Generation zu verführen: Leni Riefenstahl.
Als Hitlers Regisseurin drehte sie den wirkungsvollsten Propagandafilm des 20. Jahrhunderts - "Triumph des Willens" - und wurde dafür im NS-Reich gefeiert. Nach 1945 wurde der Film zum Menetekel ihres Lebens. "Politik interessierte mich nicht", lautete ihre stereotype Antwort auf Kritik. Bis heute polarisiert sie: geniale Künstlerin oder willfährige Opportunistin? Wie sehr ließ sich Leni Riefenstahl durch die NS-Diktatur vereinnahmen? Wie sehr nutzte sie die Nähe zu Hitler für die eigene Karriere? Nach der Machtübernahme der Nazis avancierte Leni Riefenstahl zur Vorzeigeregisseurin des Regimes. Auch als Produzentin machte sie Karriere. Der Film "Tiefland" war mit sieben Millionen Reichsmark der zweitteuerste Film der NS-Geschichte.
Donnerstag, 24.07.2008
05:00 Uhr, arte
Zum Nazi verdammt
Nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg werden harmlose deutsche Immigranten über Nacht zu potenziellen Nazis und zur "Gefahr für die nationale Sicherheit" der USA. Sie werden verhaftet, verlieren Hab und Gut und finden sich hinter Stacheldraht in einem Internierungslager wieder.
Für etwa 4.000 dieser Deutsch-Amerikaner ist das Lager nur eine Zwischenstation. Sie werden gegen ihren Willen zum Einsatz im geheimen Handel der Kriegsmächte. Die US-Regierung tauscht sie gegen amerikanische Kriegsgefangene und schickt sie - mitten im Krieg - per Schiff nach Deutschland zurück. Doch auch in Deutschland sind sie nicht willkommen. Sie werden für amerikanische Spione gehalten und wieder eingesperrt. Familien zerbrechen. Selbst nach Kriegsende bleibt vielen von ihnen die Rückkehr in ihre Wahlheimat USA verwehrt. Die ehemals Internierten, Deportierten und Repatriierten haben nach dem Krieg jahrzehntelang geschwiegen - aus Scham oder Angst. Erst jetzt bricht eine kleine Gruppe ihr Schweigen. Sie kämpft im US-Senat dafür, dass die amerikanische Regierung ihr Schicksal endlich offiziell anerkennt.
Zusamenstellung: Holger Raak